Wallfahrt

Wie Wallfahrt weiter gelingen kann

Redaktion am 29.11.2022

2022 11 28 pb alb wallfahrt wuerzburg1 Foto: Roswitha Dorfner
Würzburger Wallfahrt nach Altötting: Wallfahrts-Organisator Joachim Zobel mit dem jüngsten Musiker Johannes (12).

Der Pilgerzug aus der Diözese Würzburg schien schon so gut wie am Ende – dann aber nahm sich ein Mitbegründer ein Herz und belebte die langjährige Tradition neu.

Es war immer eine schö­ne Tra­di­ti­on, dass zur Christ­kindl­markt-Eröff­nung am ers­ten Advents­wo­chen­en­de etwa 700 Wall­fah­rer aus der Diö­ze­se Würz­burg mit einem Son­der­zug nach Alt­öt­ting kamen. Die Würz­bur­ger waren auf­grund der gro­ßen Pil­ger­zahl bis zum Jahr 2019 die letz­te Grup­pe, die mit einem Son­der­zug zum Gna­den­ort gebracht wur­de. Alle ande­ren Pil­ger­grup­pen, gera­de die­je­ni­gen, die in den advent­li­chen Tagen am Gna­den­ort wei­len, sind bereits auf Bus­se umge­stie­gen. Zudem hat Coro­na das Pil­ger­ge­sche­hen sehr ver­än­dert: die Teil­neh­mer­zahl auch an Bus­wall­fahr­ten ist zurück­ge­gan­gen, aber gera­de­zu dras­tisch steht es um das Wall­fahrts­ge­sche­hen in der Diö­ze­se Würz­burg. Das dor­ti­ge Pil­ger­bü­ro, Ver­an­stal­ter der Pil­ger­fahr­ten, hat sich zu Beginn der Coro­na-Pan­de­mie auf­ge­löst, der lang­jäh­ri­ge Wall­fahrts­or­ga­ni­sa­tor Tho­mas Vier­hei­lig ging in Ruhe­stand. So war das Ende die­ser Groß­ver­an­stal­tung“ eigent­lich vorprogrammiert.

2022 11 28 pb alb wallfahrt wuerzburg2 Foto: Roswitha Dorfner
Wallfahrt aus der Diözese Würzburg: die Musikkapelle Edelweiß aus Straßbessenbach in der Basilika.

Jedoch nicht für Joa­chim Zobel, einem der Mit­be­grün­der der Alt­öt­ting-Wall­fahrt. Er woll­te sich nicht so ein­fach damit abfin­den, dass eine lang­jäh­ri­ge Pil­ger­tra­di­ti­on auf­ge­löst wird. Zudem ist er Kapell­meis­ter der Musik­ka­pel­le Edel­weiß aus Straß­bes­sen­bach, die bei den Pil­ger­fahr­ten stets die musi­ka­li­sche Gestal­tung über­nahm. Mit viel Herz­blut, aber unter enor­men Schwie­rig­kei­ten und finan­zi­el­lem Auf­wand, wie er erklär­te, hat­te er sich für eine Wall­fahrt 2022 im klei­ne­ren Umfang und mit Bus­sen stark gemacht. Dies auch sehr ger­ne, da es heu­er die 40. Wall­fahrt aus Straß­bes­sen­bach war.

Umso mehr freu­te es Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Klaus Metzl, dass er am 25. Novem­ber vor der St. Anna-Basi­li­ka etwa 160 Wall­fah­rer aus der Diö­ze­se Würz­burg mit einer statt­li­chen Musik­ka­pel­le aus Straß­bes­sen­bach am Gna­den­ort begrü­ßen konn­te. Er beglei­te­te die Pil­ger zur Stift­s­pfarr­kir­che ein und umrun­de­te mit ihnen dabei ein­mal die Gna­den­ka­pel­le. Auch der eme­ri­tier­te Würz­bur­ger Bischof Fried­helm Hof­mann reis­te für die Wall­fahrt extra nach Alt­öt­ting. Bei den Pil­ger­got­tes­diens­ten am Sams­tag und Sonn­tag in der St. Anna-Basi­li­ka war er Hauptzelebrant.

Wallfahrt aus Würzburg: Impressionen

Ein­drü­cke vom Ein­zug auf den Kapell­platz, vom Got­tes­dienst und von der Advents­fei­er im Begegnungszentrum.

Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Orga­ni­sa­tor Joa­chim Zobel kam mit fami­liä­rer Ver­stär­kung sei­ner Söh­ne Manu­el und Lukas (gehö­ren eben­so zur Musik­ka­pel­le Straß­bes­sen­bach). Sei­ne Devi­se lau­te­te von Anfang an: Wenn mehr Musik, dann auch mehr Pil­ger“. Die drei Tage waren dann auch ein mit­rei­ßen­des Glau­bens­zeug­nis aus dem Fran­ken­land. Die Würz­bur­ger bewie­sen mit ihrer enga­gier­ten Musik­ka­pel­le – das jüngs­te Mit­glied Johan­nes (12) wirk­te eif­rig als Trom­pe­ter mit –, mit andäch­ti­gen Got­tes­diens­ten wie auch einer Advents­fei­er im Begeg­nungs­zen­trum, dass eine Wall­fahrt auch dann gelingt, wenn die Vor­aus­set­zun­gen ungüns­tig sind.

Humor­voll war die Advents­fei­er, zu der der hl. Niko­laus sei­nen Enkel Niko­lau­si“ geschickt hat­te, der sehr schlag­fer­tig Musi­kern und Wall­fah­rern die Levi­ten las. Manu­el Zobel führ­te wort­ge­wandt durch die abend­li­che Ver­an­stal­tung. Von Alt­öt­tin­ger Sei­te kamen Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Klaus Metzl, des­sen Vor­gän­ger Prä­lat Gün­ther Man­dl, Tou­ris­mus­bü­ro-Direk­to­rin Ulri­ke Kir­nich und die Sekre­tä­rin der Wall­fahrts­kus­to­die, Lui­se Hell; außer­dem Josef Herr­mann als Geschäfts­füh­rer des Alt­öt­tin­ger Mari­en­werks. Die Musik­ka­pel­le Straß­bes­sen­bach ehr­te ihren Alt­bi­schof Fried­helm nicht nur zu des­sen 80. Geburts­tag am 12. Mai, son­dern auch zu des­sen 30. Bischofs­ju­bi­lä­um mit musi­ka­li­schem Ständ­chen. Mit einem Augen­zwin­kern sag­te Joa­chim Zobel: Bischof Fried­helm habe jetzt mit sei­ner Beför­de­rung zum Ehren­di­ri­gen­ten der Musik­ka­pel­le Straß­bes­sen­bach ein ernst­haf­tes Pro­blem, wenn er bei Got­tes­diens­ten zeit­gleich zele­brie­ren und diri­gie­ren müsse.

2022 11 28 pb alb wallfahrt wuerzburg3jpg Foto: Roswitha Dorfner
Wallfahrt aus der Diözese Würzburg: der Würzburger Altbischof Friedhelm Hofmann in der Altöttinger Basilika.

Alt­bi­schof Fried­helm fühl­te sich in sei­ner frän­ki­schen Pil­ger­ge­mein­schaft rund­her­um wohl, lach­te viel, war aber bei den Got­tes­diens­ten in der St. Anna-Basi­li­ka mit Ernst­haf­tig­keit bei der Sache und gab den Teil­neh­mern an der Würz­bur­ger Wall­fahrt auch mah­nen­de Wor­te mit auf den Glau­bens­weg. Wachet auf, ruft uns die Stim­me …“, wur­de vor der Advents­kranz­wei­he und Ent­zün­den der ers­ten Ker­ze am gro­ßen Advents­kranz gesun­gen. Unser gan­zes Leben müs­se auf eine advent­li­che Zeit aus­ge­rich­tet sein – in Erwar­tung auf das Kom­men Got­tes, sag­te der Bischof und füg­te hin­zu: Nut­zen wir den Advent als Zei­chen der Hoffnung!“

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

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