Bistum

Investition in die Zukunft

Redaktion am 22.07.2024

2024 07 21 pb alb interview studiengang pastorale arbeit Foto: Stefanie Hintermayr / pbp
Universitätspräsident Prof. Dr. Ulrich Bartosch (vorne l.) und Generalvikar Josef Ederer (vorne r.) bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags zum Master Pastorale Arbeit. Mit dabei von der Uni Passau (v.l.): Dr. Bernhard Klinger, Prof. Dr. Bernhard Bleyer, Prof. Dr. Christian Handschuh, Manuel Stinglhamer sowie der Leiter Fort- und Weiterbildung im Bistum Passau, Dr. Anton Cuffari.

Weichenstellung: Universität und Bistum Passau bringen gemeinsam den Masterstudiengang Pastorale Arbeit auf den Weg.

Mit dem neu­en Mas­ter­stu­di­en­gang Pas­to­ra­le Arbeit, der ab dem Win­ter­se­mes­ter 2025/26 am Depart­ment für Katho­li­sche Theo­lo­gie der Uni­ver­si­tät Pas­sau ange­bo­ten wird, schaf­fen Uni­ver­si­tät und Bis­tum Pas­sau die Vor­aus­set­zun­gen für die theo­lo­gi­sche und pas­to­ra­le Qua­li­fi­zie­rung von Men­schen für die Zukunft. Der Weg hier­für wur­de am 15. Juli mit der Unter­zeich­nung des Koope­ra­ti­ons­ver­trags durch Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Ulrich Bar­to­sch und – stell­ver­tre­tend für das Bis­tum Pas­sau – Gene­ral­vi­kar Josef Ede­rer berei­tet. Ste­fa­nie Hin­ter­mayr hat mit ihnen und den bei­den am Pro­jekt betei­lig­ten Uni­ver­si­täts­pro­fes­so­ren Prof. Dr. Chris­ti­an Hand­schuh und Prof. Dr. Bern­hard Bley­er gesprochen.

Herr Uni­ver­si­täts­prä­si­dent, in Koope­ra­ti­on mit dem Bis­tum Pas­sau star­tet im Win­ter­se­mes­ter 2025/26 der neue Mas­ter­stu­di­en­gang Pas­to­ra­le Arbeit am Depart­ment für Katho­li­sche Theo­lo­gie. Wel­che Bedeu­tung hat die­se Koope­ra­ti­on für die Uni­ver­si­tät Pas­sau?
Bar­to­sch:
Koope­ra­tio­nen die­ser Art erwach­sen auch aus einem kon­ti­nu­ier­lich geführ­ten Aus­tausch, der gemein­sa­me Per­spek­ti­ven und gegen­sei­ti­ges Ver­trau­en för­dert. Dass dies mit Bischof Ste­fan Oster und sei­nem Team über die letz­ten Jah­re gepflegt und gefes­tigt wer­den konn­te, freut mich sehr. Für die Uni­ver­si­tät Pas­sau ist der Mas­ter­stu­di­en­gang Pas­to­ra­le Arbeit ein inter­es­san­tes und auch pas­sen­des Stu­di­en­gangs­kon­zept mit einem wich­ti­gen Part­ner, näm­lich der katho­li­schen Kir­che hier vor Ort, und zugleich auch ein Stu­di­en­gang, der in die wei­te­re Ent­wick­lung unse­rer Stu­die­ren­den­kli­en­tel hin­ein­passt – näm­lich Quer- und Umstie­ge in so einer lebens­lan­gen Lern­bio­gra­fie ermög­li­chen und unter­stüt­zen kann.

Dann passt die­ser neue Mas­ter­stu­di­en­gang sicher auch gut zum heu­ti­gen Zeit­geist?
Bar­to­sch:
Er passt auf jeden Fall in die Anfor­de­run­gen der Zeit. Also, die Fra­gen der Fach­kräf­te­zu­füh­rung, des Fach­kräf­te­nach­wuch­ses tref­fen vie­le Berei­che in unse­rer Gesell­schaft, natür­lich auch die Kir­che. Und als Uni­ver­si­tät mit einem Depart­ment für Katho­li­sche Theo­lo­gie ist es eigent­lich klar, dass man dann an der Stel­le ver­nünf­tig und kon­struk­tiv zusam­men­ar­bei­tet. Und das ist hier gelungen.

Herr Gene­ral­vi­kar, war­um ist die­se Stär­kung des Ehren­amts durch den neu­en Mas­ter­stu­di­en­gang so wich­tig?
Ede­rer:
Ehren­amt­li­che tra­gen den Groß­teil unse­res kirch­li­chen Lebens mit. Wir wol­len, dass die Sprach­fä­hig­keit im Glau­ben gestärkt wird, dass die Men­schen aus­kunfts­fä­hig sind, dass sie ihren eige­nen per­sön­li­chen Glau­ben ver­tie­fen. Und da ist das eine gute Mög­lich­keit der eige­nen Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung. Das ist der eine Bereich. Und das Zwei­te ist, dass wir Men­schen befä­hi­gen wol­len, leben­di­ge Kir­che zu sein und sich dort auch ein­zu­brin­gen – und das mit all ihren Fähig­kei­ten, die sie haben, und das auch noch zu ver­tie­fen und zu ver­stär­ken, soweit das an uns liegt und was wir dazu tun können.

Ehren­amt­li­che tra­gen den Groß­teil unse­res kirch­li­chen Lebens mit.”

Josef Ederer, Generalvikar Bistum Passau

Kon­kret geht es hier auch um eine tief­grei­fen­de Aus­bil­dung in Form eines Stu­di­ums. Das ver­langt den ehren­amt­lich Täti­gen auch eini­ges ab. Wo lie­gen hier Vor­tei­le für die­se Per­so­nen­grup­pe?
Ede­rer:
Wir set­zen grund­sätz­lich auf ein brei­tes Ange­bot für Ehren­amt­li­che in der Qua­li­fi­zie­rung auf ver­schie­de­nen Ebe­nen. Es braucht aber auch die­ses inten­si­ve­re Ein­stei­gen in die Theo­lo­gie, wenn man sagt, Ich möch­te ein Mehr an Ver­ant­wor­tung über­neh­men“ – und auch die Mög­lich­keit, die damit ver­bun­den ist, in einen pas­to­ra­len Beruf oder in die Mit­ar­beit in der Pas­to­ral ein­zu­stei­gen. Und da braucht es ein Mehr an Tie­fe und ein Mehr an Wissen.

Herr Prof. Hand­schuh, Sie sind Spre­cher des Depart­ments für Katho­li­sche Theo­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Pas­sau. Wel­che Qua­li­fi­ka­ti­on müs­sen Inter­es­sier­te mit­brin­gen, um für den Stu­di­en­gang zuge­las­sen zu wer­den?
Hand­schuh:
Also vor allem müs­sen sie Spaß mit­brin­gen an dem zukünf­ti­gen Tätig­keits­feld, näm­lich im Pas­to­ra­len arbei­ten zu wol­len. Zusätz­lich soll­ten 30 ECTS (Leis­tungs­punk­te, Anm. d. Red.) an theo­lo­gi­schen Stu­di­en bereits da sein, wobei wir selbst­ver­ständ­lich auch die Mög­lich­keit eröff­nen wer­den, dass man das bei uns noch nach­träg­lich able­gen kann. Und dann sind wir im Moment noch in Koope­ra­ti­on mit dem Bis­tum am Über­le­gen, wie wir das auch für Stu­die­ren­de oder Inter­es­sier­te öff­nen kön­nen, die kei­nen Stu­di­en­ab­schluss mit­brin­gen. Das heißt, es wird auch die Mög­lich­keit geben, Zer­ti­fi­ka­te in die­sem Bereich zu erwerben.

Wann star­ten Sie an der Uni­ver­si­tät damit und ab wann kann man sich bewer­ben?
Hand­schuh:
Also Kon­takt auf­neh­men kann man ger­ne jetzt schon. Wir ste­hen da natür­lich immer für Aus­künf­te zur Ver­fü­gung. Los­ge­hen soll es im Win­ter­se­mes­ter 2025/26 mit den ers­ten Modu­len. Wir wer­den das dann nach und nach aufbauen.

Wie sieht das kon­kre­te Stu­di­en­gangs­kon­zept aus?
Hand­schuh:
Das Gan­ze gibt einen Mas­ter für Pas­to­ra­le Arbeit. Das heißt, das ist eine Zusatz­qua­li­fi­ka­ti­on, die sich an Berufs­tä­ti­ge rich­tet, die das berufs­be­glei­tend stu­die­ren möch­ten. Und es wird mög­lich sein, das sowohl in einem vier­se­mes­tri­gen Voll­zeit­stu­di­en­gang zu absol­vie­ren als auch in einem acht­se­mes­tri­gen Teil­zeit­stu­di­en­gang. Wir sind sehr zuver­sicht­lich, dass wir das bis zum Win­ter­se­mes­ter 2025/26 hin­be­kom­men. Das Kon­zept ist fer­tig. Und wir sind im Moment gera­de im Akkre­di­tie­rungs­pro­zess damit. Der wird dann hof­fent­lich Anfang bis Mit­te nächs­ten Jah­res abge­schlos­sen sein.

Abschlie­ßen­de Fra­ge noch an Sie, Herr Prof. Bley­er. Wel­che stra­te­gi­sche Bedeu­tung hat die­ser Stu­di­en­gang für die Katho­li­sche Theo­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Pas­sau?
Bley­er:
Für uns hat der Mas­ter Pas­to­ra­le Arbeit eine ganz wesent­li­che Bedeu­tung im Zuge der Neu­aus­rich­tung des Depart­ments für Katho­li­sche Theo­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Pas­sau. Ins­ge­samt tre­ten wir ja der­zeit an, um vor allem Men­schen zu errei­chen, die bereits in ihrem Berufs­le­ben ste­hen, plus natür­lich die­je­ni­gen, die nach der Schu­le oder nach einem Bache­lor­ab­schluss direkt wei­ter­stu­die­ren wol­len. Für uns ist es wich­tig, dass wir in Pas­sau aber auch die­sen spe­zi­el­len Fokus auf Men­schen, die berufs­be­glei­tend noch ein Stu­di­um absol­vie­ren wol­len, legen, um eben mit unse­ren Stu­di­en­gän­gen einen Akzent auch in der katho­lisch-theo­lo­gi­schen Land­schaft zu set­zen, den es an ande­ren Stand­or­ten im gesam­ten deutsch­spra­chi­gen Raum so noch nicht gibt.

SH Web

Stefanie Hintermayr

TV- / Online-Redakteurin

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