Bistum

Beten im Wirtshaus

Redaktion am 05.05.2025

2025 05 05 pb alb pfarrei ringelai1 Foto: Uschi Friedenberger
So unkompliziert kann Kirche sein: Damit die Ringelaier zum Sonntags-Gottesdienst nicht woanders hinfahren müssen, kommt Dekan Magnus König samt seinem Ministranten-Team zur Messe in den Saal des Wirtshauses zur Ohe (hier beim Einzug) – eine super Lösung für die Zeit der Kirchen-Sanierung!

Gottesdienst einmal anders: Während in Ringelai die Kirche saniert wird, feiern die Gläubigen im Wirtshaussaal Gottesdienst.

Sonn­tag­vor­mit­tag im Saal des Wirts­hau­ses zur Ohe in Rin­ge­lai: Die Besu­cher kon­zen­trie­ren sich nicht auf eine Hal­be Bier und ihren Sonn­tags­bra­ten. Sie haben das Got­tes­lob auf­ge­schla­gen, Num­mer 328, und sin­gen gemein­sam: Gelobt sei Gott im höchs­ten Thron.“ Solan­ge die Kir­chen­sa­nie­rung andau­ert, wird hier im Wirts­haus­saal Got­tes­dienst gefeiert.

Und das kann man sich so vor­stel­len: In dem gro­ßen Wirts­haus wird dann eine Trenn­wand ein­ge­zo­gen. Auf der einen Sei­te – im Saal – beten und sin­gen die Gläu­bi­gen. Auf der ande­ren Sei­te fin­det der nor­ma­le Wirts­haus­be­trieb statt.

Auch an die­sem Sonn­tag ist das so: Der Altar ist fest­lich geschmückt. Mes­ne­rin The­re­se Praml hat in die­ser herr­li­chen Bay­er­wald-Land­schaft präch­tig-gel­be Hah­nen­fuß-Sträu­ße gepflückt und wei­ßen Flie­der aus dem Gar­ten mit­ge­bracht. Rudolf Degen­hart vom Pfarr­ge­mein­de­rat hat schon dafür gesorgt, dass Pfarr­brie­fe und jetzt auch Bil­der von Papst Fran­zis­kus griff­be­reit sind. Orga­nist Flo­ri­an Mai­er steht bereit, genau­so wie das Minis­tran­ten-Team mit Leni Dora­zil, Juli­an Dora­zil, Marie Pecho, Ame­lie Atz­in­ger und Fran­zis­ka Lie­big. Magnus König, Pfar­rer im Pfarr­ver­band Frey­ung, zieht mit den Minis­tran­ten an den Stuhl­rei­hen ent­lang zum Altar.

Spenden für die Pfarrkirche

2025 05 05 pb alb pfarrkirche ringelai Foto: Uschi Friedenberger
Blick auf die Pfarrkirche in Ringelai.

Die Rin­ge­lai­er Kir­che, die der Maria Patro­na Bava­riae geweiht ist, und die das berühm­te Wall­fahrts­bild Zum lie­ben Christ­kindl von Rin­go­lay“ beher­bergt, wird zur Zeit saniert (sie­he Bericht). Dies hat natür­lich sei­nen Preis. Der Finanz­plan wur­de mit einer Sum­me von 210.000 Euro geneh­migt, wovon die Diö­ze­se Pas­sau 50 Pro­zent über­nimmt. Für die Pfarr­ge­mein­de Rin­ge­lai ver­bleibt also ein Eigen­an­teil von 105.000 Euro. Und da hof­fen die Ver­ant­wort­li­chen auf eine gro­ße Spen­den­be­reit­schaft aus der Bevöl­ke­rung. Gespen­det wer­den kann auf fol­gen­des Kon­to: Kath. Pfarr­kir­chen­stif­tung Rin­ge­lai, DE26 7406 1101 0001 9170 21; BIC: GENODEF1RGS (Raiff­ei­sen­bank am Gol­de­nen Steig) unter dem Ver­wen­dungs­zweck Kir­chen­re­no­vie­rung“.

Text: uf

Zur Pre­digt, bei der heu­te der ungläu­bi­ge Tho­mas“ im Mit­tel­punkt steht, schnappt sich der Pfar­rer das Mikro­fon und gesellt sich direkt zu den Gläu­bi­gen: Wir kön­nen Tho­mas, glaub ich, schon gut ver­ste­hen. Haben wir nicht auch manch­mal Fra­gen und Zwei­fel? Aber Chris­tus ist über­all. Wir kön­nen über­all sei­ne Nähe erfah­ren!“ Und zu die­sem Über­all“ gehört zur Zeit eben auch der Wirts­haus­saal. Dekan Magnus König steht voll hin­ter die­ser Lösung: Ich glau­be, den Rin­ge­lai­ern ist es lie­ber, hier im Ort ein Aus­weich­quar­tier zu haben, als woan­ders zum Got­tes­dienst hin­fah­ren zu müs­sen. Der Wirts­haus­be­trieb stört über­haupt nicht. Im Gegen­teil, es klappt her­vor­ra­gend. Die Leu­te enga­gie­ren sich. Minis­tran­ten, Chor, Orga­nist, Pfarr­ge­mein­de­rat – alle zie­hen an einem Strang. Das läuft ganz, ganz schön!“ Ein gro­ßes Lob hat Dekan König für das gute Mit­ein­an­der von Pfarr­ge­mein­de­rat und Kir­chen­ver­wal­tung, allen vor­an Kir­chen­pfle­ger Alfred Rother, der immer zur Stel­le sei, um zu schau­en, dass auch bei der Kir­chen­sa­nie­rung alles gut vorangeht.

Die Rin­ge­lai­er Pfarr­kir­che ist mir ein Her­zens­an­lie­gen“, erklärt Alfred Rother und zählt die wich­tigs­ten Bau-Maß­nah­men auf: Im Dach­stuhl wur­de das bestehen­de Auf­la­ger saniert und in Tei­len wie­der­her­ge­stellt. Der Mau­er­bo­gen über dem Altar­raum wur­de sta­tisch ver­bes­sert. Die in die Jah­re gekom­me­ne Hei­zungs­an­la­ge wird in Tei­len erneu­ert. Bank­rei­hen wur­den raus­ge­nom­men, um mehr Platz zu schaf­fen. Die ver­blei­ben­den Sitz­bän­ke wur­den teil­wei­se über­ar­bei­tet. Die kom­plet­te Innen­scha­le des Got­tes­hau­ses muss­te ertüch­tigt wer­den. Dazu kom­men Elek­tro­ar­bei­ten, Arbei­ten an der Beleuch­tung, an der Lie­der­an­zei­ge und Laut­spre­cher­an­la­ge sowie Rei­ni­gung und War­tung der Orgel. Eine Neue­rung ist, dass es künf­tig kei­ne her­kömm­li­chen Ker­zen mehr gibt, son­dern LED-Opfer­lich­ter zum Draufste­cken, damit die Kir­che nicht so schnell wie­der ver­rußt“, so Alfred Rother.

Die Kir­che, die bald in neu­em Glanz erstrahlt, hat – wenn alles wei­ter nach Plan läuft – am Sonn­tag, 18. Mai, ihren ers­ten gro­ßen Ein­satz. Dann wird mit Pfarr­vi­kar Johan­nes Spi­ta­ler die Erst­kom­mu­ni­on gefei­ert. Denn so prag­ma­tisch die Über­gangs-Lösung auch sein mag – nun freu­en sich die Men­schen wie­der auf ihre rund­erneu­er­te“ Kirche. 

Uschi Friedenberger

Ursula Friedenberger

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