Der Marienmonat Mai ist beliebt bei Wallfahrern. Zwar waren auch schon vor dem offiziellen Wallfahrtsauftakt zum Hochfest Patrona Bavariae am 1. Mai viele Pilgergruppen im "Herzen Bayerns" – doch im Mai kommen die meisten Gruppen. Im Folgenden eine weitere kleine Auswahl:
Lebensschiff
Wegen des dauerhaften Nieselregens am 8. Mai entschlossen sich die Verantwortlichen der mittlerweile zur schönen Tradition gewordenen Schülerinnenwallfahrt des Ursulinen-Gymnasiums Straubing mit Schulleiter Thomas Saller und Religionslehrerin Juliane Albrecht (seit 2006 Wallfahrtsorganisatorin) nur einen kurzen Einzug mit den 150 Schülerinnen, mit Fahne und Holzkreuzen zur Bruder-Konrad-Kirche zu machen. Warum sich zwölf Sterne auf der blauen Europa-Fahne befinden, das erklärte P. Philipp Schmidbauer OPraem, der dem Wortgottesdienst vorstand. Interessant war diese Frage u.a. deshalb, weil bei der im Juni anstehenden Europawahl Jugendliche ab 16 mitentscheiden dürfen. Dieses Motiv hätten wir dem Holocaust-Überlebenden Paul Levi zu verdanken, sagte der Prediger. „Die zwölf Sterne auf blauem Grund sind ein Symbol für Maria.“ Die Zahl 12, so P. Philipp, sei eine heilige Zahl und stehe für die zwölf Apostel, die zwölf Stämme Israels oder wie hier in der Altöttinger Bruder-Konrad-Kirche in der Hochaltar-Darstellung für die die zwölf Tore Jerusalems. „Wir brauchen einen sicheren Stern, wohin uns unser Lebensschiff führt, Orientierung gibt, damit wir nicht auf Grund laufen oder mit anderen Menschen kollidieren“, betonte P. Philipp. „Maria ist unsere Wegbereiterin zu Jesus, durch sie sind wir gehalten und getragen, sie gibt Orientierung und Licht auf dem Lebensweg.“ Die Fürbitten wurden in einem Augenblick der Stille gehalten und jede Schülerin durfte ein Körnchen Weihrauch auf die Schale mit brennender Kohle vor dem Volksaltar legen. Musiklehrer Jochen Benkert am Keyboard und ein Schülerinnenchor sorgten für eine lebendige musikalische Wortgottesdienst-Gestaltung. Schulleiter Thomas Saller ist übrigens regelmäßiger Pilger: 25 Mal war er Teilnehmer bei der Deggendorfer Fußwallfahrt an Pfingsten nach Altötting, wie er erzählte.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Hier geht die Sonne auf
Bei Nebel sind sie aufgebrochen, bei Sonnenschein kamen sie an: die Pilgergemeinschaft aus dem Pfarrverband Reischach mit Arbing/Erlbach und Perach war am Christi-Himmelfahrtstag, 9. Mai, unter der geistlichen Begleitung von Pfarrvikar Kumar Yangaladasu nach Altötting gegangen. Das Kreuz hat wie es zu ihrer langjährigen Tradition gehört, Konrad Diensthuber vorangetragen. Frühmorgens begrüßte sie Stadtpfarrer und Wallfahrtsrektor Prälat Klaus Metzl und begleitete sie zur St. Anna-Basilika. „In Altötting geht die Sonne auf“, stellte er fest, „und die Muttergottes freut sich über Euer Kommen und hält ihren Schutzmantel über Euch“.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Fußspuren Jesu
„Eine Zeit der seelischen Einstimmung“ nannte Pastoralreferent Thomas Kern aus Weißenstadt seine Teilnahme an der Buswallfahrt aus Nabburg/Opf. am Christi-Himmelfahrtstag, bevor er in der darauffolgenden Woche mit der Regensburger Fußwallfahrt nach Altötting gehen wird – ebenfalls unter der geistlichen Betreuung vom Nabburger „Pilgerpfarrer“ Hannes Lorenz. Kapuzinerpater Bruder Georg Greimel begrüßte die Pilger, denen sich beim Einzug über den Kapellplatz zur Gnadenkapelle eine Gruppe aus dem Oberpfälzischen Pfreimd angeschlossen hatte. „Wenn Christen sich pilgernd auf den Weg machen dann ist das ein Zeichen für lebendige Kirche“, sagte er. Pfarrer Hannes Lorenz nahm beim Pilgergottesdienst in der St. Anna-Basilika Bezug auf das Markus-Evangelium vom Christi-Himmelfahrtstag: Der Verkündigungsauftrag Jesu an die Apostel sei zugleich Auftrag an uns, „dass wir uns nicht durch todbringende Schlangen und Gift, in Form von übler Nachrede oder Verleumdung selber schaden, sondern auf die Menschen zugehen, sich und die Mitmenschen mit der Welt versöhnen, indem wir die Fußspuren Jesu sehen und gehen“. Am Nachmittag fand ein traditionelles „Kreuztragen um die Gnadenkapelle“ statt.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Heil angekommen
Die Altöttinger Kirchenglocken kamen am 9. Mai, kurz nach dem 12-Uhr-Läuten gleich noch einmal zum Einsatz: Sie kündeten die Ankunft der 36 Oberlindharter Fußwallfahrer an, die von der Mühldorfer Straße zum Kapellplatz zogen und die Gnadenkapelle umrundeten. Zwei Tage Fußwallfahrt lagen hinter ihnen und ein strahlender Pilgerleiter Hubert Bauer zeigte sich überglücklich: Alles war gut gegangen. Am ersten Pilgertag hatten sie Nieselregen, dafür wurde der zweite Pilgertag mit Bilderbuch-Wetter belohnt. Besonders freute er sich über drei Neuzugänge. Sein Vorgänger in der Pilgerleitung, Johann Glöbl, war auch wieder dabei und plant, „so Gott will“, noch vier Jahre anzuhängen, denn, so Glöbl lächelnd, dann könnte er seine 60. Fußwallfahrt feiern. Zurück zu den Neuzugängen: Lara und Lea haben dieses Jahr quasi als „Vatertagsgeschenk“ teilgenommen, wie sie lachend erzählten, denn „der Papa ist immer dabei“. „Sicher“ abgeholt wurden sie von Opa Wolfgang Ness, einem langjährigen Busfahrer, und der wusste eine lustige Geschichte aus den Anfängen seiner beruflichen Laufbahn zu berichten, einer Zeit, in der es noch keine technischen Hilfsmittel wie Navi und dergleichen gab: Da musste er eine Pilgergruppe nach Altötting chauffieren, geleitet von einem langjährigen Pilgerleiter namens Willi Meindl. In Gangkofen wusste er als Busfahrer-Neuling nicht, wie die Wegstrecke nach Altötting weiterverlief und wandte sich zuversichtlich an den langjährigen Pilgerleiter und dessen vermeintliche Wegkenntnisse; doch dieser hatte ebenso keine Ahnung und betete dafür inbrünstig: „Heilige Muttergottes, hilf dem Busfahrer, dass wir heil nach Altötting kommen!“ Sie sind damals gut ans Pilgerziel gekommen, wie Ness schmunzelnd erzählte, schließlich gibt es ja auch Ortsschilder und Hinweisschilder auf die folgenden Orte – Altötting inbegriffen. Noch eine erfreuliche Meldung bei der Fußwallfahrt aus Oberlindhart, das übrigens als Ortsteil zu Mallersdorf-Pfaffenberg gehört: Über ihre 30. Fußwallfahrt freute sich nicht nur Sabine Dietlmeier, sondern auch ihre beiden Abholerinnen, Tochter Marie und Hündin Finni.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Vom Kapellberg zum Kapellplatz
„Wir kommen eigentlich jedes Jahr nach Altötting, nur ist einmal die Gruppe größer oder kleiner“, betonten die vier Pilgerinnen, die am Christi-Himmelfahrtstag, 9. Mai, vor der Gnadenkapelle ankamen. Ziel erreicht: Um 5 Uhr frühmorgens am Kapellberg in Vilsbiburg gestartet, nach 43 Kilometern Wegstrecke in 10½ Stunden Gehzeit glücklich ihr Ziel erreicht am Kapellplatz von Altötting – kein Wunder, bei dem prächtigen Wetter.
Text und Foto: Roswitha Dorfner
Zurück in Altötting
Das Einbegleiten von Wallfahrern ist für ihn nichts Neues: viele Jahre war er als Diakon im Pfarrverband Altötting im Einsatz und dabei auch in der Wallfahrtsbetreuung. Nun kam Diakon Thomas Zauner, mittlerweile im Pastoralteam im nahen Pfarrverband Burgkirchen/Alz tätig, zurück an seine alte Wirkungsstätte. Logisch, dass er „seine“ Wallfahrer am 11. Mai gerne über den Kapellplatz zum Kongregationssaal begleitete, wo sie mit ihrem Pfarrer, Pater Witold Kuman, Gottesdienst feierten. Mit dabei war auch Pfarrvikar Ajirose Thankayyan. Die Wallfahrer kamen übrigens nicht alle zu Fuß; etliche waren mit dem Rad gefahren.
Text und Fotos: Michael Glaß
Wie Konrad
Den heiligen Bruder Konrad als Pilger stellte der stellvertretende Wallfahrtsrektor, Kapuzinerpater Br. Marinus Parzinger am 11. Mai beim Gottesdienst in der Bruder Konradkirche den Wallfahrern aus Schnaitsee vor. Wie Konrad waren auch sie unterwegs – die Strecke aus der Gemeinde „Schnoatsee“ im Landkreis Traunstein bis nach Altötting hatten sie teils zu Fuß und teils mit dem Rad zurückgelegt.
Text und Fotos: Michael Glaß
Zum 310. Mal
Zum 310. Mal fand heuer die Wallfahrt aus Cham/Opf. (Pfarreien St. Jakob und St. Josef) statt, die auf ein Gelübde aus der Pestzeit zurückgeht. Mit dabei waren u.a. auch Schülerinnen und Schüler der dortigen Marienrealschule. So trug der zwölfjährige Korbinian das Vortragskreuz, die fast dreizehnjährige Luisa die Standarte. Gut habe es ihnen gefallen, wie sie auf Nachfrage sagten. Vorbeterin Resi Liegl freute sich vor allem über die große Resonanz auf den Anliegenrucksack, den sie heuer zum ersten Mal dabei hatten – diesen legten sie in Altötting bei der Muttergottes ab. Pilgerleiter Christian Lommer sprach von einem guten Verlauf und idealem Wetter. Die Pilger aus Cham waren seit dem Christi Himmelfahrtstag insgesamt drei Tage auf der rund 130 Kilometer langen Strecke unterwegs gewesen, wobei sich unterwegs weitere Wallfahrer anschlossen. Am 11. Mai in Altötting begrüßte sie Kapuzinerpater Bruder Georg Greimel. Er sei erst letztes Jahr in der schönen Oberpfalz mit dem Rad unterwegs gewesen, wie er erzählte, bevor er mit den Chamern Gebete sprach und den Segen erteilte. Mit Kazimierz Pajor, Pfarrer in Cham/St. Josef, feierten sie im Anschluss eine hl. Messe in der Basilika.
Text und Fotos: Michael Glaß
Gemeinsam
Am Anfang waren sie ein wenig zu schnell unterwegs gewesen, dann ging ihnen am Ende ein wenig die Kraft aus, weshalb die Fußwallfahrer aus der Pfarreiengemeinschaft Falkenberg-Taufkirchen am 11. Mai rund eine halbe Stunde Verspätung hatten. Kann passieren. Paulinerpater Attila Hesz wartete geduldig und begleitete sie zur Gnadenkapelle, wo er sie herzlich begrüßte und mit ihnen ein Gebet sprach. Seit drei Jahren organisiert ein Arbeitskreis die gemeinsame Wallfahrt der beiden traditionsreichen Wallfahrten aus Falkenberg und aus Taufkirchen – und das funktioniere sehr gut, wie auf Nachfrage bestätigt wurde. Erstere waren seit 3 Uhr morgens unterwegs gewesen, letztere schlossen sich um 4 Uhr an; rund 30 Kilometer hatten sie zu bewältigen.
Text und Fotos: Michael Glaß
Zu Fuß hin und zurück
„Wir kümmern uns um uns selber“, erklärte Alois Hobelsberger kurz und bündig, aber schmunzelnd über den Wallfahrtsablauf der 27 Teilnehmer an der Traditionsfußwallfahrt aus Aicha vorm Wald, die ohne geistliche Begleitung stattfindet. Er ist für die Gebete, Texte und Lieder während der Fußwallfahrt verantwortlich, insgesamt 140 Kilometer nach Altötting. Für die Organisation ist Rudi Bürgermeister verantwortlich, doch leider konnte er wegen einer Erkrankung nicht mitmarschieren. Am 10. Mai am frühen Nachmittag waren sie in Altötting angekommen, am 11. Mai wurden sie kurz vor 7 Uhr morgens von Wallfahrtsrektor Prälat Klaus Metzl mit dem Pilgersegen vor der Gnadenkapelle verabschiedet – mit reichlich Weihwasser; dazu sagte Metzl: „Lieber Weihwasser als Regen!“ Dann ging’s zu Fuß die 140 Kilometer zurück. Seit 1680 ist die Fußwallfahrt aus Aicha vorm Wald aus alten Aufzeichnungen dokumentiert, ausgesetzt wurde sie nur im Ersten Weltkrieg. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Fußwallfahrt nach Altötting trotz Verbot heimlich durchgeführt und die Corona-Pandemie wurde ebenso überbrückt im erlaubten Maß.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Zeugen des Glaubens
Kapuzinerpater Bruder Berthold Oehler begrüßte am 11. Mai die Fußpilger aus Niederstraubing und Umgebung und begleitete sie zur Gnadenkapelle. „Schön, dass ihr gut angekommen seid, so wollen wir mit dem Lied ‚Gegrüßet seist du Königin‘ die Altöttinger Gnadenmutter als Schutzpatronin unseres Landes ehren“, munterte Bruder Berthold die Fußwallfahrer zum Mitsingen auf. Als Pilgergemeinschaft auf dem Weg seien sie Zeugen des Glaubens. Pilgerleiter ist Dieter Neumaier, der Bürgermeister der Gemeinde Kirchberg. Dessen Tochter Nina trug das Vortragskreuz. Erster Vorbeter war Martin Bachmaier. Um 4 Uhr frühmorgens war Abmarsch von Niederstraubing nach Dorfen, dann wurde mit dem Bus bis Heilgenstatt gefahren und von dort aus den Kreuzweg betend bis Altötting zu Fuß marschiert.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
An alter Wirkungsstätte
Mit Prälat Ludwig Limbrunner, Pfarrer i.R. aus Regen, ehemaliger Pfarrer in Dietersburg und ehemaliger Kapelladministrator in Altötting, hat die Fußpilgergruppe aus Dietersburg nach ihrer Ankunft am Pilgerziel abschließend Gottesdienst gefeiert. Ab Hebertsfelden gingen die Wallfahrer zu Fuß nach Altötting; Rudi Pöllerspöck legte den kompletten Weg von Dietersburg aus zurück und war bereits um 2.30 Uhr aufgebrochen, wie er berichtete.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
„Okemma“
Es ist ein besonderes „Okemma am Ort der Gnade“, wie es Pilgerleiter Rupert Hille ausdrückte und auch der Einzug zur Basilika der Oberlandler Fußwallfahrt/Auer Bittgang aus Rosenheim und Umgebung am 11. Mai sorgte erneut für ein besonderes Erscheinungsbild: streng getrennt in Zweierreihen wurde hinter dem Vortragskreuz marschiert, erst die Männer, dann die Frauen, in der Mitte die Vorbeter. Insgesamt nahmen 143 Wallfahrer am zweitägigen Pilgergang teil. Pilgerleiter Rupert Hille dankte fürs Mitgehen und erklärte nach Worten von Papst Franziskus zwei Arten des menschlichen Unterwegsseins im Leben: als Irrende, für die der Weg das Ziel ist und als Pilger, die einen Gnadenort, wie den Ort der Lieben Frau von Altötting, als Ziel anstreben. Vor Gottesdienstbeginn wurde dann das Lied „zur Schwarzen Madonna“ angestimmt. „Wir sind auf Pilgerschaft in unserem Leben und rufen Jesus Christus als unseren Pilgerleiter an“, so die Worte von Wallfahrtsrektor Prälat Klaus Metzl in seiner Predigt. Am Ende des Pilgergottesdienstes wurden fünf Pilgerjubilare mit Urkunden geehrt.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Glückliches Wiedersehen
Eine berührende Szene: „Mama“, rief glücklich ein kleines Mädchen und lief ihrer Mutter, Teilnehmerin bei der 41. Benediktbeurer Fußwallfahrt, die am 11. Mai das Pilgerziel erreichte, mit ausgebreiteten Armen entgegen. Überglücklich nahm die junge Frau ihre Tochter in die Arme und trug sie die letzten Meter über den Kapellplatz zur Gnadenkapelle. Am Christi-Himmelfahrts-Tag, 9. Mai hatten sich die 26 Fußwallfahrer unter Leitung von P. Rainer Reithmaier SDB in dreitägigem Fußmarsch zum Gnadenort Unserer Lieben Frau und des hl. Bruders Konrad aufgemacht. Nach dem Besuch der Gnadenkapelle feierten sie Gottesdienst in der Bruder-Konrad-Kirche.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Schlusslicht
Quasi das „Schlusslicht“ am Samstag, 11. Mai, bildete die Männer-Fußwallfahrt aus St. Wolfgang in Regensburg. Gegen 19 Uhr zogen sie den Schexberg herauf zur Gnadenkapelle. Mit dabei auch dieses Jahr Pfarrer Helmut Huber, der mit seiner „Männertruppe“ am Sonntag um 9 Uhr die Gnadenkapelle für ihren Pilgergottesdienst „reserviert“ hatte. Zum 58. Mal wurde die Regensburger Wolfgangler-Fußwallfahrt nach Altötting durchgeführt. Organisator Klaus Künlein freute sich über Neuzugang Klaus Nuißl.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Rosen für Maria
Mit weißen Rosen zu Ehren der Gottesmutter Maria sind am Muttertag, 12. Mai erneut die Fußwallfahrer aus Ingolstadt-Zuchering an der Gnadenkapelle vorbei in die Bruder Konradkirche eingezogen. Vier Tage lang waren sie insgesamt rund 140 Kilometer unterwegs gewesen. Die Organisation und Leitung hatten erneut Erna und Herbert Krammer. Kapuzinerpater Bruder Georg Greimel empfing die Pilger. In seiner Begrüßung empfahl er ihnen, zum Glauben zu stehen, auch auf das Gute in der Kirche zu achten und dieses auch zu praktizieren – wie eben zum Beispiel eine Wallfahrt. „Wir sind die lebendige Kirche“, betonte er und das zeige sich vor allem auch im gemeinsamen Gehen mit einem gemeinsamen Ziel. Mit dem Eichstätter Dompropst em. Klaus Schimmöller feierten die Wallfahrer anschließend Gottesdienst.
Text und Fotos: Michael Glaß
Zum 70. auf Wallfahrt
Für Hans Wolfelsperger (Bild links, r.), den Pilgerleiter und Organisator der Wallfahrer aus Berg im Gau, gab es kein schöneres Geschenk zu seinem 70. Geburtstag am Christi-Himmelfahrtstag, 9. Mai, als wieder nach Altötting zu pilgern. An diesem Tag machte sich die Gruppe nämlich auf zur viertägigen und rund 150 Kilometer langen Wallfahrt – heuer bei bestem Wetter. „Überwältigt“ war Wolfelsperger dann doch nach der ersten Wegetappe, als er mit einem musikalischen Geburtstags-Ständchen empfangen wurde. Auch die Altöttinger Delegation mit Diakon Gerold Hochdorfer hatte vom „Geburtstagskind“ erfahren und ließ den Pilgerleiter nach der Ankunft am 12. Mai gemeinsam mit allen Teilnehmern „hoch leben“ mit dem Lied „Viel Glück und viel Segen“. Auf dem Weg zur Gnadenkapelle war dann auch für die teilnehmenden Mamas ein Glücksmoment: die wartenden Kinder liefen ihnen entgegen und überreichten ihre Muttertags-Blumensträußchen. Drei Generationen nehmen alljährlich an dieser Fußwallfahrt aus Berg im Gau teil. Dafür bedankte sich Diakon Hochdorfer herzlich: „Ihr habt unterwegs nicht nur mit dem Mund und Herzen, sondern auch mit den Füßen gebetet.“ Ausdrücklich dankte er dem Pilgerleiter, der bereits 28 Jahre lang mit Herzblut diese schöne Wallfahrtstradition aufrecht erhält. Paulinerpater Benjamin Bakowski feierte abschließend mit der Gruppe Berg im Gau Gottesdienst in der St. Josefskirche der Congregatio Jesu-Schwestern.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Gelübde eingelöst
Als ältester Teilnehmer war Ludwig Huber (86) wieder mit dabei und als jüngste Mitpilgerin hatte sich Julia (29) – an ihrem Hochzeitstag – auf den Weg gemacht mit der Traditionswallfahrt aus Palling-Tyrlbrunn. Unter der bewährten Organisation und Leitung von Pfarrgemeinderatsvorsitzendem Hans Mayer kamen sie am 13. Mai in Altötting an, umrundeten die Gnadenkapelle und versammelten sich zu einer kurzen Statio im Kongregationssaal. Kapuzinerpater Alexander Madathil dankte den Pilgern für ihr Zeugnis. Den Gottesdienst feierten die Wallfahrer mit den Franziskanerpatres Pfarrvikar P. Ivo Zivkovic und Pfarradministrator P. Mato Orsolic in der Bruder-Konrad-Kirche. Mit der Fußwallfahrt wird alljährlich ein Gelübde aus der Pestzeit (1650) eingelöst.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Kreuz gesegnet
„Auch Frauen können ganz leise sein“, versicherte Irmgard Herold, Wallfahrtsleiterin der Katholischen Landvolkbewegung Bamberg schmunzelnd. Freundlich, aber bestimmt, forderte sie ihre Pilgergemeinschaft nach der Ankunft in Altötting am 24. Mai um Ruhe, da der sich munter unterhaltende Frauenanteil überwog. Kapuzinerpater Alexander Madathil begrüßte die Wallfahrer, die sich vor dem Hotel Plankl versammelt hatten, herzlich. Sodann ging es über den Kapellplatz zu einer kurzen Statio vor die Gnadenkapelle. Die Empfehlung, leise zu sein, gelte auch deshalb, wie P. Alexander sagte, weil uns „Maria etwas zu sagen hat“. Maria habe von ihrem Sohn den Auftrag bekommen, unsere Mutter zu sein und „so sind wir beheimatet im Glauben“. Abschließend segnete P. Alexander das schön mit Rosen geschmückte Pilgerkreuz des Bamberger Landvolks. Eingeladen waren die Oberfranken dann zum Pilgergottesdienst in der St. Magdalenakirche mit Paulinerpater Bernhard Palka.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Sonnige Premiere
Strahlender Sonnenschein in Altötting am 24. Mai empfing die Buspilger aus Leimen. Sie begaben sich einige Tage auf „die Spuren Papst Benedikts“, u.a. auch nach Marktl, Traunstein und Freising, wie Diakon Christian Sych berichtete. Alle zwei Jahre besuche die Pfarrei Leimen – bekannt als Heimatstadt von Ex-Profi-Tennisspieler Boris Becker – einen Pilgerort, erzählte er. Altöttings Kapuzinerpater Siegbert Mayer, der zur Begrüßung und Einbegleitung beauftragt war, entschuldigte sich, dass er sich etwas verspätet und die Wallfahrer beinahe versetzt hätte, „aber, wenn man kürzlich 83 Jahre alt geworden ist, kann das schon mal vorkommen“. Das sahen die Pilger bei der kurzen Statio im Kongregationssaal genauso und sangen für P. Siegbert sogleich ein nachträgliches Geburtstags-Ständchen. Das war sicherlich auch im Sinne vom heiligen Bruder Konrad, der mit seinem Ausspruch „Wie Gott will“ zu mehr Gelassenheit aufgerufen hatte. Beim heiligen Klosterpförtner in der Bruder-Konrad-Kirche feierten die Leimener Buspilger dann mit ihrem geistlichen Begleiter P. Jürgen Würtenberger eine Pilgermesse.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner