Foto: Roswitha Dorfner
Musik macht Freude – den Menschen und den Tieren und gewiss auch Gott selbst, stellt der Autor unseres Editorials der Ausgabe 31-2025 fest.
Gott mag Musik. Dafür liefert die Bibel viele Belege; als Beispiel sei der Psalm 150 genannt: „Lobt ihn mit dem Schall des Widderhorns, lobt ihn mit Harfe und Leier! Lobt ihn mit Trommel und Reigentanz, lobt ihn mit Saiten und Flöte! Lobt ihn mit tönenden Zimbeln, lobt ihn mit schallenden Zimbeln!“
Foto: Roswitha Dorfner
Zimbeln – einfache, metallene Schlaginstrumente – sind ein wenig aus der Mode geraten, die Freude an Rhythmus und Melodie aber bleibt. Vermutlich ewig. Und auch wenn die Bibel, was den Musikgeschmack des Herrn angeht, eher im Ungefähren bleibt, so darf man annehmen, dass die Musik im Paradies etwas mehr zu bieten hat, als nur Harfe und Halleluja. Den „Münchner im Himmel“ wird’s freuen.
Auch unsere Liturgie hat sehr viel zu bieten und ist offen für alle möglichen Arten der Musik. Vor kurzem ist das „Internationale Kinder- und Jugendfestival der Pueri Cantores“ in München zu Ende gegangen und hat einmal mehr aufgezeigt, wie sehr Musik Menschen aus aller Herren Ländern und Kulturen miteinander verbinden kann.
Doch Musik kann noch viel mehr. Vom 21. bis 27. Juli trafen sich Musiktherapeuten aus aller Welt in Hamburg zu einem Kongress und machten deutlich: Ob bei Krebs- oder Demenzerkrankungen, beim Umgang mit Einsamkeit oder bei Schmerzen am Sterbebett: Musik kann Leid lindern und helfen. Jedoch fehle es an Standards für den Einsatz der Musiktherapie in der Praxis; ein eigener Studiengang wäre sinnvoll und die Förderung seriöser Angebote, so die Veranstalter.
Dass Musik heilsam sein kann, weiß übrigens auch die Bibel: Als Saul von einem „bösen Geist“ geplagt wurde, spielte David auf der Leier und „es ging ihm wieder gut“ (vgl. 1.Samuel 16,14−23).
Klar, Musik kann auch nerven. Bei manchen Teenagern lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob sie ihre Musik tatsächlich genießen möchten, oder ob sie gerade versuchen, die Mauern von Jericho ein weiteres Mal zum Einsturz zu bringen. Das aber jetzt bitte nicht missverstehen. Auch der Autor dieser Zeilen hat als Teenager beim Musikhören gerne die ganze Nachbarschaft teilhaben lassen – durchaus auch mit Songs des erst kürzlich verstorbenen Erfinders des Heavy Metal, Ozzy Osbourne …
Foto: Roswitha Dorfner
Glaubt man Studien, dann reagieren übrigens weiße Haie sehr stark auf die Vibrationen von Heavy-Metal, während Marienkäfer da eher beleidigt reagieren und weniger Blattläuse fressen. Kühe geben angeblich mehr Milch bei ruhiger Musik und Ratten sollen zu Mozart und Lady Gaga wippen, während Finken und Spatzen wiederum eine Vorliebe für Metallica zeigen. Fest steht: Nicht nur der Schöpfer mag Musik, sondern auch seine Geschöpfe.
„Instrument des Jahres“ 2025 ist übrigens die Stimme: „Sie ist das älteste Instrument der Welt und jede*r hat es“, erklärt dazu der Landesmusikrat Schleswig-Holstein, der diese Initiative 2008 ins Leben gerufen hat und unter Beteiligung fast aller deutschen Bundesländer Interesse für die Bedeutung von Instrumenten wecken möchte. „Mit der Stimme können wir verführen oder abschrecken, schreien oder flüstern, jubeln oder weinen – und wir können mit ihr singen. Zugleich ist die Stimme Ausdruck und Spiegelbild unserer Seele.“ Halleluja, sog i …


