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Die pure Freude am Glauben ...

Redaktion am 24.10.2022

2022 10 24 pb alb usa reise ehepaar Foto: Susanne Schmidt / pbp
Viele herzliche Begegnungen erlebte Bischof Dr. Stefan Oster SDB während seiner Reise in die Vereinigten Staaten von Amerika; hier mit Prof. Scott Hahn und dessen Ehefrau Kimberley.

Der Passauer Bischof reiste im Auftrag der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz in die Vereinigten Staaten von Amerika. Was er bei seinen Gastgebern erlebte? Pure Freude am Glauben.

Deutsch­land und die USA – wir leben in ähn­li­chen Gesell­schaf­ten und doch sind die Aus­drucks­for­men des Glau­bens sehr unter­schied­lich – und des­halb so berei­chernd“, so fass­te Bischof Dr. Ste­fan Oster SDB die viel­fäl­ti­gen Erfah­run­gen sei­ner USA-Rei­se zusam­men. Gera­de in der reli­giö­sen Pra­xis fal­le auf, dass es den Men­schen hier viel leich­ter fällt, per­sön­lich über ihren Glau­ben zu spre­chen. Eine per­sön­li­che Got­tes­be­zie­hung ist sowohl Basis wie auch Ziel von vie­len in ihrem gläu­bi­gen Leben.“

Der Pas­sau­er Bischof reis­te zusam­men mit einer klei­nen Dele­ga­ti­on im Auf­trag der Jugend­kom­mis­si­on der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz in die Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka. Eine Woche – gefüllt mit vie­len Tref­fen, Gesprä­chen, gegen­sei­ti­gem Aus­tausch und einer inter­na­tio­na­len Kon­fe­renz zur Theo­lo­gie Joseph Ratzingers.

2022 10 24 pb alb usa reise shrines Foto: Susanne Schmidt / pbp
Die Basilica of the National Shrine of the Immaculate Conception (deutsch Nationalheiligtum Basilika der Unbefleckten Empfängnis) ist eine zur Catholic University of America gehörige römisch-katholische Wallfahrtsstätte in der US-Hauptstadt Washington. Darin verehrt wird u. a. eine Kopie des Gnadenbildes von Altötting. Im Bild (von rechts): Bischof Stefan Oster, Pressesprecherin Susanne Schmidt und der künftige Jugendpfarrer des Bistums Passau, Hubertus Kerscher.

Wir wur­den unend­lich offen emp­fan­gen und auf­ge­nom­men. Die Men­schen, die uns begeis­tert von ihren Glau­bens­pro­jek­ten berich­te­ten, haben uns ihr Herz geöff­net, um uns ganz nah zu zei­gen, was sie für Gott und für die Men­schen tun und auch wie sie es tun. Das war sehr inspi­rie­rend, zum Bei­spiel gera­de in Fra­gen der Beru­fungs­pas­to­ral, wie geht es, jun­gen Men­schen in ihren Beru­fun­gen zu hel­fen“, so Bischof Ste­fan Oster. Der ers­te Teil der Rei­se führ­te in die Haupt­stadt, Washing­ton D.C. Dort fan­den Tref­fen mit ver­schie­de­nen Ver­tre­tern der USCCB (US-Bischofs­kon­fe­renz) statt. Dort lau­fen sehr inter­es­san­te Pro­gram­me und Ange­bo­te für Jugend­li­che und jun­ge Erwach­se­ne, um den Glau­ben ken­nen­zu­ler­nen, zu ver­tie­fen und zu leben“, so Kaplan Huber­tus Ker­scher, der auch für das Bis­tum die Rei­se beglei­tet hat. Auch für den zukünf­ti­gen Jugend­pfar­rer war vie­les inspi­rie­rend. Man­ches, was wir gese­hen und gehört haben, kann moti­vie­ren, viel­leicht auch hier neue Räu­me zu eröff­nen, zum Bei­spiel wie wir über­haupt und noch bes­ser auf die Grup­pe der young adults – also der 18- bis 35-Jäh­ri­gen – zuge­hen könn­ten“, so Ker­scher. Bevor es aller­dings soweit ist, braucht es zunächst viel Refle­xi­on. Es geht jetzt erst ein­mal nicht um blin­de Über­nah­me, son­dern um den Input durch reflek­tier­ten Ver­gleich und das, was davon viel­leicht auch in unse­rem Bis­tum frucht­bar sein könnte.“

2022 10 24 pb alb usa reise weisses haus Foto: Susanne Schmidt / pbp
USA-Reise von Bischof Stefan Oster: Vor dem Weißen Haus gab es ein Erinnerungsfoto (von links): Dr. Ralph Poirel von der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Stefan Oster SDB, Kaplan Hubertus Kerscher (Pocking), Tobias Knell von der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz und Pressesprecherin Susanne Schmidt.

Die Freu­de am Glau­ben, das selbst­be­wuss­te und selbst­ver­ständ­li­che Auf­tre­ten in Öffent­lich­keit und Gesell­schaft als Chris­tin oder Christ – das habe die gesam­te Dele­ga­ti­on tief beein­druckt. Auch Dr. Ralph Poi­rel von der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz. Die­se gro­ße Leben­dig­keit war sowohl bei unse­ren Begeg­nun­gen in Washing­ton, aber auch in Steu­ben­ville spür­bar“, so Poi­rel. Das gan­ze gepaart mit dem star­ken Wil­len, den Glau­ben zu leben und die­se Freu­de und Kraft dar­aus auch wei­ter­zu­ge­ben.“ Es sei berei­chernd zu erle­ben, mit wel­cher Unbe­fan­gen­heit hier oft­mals über den Glau­ben gespro­chen wird. Was kann man mit­neh­men: auch wenn die struk­tu­rel­len Gege­ben­hei­ten und poli­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen auf­grund der jewei­li­gen Geschich­te sehr unter­schied­lich sei­en, so sind doch die gesamt­ge­sell­schaft­li­chen Ent­wick­lun­gen und die Fra­gen nach Glau­bens­kom­mu­ni­ka­ti­on und der ange­mes­se­nen Gestalt von Kir­chen einer post­mo­der­nen, säku­la­ren Gesell­schaft sehr ähn­lich“, betont Dr. Poi­rel. Die Kir­che in den USA und die Kir­che in Deutsch­land ste­hen daher vor ähn­li­chen Her­aus­for­de­run­gen. Daher erhoff­te man sich auf der Rei­se aus den zahl­rei­chen Begeg­nun­gen und Gesprä­chen den ein oder ande­ren Impuls, wie man auch in Deutsch­land Jugend­pas­to­ral gestal­ten kann oder Anre­gun­gen zum Umgang mit der ein oder ande­ren Fra­ge fin­det, die uns der­zeit umtrei­ben. Wie etwa gelingt es, Jugend­li­che und auch jun­ge Erwach­se­ne bei den zahl­rei­chen Ver­än­de­run­gen und Über­gän­gen ihres Lebens als Kir­che zu begleiten? 

2022 10 24 pb alb usa reise vortrag Foto: Susanne Schmidt / pbp
USA-Reise von Bischof Stefan Oster: „Joseph Ratzingers Vision der Kirche und ihre Relevanz für die Herausforderungen der Gegenwart“ – das war das Thema der internationalen „Conference of the Joseph Ratzinger/Pope Benedikt XVI Foundation“ 2022, die an der Franciscan University von Steubenville im Bundesstaat Ohio stattfand. Der Passauer Bischof Dr. Stefan Oster SDB (am Rednerpult) hielt dazu den Abschlussvortrag.

Der zwei­te Teil der Rei­se führ­te die fünf­köp­fi­ge Dele­ga­ti­on nach Steu­ben­ville im Bun­des­staat Ohio. Dort fand an der Fran­ciscan Uni­ver­si­ty die inter­na­tio­na­le Ratz­in­ger-Kon­fe­renz der Joseph Ratzinger/​Pope Bene­dikt XVI Foun­da­ti­on 2022“ vom 21. bis 22. Okto­ber statt. The­ma war Joseph Ratz­in­gers Visi­on der Kir­che und ihre Rele­vanz für die Her­aus­for­de­run­gen der Gegen­wart“. Bischof Dr. Ste­fan Oster war ein­ge­la­den, dort unter ande­rem den Abschluss­vor­trag zu hal­ten, der sich dem theo­lo­gi­schen Erbe Ratz­in­gers wid­met, auch und gera­de im Hin­blick auf die Her­aus­for­de­run­gen, vor denen die Kir­che des 21. Jahr­hun­derts steht. Den Fokus sei­nes Vor­trags leg­te Bischof Oster auf das Fiat Mari­ens“. Das Ja, das sie gege­ben hat, als ihr der Engel ver­kün­de­te, dass sie den Sohn Got­tes emp­fan­gen und gebä­ren wird. Dem­nach sei Maria als Mut­ter der Kir­che zu ver­ste­hen“, sie per­so­na­li­siert Kir­che im Ursprung“, so die Theo­lo­gie Ratz­in­gers. Das sei gera­de heu­te unter dem Para­dig­ma der Frei­heit wich­tig. Ihr fiat“ sei aus der Gna­de ermög­licht und kom­me gera­de des­halb auch voll und ganz aus ihr selbst, aus ihrer Frei­heit vor Gott. Ich glau­be, dass die­ses Ja für die Kir­che eine weit grö­ße­re Bedeu­tung hat, als wir es vor­der­grün­dig erah­nen“, so Oster. Er sei über­zeugt, dass jedes Ja, das ein Mensch auf den Ruf Got­tes in sein Leben hin­ein ant­wor­tet, zutiefst ver­wur­zelt ist in dem Ja, das Maria so ursprüng­lich gespro­chen habe. Das habe Aus­wir­kun­gen auf die Sozi­al­ge­stalt der Kir­che von Mor­gen, so Oster. Wenn es uns gelingt, durch unser eige­nes Leben, unse­ren eige­nen Glau­ben und in unse­rem Mit­ein­an­der so für Chris­tus durch­schei­nend zu wer­den wie Maria und in Maria, dann las­sen wir eine Sozi­al­ge­stalt von Kir­che erwach­sen, in der wir die Frei­heit und Wür­de jeder ein­zel­nen Per­son unbe­dingt aner­ken­nen. Die­ses Ja der Aner­ken­nung muss immer zuerst kom­men – ohne Vor­be­din­gun­gen“, so Oster in sei­nem Vortrag.

Text: pbp

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