Das glauben wir

Gepriesen bist du, Gott, der in die Tiefen schaut

Redaktion am 25.01.2022

2022 01 24 pb alb bibel ertmute fischer Foto: Stefanie Hintermayr
Intensive Begegnung mit der Bibel: Erdmute Fischer vom Schulreferat des Bistums zeigt eine Seite aus dem Projekt HEILIG.SCHÜLER.SCHRIFT. 44 Schu­len mit ins­ge­samt rund 740 Schreib­wil­li­gen hat­ten sich 2019 dazu bereit­erklärt, die Evan­ge­li­en in Schön­schrift abzu­schrei­ben und zu bebil­dern.

Die Heilige Schrift im Zentrum: Seit über 40 Jahren begehen katholische, evangelische und orthodoxe christliche Gemeinden in Deutschland jeweils am letzten Sonntag im Januar den ökumenischen Bibelsonntag.

Im Jahr 2019 führ­te Papst Fran­zis­kus den Sonn­tag des Wor­tes Got­tes“ ein, eben­falls am letz­ten Sonn­tag im Janu­ar. Die Deut­sche Bischofs­kon­fe­renz hat dar­auf­hin beschlos­sen, bei­de Initia­ti­ven zusam­men­zu­fas­sen und den Sonn­tag des Wor­tes Got­tes“ mit dem öku­me­ni­schen Bibel­sonn­tag zu ver­bin­den. Das ist in die­sem Jahr 2022 zum zwei­ten Mal der Fall.

Papst Fran­zis­kus schreibt in sei­nem Motu pro­prio Ape­ruit illis, die­ser Sonn­tag sol­le bei­tra­gen, den Chris­ten einen tie­fe­ren Zugang zur Hei­li­gen Schrift zu eröff­nen. Der Titel sei­nes Schrei­bens, Ape­ruit illis“, stammt aus dem latei­ni­schen Text von Lk 24,45, wo es heißt: Dar­auf öff­ne­te er ihren Sinn für das Ver­ständ­nis der Schrif­ten“, auf Latei­nisch: Tunc ape­ruit illis sen­sum ut intel­le­ger­ent scripturas.

Der Papst weist auch auf die öku­me­ni­sche Dimen­si­on der Bibel hin, wenn er schreibt: Die Bibel ist das Buch des Got­tes­vol­kes, das im Hören auf die Schrift aus der Zer­streu­ung und Spal­tung zur Ein­heit gelangt. Das Wort Got­tes ver­eint die Gläu­bi­gen und macht sie zu einem Volk.“

Als Mot­to für den Got­tes­dienst am 30. Janu­ar wur­de ein Satz aus dem alt­tes­ta­ment­li­chen Buch Dani­el gewählt: Geprie­sen bist du, Gott, der in die Tie­fen schaut!“ (Dan 3,54a). Die­ser Vers stammt aus dem Lob­ge­sang der drei Jüng­lin­ge im Feu­er­ofen. In schein­bar aus­weg­lo­ser Gefahr ver­trau­en sie auf Ret­tung durch Gott. Men­schen brau­chen Geschich­ten, beson­ders auf lan­gen und unab­seh­ba­ren Wegen. In die­sen Geschich­ten ver­än­dert sich die Per­spek­ti­ve. Gera­de in der aktu­el­len Pha­se der Pan­de­mie ermu­ti­gen mich die Erzäh­lun­gen und Gebe­te aus dem Buch Dani­el sehr. Sie stif­ten Hoff­nung. Die frü­he Kir­che sah in der Ret­tung der jun­gen Män­ner einen Ver­weis auf die Auf­er­ste­hung. So lese ich das Buch Dani­el als Zeug­nis dafür, dass wir auch in die­sen oft schwe­ren Tagen nicht ver­las­sen sind,“ erläu­tert Wolf­gang Baur, Beauf­trag­ter für Öku­me­ne und stell­ver­tre­ten­der Direk­tor im Katho­li­schen Bibel­werk e. V. zum aktu­el­len Bibelsonntag.

Die Bibel spielt die zentrale Rolle im Leben der Kirche

Wozu aber braucht es über­haupt einen Sonn­tag des Wor­tes Got­tes“? Soll­te nicht jeder Sonn­tag ein Tag des Wor­tes Got­tes“ sein? Im inter­na­tio­na­len säku­la­ren Kon­text gibt es vie­le The­men­ta­ge: der Bil­dung, der Frau­en, der Mathe­ma­tik, der Poe­sie, des Was­sers, des Jazz, der Flücht­lin­ge usw. Alle die­se The­men spie­len eine mehr oder weni­ger zen­tra­le Rol­le im Leben von Men­schen. Die Bibel spielt die zen­tra­le Rol­le im Leben der Kir­che. Dar­an soll erin­nert wer­den. Eben­so­we­nig wie Geflüch­te­ten gehol­fen wäre, wenn sie nur einen Gedenk­tag im Jahr erhiel­ten, wäre der Bibel (und mit ihr den Chris­ten) mit der Aus­ru­fung eines Bibel­sonn­tags“ gehol­fen, wenn es dabei blie­be. Der Bibel­sonn­tag 2022 möch­te daher ermu­ti­gen, öfter wie­der hin­ein­zu­schau­en in die gro­ße Erzäh­lung von Gott in der Geschich­te Isra­els und der Kir­che. Viel­leicht las­sen sich ja Spu­ren aus­ma­chen, die bis in die eige­ne Gegen­wart füh­ren. Das Bibel­re­fe­rat ist gern zur Unter­stüt­zung bereit.

Dr. Andrea Pichlmeier

Dr. Andrea Pichlmeier

Leiterin Referat Bibelpastoral und Studienleiterin von "Theologie im Fernkurs" in der Diözese Passau

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