Christliche Mutmacher: Wärme schlägt Kälte

Redaktion am 05.10.2022

2022 10 05 pb alb waerme haende mit kerze Foto: Myriams-Fotos / Pixabay

Die steigenden Preise machen vielen Menschen Sorgen und bringen manche in existenzielle Not. Wie können wir Christen in dieser schwierigen Zeit Mutmacher und Hoffnungsträger sein – und dazu beitragen, dass alle zusammen gut durch den Winter kommen? – Ein Beitrag aus unserer wöchentlichen Rubrik „Hoffnungszeichen“.

Ganz schön kalt plötz­lich. Mor­gens manch­mal nur noch drei Grad. Und das Ende Sep­tem­ber – und gera­de jetzt, da die Ener­gie­prei­se so hef­tig gestie­gen sind. Die Medi­en sind voll von schlech­ten Nach­rich­ten: Gering­ver­die­ner fürch­ten, dass sie ihre nächs­te Heiz­kos­ten­rech­nung nicht mehr bezah­len kön­nen. Ener­gie­in­ten­si­ve Groß­un­ter­neh­men dros­seln ihre Pro­duk­ti­on. Und klei­ne Betrie­be wie der Bäcker um die Ecke haben Angst, ihren Betrieb auf­ge­ben zu müs­sen. Wie soll das erst im Win­ter werden?

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Fest steht: Die nächs­ten Mona­te wer­den schwie­rig – vor allem für Men­schen, die eh schon zu knap­sen haben. Was tun? Wir Chris­tin­nen und Chris­ten kön­nen uns gera­de jetzt dar­an erin­nern, was Jesu Auf­trag an uns ist: unse­ren Nächs­ten zu lie­ben und für die Armen und Schwa­chen, die Men­schen am Ran­de der Gesell­schaft da zu sein. Wir kön­nen Hil­fe anbie­ten, Mut machen, Hoff­nung schenken.

Wie das aus­se­hen kann? Wir kön­nen der Käl­te­hil­fe für Woh­nungs­lo­se Geld spen­den, die Tafel unter­stüt­zen oder der armen Rent­ne­rin von neben­an sonn­tags Bröt­chen mit­brin­gen. Oft hilft es auch schon, Men­schen zuzu­hö­ren. Zu fra­gen, wie es ihnen gera­de so geht und was ihnen Sor­gen macht. Und zuzu­ge­ben, wo man selbst rat­los ist.

Auch Gemein­den kön­nen aktiv wer­den. Sie kön­nen in Pfarr­hei­men für bedürf­ti­ge Men­schen kochen und gemein­sa­me Essen ver­an­stal­ten – damit die Leu­te satt wer­den und Gemein­schaft erfah­ren. Sie kön­nen die Pfarr­hei­me trotz der hohen Ener­gie­prei­se bewusst nicht schlie­ßen, son­dern öff­nen – als Wär­me­stu­ben und Spiel­or­te für Alte oder Allein­er­zie­hen­de, die es sich kaum mehr leis­ten kön­nen, ihre Woh­nung zu hei­zen. Nach dem Got­tes­dienst kön­nen sie hei­ßen Tee oder Kaf­fee anbie­ten – mit einem Lächeln und einem auf­mun­tern­den Wort.

Wenn vie­le Men­schen der Käl­te die­ses Ener­gie­kri­sen-Win­ters mit mensch­li­cher Wär­me begeg­nen, dann ver­än­dern sie etwas. Und je mehr Men­schen dabei mit­ma­chen, des­to bes­ser kom­men wir alle zusam­men da durch. Natür­lich muss zual­ler­erst die Poli­tik Bedürf­ti­ge finan­zi­ell unter­stüt­zen, aber jeder und jede Ein­zel­ne kann eben auch etwas tun. Gemein­sam kön­nen wir die Atmo­sphä­re mit­prä­gen, die herrscht, in der Fami­lie, in der Nach­bar­schaft, im Kartenclub.

Erin­nern wir uns dar­an, mit wel­cher Hal­tung wir schon die Coro­na-Win­ter gemeis­tert haben: mit­hel­fen statt rum­jam­mern, soli­da­risch sein, akzep­tie­ren, was nicht zu ändern ist. Kon­struk­tiv statt destruk­tiv den­ken. So wird’s jetzt wie­der funk­tio­nie­ren. Und wo in der Pan­de­mie Abstand­hal­ten gehol­fen hat, bringt uns jetzt Nähe weiter.

Wir schaf­fen das schon. Und wenn wir jetzt tun, was wir kön­nen, dann dür­fen wir sicher sein: Wir sind nie allein. Vie­le Men­schen an vie­len Orten packen genau­so mit an – auch wenn wir viel­leicht nicht von ihnen wissen.

Text: Andre­as Lesch

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