Der Geist von Schweiklberg

Werner Friedenberger am 23.03.2022

Der Geist von Schweiklberg Werner Friedenberger
Der Geist von Schweiklberg – hier wird er gemacht. Bruder Leo Horochlin versteht sich seit über 20 Jahren aufs Geistbrennen. Diese Tradition gibt es in der Missionsbenediktinerabtei seit 1922.

77-Prozentiges könnte nehmen, wer sich „unpässlich“ fühlt. Dieses Gefühl kennen Sie nicht? Eigentlich fehlt Ihnen nichts, und doch geht‘s Ihnen nicht gut? Der „Schweiklberger Geist“ verspricht in solchen Fällen Linderung. Heuer wird er 100.

Vils­ho­fen. Wie eine mit­tel­al­ter­li­che Kir­chen­burg thront die Mis­si­ons­be­ne­dik­ti­ner­ab­tei Schwei­klberg über der Stadt Vils­ho­fen. Es liegt in der Natur der Sache, die­sen Ort mit Himm­li­schem in Ver­bin­dung zu brin­gen. Einen guten Namen hat das Klos­ter aber auch, wenn es um Irdi­sches geht. Der Schwei­klber­ger Geist“, ein 77 Pro­zent star­kes Heil­kräu­ter-Destil­lat, ist seit 100 Jah­ren in aller Munde. 

Der Geist hilft bei Übel­keit und Erschöp­fung, för­dert die Ver­dau­ung und wirkt beru­hi­gend bei Hus­ten, Hei­ser­keit und Schlaf­stö­run­gen. Äußer­lich ange­wen­det ist er zudem wir­kungs­voll bei Mus­kel- und Gelenk­schmer­zen. Auf Stirn und Schlä­fen ver­rie­ben wirkt er erfri­schend und wohltuend.

Bru­der Leo Horoch­lin (65), der in der Abtei den Schwei­klber­ger Geist“ brennt, macht kein Geheim­nis ums Geheim­nis“, von dem oft die Rede ist, denn: Die Zuta­ten sind bekannt, ste­hen auf jeder Packung – sogar die Men­gen­an­ga­ben. Mus­kat, Zimt, Nel­ken, Wachol­der, Enzi­an, Kal­mus, Gin­seng, Melis­se und Zitro­ne. Dann lässt er sich doch ent­lo­cken, dass sich das berühm­te Destil­lat nicht so ohne wei­te­res nach­ma­chen lässt wie eine Rad­ler-Mass“. Die beson­de­re Wir­kung machen die Qua­li­tät der Kräu­ter und die Art der Destil­la­ti­on“ aus. Zudem gilt das Wort von Para­cel­sus: Allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.“

Das mit der Dosis gilt nicht nur für den Her­stel­ler, son­dern auch für den Ver­brau­cher. Fett­ge­druckt steht auf dem Bei­pack­zet­tel: Ach­tung – Kraft­fah­rer! Schwei­klber­ger Geist ent­hält 77 Volu­men-Pro­zent Alko­hol!“ Dar­um der wei­te­re Hin­weis von Bru­der Leo: Ein bis drei Tee­löf­fel soll man neh­men, mehr nicht!“

Ein Kun­de, so erzählt der Bene­dik­ti­ner, habe ihn ein­mal sprach­los gemacht. Auf einem baye­ri­schen Klos­ter­markt sei ein Mann an den Ver­kaufs­stand gekom­men, habe ein Fläsch­chen gekauft, den Schraub­ver­schluss her­un­ter­ge­dreht und den gesam­ten Inhalt getrun­ken wie Was­ser. Als er die­sen ganz beson­de­ren Kun­den dar­auf hin­wies, dass so etwas gefähr­lich sei, habe ihm die­ser die lako­ni­sche Ant­wort gege­ben: Ich bin Stär­ke­res gewöhnt!“”

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Ein Kun­de, so erzählt der Bene­dik­ti­ner, habe ihn ein­mal sprach­los gemacht. Auf einem baye­ri­schen Klos­ter­markt sei ein Mann an den Ver­kaufs­stand gekom­men, habe ein Fläsch­chen gekauft, den Schraub­ver­schluss her­un­ter­ge­dreht und den gesam­ten Inhalt getrun­ken wie Was­ser. Als er die­sen ganz beson­de­ren Kun­den dar­auf hin­wies, dass so etwas gefähr­lich sei, habe ihm die­ser die lako­ni­sche Ant­wort gege­ben: Ich bin Stär­ke­res gewöhnt!“

Jahr für Jahr ver­las­sen rund 30.000 Fläsch­chen die Abfüll­an­la­ge. Gelie­fert wird bis nach Ame­ri­ka. Eng­päs­se gab‘s nicht, obwohl durch die Coro­na-Seu­che der Bedarf an Roh­al­ko­hol für Des­in­fek­ti­ons­mit­tel in Deutsch­land und welt­weit extrem gestie­gen ist. Bru­der Leo: Weil es hier kein Ver­falls­da­tum gibt, hat sich eine vor­aus­schau­en­de Vor­rats­hal­tung ausgezahlt!“

Wo die Ziel­grup­pe der Käu­fer liegt? Das ist die Genera­ti­on 55 plus“, so der Ordens­mann. Und auch jun­ge Sport­ler wüss­ten jedoch, dass Gutes aus Klös­tern kom­me und der Geist bei Mus­kel­schmer­zen hel­fe. Berühm­tes­ter Abneh­mer dürf­te Papst Bene­dikt XVI. sein. Bei einer Audi­enz auf dem Peters­platz drück­te ihm der frü­he­re Abt Chris­ti­an Schütz die tür­kis­far­be­ne Schach­tel vom Schwei­klberg in die Hand.

Bru­der Leo schwört auf den Geist. Als bei ihm nach einer Zahn­be­hand­lung die Wir­kung der betäu­ben­den Sprit­ze nach­ließ, kamen die Schmer­zen; auf ent­spre­chen­de, vom Zahn­arzt ange­bo­te­ne Medi­ka­men­te ließ er sich nicht ein. Statt­des­sen kurier­te er sich – wie könn­te es anders sein – mit dem von ihm sel­ber gebrann­ten Geist. Nach einer hal­ben Stun­de ging‘s ihm gut. Als er davon sei­nem Zahn­arzt erzähl­te, erhielt er den Auf­trag: Wenn‘S das nächs­te Mal kom­men, dann nehmen‘S mir bit­te den Schwei­klber­ger Geist mit!“ 

Ein Kun­de, so erzählt der Bene­dik­ti­ner, habe ihn ein­mal sprach­los gemacht. Auf einem baye­ri­schen Klos­ter­markt sei ein Mann an den Ver­kaufs­stand gekom­men, habe ein Fläsch­chen gekauft, den Schraub­ver­schluss her­un­ter­ge­dreht und den gesam­ten Inhalt getrun­ken wie Was­ser. Als er die­sen ganz beson­de­ren Kun­den dar­auf hin­wies, dass so etwas gefähr­lich sei, habe ihm die­ser die lako­ni­sche Ant­wort gege­ben: Ich bin Stär­ke­res gewöhnt!“

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Werner Friedenberger

stellv. Chefredakteur

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