Bistum

Frei leben – ohne Gewalt

Werner Friedenberger am 01.12.2020

Frauen PB Werner Friedenberger
Zum Thema „Nein zu Gewalt an Frauen“ trugen Hildegard Weileder-Wurm (Leiterin des Referates Frauen in der Diözese) und Walburga Westenberger vom Frauenreferat – gefolgt von Kolleginnen mit gelben Luftballons – eine Flagge über den Passauer Domplatz.

Ein Zeichen setzen: Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Auch auf dem Passauer Domplatz zeigten Frauen im wahrsten Sinne des Wortes Flagge und machten dieses weltweite Thema hör- und sichtbar.

PAS­SAU. Flag­ge gezeigt hat das Refe­rat Frau­en der Diö­ze­se Pas­sau: Am Inter­na­tio­na­len Akti­ons- und Gedenk­tag Nein zu Gewalt an Frau­en“ wur­de auf dem Pas­sau­er Dom­platz die­ses The­ma hör- und sicht­bar gemacht.

Gewalt an Frau­en ist lei­der noch immer all­ge­gen­wär­tig. Laut EU-Kom­mis­si­on erfährt jede drit­te Frau in Euro­pa min­des­tens ein­mal im Leben kör­per­li­che oder sexua­li­sier­te Gewalt. Doch egal, ob es um einen sexu­el­len Über­griff am Arbeits­platz, weib­li­che Geni­tal­ver­stüm­me­lung, Ver­bre­chen im Namen der soge­nann­ten Ehre, Frau­en­han­del, Pro­sti­tu­ti­on, Früh- und Zwangs­ver­hei­ra­tung oder häus­li­che Gewalt geht, der gemein­nüt­zi­ge Ver­ein Terre des Femmes“ (Men­schen­rech­te für die Frau) ist nicht bereit, Gewalt an Frau­en län­ger hin­zu­neh­men. Und klar muss auch sein: Jeder Miss­brauch ist einer zu viel!

Seit 2001 ruft Terre des Femmes“ (mit Sitz in Ham­burg) des­halb dazu auf, den inter­na­tio­na­len Akti­ons- und Gedenk­tag Nein zu Gewalt an Frau­en!“ zu nut­zen, um die Öffent­lich­keit wach­zu­rüt­teln und sich für ein welt­wei­tes Zei­chen gegen Gewalt zu ver­ei­nen. Mit der Fah­nen­his­sung Frei leben ohne Gewalt“ beken­nen seit­dem jedes Jahr zahl­rei­che Par­tei­en, Gleich­stel­lungs­stel­len, Ämter, Schu­len, Rat­häu­ser, Frau­en­in­itia­ti­ven und Pri­vat­per­so­nen Far­be und stel­len sich mit ihrer Fah­ne hin­ter die For­de­rung nach einer gewalt­frei­en Welt für Frau­en und Mäd­chen. Bun­des­weit gibt es zahl­rei­che Ver­an­stal­tun­gen und oft wird neben der eigent­li­chen – manch­mal sym­bo­li­schen – Fah­nen­his­sung ein bun­tes Begleit­pro­gramm gebo­ten. In die­sem Jahr nahm die Frau­en­be­we­gung vor allem das The­ma Zwangs- und Früh­ver­hei­ra­tung unter dem #mein­herz­ge­hört­mir in den Blick.

Auch im Bis­tum Pas­sau gibt es kei­ne hei­le Welt. Hil­de­gard Wei­le­der-Wurm, Lei­te­rin des Refe­ra­tes Frau­en in der Diö­ze­se: Die Poli­zei für Nie­der­bay­ern ver­zeich­ne­te im Jahr 2019 fast 1800 gewalt­tä­ti­ge Über­grif­fe allein im häus­li­chen Bereich. 80 Pro­zent der Opfer waren Frau­en.“ Die genann­ten Zah­len sei­en aber nur die Spit­ze des Eis­ber­ges, befürch­tet Hil­de­gard Wei­le­der-Wurm. Die Dun­kel­zif­fer lie­ge höher.

Am 25. Novem­ber, dem Inter­na­tio­na­len Gedenk­tag Nein zu Gewalt an Frau­en“, setz­ten auch die Pas­sau­er Frau­en ein Soli­da­ri­täts­zei­chen: sie tru­gen auf den Dom­platz eine Fah­ne mit der Auf­schrift Frei leben ohne Gewalt“. Natür­lich war ein umfas­sen­des, mehr­tä­gi­ges Pro­gramm geplant. Lei­der muss­te Coro­na-bedingt auf das meis­te ver­zich­tet wer­den. In Pas­sau gibt es unter der Lei­tung der Frau­en­seel­sor­ge seit über 15 Jah­ren eine Akti­ons­grup­pe, die zum Bei­spiel Podi­ums­dis­kus­sio­nen, Film-abend, Info­stän­de, Bücher­ti­sche und ein öku­me­ni­sches Abend­ge­bet zu der The­ma­tik anbietet.

Was war am 25. Novem­ber? Der von der UNO seit 1990 offi­zi­ell aner­kann­te Akti­ons- und Gedenk­tag Nein zu Gewalt an Frau­en“ geht auf die Ermor­dung der drei Schwes­tern Mira­bal zurück, die am 25. Novem­ber 1960 in der Domi­ni­ka­ni­schen Repu­blik vom mili­tä­ri­schen Geheim­dienst nach mona­te­lan­ger Fol­ter getö­tet wur­den. Sie tra­ten mutig gegen den tyran­ni­schen Dik­ta­tor Tru­ji­l­lo auf.

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