Soziales

Dolce Vita auf Leserreise

Redaktion am 06.09.2023

Helmut Müller
Ein Fotomotiv wie aus dem Bilderbuch: Die Leserreise des Passauer Bistumsblattes in die Region Piemont führte auch auf die Borromäischen Inseln – wie hier in den paradiesischen Barockgarten der „Isola Bella“ (auf deutsch: „Schöne Insel“). Diese Anlage ist mit seinen botanischen Schätzen weltberühmt, dort wachsen 900 verschiedene Blumen und Pflanzensorten.

Mit Bistumsblatt unterwegs in Bella Italia – Gardasee, Orta-See, Lago Maggiore... Spiritueller Höhepunkt war das Gebet am Grabtuch von Turin. Ein Glaubenserlebnis der besonderen Art bot der Sacro Monte di Varallo.

Die Spann­brei­te der Tem­pe­ra­tu­ren war enorm. 39 Grad lie­ßen Turin erglü­hen, 10 Grad zeig­te das Ther­mo­me­ter, als der Bus der Fir­ma Fürst Rei­sen Hut­thurm auf dem Heim­weg den San Ber­nar­di­no erklomm. Doch die Rei­se­grup­pe, von Fah­rer Franz Jung­wirth und der Bis­tums­blatt-Mit­ar­bei­te­rin Ani­ta Gan­c­zer kom­pe­tent und fröh­lich geführt, erwies sich als anpas­sungs­fä­hig, so dass weder Hit­ze, Näs­se oder Käl­te ihr etwas anha­ben konnten.

Schon bei der Anfahrt fand man ein schat­ti­ges Plätz­chen am Süd­ufer des Gar­da-Sees und Muti­ge wag­ten den glit­schi­gen Weg ins küh­len­de Nass. Stun­den­lang wider­stand der Chauf­feur der pral­len Son­ne, die ihm direkt ins Gesicht brann­te – ein Mar­ty­ri­um am Lenk­rad. Die Kli­ma­an­la­ge des aus­ge­zeich­ne­ten Hotels in Turin und das super­be Risot­to nebst vino bian­co mach­ten die Schweiß­tü­cher als­bald vergessen. 

Die Basi­li­ca Super­ga, eine monu­men­ta­le maria­ni­sche Votiv­kir­che, die Her­zog Vik­tor Ama­de­us II. aus Dank über den Sieg über die Fran­zo­sen Anfang des 18. Jahr­hun­derts hoch über Turin erbau­en ließ, präg­te das Gol­de­ne Jahr­hun­dert der Herr­schaft der Savoy­er, die bis zur Königs­wür­de auf­stie­gen. Turin wur­de die ers­te Haupt­stadt des König­reichs Ita­li­en im Jahr 1861.

Die ele­gan­te Barock­stadt birgt in ihrer Renais­sance­ka­the­dra­le eine welt­be­rühm­te Reli­quie, das Turi­ner Grab­tuch. Erst im Hei­li­gen Jahr 2025 wird es den Gläu­bi­gen wie­der gezeigt. Wir bete­ten in der Sei­ten­ka­pel­le, in der es auf­be­wahrt wird. 

Den frei­en Nach­mit­tag nutz­ten die einen für einen Besuch des ägyp­ti­schen Muse­ums, das nach dem in Kai­ro den zwei­ten Rang in der Welt ein­nimmt. Ande­re mach­ten sich auf den Weg zum Hei­li­gen Don Bosco, der sich im 19. Jahr­hun­dert, in der Zeit der indus­tri­el­len Revo­lu­ti­on, um das Leib- und See­len­heil der Kin­der und Jugend­li­chen ange­nom­men hat. Die groß­ar­ti­ge Basi­li­ca Maria Aus­i­lia­tri­ce ließ er noch zu Leb­zei­ten erbau­en und nach sei­nem Tod 1888 fand er in der Maria-Hilf-Kir­che sei­ne letz­te Ruhe­stät­te. Ins Gebet schloss die Grup­pe vor allem Bischof Dr. Ste­fan Oster mit ein, der ja dem Orden der Sale­sia­ner Don Boscos angehört.

Helmut Müller

Ein Glau­bens­er­leb­nis der beson­de­ren Art bot der Sacro Mon­te di Var­al­lo auf dem Weg ins nörd­li­che Pie­mont. In 40 Kapel­len auf dem Hei­li­gen Berg sind mit lebens­gro­ßen Figu­ren bibli­sche Sze­nen dar­ge­stellt. Die Ideen­ge­ber woll­ten den Gläu­bi­gen qua­si eine Rei­se ins Hei­li­ge Land ermög­li­chen. Vor allem der Hei­li­ge Karl Bor­ro­mä­us aus Mai­land unter­stütz­te die­ses Projekt.

Über einen Abste­cher zum Orta-See gelang­ten wir an den Lago Mag­gio­re und logier­ten herr­schaft­lich in einem veri­ta­blen Grand­ho­tel in Bave­no direkt am See­ufer. Dort bestie­gen wir das Boot, das uns zu den Bor­ro­mäi­schen Inseln brach­te, die sich noch heu­te im Besitz der Mai­län­der Fami­lie befin­den. Die Iso­la Bel­la nennt sich zurecht die Schö­ne, denn Archi­tek­tur, Ein­rich­tung und Gar­ten­kunst ver­ei­nen sich hier zu einem gran­dio­sen, bei­spiel­lo­sen Ensem­ble. An der Fischer­insel leg­ten wir an, um uns an einem fei­nen Fisch­ge­richt zu stärken.

In der Kir­che der Hei­li­gen Ger­va­si­us und Prota­si­us zurück in Bave­no fei­er­ten wir die Vor­abend­mes­se mit. Es fehl­ten zwar Minis­tran­ten, aber ein san­ges­freu­di­ger Kan­tor und meh­re­re Lektor/​innen unter­stütz­ten den Pries­ter beim Gottesdienst.

Die Heim­fahrt durch vier Län­der, Ita­li­en, Schweiz, Öster­reich und Deutsch­land war von andau­ern­den, hef­ti­gen Regen­güs­sen und küh­len Tem­pe­ra­tu­ren beglei­tet. Doch Petrus hat­te ein Ein­se­hen, so konn­ten die von der Fahrt begeis­ter­ten und berei­cher­ten Mit­rei­sen­den in den Aus­stiegs­or­ten Marktl, Sim­bach am Inn, Tut­ting, Pas­sau und Hut­thurm regen­frei den Bus ver­las­sen. Nicht weni­ge pla­nen, auch bei einer der nächs­ten Leser­rei­sen des Bis­tums­blat­tes wie­der mit dabei zu sein.

Dr. Michael Bär

Dompropst, Dompfarrer

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