Unser täglich Brot – Editorial

Redaktion am 11.10.2022

Zeit zu handeln: Krieg, Klima und Kosten stürzen weltweit Millionen Menschen in Not. – Gedanken zu einem brandaktuellem Thema.

Haben Sie auch wie­der beim Ern­te­dank­got­tes­dienst Anfang des Monats die kunst­voll am Altar dra­pier­ten Früch­te aus Feld, Wald und Gar­ten bewun­dert? Wir dan­ken Gott damit für alle guten Gaben – und dür­fen uns hier­zu­lan­de über eine rei­che Aus­wahl davon freu­en, über die wir jeder­zeit ver­fü­gen können. 

Jeder­zeit? Der bru­ta­le Krieg Wla­di­mir Putins gegen die Ukrai­ne gefähr­det auch bei uns schein­bar unver­brüch­li­che Sicher­hei­ten. Mit der Blo­cka­de ukrai­ni­scher Häfen hat Russ­land Getrei­de zur Waf­fe gemacht, um Druck auf den Kriegs­geg­ner und sei­ne Ver­bün­de­ten aus­zu­üben. Wie unter einem Brenn­glas wer­den plötz­lich Zusam­men­hän­ge sicht­bar, über die wir uns in nor­ma­len“ Zei­ten kei­ner­lei Gedan­ken machen. Das rie­si­ge Ägyp­ten mit sei­ner Bevöl­ke­rung von über 100 Mil­lio­nen Men­schen zum Bei­spiel ist zu 80 Pro­zent von Wei­zen­im­por­ten aus Russ­land und der Ukrai­ne abhängig. 

Doch der Kriegs­trei­ber aus dem Kreml zielt auch auf Euro­pa, denn die Ukrai­ne pro­du­ziert gro­ße Men­gen an Soja, das wie­der­um für die Fleisch­pro­duk­ti­on in der EU benö­tigt wird: als Fut­ter in der Tier­mast. Auch indi­rekt trifft Putin uns, indem er die Ener­gie­kos­ten mas­siv in die Höhe treibt. Zahl­rei­che Hand­werks­be­trie­be ste­hen vor dem Ruin, gera­de auch Bäcke­rei­en, die für unser täg­lich Brot sor­gen. Der Markt­an­teil von Indus­trie­bä­cke­rei­en mit län­ge­rem Atem dürf­te wei­ter stei­gen, Viel­falt und Qua­li­tät von Back­wa­ren dage­gen sinken. 

Unse­re aktu­el­le Aus­ga­be berich­tet auf meh­re­ren Sei­ten von Tra­di­ti­on und Wert des Bro­tes, von Nah­rungs­mit­tel­kri­sen – aber auch davon, was wir alle tun kön­nen. Weni­ger Lebens­mit­tel ver­schwen­den bei­spieslwei­se wäre ein guter Anfang (sie­he Sei­te 31).

Die Freu­de am Ern­te­dank­fest müs­sen wir uns trotz­dem nicht neh­men las­sen. Denn Got­tes Schöp­fung bedeu­tet mehr als irdi­sche Gaben. Wenn die Saat des Glau­bens auf­geht, rei­fen wir zu neu­en Men­schen her­an. Und das Brot des Lebens“ ist immer bei uns, es begeg­net uns stets neu in der Eucha­ris­tie. ER ist bei uns, auch in die­sen ver­un­si­chern­den Zeiten.

Herr, du bist die Hoff­nung, wo Leben ver­dorrt, auf stei­ni­gem Grund wach­se in mir, sei kei­men­der Same, sei siche­rer Ort, treib Knos­pen und blü­he in mir. Und ein neu­er Mor­gen bricht auf die­ser Erde an in einem neu­en Tag, blü­he in mir. Hal­te mich gebor­gen fest in dei­ner star­ken Hand und seg­ne mich. Seg­ne mich und dei­ne Erde.”

„Und ein neuer Morgen“, Lied von Gregor Linßen

Wolfgang Terhörst

Redaktionsleiter

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