
Wer an Zeitungsarbeit denkt, hat zunächst vermutlich die Redaktion im Kopf, den Ort, wo die Berichte recherchiert, geschrieben und auf Zeitungsseiten gestaltet werden. Zweifellos keine ganz unwesentliche Aufgabe. Doch was nützten die schönsten Geschichten, wenn die fertige Zeitung dann nicht zur Leserin und zum Leser käme. Einer, der dies in unterschiedlichen Positionen beim Passauer Bistumsblatt zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat, ist Alois Pöschl. 40 Jahre steht er im Dienst der Kirche von Passau und damit auch im Dienst des Passauer Bistumsblatts – mit Herz und Hand, mit Erfahrung und Verstand, mit Freude und Schaffenskraft. Bis auf Gründungschefredakteur Emil Janik (von 1936 bis 1978 beim Bistumsblatt) gibt es niemanden, der länger für die Passauer Kirchenzeitung gearbeitet hat. Zu diesem Jubiläum gratulierte auch Generalvikar Josef Ederer herzlich.
3 Päpste, 4 Bischöfe, 5 Generalvikare, 6 Chefredakteure hat Alois Pöschl kommen und gehen sehen, er selber blieb. Deshalb ist es kein Wunder, dass den 61-Jährigen viele Leserinnen und Leser kennen, schon einmal mit ihm telefoniert, mit ihm Kontakt hatten. Unterstützt von Maria Rosenlehner und Karin Altendorfer kümmert sich der Vater von vier mittlerweile erwachsenen Kindern um die gesamte Kundenbetreuung. Dieses Trio sorgt dafür, dass der Vertrieb klappt, wenn Leser umziehen, neue Abonnenten hinzukommen oder – auch das gibt es – die Zeitung kündigen. Auch Austrägern stehen Alois Pöschl und seine Mitarbeiterinnen mit Rat und Hilfe zur Seite. Zudem ist die komplette Buchhaltung des Verlags beim Österreicher (Pfarre Schardenberg) Alois Pöschl in den besten Händen. 17 Jahre lang war er nicht nur Vertriebschef, sondern Geschäftsführer des Verlags. Eine Aufgabe, die er schließlich 2008 auf eigenen Wunsch aufgab.
Alois Pöschl kennt das Zeitungsgeschäft wie nur wenige andere. Mit Freude erinnert er sich daran, als er in den 80er Jahren noch selber in den Pfarreien von Haus zu Haus unterwegs war, oft begleitet von engagierten Christen aus dem Ort, um für das Bistumsblatt zu werben. An guten Tagen kehrte er mit einem ganzen Block voller neuen Abonnenten zurück. Er hat freilich auch erlebt, wie die Zahl der Leser analog zur Zahl der Kirchgänger in den letzten drei Jahrzehnten stetig nach unten ging. Das hat ihn nicht dauerhaft frustriert, sondern erst recht motiviert, sich ins Zeug zu legen, damit diese Zeitung auch gelesen und gekauft wird.
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In vier Jahrzehnten hat Alois Pöschl – angetrieben von der zunehmenden Digitalisierung – einen enormen Wandel im Zeitungswesen miterlebt und mitgestaltet. Doch er blieb sich selbst immer treu, war und ist durch seine humorvolle, freundliche und menschliche Art ein enorm wichtiger Ansprechpartner für alle im Verlag. Die Kraft für sein Wirken schenken ihm vor allem seine Familie, sein herrliches Zuhause und der Glaube. Wenn irgendwie möglich, feiert Alois Pöschl täglich morgens die Messe mit und stellt sich so geistlich auf den Tag ein. Das wirkt. Das trägt. Hoffentlich noch viele, viele Jahre.
Text und Foto: Wolfgang Krinninger, Chefredakteur

Wolfgang Krinninger
Chefredakteur