Foto: Wolfgang Krinninger
Die Enzyklika Laudato si von Papst Franziskus gilt als epochales Werk. Sie beschreibt, wie es um unsere Welt bestellt ist und was wir tun können, um sie zu retten. Doch die Frage ist: Was hat dieses Schreiben in den zehn Jahren seit seinem Erscheinen bewirkt? Der Diözesanrat suchte in seiner Vollversammlung nach Antworten, u.a. beim Kamingespräch am ersten Tag.
„Drill, Baby, drill!“ – laut und nachdrücklich rief Donald Trump diese Worte in seiner Antrittsrede als US-Präsident. Einen deutlicheren Kontrapunkt zu Laudato si hätte es kaum geben können. Darauf wies Domdekan Dr. Hans Bauernfeind im Gottesdienst zur Vollversammlung im Haus Spectrum Kirche hin. Mehr fossile Brennstoffe zu fördern – Erdöl, Kohle, Gas – und mehr Fracking zu betreiben, habe Trumps Botschaft gelautet. „Dennoch hallen solche Worte verstörend nach“, so Bauernfeind. Der Wiener Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Ulrich Brand bringe solche Haltungen mit dem Begriff der Petro-Maskulinität in Verbindung: Tatkräftig, mitreißend und männlich sei, wer wirtschaftlichen Gewinn um jeden Preis wolle. Laudato si dagegen zeige auf, wie eine Wegwerfkultur die Umwelt verschmutzt, das Klima verschlechtert – und dennoch viele so leben, als geschehe das nicht.


