Maria setzt sich für uns ein
Die Fußwallfahrer aus dem Pfarrverband Tittmoning mit Stiftsdekan Gerhard Gumpinger machten sich am 1. Juli frühmorgens um 3 Uhr auf den Weg. Kapuzinerpater Sunil Kachapally empfing die Pilger nach viereinhalb Stunden Fußmarsch am Gnadenort und zog mit ihnen über den Kapellplatz zum Kongregationssaal. „Wenn wir mit unseren Sorgen und Anliegen zur Muttergottes kommen, so ist eines gewiss: Sie setzt sich für uns ein, als unsere Beschützerin und Mutter, ebenso, wie sie ihren Sohn Jesus in Freud und Leid begleitet hat“, versicherte Br. Sunil und wünschte den Pilgern: „Gott segne Euch und Eure Familien!“ Gemeinsam mit Pfarrer i.R. Josef Kraller feierte Stiftsdekan Gumpinger mit den Wallfahrern aus Tittmoning, Kay und Asten den Pilgergottesdienst.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Junge Pilgergemeinschaft
Fußpilger aus Mehring, begleitet von Pfarrer Thomas Steinberger, kamen am 1. Juli gegen 8 Uhr an, etwas später die Radpilger; letztere waren mit vielen Kindern unterwegs gewesen. In der Bruder-Konrad-Kirche feierten die Wallfahrer gemeinsam Gottesdienst – im Gedenken an den hl. Valentin, erster Patron des Bistums Passau und bekannt als unermüdlicher Verkünder des Christusglaubens.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Lebendige Kirche
Wenn sich Pilger auf den Weg machen, egal ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad, wie es die Wallfahrer aus Kirchdorf/Inn am 1. Juli praktizierten, dann zeuge dies von „einer lebendigen Kirche“, wie Kapuzinerpater Bruder Georg Greimel dankbar nach der Einbegleitung zur Gnadenkapelle feststellte. Und letztendlich sei es die Muttergottes, die uns helfe, unseren Pilgerweg des Lebens zum rechten Ende zu führen, betonte Br. Georg mit einem Pilgergebet. Der Kirchdorfer Pfarrer Janos Kovacs kam dieses Jahr wegen einer Fuß-OP mit dem Auto nach Altötting und zelebrierte beim hl. Bruder Konrad den abschließenden Pilgergottesdienst.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
65. Fußwallfahrt
Für Pilgerleiter Anton Ritt von der Fußwallfahrt Aufhausen-Eichendorf war es dieses Jahr am 1. Juli eine kurzfristige Planung und Organisation – umso größer war die Freude am Pilgerziel, denn es war seine persönlich 65. Fußwallfahrt zur Muttergottes nach Altötting. Mit dabei war auch Anton Guggenberger, begleitet von seinen beiden Buben Leopold und Maxi. Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger begrüßte die Wallfahrer und freute sich mit ihnen, dass die langjährige Pilgertradition fortgeführt werde – denn eine Pilgergemeinschaft unterwegs sporne an, dass alle das Ziel erreichen.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Hoffnungsvoll zu Maria
Mit etwas Verspätung trafen die Fußwallfahrer aus dem Pfarrverband Marktl-Stammham am 1. Juli in Altötting ein. Durch dreimalige Gebetsstationen und eine Brotzeit unterwegs kam die Verzögerung zustande, entschuldigte sich Pfarrer Peter Meister beim wartenden Kapuzinerpater Siegbert Mayer während der Einbegleitung über den Kapellplatz zur St. Anna-Basilika. Doch das war kein Problem, die Basilika war ja für den Pilgergottesdienst der Marktler Fuß- und Radpilgergruppe reserviert. Laut P. Siegbert ist eine Wallfahrt eine gute Möglichkeit, Gott zu vertrauen und zu suchen. Hier am Gnadenort könnten wir uns der Gottesmutter Maria anvertrauen – in der Hoffnung, dass alles gut werde und wir mit unseren Sorgen und Leid nicht verzweifeln müssten.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Nach drei Jahren wieder da
Eigentlich hatte Maria Vieregg, die Organisatorin der Bulldog-Oldtimer-Wallfahrt aus Erding-Bergham, auch für 2020 alles vorbereitet – dann machte Corona einen Strich durch die Rechnung. Nach drei Jahren, heuer am 2. Juli, gab’s dann die 6. Auflage dieser besonderen Wallfahrt. Mit dabei war auch wieder Sepp Lanzinger mit seinen beiden Töchtern Regina (10) und Bernadette (8). Kapuzinerpater Bruder Georg Greimel segnete am Kapellplatz die Bulldogs samt Fahrer, bevor sie wieder nach Hause tuckerten.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Gott beruft uns
Am 1. Juli, war Tobias Asbeck aus Zell im Hohen Dom zu Passau von Diözesanbischof Stefan Oster zum Priester geweiht worden. Mit einer Wallfahrt nach Altötting bedankte er sich nun am 6. Juli bei der Gnadenmutter. Der stellvertretende Wallfahrtsrektor Kapuzinerpater Br. Marinus Parzinger überreichte dem Neupriester eine Votivkerze mit dem Altöttinger Gnadenbild. In Bezug auf dessen Primizspruch – „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens (Joh 6,68)“ – erklärte Br. Marinus: „Jesus ruft und spricht zu uns, und dies ist eine wirkmächtige Kraft über den Tod hinaus.“ Zunächst feierte Tobias Asbeck in Konzelebration mit seinem Festprediger Spiritual P. Alois Grailer SM sowie Br. Marinus, Prälat Günther Mandl und Stiftskanonikus Pfarrer i.R. Alois Schießl unter Assistenz von Diakon Gerold Hochdorfer einen abendlichen Gottesdienst in der Stiftspfarrkirche. Den allgemeinen Primizsegen spendete er gleich zweimal, sowohl am Ende der hl. Messe wie auch in der Gnadenkapelle.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Gemeinsam mit Maria auf dem Weg
Am 8. und 9. Juli hat das St. Gerhardswerk Stuttgart mit Unterstützung des Gerhardsforums München zur 62. Wallfahrt der Donauschwaben nach Altötting eingeladen und erneut das Gelöbnis von P. Wendelin Gruber aus dem Jahr 1946 eingelöst: „Wenn wir am Leben bleiben, wollen wir jährlich aus Dankbarkeit wallfahren“, hatte der Pater im Vernichtungslager Gakowa versprochen.
Auftakt der Veranstaltung war am 8. Juli ein Gottesdienst in der Stiftspfarrkirche, musikalisch gestaltet von den „Weidenthaler Chormädels“. Es folgte ein Vortrag von Dr. Kathi Gajdos-Frank über „Glauben und Identität – Religiöses Leben der Ungarndeutschen gestern und heute“. Die abendliche Lichterprozession zur Gnadenkapelle schloss den ersten Wallfahrtstag ab. Am 9. Juli zogen die Wallfahrer in feierlicher Prozession unter dem Motto „Gemeinsam – Vertrauensvoll mit Maria auf dem Weg“ vom Kapellplatz zur St. Anna-Basilika. Gesamtkoordinator Josef Lutz aus Nürnberg (re. Bild, M.) begrüßte zum festlichen Gottesdienst alle donauschwäbischen Landsleute. Hauptzelebrant des Gottesdienstes war der Vorsitzende des St. Gerhards Werk Stuttgart, Pfarrer GR Klaus Rapp (re. Bild, r.); es konzelebrierten Msgr. EGR Andreas Straub (zum 30. Mal dabei), Pfarrer Paul Kollar, Pfarrer Karl Zirmer sowie Stiftskanonikus Johann Palfi. Viele Trachten- und Fahnenabordnungen waren dabei – die donauschwäbischen Landsleute aus dem ehemaligen Juboslawien, Rumänien/Banat und Batschka (Ungarn-Serbien) hatten sich vor allem aus Bayern und Österreich auf dem Weg gemacht – es beteiligten sich auch Pilger aus dem brasilianischen Entre Rios vom Weltdachverband der Donauschwaben. Für die festliche Musik sorgten der Kirchenchor und Banater Chor St. Pius, München mit der „Missa brevis“ von Conrad Paul Wusching (an der Orgel Dr. Franz Metz) sowie die Blaskapelle Sankt Anna.
Mit dem Wort des Laien, gesprochen von Dr.Dr.h.c. Florian Kührer-Wielach (Direktor des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteurops an der LMU München), wurde das Thema „Mütter auf dem Weg“ aufgegriffen – die Leidensgeschichte der vertriebenen Frauen und Kinder, damals und heute.
In seiner Predigt betonte Pfarrer Rapp die Bedeutung des Friedens und des Glaubens. Er erinnere sich an die bewegenden Besuche in ehemaligen Vernichtungslagern in der „alten Heimat“, zugleich ertappe er sich dabei, heutige Flüchtlingsschicksale schnell zu vergessen, sagte er. Unfriede gebe allerdings auch eine neue Chance zu Gerechtigkeit, Freiheit und Selbstbestimmung. Dies gelinge jedoch nur, wenn wir uns im Konflikt auf den „Friedensweg“ einlassen. Ähnlich sei es mit dem Glauben – auch hier komme es auf Vertrauen an.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Mit Freude am Glauben
Nach dreijähriger, Corona-bedingter Auszeit sind die SchülerInnen aus Landau/Isar wieder nach Altötting gekommen – heuer zum 33. Mal. Organisiert hatten die Traditionswallfahrt Studienrätin Annemarie Wallner und Marlene Bachmeier. Kapuzinerpater Br. Georg Greimel begleitete die jungen PilgerInnen zu einer kurzen Statio vor der Gnadenkapelle. Maristenpater Rudolf Ehrl hielt die Marienandacht in der Bruder-Konrad-Kirche. Für Annemarie Wallner ist es die letzte Altötting-Wallfahrt vor ihrem Ruhestand; sie freute sich umso mehr, dass sich so viele SchülerInnen bereit erklärt hatten, mitzufahren. Br. Georg wünschte der jungen Pilgergemeinschaft durch diese Wallfahrt eine Stärkung für den Alltag. In sieben Sprachen trugen Schüler vor der Kapelle das „Ave Maria“ vor, darunter auch in ukrainischer Sprache. Eine Schüler-Bläser-Gruppe stimmte die gemeinsam gesungenen Lieder an. Hier am Gnadenort würden Pilger in ihren Nöten Kraft und Hilfe erfahren, erklärte P. Ehrl bei der Marienandacht. „Mit Mariens Fürsprache und Gottes Hilfe gehen wir in eine gute Zukunft“, versicherte er. „Die Freude am Glauben und das Miteinander-unterwegs-Sein“ kennzeichne eine Wallfahrt. Er dankte den SchülerInnen: „Es ist wunderbar, dass ihr da seid’s und mitmacht! Ihr seid eine wunderbare Gemeinschaft im Glauben.“
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Gott geht mit uns
Die großen Ferien sind zur Freude von Bayerns SchülerInnen in greifbarer Nähe. Und doch richtet sich der Blick bereits auf Anfang September, wenn ein neues Schuljahr beginnt. Insbesondere für die Viertklässler bedeutet dies meist einen „neuen Lebensabschnitt“: sie müssen sich entscheiden, auf welche weiterführende Schule sie wechseln. Das bedeutet für sie oft auch, langjährige KlassenkameradInnen und LehrerInnen zu verabschieden. Auf Initiative von Claudia Öllinger aus Emmerting-Mehring haben nun ReligionslehrerInnen aus dem Dekanat Altötting-Burghausen eine Sternwallfahrt mit den vierten Klassen organisiert – vor allem um für die Grundschulzeit zu danken und um für einen guten Neustart in einer anderen Schule zu bitten. Am 6. Juli zogen Viertklässler der Grundschulen aus Emmerting/Mehring, Kastl, Heiligenstatt, Pestalozzi Neuötting sowie Winhöring über den Altöttinger Kapellplatz. „Wir haben uns zu Fuß aufgemacht an diesen besonderen Ort, um für persönliche Anliegen zu beten, insbesondere für unsere Familien und um Frieden in der Welt“ erklärte Pfarrer Steinberger bei einer Statio vor der Gnadenkapelle. Eine Instrumental-Schulmusik-Band aus Emmerting-Mehring unterstützte und animierte die SchülerInnen zum Mitsingen der Lieder bei der abschließenden Andacht in der Basilika. Besonders ergreifend war das von zwei Schülern vorgetragene „Spirito Sancto“. Zu Beginn leitete Frau Öllinger die Andacht mit einer Meditation „Weg in die Stille“ ein. Die Lesung aus dem Buch Genesis „von Abraham und dem verheißenen Land“ wie auch die Traum-Geschichte von den „Spuren im Sand“ fasste Pfarrer Thomas Steinberger wie folgt zusammen: „Als Nachkommen Abrahams können wir auf unserem Lebensweg in gläubigem Vertrauen den Fußspuren Jesu folgen: denn Gott möchte mit uns gehen und wir werden in jeder Lebenslage, insbesondere in schwierigen Zeiten, von Gott getragen.“
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Rekord mit Abschied
„Frieden – Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg“ – unter diesem Motto radelten am 8. Juli 170 Teilnehmer der 32. Radwallfahrt Köfering/Alteglofsheim nach Altötting. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wie Pilgerleiter Reinhard Kautetzky und sein Team bestätigten. Zum einen war es dieses Jahr ein Teilnehmer-Rekord – auch wenn aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen viele Kreislaufprobleme der Radpilger/innen zu versorgen waren. Zum anderen galt es Abschied zu nehmen vom „Radl-Pfarrer“ Matthias Kienberger, ein Seelsorger aus Überzeugung (Pilgerleiter), der diese Radwallfahrt nach Altötting lange Jahre begleitete und nun in eine andere Pfarrei, nach Roding, versetzt wird. Außerdem wurde Elfriede Treittinger verabschiedet; sie war viele Jahre Fahrerin des Leitfahrzeugs. „Alles hat eben seine Zeit“, ist Reinhard Kautetzkys Lieblingssatz, und so hatte er auch eine Vision, wie er schmunzelnd erklärte: „2024 startet die Radwallfahrt in Roding!“ Pfarrer Kienberger dankte für das Wohlwollen der Wallfahrer, was ihn „narrisch gefreut“ hat: „Es war schee mit Euch zu radeln und mit Euch über Gott und die Welt zu diskutieren“, sagte er und wünschte im gemeinsamen Gebet zu Gott „Kraft zur Veränderung und Frieden in der Welt – denn dafür sind wir in die Pedale getreten.“
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Hitzeschlacht „der roten Armee“
Seine „rote Armee“, wie Abt Markus Ellert von der Benediktinerabtei Scheyern die Frauenbund-Damen in den roten T‑Shirts schmunzelnd nennt, sind besonders „schlagkräftige Frauen“. Dabei geht es nicht um „kriegerische Auseinandersetzungen“ im wörtlichen Sinn, sondern symbolisch, denn es galt eine Hitzeschlacht in zweitägiger Radwallfahrt und 140 zurückgelegten Kilometern nach Altötting (14./15. Juli) zu gewinnen. Und, wie Abt Ellert als Hauptzelebrant und Prediger bei der Vorabendmesse in der St. Anna-Basilika bekräftigte, gehe es im Leben außer Tatkraft auch um die rechte Wortwahl, „damit man gehört wird, und Worte beim Empfänger auf fruchtbaren Boden fallen, nicht, wie es häufig geschieht, ungehört von einem Ohr rein und zum andern Ohr hinaus.“ Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger begleitete die 22 Frauenbund-Damen mit ihren E‑Bikes (ohne Hilfsmotor wäre diese Fahrt bei den hochsommerlichen Temperaturen nicht zu bewältigen gewesen, so die einstimmige Berichterstattung) sowie Abt Ellert mit einer Buspilgergruppe aus Scheyern am späten Nachmittag vom Busparkplatz Gries zur Gnadenkapelle. „Das Willkommengeläut der Altöttinger Kirchenglocken und der Kapellplatz gehören heute ganz Ihnen“, stellte Bruder Marinus vor der Gnadenkapelle fest, denn bei diesen schweißtreibenden Temperaturen hatten sich andere Pilger in schattige Plätze oder ins Innere von Gaststätten am Kapellplatz zurückgezogen. Wallfahrt im Vertrauen zur Gnadenmutter und ihrem göttlichen Sohn bedeute, so Bruder Marinus, dass wir keine Angst vor der Realität des Lebens haben brauchen – wichtig sei ein gemeinschaftliches Verbundensein und Füreinander-Einsetzen. Dabei könne auch das Singen helfen, das im Übrigen sehr gesund sei. Dem konnte Abt Ellert in seiner abendlichen Predigt nur zustimmen: Damit Worte das Gegenüber erreichen, sollte man sich kurz fassen und mit einer Melodie versehen, damit sie nicht nur ins Bewusstsein, sondern direkt ins Herz gelangen; wie etwa beim Lied von Kathi Stimmer über die Nähe Gottes: „… Du bist da, immer da, manchmal fern, manchmal nah …“.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Sich bewegen lassen
Rund 1.000 Teilnehmer zählte heuer die 51. Wallfahrt der Malteser mit dem Münchner Abt Johannes Eckert OSB am 16. Juli in Altötting.
Aus Bayern, der Schweiz, Liechtenstein und Österreich (Salzburg und eine kleine Gruppe aus Innsbruck) waren Pilger angereist. Es kamen Kranke, Menschen mit Behinderung, Betreuer des Malteser Hilfsdienstes und außerdem etliche Malteserritter und ‑damen. Sie alle zogen in einer Prozession vom Dultplatz über den Kapellplatz zum Festgottesdienst in der St. Anna-Basilika, musikalisch einbegleitet von der Malteserkapelle Mellrichstadt. Leitwort war das Altöttinger Wallfahrtsmotto „Ich bin bei euch alle Tage, bis zum Ende der Welt!“ (Mt 28, 20b).
„Ihr seid hitzeresistent. Gratulation!“, begrüßte Wallfahrtsorganisator Franz-Josef Freiherr von der Heydte die Teilnehmer. Zwar gab es an diesem Sonntag keine Rekordtemperaturen wie am Tag zuvor, rund 28°C waren es dann aber doch. „Leben ist ein Unterwegs-Sein mit Gott an unserer Seite“, stellte von der Heydte fest.
Ein Bild, das auch der Abt von St. Bonifaz München in seiner Predigt aufgriff: „Wir sind auf dem Weg des Glaubens nicht allein.“ Wir seien miteinander und mit dem Auferstandenen unterwegs. Seinen Zuhörern riet er, der Muttergottes „das zu bringen, was uns am Herzen liegt – in der Hoffnung, dass sich auch innerlich in uns etwas bewegt.“ Zuvor hatte er die Lesung aus der Apostelgeschichte über „Die Heilung des Gelähmten im Tempel“ (Apg 3,1−10) ausgelegt und erklärt, worauf es im Zusammenleben ankommt: Mitmenschen ansehen, ihnen Nähe schenken, sie aufrichten durch aufmunternde Worte und Taten und viertens: sich bewegen (lassen), sich am Glauben erfreuen und dies auch zum Ausdruck bringen. So wie der Firmling mit geistiger Beeinträchtigung, über den Abt Johannes Eckert zu Beginn seiner Predigt erzählt hatte. Dieser habe ihn umarmt und nicht mehr loslassen wollen. Dazu sagte der Abt: „Eigentlich hat der Jugendliche mich gefirmt und nicht andersherum.“
Unter den Konzelebranten in der Basilika auch der Altöttinger Wallfahrtsrektor Prälat Klaus Metzl; unter den Besuchern u.a. der Salzburger Weihbischof Andreas Laun.
Nachmittags fand eine Andacht vor der Gnadenkapelle statt. Kapuzinerpater Br. Georg Greimel segnete Andachtsgegenstände und ein neues Banner aus der Diözese Passau. Anschließend wurden die Malteser Wallfahrer feierlich ausbegleitet.
Text Michael Glaß / Fotos: Roswitha Dorfner
Haurietis Aquas
Eine französische Jugendgruppe aus La Rochelle/Frankreich pilgerte von 16. bis 19. Juli auf den „bayerischen Spuren“ von Papst Benedikt XVI. Höhepunkt war „das Herz Bayerns bei der Gnadenmutter von Altötting“. Auch Traunstein und Marktl standen auf dem Pilgerprogramm. Nach einem Gottesdienst in der Gnadenkapelle am 19. Juli trug Altöttings Wallfahrtsrektor Prälat Klaus Metzl das mitgebrachte Pilgerkreuz mit der Aufschrift „Haurietis Aquas“, auf dem sich alle jungen Pilger/innen mit ihrer Unterschrift verewigt hatten, in einer Prozession um die Gnadenkapelle; dann stellte er es im Umgang neben dem Stockerkreuz ab. „Vergelt’s Gott für Euer Kommen – und bitte wiederkommen, die Muttergottes freut sich“, verabschiedete sich Prälat Metzl bei der französischen Pilgergruppe unter Leitung der Geistlichen Père Michel Claeys und Vikar Cyrille von Mandach aus Vevey/Schweiz. Weiter ging die Pilgerfahrt per Bus nach St. Radegund in Oberösterreich, der Heimat des seligen Franz Jägerstätter. – „Haurietis Aquas“ bedeutet übrigens „Ihr werdet Wasser schöpfen“ (Jes 12,3) und ist der Titel einer Enzyklika von Papst Pius XII. aus dem Jahr 1956 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Herz-Jesu-Festes. Übrigens: La Rochelle ist eine westfranzösische Hafenstadt und Hauptstadt des Départements Charente-Maritime in der Region Nouvelle-Aquitaine mit 77.210 Einwohnern.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Zeugnis für den Frieden
Die Altöttinger St. Anna-Basilika ist für die in Bayern und ganz Deutschland lebenden Oberschlesier eine „Ersatzheimat“ für den Annaberg in der alten polnischen Heimat. Am Sonntag, 23. Juli, sind sie zum 69. Mal nach Altötting gewallfahrtet.
Norbert Gröner und Gertrud Müller (65 Jahre Mitgliedschaft) von der Oberschlesischen Landsmannschaft Kreisgruppe München riefen den vielen Pilgern zu: „Treue im Glauben, Liebe und Hoffnung, denn Oberschlesien lebt und wird weiterleben!“
Diesen Appell nahm Hauptzelebrant Kapuzinerpater Br. Marinus Parzinger auch in seiner Predigt auf: „Wir befinden uns in Zeiten des Umbruchs … umso wichtiger ist es, Heimat und Halt zu finden in der Familie und im Glauben.“ Gerade der Welttag der Großeltern und Senioren (siehe S. 6) stehe in Verbindung mit dem Festtag der hl. Mutter Anna, die von den Oberschlesiern so sehr verehrt werde. Br. Marinus betonte, wie wichtig es sei, Heimat zu finden, gerade im Zusammenleben mit älteren Generationen. Dadurch würden sowohl die Muttersprache als auch religiöse und kulturelle Traditionen erhalten. Diese wiederum „stiften Identität, geben Halt und prägen unser Leben.“ Wie unser Leben trotz schwierigen Zeiten gelingen und wie man wachsen und reifen könne, „davon erzählt uns das Sonntagsevangelium (Mt 13, 24 – 43), wenn Jesus für das Reich Gottes in Gleichnissen wirbt. Mit den Worten von Romano Guardini sagte Br. Marinus: „Ohne die große Tugend der Geduld reift nichts Menschliches – wir werden ermuntert zu Geduld und Güte und dazu, sich für andere Zeit zu nehmen.“ – Der Festgottesdienst am Sonntag wurde vom Heimatchor Ostroppa-Stroppendorf und der Altöttinger Hofmusik feierlich gestaltet.
Bereits am Samstag fand in der St. Anna-Basilika eine Vorabendmesse mit anschließender Lichterprozession statt. Auch Pfarrer i.R. Reimund Schrott aus Nördlingen warb in seiner Predigt für eine Wertschätzung der Großeltern. Bei Familien mit mehreren Generationen unter einem Dach brauche man sehr oft Geduld, die sich aber letztendlich auszahle.
Bei der feierlichen Abschlussandacht am Sonntagnachmittag in der Stiftspfarrkirche freute sich Pfarrer i.R. Josef Scholz aus München über ein großes Fest des Glaubens, das wirksam nachklinge und Kraft für die Zukunft schenke. Nach dem Eucharistischen Segen zogen die Wallfahrer zur Gnadenkapelle. Bruder Marinus segnete die Andachtsgegenstände und entließ die oberschlesischen Pilger mit Dank und Zuversicht: „Die St. Anna-Wallfahrt ist ein Glaubenszeugnis für den Frieden!“
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Bruder Konrad als Vorbild
Mit offenen Augen, Ohren und Herzen durchs Leben zu gehen, gerade für Menschen, die unsere Hilfe brauchen – darin sah Pfarrer Tobias Rother ein authentisches Glaubenszeugnis wie es uns der heilige Bruder Konrad vorgelebt habe. Am 23. Juli feierte er mit einer Gruppe des Katholischen Burschenvereins aus dem niederbayerischen Velden/Vils – Verstärkung gab’s durch die Teilnahme auch von Pilgerinnen – einen Gottesdienst mit eigener, sehr ansprechender musikalischer Gestaltung am frühen Morgen in der St. Konradkirche. Einige „hartgesottene“ Burschen hatten sich nach dem Pilgersegen am Vortag, Samstag, 22. Juli, um 19.30 Uhr ab Velden in einer Nachtwallfahrt zu Fuß auf den knapp 50 Kilometer langen Weg nach Altötting aufgemacht. Es sei eine lange Tradition, dass der Burschenverein jährlich nach Altötting pilgere und die persönlich angesammelten Anliegen zur Muttergottes und zum hl. Bruder Konrad in den Gnadenort trage, berichteten die Verantwortlichen.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner