Mit einem herzlichen „Grüß Gott“ begrüßte Norbert Gröner von der Oberschlesischen Landsmannschaft Kreisgruppe München die Pilger aus nah und fern, teils in den schönen Trachten Oberschlesiens, und die Fahnenabordnungen. Die Wallfahrer waren aus Nieder- und Oberbayern, Franken und Schwaben, Nordrheinwestfalen und sogar aus Hamburg angereist. Hier in der Altöttinger St. Anna-Basilika hätten sie eine Heimat im Glauben gefunden, einen Ersatz für den Annaberg in Oberschlesien, betonte Gröner, der zusammen mit Gertrud Müller die Wallfahrtsorganisation inne hatte.
Hauptzelebrant und Prediger war Bischofsvikar Pfarrer Dr. Peter Tarlinski, Seelsorger der Minderheiten in Oppeln. Er war mit einer Gruppe aus Gleiwitz nach Altötting gekommen und überbrachte herzliche Grüße aus der Oberschlesischen Heimat. Er verwies auf den Annaberg, denn exakt zur gleichen Stunde wie in der St. Anna-Basilika werde auch dort zur Ehre der hl. Anna Gottesdienst gefeiert.
68. St. Anna-Wallfahrt – Impressionen
„Die Sehnsüchte in unseren Herzen für eine bessere Welt des Friedens, der Einheit und Mitmenschlichkeit untereinander sind vielfältig“, stellte Bischofsvikar Tarlinski fest. Als Hauptpunkte für ein gelingendes Miteinander nannte er einen verantwortlichen Umgang mit der Schöpfung Gottes, ein reines Gewissen, das menschlichen Verstand voraussetzt, sowie das Wiedererwachen einer lebendigen Kirche. „Die Oberschlesier sind Glaubens- und Kirchenmenschen“, stellte er außerdem fest. Glaube und christliche Gemeinschaft seien heute wichtiger, entscheidender und kostbarer denn je. Den Oberschlesischen Landsleuten wurde in der Vergangenheit viel Leid zugefügt, ähnlich gehe es auch heute vielen Christen weltweit. Dennoch hätten wir den Auftrag, die Liebe Gottes in die Welt zu tragen, zu leben wie es uns Jesus vorgelebt habe. „Der Glaube kennt kein Ich, sondern nur ein Wir“, betonte Bischofsvikar Tarlinski.
Der Heimatchor aus dem polnischen Ostroppa (ehemals Strottendorf) setzte musikalische Akzente nicht nur bei der Vorabendmesse mit anschließender Lichterprozession am 23. Juli, sondern auch bei der nachmittäglichen Andacht am 24. Juli in der Stiftspfarrkirche vor dem Altöttinger Gnadenbild.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner