Wallfahrt

Große Kirche mit hohem Ziel

Redaktion am 14.04.2024

2024 04 14 pb alb passauer jugendwallfahrt2 Foto: Roswitha Dorfner
Geschafft! Die Jugendfußwallfahrer ziehen in die Altöttinger Basilika ein.

Rund 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie zwei Premieren: Am 13. April ist die diesjährige Passauer Jugendfußwallfahrt in Altötting zu Ende gegangen.

Von einem Rie­sen-Erleb­nis“ sprach Jugend­pfar­rer Huber­tus Ker­scher auf Nach­fra­ge. Es war sei­ne ers­te Jugend­fuß­wall­fahrt in sei­nem neu­en Amt, das er seit Okto­ber 2023 inne­hat. Er war am ers­ten Tag auf der Oster­ho­fe­ner Rou­te mit­ge­gan­gen und am zwei­ten Tag auf der Pas­sau­er Rou­te im Begleit­fahr­zeug unter­wegs gewe­sen. Zwar war er selbst als Pil­ger auch zuvor schon drei­mal mit dabei, wie er erzähl­te, aber das letz­te Mal sei dann doch schon zehn Jah­re her. Vor allem aber sei der Blick­win­kel die­ses Mal ein ande­rer gewe­sen: Ich war ja in ers­ter Linie als Seel­sor­ger dabei und hat­te die Mög­lich­keit mit Leu­ten zu reden und zu beten.“ Eine Auf­ga­be, die er sehr ger­ne über­nom­men habe und der er sich vor allem auch des­halb wid­men konn­te, weil die orga­ni­sa­to­ri­schen Abläu­fe bei der mitt­ler­wei­le 78-jäh­ri­gen Tra­di­ti­ons­wall­fahrt rei­bungs­los funk­tio­nie­ren. Dazu sag­te Ker­scher: Es ist schön zu sehen, was alles mög­lich ist!“ All­ge­mein füg­te er hin­zu: Die­se Wall­fahrt zeigt: wir sind eine gro­ße Kir­che, die ein Ziel hat.“ Für die Zukunft hat er vor allem zwei Wün­sche: Dass das Wet­ter bit­te jedes Jahr so ist wie heu­er, und: dass die Wall­fahrt wei­ter­hin Jung und Alt zusammenbringt.“

2024 04 14 pb alb passauer jugendwallfahrt kerscher Foto: Roswitha Dorfner
Jugendpfarrer Hubertus Kerscher freut sich über die vielen Pilger, die im Rahmen der Jugendfußwallfahrt 2024 in Altötting ankamen.
2024 04 14 pb alb passauer jugendwallfahrt kreuze Foto: Roswitha Dorfner
„Dich schickt der Himmel“ lautete das Motto der Passauer Jugendfußwallfahrt 2024. Im Bild die Pilgerkreuze.

Ver­an­stal­tet und feder­füh­rend orga­ni­siert wird die Jugend­fuß­wall­fahrt vom Bischöf­li­chen Jugend­amt (BJA) und dem Bund der Deut­schen Katho­li­schen Jugend (BDKJ) des Bis­tums Pas­sau in Zusam­men­ar­beit mit den Kirch­li­chen Jugend­bü­ros und Jugend­ver­bän­den des BDKJ. Und auch beim BDKJ gab es eine Pre­mie­re – und zwar eine dop­pel­te: Vero­ni­ka Pon­gratz ist seit April 2023 Vor­sit­zen­de des Bunds der Katho­li­schen Jugend (BDKJ) im Bis­tum Pas­sau – und sie war heu­er das ers­te Mal bei der Jugend­fuß­wall­fahrt mit dabei und dann auch gleich in der Wall­fahrts­lei­tung. Am ers­ten Tag war sie mit Fah­ne an der Zug­spit­ze auf der Rou­te Pas­sau mit­mar­schiert, am zwei­ten Tag im Begleit­fahr­zeug auf der Rou­te Oster­ho­fen unter­wegs. Sie fass­te auf Nach­fra­ge ihre Erfah­rung mit einem Wort zusam­men: Wahn­sinn!“ Damit mein­te sie das Tem­po auf der rund 90 Kilo­me­ter lan­gen Stre­cke, die Anstren­gung, die Men­schen-Mas­sen, die da mit­ge­hen“, die Wall­fah­rer, die aus Über­zeu­gung gehen: über ihre kör­per­li­chen Gren­zen hin­weg“. Vor allem aber beton­te sie die Stim­mung: Super moti­viert, immer freund­lich, dass da alle sofort per Du sind, sich gegen­sei­tig auf­mun­tern und dass die Leu­te zusammenhalten.“

Sie resü­mier­te: Es geht nur gemein­sam. Und bei uns sind die Hel­fer und die Wall­fah­rer ein Team.“

Auch Tho­mas Ste­ger, BJA-Geschäfts­füh­rer, zog ein posi­ti­ves Fazit: Guad ist ganga“, sag­te er auf Nach­fra­ge. Das Wet­ter sei sehr gut gewe­sen, die Stim­mung bes­tens und es sei alles ohne Zwi­schen­fäl­le abge­lau­fen. Mit dem Wet­ter hat­ten die Wall­fah­rer heu­er ähn­lich viel Glück wie im Jahr davor: die Son­ne strahl­te, aber nicht zu heiß, die Tem­pe­ra­tu­ren waren nach­mit­tags so um die 20 Grad, zwi­schen­durch zeig­ten sich ein paar klei­ne Wol­ken und etwas Wind wehte.

2024 04 14 pb alb passauer jugendwallfahrt marktl Foto: Michael Glaß
Passauer Jugendfußwallfahrt 2024: Auszug aus Marktl/Inn.

Stra­pa­zi­ös war das Gehen über Stra­ßen, Feld- und Wald­we­ge frei­lich auch heu­er. Zwei Tage waren die größ­te Grup­pe auf der Rou­te Pas­sau und eine zwei­te auf der Rou­te Oster­ho­fen unter­wegs; eine drit­te Grup­pe star­te­te einen Tag spä­ter am Sams­tag in Schön­au. Eini­ge waren sogar drei Tage unter­wegs: klei­ne­re Grup­pen waren bereits am Don­ners­tag von Gra­fen­au und Regen aus auf­ge­bro­chen. Dich schickt der Him­mel“ lau­te­te heu­er das Mot­to der Jugend­fuß­wall­fahrt. Es wur­de wie üblich viel gebe­tet und gesun­gen. Immer wie­der gab es Sta­ti­os auf der Stre­cke. Und auch heu­er wur­den Anlie­gen gesammelt.

Passauer Jugendfußwallfahrt 2024 - Impressionen von der Ankunft und vom Abschluss in Altötting

Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Die Freu­de beim Ein­zug in Alt­öt­ting war fröh­lich und aus­ge­las­sen wie gewohnt. Bischof Ste­fan Oster, der selbst rund 20 Kilo­me­ter auf der Pas­sau­er Rou­te von Stamm­ham aus mit­ge­gan­gen war, begrüß­te in der Basi­li­ka die Wall­fah­re­rin­nen und Wall­fah­rer und dank­te den über 90 Hel­fe­rin­nen und Hel­fern. Er resü­mier­te: Die­se Jugend­wall­fahrt ist so etwas Beson­de­res für unser Bis­tum. Wir gehen nicht für uns allein, son­dern auch für den Herr­gott. Und wir neh­men inner­lich so vie­le mit – so eine schö­ne Gele­gen­heit, gemein­sam den Glau­ben zu erfah­ren.“ Jugend­pfar­rer Ker­scher – schon etwas hei­ser nach den zwei Tagen – begrüß­te die Pil­ger begeis­tert: Es sind gro­ße Stra­pa­zen, aber es ist auch ein wahn­sin­ni­ges Pri­vi­leg, dass wir mit­ein­an­der unter­wegs sein dür­fen“, sag­te er. Ein Pri­vi­leg, das uns sagt: Wir haben ein Ziel, das über die­se Welt hin­aus­geht.“ Jugend­pfar­rer Ker­scher bete­te mit den Wall­fah­re­rin­nen und Wall­fah­rern ein Vater­un­ser, Bischof Oster spen­de­te den Segen.

2024 04 14 pb alb passauer jugendwallfahrt oster predigt Foto: Roswitha Dorfner
Den Abschluss der Passauer Jugendfußwallfahrt 2024 bildete ein Gottesdienst in der Basilika mit Bischof Stefan Oster.

Den Abschluss der Wall­fahrt bil­de­te ein Got­tes­dienst in der Basi­li­ka am Sams­tag­abend. Erneut dank­te Bischof Oster allen, die teil­ge­nom­men und mit­ge­hol­fen haben: Dan­ke, dass wir mit­ein­an­der eine Glau­bens­ge­mein­schaft waren!“ Zuvor erklär­te er in sei­ner Pre­digt zu den Lesun­gen zum Drit­ten Sonn­tag der Oster­zeit, dass eine Wall­fahrt nicht nur ein Bild für unser Leben sei, son­dern dass unser Glau­be etwas zu bie­ten habe, was man in kei­ner ande­ren Reli­gi­on fin­de: Ostern erzählt uns eine Geschich­te von der Wall­fahrt Got­tes zu uns hin; eine Geschich­te von Gott, der immer zuerst den Schritt zu uns Men­schen macht“, stell­te er fest. Gott habe die Sehn­sucht, sich mit uns zu ver­söh­nen und unse­re Ant­wort dar­auf sei eine Wall­fahrt“, bei der wir im bes­ten Fall ler­nen, uns inner­lich zu öff­nen, damit Gott sich mit uns ver­söh­nen kann“. Bischof Oster rief dazu auf: Mach aus dei­nem Leben eine Wall­fahrt!“ Und: Laden wir auf der Wall­fahrt unse­res Lebens ande­re ein mitzugehen!“

Im Anschluss an den Got­tes­dienst fand eine Lich­ter­pro­zes­si­on über den Kapell­platz statt.

Michael Glass

Michael Glaß

Redakteur

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