Bistum

Jeder nach seinem Talent

Redaktion am 30.09.2024

2024 09 30 pb alb kirchenverwaltungswahlen Foto: Sylvia Gnatz / pbp

Unter dem Motto „Kirche verwalten, Zukunft gestalten“ findet am 24. November 2024 die Wahl zur Kirchenverwaltung statt. Unser Autor des aktuellen Editorials (Ausgabe 41-2024) steht selbst zur Wahl und kann dieses Ehrenamt durchaus weiterempfehlen.

Kla­re Ansa­ge: Nur wer einen Ersatz­kan­di­da­ten zua­rab­ringt“, darf aus­stei­gen. Unser Pfar­rer ließ uns kei­ne Wahl: Ein­mal Mit­glied der Kir­chen­ver­wal­tung, immer Mit­glied der Kir­chen­ver­wal­tung. Frei­lich war sei­ne Auf­for­de­rung mit einem Augen­zwin­kern ver­bun­den und allein schon recht­lich ohne Bin­dungs­kraft. Und doch drückt sich dar­in die Furcht aus, die in die­sen Wochen in vie­len Pfar­rei­en umgeht: Unter dem Mot­to Kir­che ver­wal­ten, Zukunft gestal­ten“ fin­det am 24. Novem­ber 2024 die Wahl zur Kir­chen­ver­wal­tung statt. Und es wird Pfar­rei­en geben, in denen die Leu­te kei­ne Wahl haben, weil nicht genü­gend Kan­di­da­ten gefun­den wurden. 

Es ist hart gewor­den, die Leu­te für ein Ehren­amt zu gewin­nen – fast über­all. Die Grün­de dafür sind viel­fäl­tig: Vie­le Men­schen sind mit Beruf und Fami­lie schon kom­plett aus­ge­las­tet und wol­len sich nicht noch wei­te­re Auf­ga­ben auf­hal­sen. Jun­ge Leu­te wol­len lie­ber kon­kre­te Pro­jek­te umset­zen, als sich län­ger­fris­tig an ein Amt zu bin­den. Der Mühl­stein Büro­kra­tie zerrt auch im Ehren­amt an den Ner­ven und zer­malmt viel Ener­gie und Krea­ti­vi­tät. Und dann auch noch Kir­che! Es ist ja nicht so, dass sich unse­re Insti­tu­ti­on in die­sen Tagen durch Cool­ness und immer grö­ßer wer­den­de Popu­la­ri­tät aus­zeich­net und die Men­schen des­halb magisch anzieht. 

Und den­noch habe ich nicht lan­ge dar­über nach­ge­dacht, ob ich noch ein­mal kan­di­die­re und mich wei­te­re sechs Jah­re für die Arbeit in der Kir­chen­ver­wal­tung mei­ner Hei­mat­pfar­rei zur Ver­fü­gung stel­le – falls ich gewählt wer­de. Und wie mir ergeht es vie­len ande­ren Frau­en und Män­nern im Bis­tum Pas­sau. Ein paar davon stel­len wir Ihnen vor. Die befrag­ten Kir­chen­pfle­ger machen vor allem eines deut­lich: Auch auf der Haben-Sei­te steht eine gan­ze Menge.

Jesu Auf­trag an uns Men­schen ist klar: Sein Wort hören und danach han­deln oder noch kür­zer: Lie­be leben. Wir sind als Kir­chen­ver­wal­tun­gen jetzt nicht die gro­ßen spi­ri­tu­el­len Impuls­ge­ber. Unse­re Auf­ga­be ist eine ande­re: Wir bemü­hen uns, mit­ein­an­der die Räu­me zu schaf­fen und zu erhal­ten, die für unse­ren Glau­ben und das Zusam­men­le­ben in den Pfar­rei­en wich­tig sind. Wir ver­su­chen mit unse­ren Mit­teln und Mög­lich­kei­ten, unse­re Pfar­rei­en viel­leicht noch ein Stück lebens­wer­ter zu machen, ein Umfeld und eine Atmo­sphä­re zu schaf­fen, in dem sich Glau­be und Kir­che ent­fal­ten kön­nen. Dabei bringt sich jeder nach sei­nen Talen­ten ein. Und was soll ich sagen: Gele­gent­lich macht‘s auch noch Spaß, das Kir­che ver­wal­ten, Zukunft gestal­ten“. Glau­ben Sie‘s mir: Es ist einen Ver­such wert.

Wolfgang krinninger

Wolfgang Krinninger

Chefredakteur

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