Das glauben wir

Das Aufbauprogramm

Redaktion am 18.03.2024

2024 03 18 pb alb fernkurs Foto: Adobe Stock

Wer Theologie studiert, lernt Spuren lesen, Zeichen verstehen, Leben deuten. Das Studienprogramm Theologie im Fernkurs ist einer der Wege, um der Frage nach Gott auf den Grund zu gehen. Vier Frauen erzählen, was es damit auf sich hat.

Die ermutigende Seite der Kirche

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Dr. Andrea Pichlmeier, Studienbegleitung.

Die Zah­len gehen zurück, die Theo­lo­gie­stu­die­ren­den an den Hoch­schu­len auch, wie über­haupt alles in der Kir­che auf dem Rück­zug zu sein scheint: die reli­giö­se Pra­xis, der Got­tes­dienst­be­such, selbst der Glau­be an Gott. Es gehört ja nicht ein­mal noch die Hälf­te der deut­schen Bevöl­ke­rung einer der bei­den gro­ßen Kir­chen im Land an. Soweit die ent­mu­ti­gen­de Seite.

Es gibt aber auch eine ermu­ti­gen­de Sei­te, die ich als Ver­ant­wort­li­che für das Stu­di­en­pro­gramm Theo­lo­gie im Fern­kurs“ in der Diö­ze­se Pas­sau erle­ben darf. Es inter­es­sie­ren sich nach wie vor Leu­te für die Theo­lo­gie, für das Woher des christ­li­chen Glau­bens, für die Fra­ge nach Gott. Zuge­ge­be­ner­ma­ßen – es waren auch schon ein­mal mehr, die sich für das Fern­stu­di­um Theo­lo­gie ein­ge­schrie­ben haben, aber jeder und jede Ein­zel­ne, die ich beglei­ten darf auf dem Weg durch das Stu­di­um, zeigt mir von neu­em, dass die Theo­lo­gie kein Orchi­deen­fach“ ist, son­dern eine Welt, die nicht nur den christ­li­chen Glau­ben erschlie­ßen hilft, son­dern auch die Kul­tur, in der wir leben.

Wer Theo­lo­gie stu­diert, lernt Spu­ren lesen, Zei­chen ver­ste­hen, Leben deu­ten. Und weil Theo­lo­gie im Fern­kurs“ auch für den kirch­li­chen Dienst qua­li­fi­zie­ren kann, hat auch die Diö­ze­se Pas­sau auf die­sem Weg bereits eini­ge her­vor­ra­gen­de Seel­sor­ger und Seel­sor­ge­rin­nen gewonnen.

Die Stu­die­ren­den absol­vie­ren zunächst den Grund- und Auf­bau­kurs Theo­lo­gie, die jeweils ca. ein­ein­halb Jah­re bean­spru­chen und in Eigen­re­gie berufs­be­glei­tend und auch mit Fami­lie bewäl­tigt wer­den kön­nen. Danach ste­hen zwei wei­te­re Kurs­ab­schnit­te an, die jeweils ein Jahr dau­ern und mit einem Prak­ti­kum in Schu­le und Pas­to­ral ver­bun­den sind. Nach die­sen fünf Jah­ren (für mich ver­ge­hen sie immer wie im Flug, und ich stau­ne stets von neu­em, wie schnell mei­ne“ Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten ihr Ziel errei­chen) kön­nen die Kan­di­da­ten in den Dienst der Diö­ze­se als Gemein­de­re­fe­rent und Gemein­de­re­fe­ren­tin auf­ge­nom­men wer­den. Bei ange­hen­den Dia­ko­nen im Zivil­be­ruf geht es sogar noch ein Jahr schnel­ler, da hier das reli­gi­ons­päd­ago­gi­sche Jahr über­sprun­gen wer­den kann.

Heu­te möch­te ich Ihnen drei Stu­die­ren­de vor­stel­len, die sich in der letz­ten Etap­pe ihrer Aus­bil­dung befin­den und gera­de eine der über­diö­ze­sa­nen Stu­di­en­wo­chen hin­ter sich haben.

Text: Andrea Pichlmeier

Vom Banker bis zur Kindergärtnerin

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Magdalena Lohr, Pastoraltheologischer Kurs.

Theo­lo­gie im Fern­kurs ist, wenn Theo­lo­gie­stu­die­ren­de im Alter zwi­schen Anfang 20 und Anfang 60 zusam­men­kom­men. Wenn sie aus Deutsch­land und Öster­reich kom­men, von süd­lich von Mün­chen und von nörd­lich von Ham­burg (ja, das geht), vom Baye­ri­schen Wald und vom Nie­der­rhein, von Wien und vom Spreewald.

Wenn sie aus den unter­schied­lichs­ten Beru­fen kom­men: Vom Ban­ker bis zur Kin­der­gärt­ne­rin, von der Musi­ke­rin bis zum Bestat­ter, von der Ver­wal­tungs­an­ge­stell­ten bis zum Möbel­ver­käu­fer. Wenn alle ihre Berufs­er­fah­rung und ihre Lebens­er­fah­rung ins Gespräch mit ein­brin­gen, dann ist man bei Theo­lo­gie im Fernkurs.

Wenn sie aus Diö­ze­sen mit 3% Katho­li­ken und aus Diö­ze­sen mit 68% Katho­li­ken in der Bevöl­ke­rung, aus Bal­lungs­räu­men und struk­tur­schwa­chen Gebie­ten kommen.

Wenn die­se alle für fünf Tage in Würz­burg zusam­men­kom­men, um über pro­fes­sio­nel­les Han­deln in der Pas­to­ral zu ler­nen und zu spre­chen, dann ist man bei Theo­lo­gie im Fernkurs.

Wenn die Pro­fes­so­ren leger daher­kom­men und der Pries­ter, der die Eucha­ris­tie fei­ert, eini­gen Stu­die­ren­den ermög­licht, die Dom­or­gel aus­zu­pro­bie­ren, dann …

Wenn ver­schie­de­ne Stand­punk­te zwar deut­lich wer­den, aber man nie den guten Ton verliert. 

Wenn hei­ße Eisen ange­spro­chen wer­den kön­nen, über die sich Katho­li­ken bis­wei­len ent­zwei­en, und danach trinkt man zusam­men einen Kaf­fee und tauscht sich über die Kin­der aus, dann ist man bei Theo­lo­gie im Fernkurs.

Text: Mag­da­le­na Lohr

Persönliche Stärkung

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Magdalena Deger, Religionspädagogischer Kurs.

Auch wir sind schon eini­ge Zeit bei Theo­lo­gie im Fern­kurs“ und haben das Grund- und Auf­bau­stu­di­um absol­viert. Und jedes Mal freu­en wir uns, wenn wir an einer Stu­di­en­ver­an­stal­tung teil­neh­men kön­nen. Die­ses Mal war sie Teil des Reli­gi­ons­päd­ago­gi­schen Kur­ses, dau­er­te eine Woche und fand in Würz­burg statt. 

Auf­grund des ange­kün­dig­ten Bahn­streiks waren wir einen Tag frü­her ange­reist und hät­ten vor Wie­der­se­hens­freu­de bei­na­he unse­ren Zug ver­säumt. Es ist so schön, wenn wir ein­an­der tref­fen und Erfah­run­gen aus­tau­schen können. 

Die frei­en Stun­den des Anrei­se­ta­ges ver­brach­ten wir in der Stadt: In der Semi­nar­kir­che St. Micha­el bewun­der­ten wir die ein­drucks­vol­len Bil­der zur Apo­ka­lyp­se, nah­men an einer Füh­rung durch die prunk­vol­le Resi­denz der Würz­bur­ger Fürst­bi­schö­fe teil und gönn­ten uns – eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit – eine Pri­vat­füh­rung durch das jüdi­sche Muse­um und die Würz­bur­ger Syn­ago­ge. Das alles gehört zur Stu­di­en­wo­che wie die Theo­lo­gie selbst: kul­tu­rel­le Ange­bo­te vor Ort wahr­neh­men, bum­meln, abends an der Main­brü­cke mit den Kol­le­gen ein Gläs­chen Wein genießen …

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Tina Hofmann, Religionspädagogischer Kurs.

Im Pro­gramm der Stu­di­en­wo­che erwar­te­ten uns ver­schie­de­ne Refe­ren­ten und The­men zum Reli­gi­ons­un­ter­richt – ein wei­te­rer wich­ti­ger Schritt hin zum Beruf der Gemein­de­re­fe­ren­tin. Damit waren wir nicht allein. Unse­re Mit­strei­ter und Mit­strei­te­rin­nen kamen aus ganz Deutschland.

In der Stu­di­en­wo­che kann man sich voll und ganz auf das Stu­di­um kon­zen­trie­ren. Man lernt neue Inhal­te ken­nen und tauscht Erfah­run­gen aus. Und neben der Ver­mitt­lung von Fach­wis­sen kommt auch die per­sön­li­che Stär­kung und Spi­ri­tua­li­tät nicht zu kurz. So sind wir ganz erfüllt zurück­ge­kehrt in die Diö­ze­se Passau.

Text: Mag­da­le­na Deger und Tina Hofmann

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