Der April macht was er will, heißt es. Das schreckt aber einen echten Fußwallfahrer nicht ab. Etliche Gruppen kommen in diesem Monat nach Altötting; auch die große Passauer Jugendfußwallfahrt war schon da, aber längst nicht nur die – eine Auswahl:
„Euch Pilger hoit nix auf!“
Das Pilgerwetter kann man nicht bestimmen. Während letztes Jahr beim 50. Jubiläum der Viechtacher Fußwallfahrt nach Altötting Kälte und Regen den Fußmarsch erschwerten, war es bei der 51. Auflage das Gegenteil: fast sommerliche Temperaturen brachten die 137 Wallfahrerinnen und Wallfahrer während ihres Fußmarsches vom 4. bis 6. April gewaltig ins Schwitzen; 123 Kilometer hatten sie zu bewältigen. Aber der neue Pilgerleiter Philipp Frankenfeld nahm’s gelassen: Letztendlich trage jeder sein persönliches Kreuz zur Gnadenmutter, dabei spiele das Wetter eine untergeordnete Rolle, sagte er. Aber auch Dankbarkeit ist ein Grund auf Wallfahrt zu gehen, wie es Frankenfelds Vorgänger, Alfred Kasperbauer, demonstrierte und für seine zehnjährige Amtszeit als Pilgerführer sowie für eine gute Nachfolge ein Holzkreuz nach Altötting auf den Schultern trug.
Beim Einzug auf den Kapellplatz mit kurzem Abstecher zur Gnadenkapelle wurde dieses Pilgerkreuz von Altöttings Wallfahrtsrektor Prälat Klaus Metzl gesegnet und dann im Umgang der Gnadenkapelle abgelegt. „Dieses Pilgerkreuz ist“, wie Metzl betonte, „ein bleibendes Zeichen, ähnlich wie die Votivtafeln im Umgang der Gnadenkapelle.“
Wie es scheint hat Prälat Metzl einen guten Draht zu Maria und dem hl. Antonius, dessen Hilfe bei verlorenen Gegenständen angefleht wird: Jedenfalls hatte eine Begleitfahrzeug-Lenkerin der Viechtacher ihren Autoschlüssel verloren und verzweifelt danach gesucht. Metzl entdeckte ihn dann auf dem Weg der Pilger-Einbegleitung auf dem Kapellplatz. Für diese Hilfsaktion wurde Metzl von Seiten der Pilgerleitung auch verziehen, dass er den Namen des neuen Pilgerleiters in „Frankenberger“ umbenannte, was für einige Lacher sorgte.
Zu all den Aufregungen, die eine Wallfahrt oftmals mit sich bringt, soll man natürlich nicht den Blick auf das Kreuz vergessen. Beim Pilgergottesdienst in der Basilika (an der Orgel Siegfried Beck) erinnerte Prälat Metzl an das Wallfahrtsmotto nach den Worten Jesu: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben …“. In seiner Predigt stellte er erfreut fest: „Euch Pilger hoit (hält) nix auf! Was für ein wunderbares Bild: Die Viechtacher sind wieder zur Gnadenmutter unseres Herrn gewallfahrtet.“ Sie hätten sich auf den Pilgerweg gemacht in der österlichen Freude: „Jesus lebt und schenkt uns das Leben“, auch wenn wir dies nicht immer erkennen könnten, ähnlich wie es den Emmausjüngern ergangen sei. So sollten wir unseren Lebensweg in gläubigem Vertrauen leben, uns nicht ängstlich verschanzen und verschließen, sondern „unsere Türen des Herzens weit öffnen, als mutige Glaubenszeugen, die das Leben und die Welt verändern“.
Am Ende des Pilgergottesdienstes dankte Pilgerleiter Philipp Frankenfeld allen Teilnehmern und Helfern, außerdem „für die wunderbare Gebetsgemeinschaft die trägt und hält, über die Wallfahrt hinaus“. Dann übergab er an Wallfahrtsrektor Metzl die mitgebrachten, schriftlich verfassten Gebetsanliegen, die am Gnadenaltar der Muttergottes zu Füßen gelegt wurden. Außerdem überreichte er an die Pilgerjubilare Urkunden und Pilgerstäbe; besonders ehrte er seinen Vorgänger Alfred Kasperbauer, der mit Urkunde und Geschenkkorb als „Ehrenpilgerführer“ ausgezeichnet wurde.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Auf dem Weg bleiben
Die 70 Fußwallfahrer aus Schwandorf haben am 6. April nach viertägiger Fußwallfahrt ihr Pilgerziel erreicht. Sie umrundeten die Gnadenkapelle, hielten kurz Statio und feierten mit Pfarrer Reinhard Forster im Kongregationssaal eine Pilgermesse. „Jesus geht mit und gibt Halt“, bekräftigte Kapuzinerpater Bruder Berthold Oehler beim Willkommensgruß – insbesondere dann, wenn Pilger ein Ziel vor Augen hätten und auf dem Weg blieben. „Das Wetter war super, alles hat gepasst“, waren sich Pilgerleiter Stefan Schenk, „Ersatzpilgerleiter“ Josef Greger, Diakon Hans-Dieter Göring (ehemaliger Pilgerleiter) sowie Pfarrer Reinhard Forster einig.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Musikalisch „reingespielt“
Wenn eine Pilgergruppe eine stattliche Musikkapelle dabei hat und feierlich über den Kapellplatz zur Basilika „reingespielt“ wird, dann hat das etwas Besonderes. So wie am 6. April, als die Fuß-/Buswallfahrt aus dem oberösterreichischen Frankenburg/Hausruck einbegleitet wurde. Pfarrer Mag. Christoph Buchinger war mit 85 Weggefährten rund 80 Kilometer an drei Tagen nach Altötting gegangen – und er freute sich riesig, dass sich die Pilgerzahl durch die mit dem Bus angereisten Teilnehmer auf 230 erhöhte; und außerdem, dass die Marktmusikkapelle Frankenburg sowohl die musikalische Einbegleitung als auch die Pilgergottesdienst-Gestaltung übernahm. „Bleibt zuversichtlich“, rief Kapuzinerpater Bruder Berthold Oehler der Pilgergemeinschaft zu. Auch Pfarrer Buchinger, der sein Versprechen gehalten und nach 2022 wiederum eine Wallfahrt nach Altötting geistlich begleitete, zeigte sich beim Gottesdienst begeistert.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Punktlandung
Exakt zur gemeldeten Ankunftszeit ist am 6. April um 13.30 Uhr die 15-köpfige Pilgergruppe aus Edelshausen (Ortsteil vom Spargelanbaugebiet Schrobenhausen) am vereinbarten Treffpunkt in Altötting angekommen. „Das nennt man eine Punktlandung“, stellte Paulinerpater David Kolodziejkczyk fest, der die Fußwallfahrer über den Kapellplatz in die Bruder Konrad-Kirche einbegleitete. Doch für die präzise Pünktlichkeit gab es einen Grund, wie die Edelshauser schmunzelnd verrieten: Sie hatten dieses Jahr einen Schweizer namens Freddy aus St. Gallen dabei – und die Schweizer sind ja immerhin ein „Uhren-Herstellerland“ … Pfarrer Georg Leonhard Bühler, der am ersten von insgesamt vier Pilgertagen mitmarschiert war, musste sich auch nicht eigens der Altöttinger Delegation als Seelsorger vorstellen, denn sein T‑Shirt informierte klar und deutlich: „Professionell – 100 % Original Pfarrer aus Leidenschaft/aus Berufung“. Zum ersten Mal mit dabei war „Urgestein“ Michi Mair, der von den Strapazen einer 150-Kilometer-Wegstrecke zwar schon geschafft wirkte, aber die kleine aber feine Pilgergemeinschaft als „bärig“ bezeichnete. „Gott ist die Liebe“, betonte Pfarrer Bühler eingangs des Pilgergottesdienstes, „und diese Liebe trägt auch während der Fußwallfahrt.“ Davon zeugte nicht zuletzt das blumengeschmückte Vortragskreuz.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Keine Sonderbehandlung
Nach dem Pilgersegen am 12. April um 16.30 Uhr machten sich 42 Fußpilger und einige Radpilger aus Mamming unter Leitung von Josef Sedlmeier auf die 60-Kilometer-Strecke nach Altötting. Nach dem Nachtmarsch am nächsten Morgen ab Kronberg bei Winhöring verstärkten etwa 50 Buspilger die Gemeinschaft. Mit Pfarrer Thomas Gleißner gingen auch sie die letzte Wegstrecke zu Fuß. Kapuzinerbruder Berthold Oehler begleitete sie zur Gnadenkapelle. Die beiden „Goldenen“ Pilgerjubilare Hans Huber (Ehrenpilgerführer und Vorbeter) sowie Alfons Günzkofer („Schlusslicht mit Warnweste“) bekamen vom ehemaligen Pilgerführer Johann Kohlmeier je eine Urkunde überreicht – der kommentierte schmunzelnd: „Braucht’s net moana, dass mia Eich als hinkade (hinkende) Pilgerrentner jetzt nach Altötting einatragen!“ Doch wenn es für die Rentner Unterstützung braucht, dann gibt es ja auch noch junge Teilnehmer wie Neuzugang Fabian Ableitner (33), dem zwar die 60-Kilometer-Wegstrecke „gefühlt wie 80 Kilometer“ vorkamen „und davon 40 Kilometer in 1200 Höhenmeter“. Doch auf jeden Fall hat der Neupilger vor, nächstes Jahr wieder mitzumachen. Auch der 15-jährige Andreas Schwinghammer ist dieses Jahr die gesamte Wegstrecke mitmarschiert – zusammen mit seinem Papa. Und nachdem ja bereits mit den Füßen gebetet wurde, versprach Pfarrer Thomas Gleißner bei der anschließenden Pilgermesse in der St. Anna-Basilika nicht zu predigen – oder wenn doch, dann werde die Predigt wie ein Bikini ausfallen: „Knapp und alles drin“, wie er augenzwinkernd anfügte.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Ausdruck des Lebens
Pilgern sei Ausdruck des Lebens, eine tiefe Sehnsucht nach Leben, erklärte Stadtpfarrer und Wallfahrtsrektor Prälat Klaus Metzl am 13. April beim Gottesdienst im Kongregationssaal den über 100 Fußpilgern aus Aunkirchen. Zuvor hatte er die Wallfahrer einbegleitet und begrüßt und dabei auch Pilgerleiter Josef Königseder sowie Organisator Karl Leuzinger dankbar die Hand gedrückt. Zum 180. Mal wurde die Traditionswallfahrt aus Aunkirchen (liegt zwischen Vilshofen und Aldersbach) durchgeführt; 38 Kilometer Fußweg legten die Pilger zurück bei fast sommerlichen Temperaturen. Die Wallfahrt geht auf das Jahr 1844 zurück: schwere Unwetter mit Hagelschlag hatten damals die Ernte vernichtet und die Aunkirchner gelobten daraufhin eine jährliche Wallfahrt zur Muttergottes nach Altötting. Dass man auf einem Pilgerweg nach Altötting auch unschöne Erfahrungen erleben kann, erzählte ein Teilnehmer, der für die Wegsicherung und Absperrung der Fußpilger zuständig war: Bei Egglham wurde er von einem Autofahrer beleidigt, weil der Autofahrer wegen der Straßenüberquerung der Pilger warten musste.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Rose als Zeichen
Am 14. April feierten sie ihre Erstkommunion, am 15. April stand eine Dankwallfahrt zur Gnadenmutter nach Altötting auf dem Programm: 26 Erstkommunionkinder aus Nabburg in der Oberpfalz unter der geistlichen Leitung von Pfarrer Hannes Lorenz zogen mit gelb-rot-farbenen Rosen in Händen vom Busparkplatz Gries über den Kapuzinerberg hinauf zum Kapellplatz, umrundeten die Gnadenkapelle und machten kurz Statio, bevor sie in der Gnadenkapelle eine hl. Messe feierten. Abgeholt und einbegleitet wurden die Erstkommunionkinder von der Altöttinger Delegation mit Kapuzinerpater Bruder Berthold Oehler und Vortragskreuz-Trägerin Christiane Schmid – eine ehemalige Kindergärtnerin im Kindergarten St. Marien in Nabburg –, die jetzt in Altötting wohnt und sich besonders über so junge Pilger aus ihrer Heimat freute. „Die Muttergottes hat Euch schon erwartet“, versicherte Br. Berthold den Kindern. Sie habe immer ein offenes Ohr für Eure Anliegen. Pfarrer Lorenz sagte beim Gottesdienst in der Gnadenkapelle: „Was wir mitbringen ist ein offenes Herz. Und als Zeichen eine Rose für die Muttergottes.“
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Schritt halten
Teils sind sie mit dem Bus gekommen, teils zu Fuß ab Massing unter Leitung von Pfarrer Franz Pfeffer marschiert: am 20. April begrüßte Kapuzinerpater Bruder Berthold Oehler die Pilgergruppe aus Kelheim anlässlich ihrer 25. Wallfahrt. Beim Einzug über den Kapellplatz in die St. Anna-Basilika waren die Pilger so flott unterwegs, dass man kaum Schritt halten konnte. „Gemeinsam zu pilgern macht stark“, stellte Bruder Berthold fest. Zumal Christus selber sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben …“. „Maria als Mutter der Kirche nimmt sich unserer Sorgen an“, stellte Pfarrer Pfeffer beim Gottesdienst fest.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Manuel trug das Kreuz
Beim Einzug am Kapellplatz durfte heuer am 20. April Erstkommunionkind Manuel das Pilgerkreuz tragen. Es war dieses Jahr nur eine kleine Pilgergruppe, die in Vilsbiburg um 3 Uhr gestartet war und am Nachmittag nach 40 Kilometer Wegstrecke bei der Gnadenmutter in Altötting ankam. Pfarrer Peter König dankte kniend bei einer kurzen Statio vor der Gnadenkapelle für eine unfallfreie Wallfahrt und bat um Hilfe in verschiedenen Anliegen und Sorgen.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Dank an Petrus
Die Wetteraussichten für die zweitägige Radwallfahrt aus dem oberpfälzischen Rappenbügl/Pfarrei St. Josef war alles andere als gut: Kälte, Regen- und Graupelschauer, eben Aprilwetter, war angesagt. Doch die 45 Radpilger unter Leitung von Heribert Popp ließen sich nicht beirren, zogen die geplante Pilgerfahrt durch und hatten anscheinend einen guten Draht nach oben: Nur wenn sie unterwegs pausierten oder einen Gottesdienst abhielten, ging ein Regen- oder Graupelschauer nieder. Am 21. April gegen 13 Uhr erreichten sie nach 160 Kilometer Altötting „unbeschadet“ und trockenen Fußes/Kleidung. Bei der Pilgermesse in der Bruder-Konradkirche wurde natürlich auch dem hl. Petrus für das „Wetterglück“ gedankt.
Text und Foto: Roswitha Dorfner
Kirche unterwegs
Maria führt uns zu Christus. Und so sei das diesjährige Wallfahrtsmotto, wenn Christus sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben…“ gut gewählt, versicherte Kapuzinerpater Bruder Georg Greimel den Fußpilgern aus Offenstetten, die er am 27. April um die Mittagszeit über den Kapellplatz zur Gnadenkapelle einbegleitet hatte. Das Kreuz und die Marienfahne vorantragend waren die 58 Fußwallfahrer unter Leitung von Heribert Geisberger ab 6 Uhr frühmorgens von Massing aus gestartet. „Pilgern in einer Gruppe ist Kirche unterwegs“, betonte Br. Georg.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Braver Pilgerhund
Eine Wallfahrer-Gruppe aus Altfraunhofen bei Landshut, ab Neumarkt/St. Veit zu Fuß unterwegs, erreichte am 27. April gegen Mittag ihr Pilgerziel. Mit dabei war „Pilgerhund“ Vinze, ein deutscher Schäferhund. Teilnehmerin Gertraud Ertl erzählte, es sei ihre 34. Fußwallfahrt nach Altötting und zum ersten Mal mit tierischer Begleitung – aber Vinze sei sehr brav gewesen, zudem ein wachsamer Begleiter bei seiner Premierenwallfahrt nach Altötting und voll Freude wurde er von den Familienmitgliedern am Pilgerziel begrüßt.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Viele junge Pilger
Fahnen, Kreuze, Pilgertaferl, aber vor allem viele Erstkommunionkinder und auch Firmlinge zeichnete die Fuß- und Buswallfahrt aus dem Pfarrverband Schönau mit Kollbach-Loiching sowie Malgersdorf aus. Auch dieses Jahr hatte Franz-Xaver Guggenberger die Fußwallfahrt organisiert, die für die jüngeren Teilnehmer ab Taufkirchen/Geratskirchen beginnt, für die Hartgesottenen aus Malgersdorf am 27. April bereits um 2 Uhr, aus Schönau um 3 Uhr zu nachtschlafender Zeit. Auch Kapuzinerpater Bruder Sunil Kachapally, der die Gruppe mit etwa 300 Teilnehmern über den Kapellplatz zur St. Anna-Basilika einbegleitet hatte, befand, „dass so viele Kinder, die mitgepilgert sind, schon einen Applaus verdient haben“. Auch wenn die Welt in Spannung liege, Maria gebe stets Kraft, schenke uns ihr Mitgefühl und unterstütze die Welt in ihrer Einheit und Frieden als Mutter der Völker, stellte Bruder Sunil fest. Er wünschte eine gesegnete Wallfahrt voller Freude und Liebe, bevor der „Puzzlechor“ aus Schönau den Pilgergottesdienst mit Pfarrer Reinhold Aigner aus Kollbach musikalisch gestaltete.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Scheena geht’s nimma
Gleich zwei Paulinerpatres, P. Benjamin Bakowski und P. Attila Hesz, begrüßten die Pilgergruppe aus dem Pfarrverband Achdorf-Kumhausen zusammen mit den Fußwallfahrern aus Obergangkofen unter Leitung von Thomas Sellmeier beim Empfang vor der Gnadenkapelle am 27. April. „Das Wetter war traumhaft, scheena get’s nimma, eine wunderbare Alpensicht“, resümierte Pilgerleiter Sellmeier glücklich. Etwa 20 Teilnehmer waren 65 Kilometer Fußweg die Nacht hindurch marschiert. Und P. Benjamin bestätigte den Wallfahrern, bevor er den Pilgersegen spendete: „Es ist eine große Freude und ein schönes Zeichen, Euch hier begrüßen zu dürfen, denn Wallfahrer bringen Liebe in unseren Ort!“ Und im Pilgergebet zu Maria hieß es: „Führe uns zu Jesus, dem lebendigen Wasser in einer dürstenden Welt.“ Mit Dekan Alexander Blei feierten die Wallfahrer im Kongregationssaal abschließend Gottesdienst.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Die Nacht hindurch
„Gut ist’s gegangen“, sagte Pilgerleiterin Heidi Herker auf Nachfrage. Vor allem waren die Fußwallfahrer aus Edling „gut gegangen“ und dies die ganze Nacht hindurch. Gestartet waren einige bereits am Freitagabend, 26. April in Rott am Inn um 21 Uhr; der Großteil der Pilger schloss sich dann gegen Mitternacht in Wasserburg an; angekommen in Altötting ist die Gruppe am Samstag, 27. April gegen 13.30 Uhr, wo sie vom stellvertretenden Wallfahrtsrektor Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger empfangen und zur Gnadenkapelle begleitet wurde. Er dankte den Wallfahrern für ihr Glaubenszeugnis und feierte mit ihnen eine kurze Andacht vor der Kapelle. Unser unruhiges Herz sei die Wurzel der Pilgerschaft, stellte Bruder Marinus in Anlehnung an den heiligen Augustinus fest. Daher seien wir ein Leben lang als Pilger auf dem Weg – bis wir irgendwann beim Herrn ankommen. Bruder Marinus riet den Wallfahrern, innezuhalten, zu lernen sich selbst wahrzunehmen und ihr Herz für Gott zu öffnen.
Text und Fotos: Michael Glaß
Verbunden im Glauben
Drei Busse waren nötig, um die vielen Ministranten, die Erstkommunionkinder und Firmlinge aus der Pfarreiengemeinschaft Pilsting-Großköllnbach nach Altötting zu bringen. Zusammen mit Dekan Jürgen Josef Eckl versammelten sie sich mit einigen Abholern am Schexberg, mit dabei das Altöttinger Empfangskomitee mit Kapuzinerpater Alexander Madathil und Vortragskreuzträger Simon Benkert, um für die 36 Fußpilger unter Leitung von Albert und Andrea Pöschl Spalier zu stehen. Nach zweitägiger Fußwallfahrt, es war heuer die 52., hatten die Fußwallfahrer in einer Punktlandung ihr Ziel am 28. April um 8.15 Uhr erreicht. Feierlich zogen sie, mit dem „Empfangskomitee“ ihrer Pfarreiengemeinschaft und einer stattlichen Anzahl Buspilgern, unter Glockengeläut über den Kapellplatz in die St. Anna-Basilika. P. Alexander wünschte einen angenehmen Aufenthalt am Pilgerziel. Dekan Eckl dankte beim Pilgergottesdienst in der St. Anna-Basilika allen Teilnehmern und stellte angesichts der vielen jungen Leute fest: „Kirche ist jung und voll Leben in unserer Glaubensgemeinschaft.“ Mit Christus auf dem Weg werde die Verbundenheit mit ihm und untereinander verdeutlicht. „Aus dieser Verbundenheit heraus lebt unser Glaube“, sagte er.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Zwei mal 50 Jahre
Gleich zwei Jubiläen gab es bei der 148. Fußwallfahrt aus Sünching zu feiern. Zum einen erhielt Adelheid Dunst von Pilgerleiterin Brigitte Milde eine Urkunde für ihre 50. Wallfahrt nach Altötting – die Geehrte darf auch das letztjährige Vortragskreuz mit nach Hause nehmen. Dieses hatten die Pilger traditionell für ein Jahr am Umgang der Gnadenkapelle abgelegt – so wie auch das diesjährige Vortragskreuz, das im kommenden Jahr dann ein anderer „verdienter Pilger“ bekommen wird. Dann aber gab es noch eine weitere Jubilarin, an die Kapuzinerpater Bruder Berthold Oehler bei der Statio an der Gnadenkapelle erinnerte: „Vergesst mir bitte eure Pilgerleiterin nicht, die euch 50 Mal vorausgegangen ist“, sagte er zur Wallfahrergruppe. Auch Brigitte Milde war heuer Goldene Jubilarin, verzichtete aber auf eine extra Ehrung. Die Sünchinger Pilger waren am Samstagmorgen, 27. April um 5 Uhr in Kirchlehen aufgebrochen, marschierten insgesamt fast 80 Kilometer und kamen am Sonntag, 28. April exakt wie vereinbart um Punkt 9.15 Uhr am Treffpunkt in Altötting an, wo sie Bruder Berthold begrüßte, zur Gnadenkapelle einbegleitete, mit ihnen ein Marienlied sang, Dank- und Bittgebete sprach und den Segen erteilte. Mit „ihrem“ Pfarrer Erwin Gietl feierten die Pilger im Kongregationssaal einen Gottesdienst, den die Sünchinger Stubenmusik musikalisch gestaltete.
Text und Fotos: Michael Glaß
Harmonisch
„Wir hatten dieses Jahr eine wunderbare Pilgergemeinschaft, einige Neuzugänge und das Wetter war wunderbar“, resümierte Antonie Wilken, Pilgerleiterin der Fußwallfahrer aus München/Herz-Mariä-Bruderschaft, als sie am 28. April nach dreitägiger Fußwallfahrt die Gnadenkapelle umrundeten und in die Bruder Konrad-Kirche einzogen. „Ihr habt es geschafft, das Ziel ist erreicht. Auch wenn es Kraft gekostet hat, steht fest: Christus ist unser Halt auf dem Weg, das hat auch der hl. Bruder Konrad stets bekräftigt“, betonte Bruder Marinus Parzinger bei der Pilgermesse.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner