Wallfahrt

Mit einem Hoffnungsüberschuss

Redaktion am 04.05.2025

2025 05 03 pb alb passauer jugendfusswallfahrt einzug1 Foto: Roswitha Dorfner
Jugendfußwallfahrt Passau 2025: Einzug über den Altöttinger Kapellplatz.

Rund 6000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Passauer Jugendfußwallfahrt sind am 3. Mai in Altötting angekommen – in bester Stimmung und laut Jugendpfarrer Hubertus Kerscher mit einem Hoffnungsüberschuss wie ihn nur Christen haben können.

Pil­ger der Hoff­nung“ war heu­er in Anleh­nung an das von Papst Fran­zis­kus aus­ge­ru­fe­ne Hei­li­ge Jahr das Mot­to der Wall­fahrt – und beim Ein­zug über den Kapell­platz in Alt­öt­ting war an den Gesich­tern der Teil­neh­mer abzu­le­sen, dass so eine – für die meis­ten rund 90 Kilo­me­ter lan­ge – Fuß­wall­fahrt über Stra­ßen, Feld- und Wald­we­ge zwar sehr anstren­gend ist, aber eben auch Gemein­schaft, Freu­de und Hoff­nung spen­den kann.

Jugend­pfar­rer Huber­tus Ker­scher for­mu­lier­te es in sei­ner Begrü­ßung in der St. Anna-Basi­li­ka so: Eine Wall­fahrt ist kein Wan­der­aus­flug, son­dern wir haben ein Ziel, das über die­se Welt hin­aus­geht. Wir gehen mit einem Hoff­nungs­über­schuss, der auf Jesus Chris­tus zurück­geht.“ Er dank­te den Wall­fah­rern für die­se Bot­schaft, die ihr hin­aus­ge­tra­gen habt“, den vie­len Hel­fern für ihren Ein­satz und erteil­te den Segen. Der Jugend­pfar­rer über­mit­tel­te auch Grü­ße von Bischof Ste­fan Oster SDB, der zu die­sem Zeit­punkt – gesund­heit­lich leicht ange­schla­gen – noch nicht dabei sein konn­te. Außer­dem begrüß­ten Dom­de­kan Hans Bau­ern­feind und Alt­öt­tings Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Klaus Metzl die Pil­ger beim Ein­zug in die Basi­li­ka. Die Band Arche Noah aus Tann, die spä­ter auch den Abend­got­tes­dienst gestal­te­te, befeu­er­te die fröh­li­che Stim­mung mit moder­ner, rhyth­mi­scher Kirchenmusik.

Jugendfußwallfahrt Passau 2025 – Impressionen vom Einzug in Altötting und der Begrüßung in der Basilika

Wall­fahrts-Ein­zug über den Kapell­platz und in die Basi­li­ka St. Anna. Dort begrüßt Jugend­pfar­rer Huber­tus Ker­scher die Pil­ger. Die letz­ten zwei Bil­der zei­gen die dies­jäh­ri­gen Pil­ger­kreu­ze und die Box mit den gesam­mel­ten Anliegen.

Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Zwei Tage waren zuvor die größ­te Grup­pe der Wall­fah­rer auf der Rou­te Pas­sau und eine zwei­te auf der Rou­te Oster­ho­fen unter­wegs gewe­sen; eine drit­te Grup­pe Rot­tal“ star­te­te am Sams­tag in Schön­au. Eini­ge waren sogar drei Tage unter­wegs gewe­sen wie eine Grup­pe aus Gra­fen­au. Es wur­de wie üblich viel gebe­tet und gesun­gen. Immer wie­der gab es Sta­ti­os auf der Stre­cke. Und auch heu­er wur­den Anlie­gen gesammelt.

Ein posi­ti­ves Fazit zogen die Ver­an­stal­ter: Ein super Jahr, per­fek­tes Wet­ter und ein rei­bungs­lo­ser Ablauf – wir sind abso­lut zufrie­den“, bilan­zier­te etwa Vero­ni­ka Pon­gratz, Diö­ze­san­vor­sit­zen­de im Bund der Deut­schen Katho­li­schen Jugend (BDKJ) des Bis­tums Pas­sau. Ver­an­stal­tet und feder­füh­rend orga­ni­siert wird die Jugend­fuß­wall­fahrt vom Bischöf­li­chen Jugend­amt (BJA) und dem BDKJ des Bis­tums Pas­sau in Zusam­men­ar­beit mit den Kirch­li­chen Jugend­bü­ros und Jugend­ver­bän­den des BDKJ.

2025 05 03 pb alb passauer jugendfusswallfahrt in marktl Foto: Michael Glaß
Passauer Jugendfußwallfahrt 2025: Unterwegs auf Straßen, Feld- und Waldwegen. Auf dem Bild sind die Pilger gerade in Marktl am Inn.

Katha­ri­na Wer­ner hat die Wall­fahrt heu­er zum ers­ten Mal in ihrer neu­en Funk­ti­on als BJA-Geschäfts­füh­re­rin mit­er­lebt und lob­te vor allem die Team­ar­beit: Da ist auf alle Hel­fer Ver­lass und jeder im Team denkt immer zuerst an die Wall­fah­rer“, sag­te sie. Weil das so gut funk­tio­nie­re, sei die Wall­fahrt für sie als Ver­ant­wort­li­che viel ent­spann­ter als erwar­tet“ abge­lau­fen. Ich bin total gerührt: Von der Wall­fahrt schon immer und heu­er beson­ders“, resü­mier­te sie erleich­tert. Katha­ri­na Wer­ner kennt die Wall­fahrt seit 15 Jah­ren: Drei­mal war sie als Teil­neh­me­rin dabei gewe­sen und die ande­ren Male als Hel­fe­rin im Absperr­team“.

Der Jugend­pfar­rer war die­ses Jahr im Hel­fer-Team dabei und sprach auf Nach­fra­ge von einem wirk­lich guten Geist“ auf der Wall­fahrt. Wir hat­ten zu kämp­fen bei frei­tags teils 30 Grad, aber wir sind gemein­sam durch­ge­kom­men und haben auf­ein­an­der geschaut“, erzähl­te Huber­tus Ker­scher. Für uns als Orga­ni­sa­to­ren ist der Ein­zug der Wall­fah­rer mit ihren freu­di­gen und hoff­nungs­vol­len Gesich­tern ein magi­scher Moment – dar­auf haben wir ein drei­vier­tel Jahr hingearbeitet.“

Jugendfußwallfahrt Passau 2025 – Impressionen vom Abendgottesdienst und der Lichterprozession

Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Den Got­tes­dienst am Abend in der Basi­li­ka zele­brier­te Bischof Oster und ver­riet u.a., wes­halb er dank­bar sei, dass es die­se wun­der­ba­re Jugend­fuß­wall­fahrt in unse­rem Bis­tum gibt“ und wes­halb es so wich­tig“ sei, dass wir wall­fah­ren gehen und aus unse­rem Leben eine Wall­fahrt machen“. Denn die Wall­fahrt sei eine Mög­lich­keit zu ver­ste­hen, zu wel­cher Hoff­nung wir beru­fen sind“ – eine Hoff­nung, aus der auch Petrus gelebt habe (vgl Lesung: Apg 5,27 – 32.40b-41 und Evan­ge­li­um: Joh 21,119), die ihm zur tie­fen Über­zeu­gung gewor­den sei: Er, Jesus, ist da!

Die Predigt von Bischof Stefan Oster SDB zum Nachhören

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Bischof Oster sprach über das Buch des Theo­lo­gen Jan Lof­feld Wenn nichts fehlt, wo Gott fehlt“. Es gebe vie­le Grün­de für reli­giö­se Indif­fe­renz wie Mate­ria­lis­mus, Indi­vi­dua­lis­mus, Skan­da­le in der Kir­che, die Miss­brauchs­kri­se, etc. Für mich gibt es vor allem ein Grund: die digi­ta­le Revo­lu­ti­on“, beton­te Oster. Wenn Jugend­li­che an Wochen­en­den bis zu zehn Stun­den im Inter­net ver­brin­gen, dann las­se dies nur die inne­re Lee­re grö­ßer wer­den“. Das Inter­net bie­te die Mög­lich­keit der Ver­net­zung und doch wür­den die Men­schen immer ein­sa­mer: Unter dem Schein der Gemein­schaft wird Gemein­schaft eli­mi­niert.“ Men­schen kämen immer weni­ger los von der Nut­zung sozia­ler Medi­en. Es sei die Natur der Sucht ist, dass sie nicht gestillt wer­den kann“, stell­te der Bischof fest und füg­te hin­zu: Die Sucht ist die Ver­keh­rung der Sehn­sucht nach dem Unend­li­chen.“ Ganz anders eine Wall­fahrt: Hier könn­ten Men­schen der Sehn­sucht nach dem Unend­li­chen Raum geben“, kon­kre­te Gemein­schaft erle­ben“ und in der Aus­ein­an­der­set­zung mit Ande­ren rei­fen“. Aus­drück­lich riet Bischof Oster den Zuhö­rern nicht Vir­tu­el­les, son­dern Rea­les“ zu erle­ben, damit die Sehn­sucht nach Jesus offen bleibt“.

Die Minis­tran­ten des Abend­got­tes­diens­tes kamen heu­er vom Zen­trum Johan­nes Paul II.“ in Wien. Im Anschluss an den Got­tes­dienst fand eine Lich­ter­pro­zes­si­on über den Kapell­platz statt.

Michael Glass

Michael Glaß

Redakteur

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