Bistum

Damit die Kirche lebendig bleibt

Redaktion am 28.10.2024

Foto: Stefanie Hintermayr / pbp
Generalvikar Josef Ederer.

Generalvikar Ederer stellt im Diözesanrat Ideen zum Gestalten der Pastoralen Räume vor.

Wie kön­nen wir es bei uns gestal­ten, dass Kir­che vor Ort leben­dig bleibt? Was kön­nen wir tun, damit wir mög­lichst vie­le wert­vol­le Diens­te über den kari­ta­tiv-dia­ko­ni­schen Bereich hin­aus erhal­ten kön­nen, damit das Evan­ge­li­um wei­ter­ge­ge­ben wer­den kann?” Mit die­sen Fra­gen hat Gene­ral­vi­kar Josef Ede­rer einen Bericht vor der Voll­ver­samm­lung des Pas­sau­er Diö­ze­san­rats eröff­net. The­ma war die Lage der Seel­sor­ge . Die Kon­zep­te dazu will er in die­sen Wochen in Gesprächs­run­den mit den Pfar­rern, den Pfarr­vi­ka­ren sowie mit den pas­to­ra­len Mit­ar­bei­tern bespre­chen. Kon­kret wol­len die Diö­ze­san­ver­ant­wort­li­chen den Ent­wurf eines Sta­tuts vor­stel­len. Im Früh­jahr will man die­ses im Bis­tums­rat bera­ten und dann mit den Gre­mi­en besprechen. 

Wir den­ken da in den Pas­to­ra­len Räu­men“, fass­te er zusam­men. Als Bei­spie­le für der­ar­ti­ge Räu­me nann­te er in Pas­sau das Stadt­de­ka­nat, in Vils­ho­fen das Deka­nat, im Land­kreis und Deka­nat Frey­ung-Gra­fen-au Pfarr­ver­bän­de um die jewei­li­gen Städ­te herum. 

Zunächst zu klä­ren sei­en im Zukunfts­kon­zept mit den genann­ten Pas­to­ra­len Räu­men die unter­schied­li­chen Arten und Wei­sen der Zusam­men­ar­beit der Haupt­amt­li­chen“, erläu­ter­te der Gene­ral­vi­kar den Diö­ze­san­rä­ten. Weil die Zahl der Pries­ter zurück­geht.“ Der­zeit sei­en noch gut über 100 ein­hei­mi­sche Pries­ter im Bis­tum Pas­sau aktiv, plus um die 60 Mit­brü­der aus Indi­en, dazu 12 oder 13 aus Polen und ein paar ande­ren Natio­nen“. Dar­aus folgt: Die sakra­men­ta­le Struk­tur kön­nen wir mit die­ser Zahl noch rela­tiv lan­ge auf­recht­erhal­ten.“ Neben der Eucha­ris­tie­fei­er und den Sakra­men­ten geht es dem Gene­ral­vi­kar aber um eine brei­te­re Sicht der Pastoral“.

Josef Ede­rer berich­te­te über ein Zeit­fens­ter, das der Diö­ze­se für wich­ti­ge Wei­chen­stel­lun­gen zur Ver­fü­gung ste­he. In den nächs­ten fünf Jah­ren wer­den rela­tiv weni­ge in den Ruhe­stand gehen, was die Pries­ter betrifft“, sag­te er. Von den der­zeit 70 Pfar­rern stün­den in die­sem Zeit­raum fast gar kei­ne für die Ruhe­stand an. Das bedeu­te: Wir sind ein paar Jah­re hand­lungs­fä­hig, ohne mit grö­ße­ren Ein­zel­pfar­rei­en oder Pfarr­ver­bän­den rin­gen zu müssen.“

Grö­ße­re Sor­ge berei­te der Bis­tums­füh­rung die Zahl der pas­to­ra­len Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter. Die wür­den zum einen weni­ger, weil vie­le in den Ruhe­stand gin­gen. Dazu käme der Trend zur Teil­zeit­tä­tig­keit. Das kos­tet uns enorm viel Wirk­mäch­tigt­keit.“ Aber mit dem Teil­zeit­the­ma sei die Kir­che ja nicht allein. Ede­rer erin­ner­te an Kin­der­gär­ten und ähn­li­che Institutionen. 

Man wol­le auf jeden Fall die Pfarr­ver­bän­de erhal­ten. Ent­spre­chend brau­che man Leu­te vor Ort, die sich um Ehren­amt­li­che küm­mer­ten. Hin­ter­grund hier: Man wol­le die Bin­dung zur Pfar­rei erhal­ten und dort das Leben stär­ken. Ent­spre­chend wol­le man ein­la­den zu unter­schied­lichs­ten Qua­li­fi­zie­rungs­maß­nah­men vor Ort (Bis­tums­blatt berichtete).

Der Gene­ral­vi­kar nann­te einen wei­te­ren Ansatz­punkt ange­sichts des Man­gels an pas­to­ra­len Mit­ar­bei­tern. Man wol­le Wege aus dem Ehren­amt in die Haupt­amt­lich­keit eröff­nen. Ein Weg sei ein digi­ta­ler Stu­di­en­gang für den Bache­lor in Theo­lo­gie. Nächs­tes Jahr star­te ein Stu­di­en­gang für den Mas­ter pas­to­ra­le Arbeit“. Man hof­fe, hier Bewer­ber zu fin­den. Ehren­amt­lich Akti­ve könn­ten so in die Rich­tung Haupt­amt­lich­keit gehen.

In den Pas­to­ra­len Räu­men habe die Lei­tung jeweils der Dekan oder Pro­de­kan, erläu­ter­te der Gene­ral­vi­kar wei­ter. Pfar­rer blie­ben in den Pfarr­ver­bän­den. Pas­to­ra­le Mit­ar­bei­ter sol­len auf den Pas­to­ra­len Raum ange­wie­sen wer­den.“ Die Pas­to­ral sol­le auf zwei Säu­len ste­hen: Haupt­amt­lich­keit unter­stützt von Ehrenamtlichen. 

Josef Ede­rer kün­dig­te auch noch eine klei­ne Revo­lu­ti­on“ an. Wir wer­den weg­ge­hen davon, dass der Dekan gewählt wird.“ Bei Wah­len gebe es jetzt schon immer wie­der mas­si­ve Pro­ble­me“. Manch­mal sei­en ohne­hin kei­ne Kan­di­da­ten mehr da, oder es wird die Sinn­haf­tig­keit der Wahl immer öfter in Fra­ge gestellt”. Das Kon­zept nun: Bei die­sen zen­tra­len Orten wer­de bei der Beset­zung schon gesagt, der ist gedacht als Lei­ter die­ses Pas­to­ra­len Raums“, sag­te der Gene­ral­vi­kar. Wer sich dar­auf bewer­be, der wis­se dann auch: Die­se Auf­ga­ben wer­de ich über­neh­men und da muss ich mich auch ent­spre­chend vor­be­rei­ten.” Das sei die Ziel­rich­tung die­ser Art der Besetzung. 

In den nächs­ten Wochen gehe man in die Gesprä­che hin­ein und samm­le Anre­gun­gen. Im nächs­ten Früh­jahr dann wer­de es mit dem Sta­tut konkret.

Text: Mar­tin Riedlaicher

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