Wallfahrt

„Ist das ein Bild!“

Redaktion am 13.06.2022

2022 06 13 pb alb wallfahrt regensburg1 Foto: Roswitha Dorfner
Endlich wieder Wallfahrt: Zum Gottesdienst der Regensburger Wallfahrer wurde die Kopie des Altöttinger Gnadenbildes in die Basilika getragen.

Endlich wieder Wallfahrt: mehrere Tausend Wallfahrer erreichten am Pfingst-Wochenende ihr Ziel Altötting. Die größte Gruppe kam mit rund 2.000 Pilgern aus Regensburg.

In Alt­öt­ting ist oft vom Pfingst­sturm“ die Rede. Gemeint ist dann aller­dings kein vom Him­mel brau­sen­der Hei­li­ger Geist und auch kein Unwet­ter, son­dern vie­le Tau­sen­de Wall­fah­rer, die in den klei­nen Wall­fahrts­ort strö­men; die das Gna­den­bild besu­chen, die die Kir­chen fül­len, die die Gast­wir­te beschäf­ti­gen (und die so man­chen ein­hei­mi­schen Auto­fah­rern eine klei­ne unge­plan­te Pau­se ver­schaf­fen). Nach zwei Jah­ren Coro­na-Flau­te hat die­ser Sturm“ nun wie­der an Kraft gewon­nen: ins­ge­samt 30 Wall­fahrts-Grup­pen waren offi­zi­ell ange­mel­det, es kamen noch etli­che nicht-ange­mel­de­te hin­zu. Am Pfingst-Wochen­en­de ist der Kapell­platz belebt wie selten.

Ist das ein Bild! So lan­ge ver­misst“, freu­te sich Pfar­rer Han­nes Lorenz, als er am Pfingst­sams­tag, 4. Juni in der Basi­li­ka die Regens­bur­ger Fuß­wall­fah­rer begrüß­te. Eines, das es die letz­ten zwei Jah­re in Alt­öt­ting so nicht gege­ben hat­te und über das sich die Haupt­per­so­nen, die Wall­fah­rer, sicht­lich freuten.

Zwar war die größ­te zusam­men­hän­gen­de Fuß­wall­fahrt Deutsch­lands auch wäh­rend Coro­na nie aus­ge­fal­len, hat­te aber nur mit ein paar weni­gen Stell­ver­tre­tern“ statt­ge­fun­den. Jetzt end­lich konn­ten sich wie­der vie­le Men­schen auf den über 111 Kilo­me­ter lan­gen Weg nach Alt­öt­ting machen. Knapp 2.000 Pil­ger waren es am Ende. Für Pil­ger­lei­ter Bern­hard Mei­ler war die 193. Regens­bur­ger Diö­ze­san­fuß­wall­fahrt eine – für unse­re Ver­hält­nis­se – klei­ne, aber fei­ne Wall­fahrt“. Sonst zählt sie ja rund 8.000 Teil­neh­mer. Auf­grund der gerin­gen Vor­lauf­zeit seit Auf­he­bung der Coro­na-Beschrän­kun­gen heu­er im März war mehr kaum mög­lich. Ein Über­nach­tungs­quar­tier etwa muss­te sich jeder Teil­neh­mer selbst orga­ni­sie­ren. Auch unter­wegs dazu­zu­sto­ßen war nicht wie sonst über­all mög­lich, son­dern offi­zi­ell nur in Din­gol­fing. Dar­über hin­aus waren eini­ge wohl ein­fach vor­sich­tig und blie­ben lie­ber noch ein­mal mehr daheim. Nach der Pan­de­mie muss sich alles erst ein­mal wie­der fin­den, wie es der stell­ver­tre­ten­de Wall­fahrts­rek­tor, Br. Mari­nus Par­zin­ger, sag­te. Doch auch bei Mei­ler über­wog die Freu­de: Wir sind dank­bar, dass wir nach zwei Jah­ren wie­der auf­bre­chen durften.“

Impressionen von der Ankunft der Regensburger Fußwallfahrer in Altötting

Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Zuvor waren die Pil­ger betend und sin­gend in die Basi­li­ka ein­ge­zo­gen, wo sie Br. Mari­nus Par­zin­ger begrüß­te: Vergelt’s Gott für Euer Zeug­nis und Euer gutes Bei­spiel!“ Mit schwen­ken­den Pil­ger­tü­chern emp­fin­gen die Wall­fah­rer die Gna­den­bild-Kopie, die extra für sie in die Basi­li­ka getra­gen wur­de. Unter dei­nen Schutz und Schirm …“, lau­te­te das Mot­to der dies­jäh­ri­gen Wall­fahrt – ent­lehnt an eines der ältes­ten bekann­ten Mariengebete.

Unter­halb des Gna­den­bil­des wur­de auch heu­er wie­der ein Ruck­sack mit vie­len Gebets­an­lie­gen der Regens­bur­ger plat­ziert. All die­se Anlie­gen, die unser Herz bewe­gen, die uns Kopf­zer­bre­chen berei­ten, legen wir in unse­rem Anlie­gen­ruck­sack ganz bewusst hier vor­ne im Altar­raum hin zum Gna­den­bild“, erklär­te der Haupt­ze­le­brant und Pre­di­ger, Pil­ger­pfar­rer“ Han­nes Lorenz. 

2022 06 13 pb alb wallfahrt regensburg2 Foto: Michael Glaß
Wallfahrt Regensburg 2022: Pfarrer Hannes Lorenz (l.) und Pilgerleiter Bernhard Meiler in der Altöttinger Basilika.

In sei­ner Pre­digt über das Evan­ge­li­um zur Hoch­zeit zu Kana“ (Joh 2,112) erklär­te Pfar­rer Lorenz: Gut, dass es damals lee­re Krü­ge gab, denn lee­re Krü­ge kann man fül­len. Das ist ein gutes Zei­chen auch für unser Leben.“ Unse­re Krü­ge sei­en oft so voll, dass nichts mehr hin­ein passt, nicht mal ein Fun­ke Hoff­nung“. Dabei gebe es das Ange­bot, uns von Gott beschen­ken zu las­sen“. Dazu müss­ten wir ihm nur unse­re lee­ren Her­zen hin­hal­ten“. Pfar­rer Lorenz beton­te: Gott gibt uns Kraft und Mut und Fähig­kei­ten, damit wir all unse­re Anlie­gen sel­ber ange­hen kön­nen – er füllt unse­re Her­zen mit der Kraft des Hei­li­gen Geis­tes.“ An die Pil­ger gewandt sag­te er: Nehmt die Freu­de und die Kraft von die­ser Wall­fahrt mit nach Hau­se und schenkt sie wei­ter!“ Außer­dem beton­te er: Nicht ver­ges­sen: Maria gab den Anstoß zum Wun­der von Kana. Unter ihrem Schutz und Schirm sind wir unter­wegs; mit ihr beten wir um die Kraft des Hei­li­gen Geis­tes, damit die Zuver­sicht und die Freu­de nicht aus­ge­hen und damit unser Leben gelingt.“

Bischof Rudolf Voder­hol­zer konn­te heu­er auf­grund einer noch nicht lan­ge zurück­lie­gen­den Coro­na-Erkran­kung nicht, wie ursprüng­lich fest vor­ge­habt, mit­ge­hen“, wie das Bis­tum Regens­burg mit­teil­te. Er hat­te den Pil­gern aber in Regens­burg den Segen auf den Weg nach Alt­öt­ting gege­ben. Auch gab er ihnen Anlie­gen mit: die Sor­gen um den Frie­den in der Ukrai­ne, um die Men­schen, die ihre Hei­mat ver­las­sen, um die Fol­gen des Krie­ges, den Hun­ger in Afri­ka, die Sor­ge um die Erneue­rung der Kir­che und um die Stär­kung des Glaubens“.

Michael Glass

Michael Glaß

Redakteur

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