Wallfahrt

Mosaike aus der Wallfahrt

Michael Glaß am 11.07.2023

2023 07 02 pb alb wallfahrtsmosaike aufhausen1 Foto: Roswitha Dorfner
Wallfahrer aus Aufhausen-Eichendorf.

Es ist Juli, die Sonne strahlt und das Freibad lockt – doch nicht wenige kommen auch in diesen heißen Tagen nach Altötting, um die Muttergottes zu besuchen. Eine kleine Auswahl der Gruppen finden Sie hier:

Maria setzt sich für uns ein

Die Fuß­wall­fah­rer aus dem Pfarr­ver­band Titt­mo­ning mit Stifts­de­kan Ger­hard Gum­ping­er mach­ten sich am 1. Juli früh­mor­gens um 3 Uhr auf den Weg. Kapu­zi­ner­pa­ter Sunil Kacha­pal­ly emp­fing die Pil­ger nach vier­ein­halb Stun­den Fuß­marsch am Gna­den­ort und zog mit ihnen über den Kapell­platz zum Kon­gre­ga­ti­ons­saal. Wenn wir mit unse­ren Sor­gen und Anlie­gen zur Mut­ter­got­tes kom­men, so ist eines gewiss: Sie setzt sich für uns ein, als unse­re Beschüt­ze­rin und Mut­ter, eben­so, wie sie ihren Sohn Jesus in Freud und Leid beglei­tet hat“, ver­si­cher­te Br. Sunil und wünsch­te den Pil­gern: Gott seg­ne Euch und Eure Fami­li­en!“ Gemein­sam mit Pfar­rer i.R. Josef Kral­ler fei­er­te Stifts­de­kan Gum­ping­er mit den Wall­fah­rern aus Titt­mo­ning, Kay und Asten den Pilgergottesdienst.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Junge Pilgergemeinschaft

Fuß­pil­ger aus Meh­ring, beglei­tet von Pfar­rer Tho­mas Stein­ber­ger, kamen am 1. Juli gegen 8 Uhr an, etwas spä­ter die Rad­pil­ger; letz­te­re waren mit vie­len Kin­dern unter­wegs gewe­sen. In der Bru­der-Kon­rad-Kir­che fei­er­ten die Wall­fah­rer gemein­sam Got­tes­dienst – im Geden­ken an den hl. Valen­tin, ers­ter Patron des Bis­tums Pas­sau und bekannt als uner­müd­li­cher Ver­kün­der des Christusglaubens.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Lebendige Kirche

Wenn sich Pil­ger auf den Weg machen, egal ob zu Fuß oder mit dem Fahr­rad, wie es die Wall­fah­rer aus Kirchdorf/​Inn am 1. Juli prak­ti­zier­ten, dann zeu­ge dies von einer leben­di­gen Kir­che“, wie Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Georg Grei­mel dank­bar nach der Ein­be­glei­tung zur Gna­den­ka­pel­le fest­stell­te. Und letzt­end­lich sei es die Mut­ter­got­tes, die uns hel­fe, unse­ren Pil­ger­weg des Lebens zum rech­ten Ende zu füh­ren, beton­te Br. Georg mit einem Pil­ger­ge­bet. Der Kirch­dor­fer Pfar­rer Janos Kovacs kam die­ses Jahr wegen einer Fuß-OP mit dem Auto nach Alt­öt­ting und zele­brier­te beim hl. Bru­der Kon­rad den abschlie­ßen­den Pilgergottesdienst.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

65. Fußwallfahrt

Für Pil­ger­lei­ter Anton Ritt von der Fuß­wall­fahrt Auf­hau­sen-Eichen­dorf war es die­ses Jahr am 1. Juli eine kurz­fris­ti­ge Pla­nung und Orga­ni­sa­ti­on – umso grö­ßer war die Freu­de am Pil­ger­ziel, denn es war sei­ne per­sön­lich 65. Fuß­wall­fahrt zur Mut­ter­got­tes nach Alt­öt­ting. Mit dabei war auch Anton Gug­gen­ber­ger, beglei­tet von sei­nen bei­den Buben Leo­pold und Maxi. Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus Par­zin­ger begrüß­te die Wall­fah­rer und freu­te sich mit ihnen, dass die lang­jäh­ri­ge Pil­ger­tra­di­ti­on fort­ge­führt wer­de – denn eine Pil­ger­ge­mein­schaft unter­wegs spor­ne an, dass alle das Ziel erreichen.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Hoffnungsvoll zu Maria

Mit etwas Ver­spä­tung tra­fen die Fuß­wall­fah­rer aus dem Pfarr­ver­band Marktl-Stamm­ham am 1. Juli in Alt­öt­ting ein. Durch drei­ma­li­ge Gebets­sta­tio­nen und eine Brot­zeit unter­wegs kam die Ver­zö­ge­rung zustan­de, ent­schul­dig­te sich Pfar­rer Peter Meis­ter beim war­ten­den Kapu­zi­ner­pa­ter Sieg­bert May­er wäh­rend der Ein­be­glei­tung über den Kapell­platz zur St. Anna-Basi­li­ka. Doch das war kein Pro­blem, die Basi­li­ka war ja für den Pil­ger­got­tes­dienst der Markt­ler Fuß- und Rad­pil­ger­grup­pe reser­viert. Laut P. Sieg­bert ist eine Wall­fahrt eine gute Mög­lich­keit, Gott zu ver­trau­en und zu suchen. Hier am Gna­den­ort könn­ten wir uns der Got­tes­mut­ter Maria anver­trau­en – in der Hoff­nung, dass alles gut wer­de und wir mit unse­ren Sor­gen und Leid nicht ver­zwei­feln müssten.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Nach drei Jahren wieder da

Eigent­lich hat­te Maria Vier­egg, die Orga­ni­sa­to­rin der Bull­dog-Old­ti­mer-Wall­fahrt aus Erding-Berg­ham, auch für 2020 alles vor­be­rei­tet – dann mach­te Coro­na einen Strich durch die Rech­nung. Nach drei Jah­ren, heu­er am 2. Juli, gab’s dann die 6. Auf­la­ge die­ser beson­de­ren Wall­fahrt. Mit dabei war auch wie­der Sepp Lanz­in­ger mit sei­nen bei­den Töch­tern Regi­na (10) und Ber­na­dette (8). Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Georg Grei­mel seg­ne­te am Kapell­platz die Bull­dogs samt Fah­rer, bevor sie wie­der nach Hau­se tuckerten.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Gott beruft uns

Am 1. Juli, war Tobi­as Asbeck aus Zell im Hohen Dom zu Pas­sau von Diö­ze­san­bi­schof Ste­fan Oster zum Pries­ter geweiht wor­den. Mit einer Wall­fahrt nach Alt­öt­ting bedank­te er sich nun am 6. Juli bei der Gna­den­mut­ter. Der stell­ver­tre­ten­de Wall­fahrts­rek­tor Kapu­zi­ner­pa­ter Br. Mari­nus Par­zin­ger über­reich­te dem Neu­pries­ter eine Votiv­ker­ze mit dem Alt­öt­tin­ger Gna­den­bild. In Bezug auf des­sen Pri­miz­spruch – Herr, zu wem sol­len wir gehen? Du hast Wor­te des ewi­gen Lebens (Joh 6,68)“ – erklär­te Br. Mari­nus: Jesus ruft und spricht zu uns, und dies ist eine wirk­mäch­ti­ge Kraft über den Tod hin­aus.“ Zunächst fei­er­te Tobi­as Asbeck in Kon­ze­le­bra­ti­on mit sei­nem Fest­pre­di­ger Spi­ri­tu­al P. Alo­is Grai­ler SM sowie Br. Mari­nus, Prä­lat Gün­ther Man­dl und Stifts­ka­no­ni­kus Pfar­rer i.R. Alo­is Schießl unter Assis­tenz von Dia­kon Gerold Hoch­dor­fer einen abend­li­chen Got­tes­dienst in der Stift­s­pfarr­kir­che. Den all­ge­mei­nen Pri­miz­se­gen spen­de­te er gleich zwei­mal, sowohl am Ende der hl. Mes­se wie auch in der Gnadenkapelle.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner 

Gemeinsam mit Maria auf dem Weg

Am 8. und 9. Juli hat das St. Ger­hards­werk Stutt­gart mit Unter­stüt­zung des Ger­hards­fo­rums Mün­chen zur 62. Wall­fahrt der Donau­schwa­ben nach Alt­öt­ting ein­ge­la­den und erneut das Gelöb­nis von P. Wen­de­lin Gru­ber aus dem Jahr 1946 ein­ge­löst: Wenn wir am Leben blei­ben, wol­len wir jähr­lich aus Dank­bar­keit wall­fah­ren“, hat­te der Pater im Ver­nich­tungs­la­ger Gako­wa versprochen.

Auf­takt der Ver­an­stal­tung war am 8. Juli ein Got­tes­dienst in der Stift­s­pfarr­kir­che, musi­ka­lisch gestal­tet von den Wei­den­tha­ler Chor­mä­dels“. Es folg­te ein Vor­trag von Dr. Kathi Gaj­dos-Frank über Glau­ben und Iden­ti­tät – Reli­giö­ses Leben der Ungarn­deut­schen ges­tern und heu­te“. Die abend­li­che Lich­ter­pro­zes­si­on zur Gna­den­ka­pel­le schloss den ers­ten Wall­fahrts­tag ab. Am 9. Juli zogen die Wall­fah­rer in fei­er­li­cher Pro­zes­si­on unter dem Mot­to Gemein­sam – Ver­trau­ens­voll mit Maria auf dem Weg“ vom Kapell­platz zur St. Anna-Basi­li­ka. Gesamt­ko­or­di­na­tor Josef Lutz aus Nürn­berg (re. Bild, M.) begrüß­te zum fest­li­chen Got­tes­dienst alle donau­schwä­bi­schen Lands­leu­te. Haupt­ze­le­brant des Got­tes­diens­tes war der Vor­sit­zen­de des St. Ger­hards Werk Stutt­gart, Pfar­rer GR Klaus Rapp (re. Bild, r.); es kon­ze­le­brier­ten Msgr. EGR Andre­as Straub (zum 30. Mal dabei), Pfar­rer Paul Kol­lar, Pfar­rer Karl Zirm­er sowie Stifts­ka­no­ni­kus Johann Pal­fi. Vie­le Trach­ten- und Fah­nen­ab­ord­nun­gen waren dabei – die donau­schwä­bi­schen Lands­leu­te aus dem ehe­ma­li­gen Jubos­la­wi­en, Rumänien/​Banat und Batsch­ka (Ungarn-Ser­bi­en) hat­ten sich vor allem aus Bay­ern und Öster­reich auf dem Weg gemacht – es betei­lig­ten sich auch Pil­ger aus dem bra­si­lia­ni­schen Ent­re Rios vom Welt­dach­ver­band der Donau­schwa­ben. Für die fest­li­che Musik sorg­ten der Kir­chen­chor und Bana­ter Chor St. Pius, Mün­chen mit der Mis­sa bre­vis“ von Con­rad Paul Wusching (an der Orgel Dr. Franz Metz) sowie die Blas­ka­pel­le Sankt Anna.

Mit dem Wort des Lai­en, gespro­chen von Dr.Dr.h.c. Flo­ri­an Küh­rer-Wie­lach (Direk­tor des Insti­tuts für deut­sche Kul­tur und Geschich­te Süd­ost­eu­rops an der LMU Mün­chen), wur­de das The­ma Müt­ter auf dem Weg“ auf­ge­grif­fen – die Lei­dens­ge­schich­te der ver­trie­be­nen Frau­en und Kin­der, damals und heute.

In sei­ner Pre­digt beton­te Pfar­rer Rapp die Bedeu­tung des Frie­dens und des Glau­bens. Er erin­ne­re sich an die bewe­gen­den Besu­che in ehe­ma­li­gen Ver­nich­tungs­la­gern in der alten Hei­mat“, zugleich ertap­pe er sich dabei, heu­ti­ge Flücht­lings­schick­sa­le schnell zu ver­ges­sen, sag­te er. Unfrie­de gebe aller­dings auch eine neue Chan­ce zu Gerech­tig­keit, Frei­heit und Selbst­be­stim­mung. Dies gelin­ge jedoch nur, wenn wir uns im Kon­flikt auf den Frie­dens­weg“ ein­las­sen. Ähn­lich sei es mit dem Glau­ben – auch hier kom­me es auf Ver­trau­en an.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Mit Freude am Glauben

Nach drei­jäh­ri­ger, Coro­na-beding­ter Aus­zeit sind die Schü­le­rIn­nen aus Landau/​Isar wie­der nach Alt­öt­ting gekom­men – heu­er zum 33. Mal. Orga­ni­siert hat­ten die Tra­di­ti­ons­wall­fahrt Stu­di­en­rä­tin Anne­ma­rie Wall­ner und Mar­le­ne Bach­mei­er. Kapu­zi­ner­pa­ter Br. Georg Grei­mel beglei­te­te die jun­gen Pil­ge­rIn­nen zu einer kur­zen Sta­tio vor der Gna­den­ka­pel­le. Maris­ten­pa­ter Rudolf Ehrl hielt die Mari­en­an­dacht in der Bru­der-Kon­rad-Kir­che. Für Anne­ma­rie Wall­ner ist es die letz­te Alt­öt­ting-Wall­fahrt vor ihrem Ruhe­stand; sie freu­te sich umso mehr, dass sich so vie­le Schü­le­rIn­nen bereit erklärt hat­ten, mit­zu­fah­ren. Br. Georg wünsch­te der jun­gen Pil­ger­ge­mein­schaft durch die­se Wall­fahrt eine Stär­kung für den All­tag. In sie­ben Spra­chen tru­gen Schü­ler vor der Kapel­le das Ave Maria“ vor, dar­un­ter auch in ukrai­ni­scher Spra­che. Eine Schü­ler-Blä­ser-Grup­pe stimm­te die gemein­sam gesun­ge­nen Lie­der an. Hier am Gna­den­ort wür­den Pil­ger in ihren Nöten Kraft und Hil­fe erfah­ren, erklär­te P. Ehrl bei der Mari­en­an­dacht. Mit Mari­ens Für­spra­che und Got­tes Hil­fe gehen wir in eine gute Zukunft“, ver­si­cher­te er. Die Freu­de am Glau­ben und das Mit­ein­an­der-unter­wegs-Sein“ kenn­zeich­ne eine Wall­fahrt. Er dank­te den Schü­le­rIn­nen: Es ist wun­der­bar, dass ihr da seid’s und mit­macht! Ihr seid eine wun­der­ba­re Gemein­schaft im Glauben.“

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Gott geht mit uns

Die gro­ßen Feri­en sind zur Freu­de von Bay­erns Schü­le­rIn­nen in greif­ba­rer Nähe. Und doch rich­tet sich der Blick bereits auf Anfang Sep­tem­ber, wenn ein neu­es Schul­jahr beginnt. Ins­be­son­de­re für die Viert­kläss­ler bedeu­tet dies meist einen neu­en Lebens­ab­schnitt“: sie müs­sen sich ent­schei­den, auf wel­che wei­ter­füh­ren­de Schu­le sie wech­seln. Das bedeu­tet für sie oft auch, lang­jäh­ri­ge Klas­sen­ka­me­ra­dIn­nen und Leh­re­rIn­nen zu ver­ab­schie­den. Auf Initia­ti­ve von Clau­dia Öllin­ger aus Emmer­ting-Meh­ring haben nun Reli­gi­ons­leh­re­rIn­nen aus dem Deka­nat Alt­öt­ting-Burg­hau­sen eine Stern­wall­fahrt mit den vier­ten Klas­sen orga­ni­siert – vor allem um für die Grund­schul­zeit zu dan­ken und um für einen guten Neu­start in einer ande­ren Schu­le zu bit­ten. Am 6. Juli zogen Viert­kläss­ler der Grund­schu­len aus Emmerting/​Mehring, Kastl, Hei­li­gen­statt, Pes­ta­loz­zi Neuöt­ting sowie Win­hö­ring über den Alt­öt­tin­ger Kapell­platz. Wir haben uns zu Fuß auf­ge­macht an die­sen beson­de­ren Ort, um für per­sön­li­che Anlie­gen zu beten, ins­be­son­de­re für unse­re Fami­li­en und um Frie­den in der Welt“ erklär­te Pfar­rer Stein­ber­ger bei einer Sta­tio vor der Gna­den­ka­pel­le. Eine Instru­men­tal-Schul­mu­sik-Band aus Emmer­ting-Meh­ring unter­stütz­te und ani­mier­te die Schü­le­rIn­nen zum Mit­sin­gen der Lie­der bei der abschlie­ßen­den Andacht in der Basi­li­ka. Beson­ders ergrei­fend war das von zwei Schü­lern vor­ge­tra­ge­ne Spi­ri­to Sanc­to“. Zu Beginn lei­te­te Frau Öllin­ger die Andacht mit einer Medi­ta­ti­on Weg in die Stil­le“ ein. Die Lesung aus dem Buch Gene­sis von Abra­ham und dem ver­hei­ße­nen Land“ wie auch die Traum-Geschich­te von den Spu­ren im Sand“ fass­te Pfar­rer Tho­mas Stein­ber­ger wie folgt zusam­men: Als Nach­kom­men Abra­hams kön­nen wir auf unse­rem Lebens­weg in gläu­bi­gem Ver­trau­en den Fuß­spu­ren Jesu fol­gen: denn Gott möch­te mit uns gehen und wir wer­den in jeder Lebens­la­ge, ins­be­son­de­re in schwie­ri­gen Zei­ten, von Gott getragen.“

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Rekord mit Abschied

Frie­den – Es gibt kei­nen Weg zum Frie­den, denn Frie­den ist der Weg“ – unter die­sem Mot­to radel­ten am 8. Juli 170 Teil­neh­mer der 32. Rad­wall­fahrt Köfering/​Alteglofsheim nach Alt­öt­ting. Mit einem lachen­den und einem wei­nen­den Auge, wie Pil­ger­lei­ter Rein­hard Kau­tetz­ky und sein Team bestä­tig­ten. Zum einen war es die­ses Jahr ein Teil­neh­mer-Rekord – auch wenn auf­grund der hoch­som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren vie­le Kreis­lauf­pro­ble­me der Radpilger/​innen zu ver­sor­gen waren. Zum ande­ren galt es Abschied zu neh­men vom Radl-Pfar­rer“ Mat­thi­as Kien­ber­ger, ein Seel­sor­ger aus Über­zeu­gung (Pil­ger­lei­ter), der die­se Rad­wall­fahrt nach Alt­öt­ting lan­ge Jah­re beglei­te­te und nun in eine ande­re Pfar­rei, nach Roding, ver­setzt wird. Außer­dem wur­de Elfrie­de Treit­tin­ger ver­ab­schie­det; sie war vie­le Jah­re Fah­re­rin des Leit­fahr­zeugs. Alles hat eben sei­ne Zeit“, ist Rein­hard Kau­tetz­kys Lieb­lings­satz, und so hat­te er auch eine Visi­on, wie er schmun­zelnd erklär­te: 2024 star­tet die Rad­wall­fahrt in Roding!“ Pfar­rer Kien­ber­ger dank­te für das Wohl­wol­len der Wall­fah­rer, was ihn nar­risch gefreut“ hat: Es war schee mit Euch zu radeln und mit Euch über Gott und die Welt zu dis­ku­tie­ren“, sag­te er und wünsch­te im gemein­sa­men Gebet zu Gott Kraft zur Ver­än­de­rung und Frie­den in der Welt – denn dafür sind wir in die Peda­le getreten.“

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Hitzeschlacht „der roten Armee“

Sei­ne rote Armee“, wie Abt Mar­kus Ellert von der Bene­dik­ti­ner­ab­tei Sche­yern die Frau­en­bund-Damen in den roten T‑Shirts schmun­zelnd nennt, sind beson­ders schlag­kräf­ti­ge Frau­en“. Dabei geht es nicht um krie­ge­ri­sche Aus­ein­an­der­set­zun­gen“ im wört­li­chen Sinn, son­dern sym­bo­lisch, denn es galt eine Hit­ze­schlacht in zwei­tä­gi­ger Rad­wall­fahrt und 140 zurück­ge­leg­ten Kilo­me­tern nach Alt­öt­ting (14./15. Juli) zu gewin­nen. Und, wie Abt Ellert als Haupt­ze­le­brant und Pre­di­ger bei der Vor­abend­mes­se in der St. Anna-Basi­li­ka bekräf­tig­te, gehe es im Leben außer Tat­kraft auch um die rech­te Wort­wahl, damit man gehört wird, und Wor­te beim Emp­fän­ger auf frucht­ba­ren Boden fal­len, nicht, wie es häu­fig geschieht, unge­hört von einem Ohr rein und zum andern Ohr hin­aus.“ Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus Par­zin­ger beglei­te­te die 22 Frau­en­bund-Damen mit ihren E‑Bikes (ohne Hilfs­mo­tor wäre die­se Fahrt bei den hoch­som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren nicht zu bewäl­ti­gen gewe­sen, so die ein­stim­mi­ge Bericht­erstat­tung) sowie Abt Ellert mit einer Bus­pil­ger­grup­pe aus Sche­yern am spä­ten Nach­mit­tag vom Bus­park­platz Gries zur Gna­den­ka­pel­le. Das Will­kom­men­ge­läut der Alt­öt­tin­ger Kir­chen­glo­cken und der Kapell­platz gehö­ren heu­te ganz Ihnen“, stell­te Bru­der Mari­nus vor der Gna­den­ka­pel­le fest, denn bei die­sen schweiß­trei­ben­den Tem­pe­ra­tu­ren hat­ten sich ande­re Pil­ger in schat­ti­ge Plät­ze oder ins Inne­re von Gast­stät­ten am Kapell­platz zurück­ge­zo­gen. Wall­fahrt im Ver­trau­en zur Gna­den­mut­ter und ihrem gött­li­chen Sohn bedeu­te, so Bru­der Mari­nus, dass wir kei­ne Angst vor der Rea­li­tät des Lebens haben brau­chen – wich­tig sei ein gemein­schaft­li­ches Ver­bun­den­sein und Für­ein­an­der-Ein­set­zen. Dabei kön­ne auch das Sin­gen hel­fen, das im Übri­gen sehr gesund sei. Dem konn­te Abt Ellert in sei­ner abend­li­chen Pre­digt nur zustim­men: Damit Wor­te das Gegen­über errei­chen, soll­te man sich kurz fas­sen und mit einer Melo­die ver­se­hen, damit sie nicht nur ins Bewusst­sein, son­dern direkt ins Herz gelan­gen; wie etwa beim Lied von Kathi Stim­mer über die Nähe Got­tes: „… Du bist da, immer da, manch­mal fern, manch­mal nah …“.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Sich bewegen lassen

Rund 1.000 Teil­neh­mer zähl­te heu­er die 51. Wall­fahrt der Mal­te­ser mit dem Münch­ner Abt Johan­nes Eckert OSB am 16. Juli in Altötting.

Aus Bay­ern, der Schweiz, Liech­ten­stein und Öster­reich (Salz­burg und eine klei­ne Grup­pe aus Inns­bruck) waren Pil­ger ange­reist. Es kamen Kran­ke, Men­schen mit Behin­de­rung, Betreu­er des Mal­te­ser Hilfs­diens­tes und außer­dem etli­che Mal­te­ser­rit­ter und ‑damen. Sie alle zogen in einer Pro­zes­si­on vom Dult­platz über den Kapell­platz zum Fest­got­tes­dienst in der St. Anna-Basi­li­ka, musi­ka­lisch ein­be­glei­tet von der Mal­te­s­er­ka­pel­le Mell­rich­stadt. Leit­wort war das Alt­öt­tin­ger Wall­fahrts­mot­to Ich bin bei euch alle Tage, bis zum Ende der Welt!“ (Mt 2820b).

Ihr seid hit­ze­re­sis­tent. Gra­tu­la­ti­on!“, begrüß­te Wall­fahrts­or­ga­ni­sa­tor Franz-Josef Frei­herr von der Heyd­te die Teil­neh­mer. Zwar gab es an die­sem Sonn­tag kei­ne Rekord­tem­pe­ra­tu­ren wie am Tag zuvor, rund 28°C waren es dann aber doch. Leben ist ein Unter­wegs-Sein mit Gott an unse­rer Sei­te“, stell­te von der Heyd­te fest.

Ein Bild, das auch der Abt von St. Boni­faz Mün­chen in sei­ner Pre­digt auf­griff: Wir sind auf dem Weg des Glau­bens nicht allein.“ Wir sei­en mit­ein­an­der und mit dem Auf­er­stan­de­nen unter­wegs. Sei­nen Zuhö­rern riet er, der Mut­ter­got­tes das zu brin­gen, was uns am Her­zen liegt – in der Hoff­nung, dass sich auch inner­lich in uns etwas bewegt.“ Zuvor hat­te er die Lesung aus der Apos­tel­ge­schich­te über Die Hei­lung des Gelähm­ten im Tem­pel“ (Apg 3,110) aus­ge­legt und erklärt, wor­auf es im Zusam­men­le­ben ankommt: Mit­men­schen anse­hen, ihnen Nähe schen­ken, sie auf­rich­ten durch auf­mun­tern­de Wor­te und Taten und vier­tens: sich bewe­gen (las­sen), sich am Glau­ben erfreu­en und dies auch zum Aus­druck brin­gen. So wie der Firm­ling mit geis­ti­ger Beein­träch­ti­gung, über den Abt Johan­nes Eckert zu Beginn sei­ner Pre­digt erzählt hat­te. Die­ser habe ihn umarmt und nicht mehr los­las­sen wol­len. Dazu sag­te der Abt: Eigent­lich hat der Jugend­li­che mich gefirmt und nicht andersherum.“

Unter den Kon­ze­le­bran­ten in der Basi­li­ka auch der Alt­öt­tin­ger Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Klaus Metzl; unter den Besu­chern u.a. der Salz­bur­ger Weih­bi­schof Andre­as Laun.

Nach­mit­tags fand eine Andacht vor der Gna­den­ka­pel­le statt. Kapu­zi­ner­pa­ter Br. Georg Grei­mel seg­ne­te Andachts­ge­gen­stän­de und ein neu­es Ban­ner aus der Diö­ze­se Pas­sau. Anschlie­ßend wur­den die Mal­te­ser Wall­fah­rer fei­er­lich ausbegleitet.

Text Micha­el Glaß / Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Haurietis Aquas

Eine fran­zö­si­sche Jugend­grup­pe aus La Rochelle/​Frankreich pil­ger­te von 16. bis 19. Juli auf den baye­ri­schen Spu­ren“ von Papst Bene­dikt XVI. Höhe­punkt war das Herz Bay­erns bei der Gna­den­mut­ter von Alt­öt­ting“. Auch Traun­stein und Marktl stan­den auf dem Pil­ger­pro­gramm. Nach einem Got­tes­dienst in der Gna­den­ka­pel­le am 19. Juli trug Alt­öt­tings Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Klaus Metzl das mit­ge­brach­te Pil­ger­kreuz mit der Auf­schrift Hau­rie­tis Aqu­as“, auf dem sich alle jun­gen Pilger/​innen mit ihrer Unter­schrift ver­ewigt hat­ten, in einer Pro­zes­si­on um die Gna­den­ka­pel­le; dann stell­te er es im Umgang neben dem Sto­cker­kreuz ab. Vergelt’s Gott für Euer Kom­men – und bit­te wie­der­kom­men, die Mut­ter­got­tes freut sich“, ver­ab­schie­de­te sich Prä­lat Metzl bei der fran­zö­si­schen Pil­ger­grup­pe unter Lei­tung der Geist­li­chen Père Michel Claeys und Vikar Cyril­le von Man­dach aus Vevey/​Schweiz. Wei­ter ging die Pil­ger­fahrt per Bus nach St. Rade­gund in Ober­ös­ter­reich, der Hei­mat des seli­gen Franz Jäger­stät­ter. – Hau­rie­tis Aqu­as“ bedeu­tet übri­gens Ihr wer­det Was­ser schöp­fen“ (Jes 12,3) und ist der Titel einer Enzy­kli­ka von Papst Pius XII. aus dem Jahr 1956 anläss­lich des 100-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums des Herz-Jesu-Fes­tes. Übri­gens: La Rochel­le ist eine west­fran­zö­si­sche Hafen­stadt und Haupt­stadt des Dépar­te­ments Cha­ren­te-Mari­ti­me in der Regi­on Nou­vel­le-Aqui­taine mit 77.210 Einwohnern.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner 

Zeugnis für den Frieden

Die Alt­öt­tin­ger St. Anna-Basi­li­ka ist für die in Bay­ern und ganz Deutsch­land leben­den Ober­schle­si­er eine Ersatz­hei­mat“ für den Anna­berg in der alten pol­ni­schen Hei­mat. Am Sonn­tag, 23. Juli, sind sie zum 69. Mal nach Alt­öt­ting gewallfahrtet.

Nor­bert Grö­ner und Ger­trud Mül­ler (65 Jah­re Mit­glied­schaft) von der Ober­schle­si­schen Lands­mann­schaft Kreis­grup­pe Mün­chen rie­fen den vie­len Pil­gern zu: Treue im Glau­ben, Lie­be und Hoff­nung, denn Ober­schle­si­en lebt und wird weiterleben!“

Die­sen Appell nahm Haupt­ze­le­brant Kapu­zi­ner­pa­ter Br. Mari­nus Par­zin­ger auch in sei­ner Pre­digt auf: Wir befin­den uns in Zei­ten des Umbruchs … umso wich­ti­ger ist es, Hei­mat und Halt zu fin­den in der Fami­lie und im Glau­ben.“ Gera­de der Welt­tag der Groß­el­tern und Senio­ren (sie­he S. 6) ste­he in Ver­bin­dung mit dem Fest­tag der hl. Mut­ter Anna, die von den Ober­schle­si­ern so sehr ver­ehrt wer­de. Br. Mari­nus beton­te, wie wich­tig es sei, Hei­mat zu fin­den, gera­de im Zusam­men­le­ben mit älte­ren Gene­ra­tio­nen. Dadurch wür­den sowohl die Mut­ter­spra­che als auch reli­giö­se und kul­tu­rel­le Tra­di­tio­nen erhal­ten. Die­se wie­der­um stif­ten Iden­ti­tät, geben Halt und prä­gen unser Leben.“ Wie unser Leben trotz schwie­ri­gen Zei­ten gelin­gen und wie man wach­sen und rei­fen kön­ne, davon erzählt uns das Sonn­tags­evan­ge­li­um (Mt 13, 24 – 43), wenn Jesus für das Reich Got­tes in Gleich­nis­sen wirbt. Mit den Wor­ten von Roma­no Guar­di­ni sag­te Br. Mari­nus: Ohne die gro­ße Tugend der Geduld reift nichts Mensch­li­ches – wir wer­den ermun­tert zu Geduld und Güte und dazu, sich für ande­re Zeit zu neh­men.“ – Der Fest­got­tes­dienst am Sonn­tag wur­de vom Hei­mat­chor Ostrop­pa-Strop­pen­dorf und der Alt­öt­tin­ger Hof­mu­sik fei­er­lich gestaltet.

Bereits am Sams­tag fand in der St. Anna-Basi­li­ka eine Vor­abend­mes­se mit anschlie­ßen­der Lich­ter­pro­zes­si­on statt. Auch Pfar­rer i.R. Rei­mund Schrott aus Nörd­lin­gen warb in sei­ner Pre­digt für eine Wert­schät­zung der Groß­el­tern. Bei Fami­li­en mit meh­re­ren Gene­ra­tio­nen unter einem Dach brau­che man sehr oft Geduld, die sich aber letzt­end­lich auszahle.

Bei der fei­er­li­chen Abschluss­an­dacht am Sonn­tag­nach­mit­tag in der Stift­s­pfarr­kir­che freu­te sich Pfar­rer i.R. Josef Scholz aus Mün­chen über ein gro­ßes Fest des Glau­bens, das wirk­sam nach­klin­ge und Kraft für die Zukunft schen­ke. Nach dem Eucha­ris­ti­schen Segen zogen die Wall­fah­rer zur Gna­den­ka­pel­le. Bru­der Mari­nus seg­ne­te die Andachts­ge­gen­stän­de und ent­ließ die ober­schle­si­schen Pil­ger mit Dank und Zuver­sicht: Die St. Anna-Wall­fahrt ist ein Glau­bens­zeug­nis für den Frieden!“

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Bruder Konrad als Vorbild

Mit offe­nen Augen, Ohren und Her­zen durchs Leben zu gehen, gera­de für Men­schen, die unse­re Hil­fe brau­chen – dar­in sah Pfar­rer Tobi­as Rother ein authen­ti­sches Glau­bens­zeug­nis wie es uns der hei­li­ge Bru­der Kon­rad vor­ge­lebt habe. Am 23. Juli fei­er­te er mit einer Grup­pe des Katho­li­schen Bur­schen­ver­eins aus dem nie­der­baye­ri­schen Velden/​Vils – Ver­stär­kung gab’s durch die Teil­nah­me auch von Pil­ge­rin­nen – einen Got­tes­dienst mit eige­ner, sehr anspre­chen­der musi­ka­li­scher Gestal­tung am frü­hen Mor­gen in der St. Kon­rad­kir­che. Eini­ge hart­ge­sot­te­ne“ Bur­schen hat­ten sich nach dem Pil­ger­se­gen am Vor­tag, Sams­tag, 22. Juli, um 19.30 Uhr ab Vel­den in einer Nacht­wall­fahrt zu Fuß auf den knapp 50 Kilo­me­ter lan­gen Weg nach Alt­öt­ting auf­ge­macht. Es sei eine lan­ge Tra­di­ti­on, dass der Bur­schen­ver­ein jähr­lich nach Alt­öt­ting pil­ge­re und die per­sön­lich ange­sam­mel­ten Anlie­gen zur Mut­ter­got­tes und zum hl. Bru­der Kon­rad in den Gna­den­ort tra­ge, berich­te­ten die Verantwortlichen.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner 

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