Bischof

Christus ist der neue Morgen

Redaktion am 25.03.2024

2023 03 25 pb alb morgenroete kreuz Foto: Adobe Stock
„Christus ist die Morgenröte der neuen Schöpfung, die in unserem Inneren schon angebrochen ist ...“

Bischof Stefan Oster SDB blickt in seiner Osterbotschaft auf die Krisen unserer Zeit – und vor allem darauf, weshalb wir trotzdem hoffnungsfroh sein dürfen ...

Lie­be Lese­rin­nen und Leser, 

die täg­li­chen Nach­rich­ten machen es mehr als deut­lich: Wir leben in Kri­sen­zei­ten – und man­che Men­schen nei­gen daher zu Angst und zu Hoff­nungs­lo­sig­keit. Bei­de drü­cken auf die See­le und machen das eige­ne Gemüt dun­kel und düs­ter. Als Chris­ten mögen wir sol­che Gemüts­la­gen auch ken­nen, aber wir ken­nen auch eine ech­te Medi­zin dafür. Christ­li­cher Glau­be ist näm­lich immer öster­li­cher Glau­be. Er schaut nach vor­ne, er streckt sich aus auf das Neue, dem wir ent­ge­gen gehen. Unser äuße­rer Mensch mag älter wer­den, unbe­weg­li­cher, gebrech­li­cher, viel­leicht auch ängstlicher. 

Aber dem Glau­ben­den wird der inne­re Mensch jeden Tag erneu­ert. Chris­tus kommt von vor­ne, Chris­tus ist der neue Mor­gen. Unse­re Kir­chen wer­den seit jeher nach Osten hin gebaut – in Rich­tung der auf­ge­hen­den Son­ne. Sie ist das Sym­bol schlecht­hin für den kom­men­den Chris­tus. Er ist die Mor­gen­rö­te der neu­en Schöp­fung, die in unse­rem Inne­ren schon ange­bro­chen ist. Der Glau­ben­de geht nicht als alter Mensch in Got­tes Herr­lich­keit ein, son­dern als Kind Got­tes, als neu gebo­ren. Der Tod ist dem Glau­ben­den nur Durch­gang, die Auf­er­ste­hung das eigent­li­che, das neue, das ewig jun­ge Leben.

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Bischof Stefan Oster SDB.

Es stimmt schon, was der Apos­tel Pau­lus uns sagt: Wenn Chris­tus nicht auf­er­stan­den wäre, wäre unse­re Hoff­nung nich­tig, wir wären immer noch in all das ver­strickt, was uns belas­tet: Schuld, Ver­let­zung, Kom­ple­xe, das Gefühl, nicht zu genü­gen, Krank­heit, schlech­te Ange­wohn­hei­ten und vie­les mehr. Und es gäbe kei­nen Aus­weg, viel­mehr wäre der Tod, der Unter­gang die logi­sche Fol­ge von alle­dem. Aber der Gekreu­zig­te hat all das ver­schlun­gen – so dass es nicht mehr das letz­te Wort hat, nie mehr haben wird – es sei denn, wir ent­fer­nen uns von ihm. Aber wenn wir im gläu­bi­gen Ver­trau­en bei Ihm blei­ben – so die Über­zeu­gung der gro­ßen Chris­tin­nen und Chris­ten aller Zei­ten – dann gehen wir mit Ihm ins neue, ins ewig jun­ge Leben. Die­se urchrist­li­che Hoff­nung über­win­det die Angst, über­win­det die Ver­zweif­lung. Wir Chris­ten sind die Zeu­gin­nen und Zeu­gen die­ser Hoff­nung für unser eige­nes Leben und für die Welt – auch und gera­de dann, wenn die Zei­ten düs­ter erscheinen.

Ein fro­hes, geseg­ne­tes Fest der Auf­er­ste­hung unse­res Herrn wün­sche ich Ihnen allen.

BISCHOF OSTER Portraitfoto Hochformat

Dr. Stefan Oster SDB

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