
Der 1. Mai steht in Altötting stets ganz im Zeichen der Muttergottes als Schutzfrau Bayerns. Zahlreiche Gläubige feierten in der Basilika St. Anna gemeinsam mit Diözesanbischof Stefan Oster den Ehrentag der Patrona Bavariae und den offiziellen Wallfahrtsauftakt mit einem hoffnungspendenden Gottesdienst.
Weit standen die Türen des großen Gotteshauses offen, als in langem Prozessionszug um 10 Uhr das Gnadenbild Unserer Lieben Frau von Altötting Einzug hielt. Administrator und Wallfahrtsrektor Prälat Klaus Metzl hatte es hierhergetragen, aus seinem Zuhause, der Gnadenkapelle – gemeinsam mit Bischof Stefan Oster, dem geistlichen Dienst, den Ehrengästen, zahlreichen Fahnenabordnungen der Verbände und Vereine und vielen Gläubigen. Namentlich begrüßte der „Hausherr“ der Basilika, Kapuzinerguardian Bruder Marinus Parzinger den Landtagsabgeordneten und CSU-Generalsekretär Martin Huber, Landrat Erwin Schneider, Bezirksrätin Gisela Kriegl, Altöttings Ersten Bürgermeister Stephan Antwerpen und Zweite Bürgermeisterin Christine Burghart, Diözesanarchivarin Dr. Hannelore Putz und den Präfekten der Marianischen Männerkongregation Stefan Burghart.
Wallfahrtsauftakt Altötting 2025 – Impressionen
Fotos: Roswitha Dorfner
Bruder Marinus tat seine Freude darüber kund, „dass wir den Gottesdienst mit unserem Bischof feiern und seiner Verkündigung zuhören dürfen“. Der Bischof dankte und erwiderte seinerseits den Gruß – er stelle sich vor, wie der verstorbene Papst Franziskus gerade auf das schaue, was in Altötting passiere und wie er dem Herrn, aber auch der Muttergottes in ihrer vollen Schönheit begegnen dürfe. „Wir heute haben schon einen Vorgeschmack darauf, besonders bei diesem herrlichen Wetter!“ Wahrlich strahlte die Sonne hochsommerlich bereits bei der Überführung des Gnadenbildes in die Basilika, wo die Gläubigen sie ganz nah bei sich spüren durften.
In seiner Predigt ging der Bischof auf das Gefühl des Zuhauseseins, der Heimat ein. Das würden zum Beispiel wohl die meisten empfinden, wenn sie an ihr Elternhaus denken. Dabei kämen nicht selten bestimmte Bilder, Gerüche, Verhaltensweisen oder Beziehungen ins Spiel. Vor allem vermittele ein glückliches Elternhaus Geborgenheit. Ein solches Elternhaus sei im übertragenen und erweiterten Sinne auch Maria, da sie uns den gebe, der das Heil ist: Christus, ihren Sohn. „Die Muttergottes will uns dazu verhelfen, zumindest innerlich Heimat zu finden“, bekräftigte Bischof Oster – Heimat bei Jesus, ihrem Sohn. Dieser spreche uns voller Liebe an und das sei durchaus anspruchsvoll: Wir seien aufgefordert, antwortende Menschen auf Gottes Wort hin zu sein, uns von der Gnade des Herrn erfüllen zu lassen. Denn Gott möchte uns befähigen, liebende Menschen zu werden: „Je mehr wir uns von Jesus berühren lassen, auf ihn Antwort zu geben, desto mehr wollen wir zu Pilgern der Hoffnung werden“, schloss der Bischof mit Verweis auf das Motto des Heiligen Jahres 2025.
Die Predigt von Bischof Oster SDB zum Nachhören
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Nach der Eucharistiefeier – mit am Altar standen Prälat Klaus Metzl, Bruder Marinus, Paulinerprior Pater Benjamin Bakowski und Paulinerpater Bernhard Palka – freute sich Bischof Stefan, drei weitere Pilgerbetreuer in den Reigen der Altöttinger „Blaujacken“ aussenden zu dürfen: Silvia Glöcklhofer, Rebecca Sürth und Adrian Masic. Nach erfolgter Ausbildung leisteten sie nun gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen im Namen der Gottesmutter einen wertvollen Dienst für alle Besucher des Gnadenortes, die auf dem Kapellplatz nach Informationen und Orientierung suchten.
Der Bischof bedankte sich bei den Besuchern des von Solisten sowie Kapellchor und ‑orchester unter der Leitung von Stiftskapellmeister Stephan Thinnes und Johanna Stitz an der Orgel mit Mozarts Spatzenmesse musikalisch herrlich gestalteten Pontifikalgottesdienstes „für die große Gebetsgemeinschaft“ und erteilte allen seinen Segen. Danach geleitete ein großer Prozessionszug Unsere Liebe Frau zurück in ihr angestammtes Zuhause, die Gnadenkapelle. Eine feierliche Vesper unter der Leitung von Stadtpfarrer Klaus Metzl um 15 Uhr in der Stiftspfarrkirche mit musikalischer Gestaltung durch die Schola Autingensis bildete schließlich den würdigen Abschluss eines wahrlichen Feiertags zu Ehren der Patrona Bavariae.

Wolfgang Terhörst
Redaktionsleiter