Foto: Sigrid Krause
Die „Gemeinschaft Christlichen Lebens“ (GCL) hat am 11. Oktober in Burghausen ihr Goldenes Jubiläum gefeiert. Bischof Stefan Oster bedankte sich für 50 Jahre GCL im Bistum Passau.
Bei herrlich goldenen Oktoberwetter feierte die „Gemeinschaft Christlichen Lebens“ des Bistums Passau ihr goldenes Jubiläum. Die geladenen Gäste wurden bei Kaffee und Kuchen im „Haus der Begegnung“ begrüßt. Aus den eigenen Mitgliedsreihen gruppierten sich zwei Querflötistinnen und zwei Gitarristen als instrumentale Begleitung des Gottesdienstes. Himmlische Töne von „Jacques Berthier“ riefen die Feiernden in die Heilig-Geist-Kirche. Der Liedtext von „Ignatius von Loyola“ war allen bekannt und der Gesang der internationalen und deutschen Gäste konnte mit jedem professionellen Chor mithalten. Der Gründer des Jesuitenordens war der geistliche Vater der GCL. Die Referentin des Gastgeberhauses, Brigitta Neckermann-Lipp, fungierte als Dirigentin der Kanons und unterstützte Bischof Stefan Oster und den Burghauser Ruhestandspfarrer Max Pinzl während des Gottesdienstes.
„Die Kirche der Zukunft wird eine Gemeinschaft von Gemeinschaften sein, so wie die GCL als Gemeinschaft zusammen Gottesdienst feierte“, führte Bischof Stefan Oster in der Predigt aus. Dass die Kirche von der Taufe, über Kindergarten, Jugendgruppen, Hochzeit bis zur Beerdigung präsent im Leben jedes Einzelnen ist, funktioniere heute nicht mehr. Eltern und Großeltern würden enttäuscht, wenn Kinder oder Enkelkinder aus der Kirche austraten. Stattdessen werde es Gemeinschaften im Kleinen geben.
50 Jahre „Gemeinschaft Christlichen Lebens“ (GCL) – Impressionen
Der Bischof stellte klar, dass er ohne Glauben ein ganz anderer Mensch wäre. „Der Glaube ist keine Marotte“. Die „Gemeinschaft Christlichen Lebens“ sei stark im Miteinander, im Gebet und in ihrem Engagement. Im Zitat von Ignatius von Loyola „Bete so, als ob alles von dir abhinge; arbeite so, als ob alles von Gott abhinge“, komme die persönliche Verantwortung für unser Handeln zum Ausdruck. Stefan Oster betonte, das Gebet wirklich ernst zu meinen. Aber auch jedem die ganze Aufmerksamkeit zu schenken, vor dem man steht.
Die vollständige Predigt hier zum Nachhören:
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In den Fürbitten wurde der Wunsch nach Frieden und Freiheit für die ganze Welt deutlich. Nach dem Gottesdienst ging der Festakt im Saal mit einem Grußwort der Nationalreferentin Dr. Daniela Frank weiter. Diözesanbischof Stefan Oster folgte mit seiner Dankesrede an die Gemeinschaft der GCL. Nur noch drei Prozent Katholiken gebe es in den neuen Bundesländern, bemerkte er an. „Wenn die Menschen nicht mehr an Christus glauben, glauben sie nicht an Nichts, sie glauben seltsame Dinge“. Damit meinte er nicht die Spiritualität anderer Glaubensrichtungen, oder die Esoterik zum Beispiel im Yoga, er bezog sich damit mehr auf die sogenannte „Aluhutfraktion“. Er betonte, wie wichtig es sei, einander zuzuhören, aufeinander zu hören, miteinander Kirche zu sein. „Wir leben nicht mehr in einem vom Christentum geprägten Zeitalter, da die Mitte des Christentums am Verschwinden ist, sondern mehr im apostolischen Zeitalter“, stellte er fest. Christen seien die meist verfolgten Gläubigen auf der ganzen Welt. Doch viele junge Menschen lebten ihren Glauben in einem neuen Mindset, wieder missionarisch. Vor allem im Osten ließen sich immer mehr junge Leute taufen.
Bevor die Feierlichkeit mit einem gemeinsamen Essen endete, wurde die Bibelstelle der Essensvermehrung Jesus nach Johannes reflektiert, mit der Methode „Lectio Divina“ der GCL. Ein Zwiegespräch von Ignatius, alias Heinz Schmidt, forderte Lachen und Applaus.
Text und Fotos: Sigrid Krause


