Mit einem großen Festgottesdienst exakt am Jahrestag der Weihe der Wallfahrtskirche Heiligenstatt (Dekanat Altötting) vor 650 Jahren ist das Jubiläum gefeiert worden. Alle Vereine der Pfarrei aus Tüßling und Teising samt ihren Fahnenabordnungen zogen zusammen mit einer großen Schar von Geistlichen in das festlich geschmückte Gotteshaus ein.
Hauptzelebrant war Dekan und Domkapitular Heribert Schauer, mit am Altar standen Ortspfarrer Hermann Schächner, Altöttings Stiftspropst Dr. Klaus Metzl, Vikar Dr. Vincent Gnanendran, Pater Sunil, Pfarrer Robert Rödig, Pfarrer Elmar Heß und Pfarrer Franz Hecker. Außerdem war Landratsstellvertreterin Monika Pfriender nach Heiligenstatt gekommen und grüßte im Namen von Landrat Erwin Schneider. Tüßlings Bürgermeister Helmuth Wittich sprach Grußworte auch im Namen von Altbürgermeister Heinrich Hollinger und schloss auch seinen Teisinger Amtskollegen Johann Hiebl mit ein.
Auch die Vertreter der Pfarreien aus dem Pfarrverband Unterneukirchen, zu dem Burgkirchen am Wald gehört, waren bei dem festlichen Anlass vertreten, ebenso Dekanatsratsvorsitzende Luise Hell. Auch die ehemalige Oberin des Klosters Heiligenstatt, Schwester Ester, feierte den Festgottesdienst in Begleitung zweier Mitschwestern mit. Gefüllt war das Presbyterium mit dem Kirchenchor der Pfarrei Burgkirchen am Wald unter der Leitung von Annemarie Oberhuber.
Die Aufführung der Missa Brevis in G von Wolfgang Amadeus Mozart war ein musikalischer Genuss, ebenso „Dein Wort Herr, bleibet ewig“ von Max Reger und Mozarts „Ave verum“. Pfarrer Schächner beschenkte Annemarie Oberhuber unter dem Beifall der Besucher mit einem Blumenstrauß für die gelungene Aufführung. Zum Abschluss des festlichen Gottesdienstes wurde das Heiligenstätter Wallfahrtslied, komponiert von Hans Beckerle und getextet von Heiner Maier, zu Gehör gebracht.
In seiner Predigt ging Dekan Schauer auf die Bedeutung von Wundern ein, in deren Folge Gläubige seit nunmehr 650 Jahren nach Heiligenstatt kommen. Im Mittelpunkt der Kirche stehe das alte Kruzifix mit den echten (Ross)-Haaren, die er als Pfarrer von Burgkirchen am Wald immer wieder bewundert habe, so Schauer. Das echte Haar verdeutliche den Glauben an das ewige Leben. Das Bild des ungläubigen Thomas, das am Seitenaltar hängt, verdeutliche für ihn auch, „wie wichtig es ist zu glauben, auch wenn es schwerfällt“. Schauer dankte allen, die über die Jahrhunderte nach Heiligenstatt gekommen sind und allen, die die Kirche immer wieder erhalten haben und zum Gebet gekommen sind. Auch die enge Verbindung zu Altötting hob er hervor. Diese sei dank des Kreuzweges, der von Altötting nach Heiligenstatt führt, sehr intensiv.
Dann gab es ein besonderes Ereignis. Dank Elfriede Wittich, die eine handgeschriebene Replik angefertigt hat, ist die 650 Jahre alte Einweihungsurkunde zum Geburtstag der Wallfahrtskirche wieder an ihren Ursprungsort zurückgekehrt. Pfarrer Schächner bedankte sich auch bei Elfriede Wittich mit einem schönen Blumenstrauß, auch langanhaltender Beifall war ihr Lohn. Pfarrer Schächner lud zum Abschluss des Geburtstagfestes alle Anwesenden zum Heiligenstätter Festbier und Heiligenstätter Festwein sowie einer kleinen Brotzeit ein. Ein gelungenes Fest nahm so seinen Abschluss.
Text: Erwin Schadhauser
Hinweis: Am 21. Mai feiert Bischof Stefan Oster um 10 Uhr in Heiligenstatt einen Festgottesdienst vor der Wallfahrtskirche. Ab 9.30 Uhr Festzug ab Marktplatz Tüßling, Sternwallfahrt der umliegenden Pfarreien. Nach dem Gottesdienst Bewirtung mit Musik im Festzelt. 16 Uhr: Dankandacht in der Wallfahrtskirche.