Foto: Uschi Friedenberger
Unsere Autorin des Editorials der aktuellen Ausgabe 45-2025 blickt dieses Mal auf die oft schreckliche Lage von Frauen und Kindern in Not – und findet dennoch auch Lichtblicke.
Die Leichtigkeit des Sommers ist vorbei. Und auch die noch warmen farbenfrohen Herbsttage sind gezählt. Nun, bevor hoffentlich strahlend schöne Wintertage und gemütliche Adventsabende das Gemüt wieder erhellen, kommen erstmal diese finsteren nebligen ungemütlichen Novembertage. Da ist es nicht weit hin zu düsteren unangenehmen Gedanken.
Mir kommt jetzt wieder öfter das in den Sinn, was ein bisschen zu einem meiner Lebensthemen geworden ist: Die oft schreckliche Lage von Frauen und Kindern in Not. Auch hier bei uns vor der Haustür. Kaum irgendwo kann man dieses Elend so hautnah erleben wie im Frauenhaus Passau. Hildegard Stolper ist seit Jahren der Motor dort. Zusammen mit ihrem engagierten Team und treuen Ehrenamtlichen gelingt es, Lichtblicke in das Leben von Frauen und Kindern zu bringen, die weiß Gott nicht auf der Sonnenseite stehen. Und wir reden hier nicht von Kleinigkeiten. Wir reden von Kindern, die vom eigenen Vater vergewaltigt und körperlich schwer verletzt wurden. Wir reden von Frauen, die aus Todesangst vor ihrem Partner aus dem Fenster springen und sich dabei schwer verletzen. Von Frauen und Kindern, die vor Männern flüchten, die die Beine aus dem Tisch herausreißen und damit die Partnerin und kleinen Töchter so brutal misshandeln, dass diese mit Platzwunden am Kopf in der Notaufnahme landen.
Foto: Uschi Friedenberger
Diese Frauen und Kinder abzuholen, ihnen Zuflucht zu geben, sie wieder aufzurichten an Körper und Seele, das hat sich das Frauenhaus auf die Fahnen geschrieben. „Die Gewalt wird immer mehr“, sagt Hildegard Stolper bekümmert. „Ich bete viel und die Muttergottes hilft immer wieder!“ Jede Frau, jede Familie, die das Frauenhaus-Team aus der totalen Trostlosigkeit herausreißen kann, ist ein Lichtblick. „Wir versuchen, den misshandelten Frauen nicht nur ein Dach über dem Kopf zu bieten, wo sie erstmal sicher sind. Wir wollen ihnen auch eine Perspektive für die Zukunft geben. Für ein Leben auf eigenen Beinen, wo eines Tages auch wieder glückliche Momente einziehen. Gerade auch für die Kinder, die mir so leidtun!“
So sind die Gedanken ans Frauenhaus nicht nur überschattet von dem Horror, den die Frauen und Kinder erleben, bis sie dort landen, sondern auch mit Lichtblicken versehen. Alle Menschen, die sich hier einsetzen, sind Lichtblicke. Und für Hildegard Stolper ist auch der Gedanke an die alljährliche Weihnachtsfeier mit Geschenken ein Lichtblick. Denn kleine Aufmerksamkeiten können auch diesen Kindern ein Strahlen in die Augen und den Frauen Dankbarkeit ins Gesicht zaubern.
Vielleicht möchten Sie mithelfen, diesen Frauen und Kindern etwas Gutes zu tun?
Das Passauer Frauenhaus hat folgende Bankverbindung: IBAN: DE89 7509 0300 0004 3125 97; BIC GENODEF1M05 (Ligabank Passau). Es wäre erhellend, wenn das Licht der bevorstehenden Adventszeit auch die Herzen der Menschen im Frauenhaus erreicht.
Ursula
Friedenberger
Redakteurin


