Kirche vor Ort

Ein Geschenk für Altötting

Redaktion am 13.11.2023

2023 11 13 pb alb weihnachtskrippe krippe gross Foto: Roswitha Dorfner
Freuen sich über den Krippenzuwachs für Altötting: (v.l.n.r.) Stadtpfarrer Klaus Metzl und die Familie Randl mit Marilena, Thomas, Annette und Konrad.

Die Congregatio-Jesu-Schwestern München vertrauen eine wertvolle Weihnachtskrippe der Fachkunde von Thomas Randl und der Obhut von Stadtpfarrer Klaus Metzl an.

Man kann es als Glücks­fall bezeich­nen, dass die ehe­ma­li­ge Obe­rin der Con­gre­ga­tio-Jesu-Schwes­tern Alt­öt­ting, Mecht­hild Stein­ber­ger, bei Tho­mas Randl nach­frag­te, ob er Inter­es­se an der alten Kir­chen­krip­pe der Schwes­tern in Mün­chen-Pasing habe. Randl ist ihr als lang­jäh­ri­ger Ange­stell­ter und fach­kun­di­ger Mit­ar­bei­ter in den von den Schwes­tern gegrün­de­ten Alt­öt­tin­ger Schu­len und natür­lich als pas­sio­nier­ter Krip­perl­bau­er bes­tens bekannt. Die gro­ße Weih­nachts­krip­pe mit beklei­de­ten Holz-Figu­ren von 25 cm Grö­ße, dem Alt­münch­ner Kreis (18801920) zuge­ord­net, war schon meh­re­re Jah­re nicht mehr auf­ge­stellt wor­den. Dies war aus sta­ti­schen Grün­den an ihrem ange­stamm­ten Platz nicht mehr mög­lich und im Mut­ter­haus der Schwes­tern in Mün­chen-Pasing war für eine Weih­nachts­krip­pe in die­ser Grö­ßen­ord­nung kein Raum.

Nach­dem Tho­mas Randl ein Foto der präch­ti­gen, aber reno­vie­rungs­be­dürf­ti­gen Krip­pe aus Mün­chen erhal­ten hat­te, gab’s für ihn kein Hal­ten mehr. Mit dem Platz frei­lich ist es auch im Haus der Randls so eine Sache, schließ­lich wird es all­jähr­lich zwi­schen Weih­nach­ten und Drei­kö­nig mit zahl­rei­chen Krip­pen­dar­stel­lun­gen gut bestückt. Doch Randl hat­te eine Idee: Aus­rei­chend Platz für die herr­li­che Weih­nacht­krip­pe wäre doch am rech­ten Sei­ten­al­tar der Alt­öt­tin­ger Stift­s­pfarr­kir­che – im Aus­tausch für die bis­he­ri­ge etwas unschein­bar wir­ken­de Oli­ven­holz­krip­pe. Stadt­pfar­rer Dr. Klaus Metzl war von die­ser Idee begeis­tert und mach­te sich mit Fami­lie Randl in der Oster­wo­che die­ses Jah­res auf nach Mün­chen-Pasing zu den Con­gre­ga­tio Jesu-Schwes­tern. In zwei voll­ge­pack­ten Autos wech­sel­te der weih­nacht­li­che Schatz als Geschenk ins Herz Bay­erns, den Wall­fahrts­ort Unse­rer Lie­ben Frau.

2023 11 13 pb alb weihnachtskrippe konrad randl Foto: Roswitha Dorfner
Konrad Randl zeigt an einem Hirten die Größe der Krippenfiguren.

Zunächst fand die Münch­ner Krip­pe Asyl“ im hei­mi­schen Win­ter­gar­ten der Randls, wo sie begut­ach­tet und wie­der­her­ge­rich­tet wer­den soll­te. Wie vie­le kunst­fer­tig her­ge­stell­te, aus Holz geschnitz­te und präch­tig gewan­de­te Krip­pen­fi­gu­ren es in sei­ner neu­en Errun­gen­schaft“ ins­ge­samt sind, kann Randl nicht sagen, als er die Tür zu sei­ner weih­nacht­li­chen Werk­statt“ öff­net. Ein ers­ter Blick auf die pro­vi­so­risch auf­ge­bau­te Sze­ne­rie offen­bart schnell die statt­li­che Zahl an figür­li­cher Dar­stel­lung des Weih­nachts­ge­sche­hens. Auf einer etwa drei Meter lan­gen und 1,50 Meter brei­ten Holz­plat­te brei­tet sich eine wun­der­ba­re Krip­pen­dar­stel­lung vor dem Auge des Betrach­ters aus, die ihres­glei­chen sucht: Die Hir­ten auf dem Fel­de mit ihrer Schaf­her­de und ande­ren Wei­de­tie­ren wie Kühen, Zie­gen, dar­un­ter auch ein Wid­der. Auf der gegen­über­lie­gen­den Sei­te nähert sich eine nicht min­der gerin­ge Figu­ren­zahl, bestehend aus dem prunk­vol­len Zug der Hei­li­gen Drei Köni­ge in pracht­vol­len Gewän­dern, in Beglei­tung ihrer Die­ner­schaft, auf Kame­len, Ele­fan­ten oder ras­si­gen Pfer­den rei­tend oder die­se am Zaum­zeug aus edlem Geschmei­de füh­rend. Alle­samt dräng­ten sich um den Stall von Beth­le­hem, um das neu­ge­bo­re­ne Jesus­kind zu schau­en und dem gött­li­chen Kind zu hul­di­gen – lie­be­voll von Maria und Josef betrach­tet, Ochs und Esel an der Seite.

Über der Geburts­stät­te schwe­bend kün­den Engel die Fro­he Bot­schaft vom Gesche­hen der Hei­li­gen Nacht und im Hin­ter­grund auf einem Berg­mas­siv mit ein­ge­ar­bei­te­ter Stadt­mau­er bewa­chen meh­re­re Sol­da­ten mit Lan­zen in den Hän­den das Gesche­hen, inter­es­siert beäugt vom Wald- und Berg­wild wie Hir­schen, Rehen oder Gämsen.

Wertvolle Weihnachtskrippe – Impressionen

Kunst­fer­ti­ge Fein­ar­beit. Ehr­ehrbie­tig beugt sogar die Kuh in der Her­de der Hir­ten ihre Vor­der­bei­ne vor dem Chris­tus­kind, lie­be­voll behü­tet von Maria und Josef (Mit­te). Der Wid­der bekam ein neu­es Horn.

Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Doch schnell zeig­te sich bei der ers­ten Inspek­ti­on, dass vom Gesamt-Bau­werk mit Gebäu­den und Land­schafts­dar­stel­lung eigent­lich nur die Krip­pe zu gebrau­chen war. Das land­schaft­li­che Umfeld und das Hin­ter­grund­bild muss­ten völ­lig neu gestal­tet wer­den. Glück­li­cher­wei­se ist nicht nur Tho­mas Randl mit dem Krip­perl­bau-Virus infi­ziert, son­dern sei­ne gan­ze Fami­lie: Sohn Kon­rad hat sich zu einem wah­ren Spe­zia­lis­ten der Krip­pen­bau­kunst gemeis­tert“, auch im Figu­ren-Schnit­zen und Aus­bes­sern, Ehe­frau Annet­te und Toch­ter Mari­le­na haben sich mehr der Gewan­dung der Krip­perl­fi­gu­ren ver­schrie­ben. Kon­rad ergänz­te kunst­fer­tig abge­bro­che­ne Tei­le, wie etwa das Horn des geschnitz­ten Widders.

2023 11 13 pb alb weihnachtskrippe koenig Foto: Roswitha Dorfner
Filigran gearbeitet und kostbar in der Anmutung ist der Mantel eines der Drei Heiligen Könige, die dem neugeborenen Heiland der Welt ihre Aufwartung machen.

Um die Wie­der­her­stel­lung“ des Prunk­ge­wands der Hei­li­gen Drei Köni­ge, oder um ein neu­es gestrick­tes Jäck­chen für einen der Hir­ten und vie­les mehr sorg­ten sich Annet­te und Mari­le­na Randl. So mach­te sich seit August die gan­ze Fami­lie mit gro­ßem Eifer und hand­werk­li­chem Geschick ans Werk, um aus der in die Jah­re gekom­me­nen Münch­ner Krip­pe ein wah­res Kunst­werk wie­der­erste­hen zu las­sen – mit gro­ßem Erfolg, wie der Blick in die Randl­sche Weih­nachts­werk­statt“ zeigt. 

Alle Besu­cher der Stift­s­pfarr­kir­che, sei’s bei der Christ­met­te, bei den fest­li­chen Got­tes­diens­ten im Weih­nachts­fest­kreis oder bei einem Krip­perl-Rund­gang in Alt­öt­ting, kön­nen sich bald selbst davon über­zeu­gen. Die herr­li­che Weih­nachts­krip­pe wird kurz vor Hei­lig­abend in einem Glas­kas­ten am rech­ten Sei­ten­al­tar auf­ge­baut –ehe­ma­li­ge Minis­tran­ten und Freun­de von Kon­rad Randl wer­den dabei tat­kräf­tig mit­hel­fen. Die Weih­nachts­krip­pe wird um Drei­kö­nig mit dem ori­en­ta­li­schen Fest­zug der drei Wei­sen aus dem Mor­gen­land samt Die­ner­schaft ergänzt und figür­lich erweitert.

Übri­gens: Im Janu­ar 2024 wird eine Schwes­tern-Dele­ga­ti­on der Con­gre­ga­tio Jesu aus Mün­chen-Pasing nach Alt­öt­ting kom­men, um offi­zi­ell die Schen­kungs­ur­kun­de für die­ses Münch­ner Juwel“ an Stadt­pfar­rer Dr. Klaus Metzl zu über­rei­chen. Schon jetzt ein herz­li­ches Vergelt’s Gott dafür!

Text: Ros­wi­tha Dorfner

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