Bistum

Ein Schritt in die Zukunft

Redaktion am 18.03.2024

2024 03 18 pb alb ehrenamt Foto: Wolfgang Krinninger
Nach intensiver Vorarbeit freuen sich Anton Cuffari (l.) und Generalvikar Josef Ederer, dass die Qualifizierungsoffensive nun beginnt.

Das Bistum Passau hat eine Qualifizierungsoffensive für das Ehrenamt gestartet. Ziele sind, das Glaubenswissen zu vertiefen, sprachfähiger zu werden, um schließlich pastorale Grundaufgaben zu übernehmen und so lebendige Pfarreien zu erhalten.

Got­tes­diens­te gestal­ten, Kin­der auf den Emp­fang der Kom­mu­ni­on vor­be­rei­ten, Trau­ern­de beglei­ten, in der Not­fall­seel­sor­ge aktiv sein, im Namen der Cari­tas für Men­schen da sein – es gibt eine Viel­zahl von pas­to­ra­len Auf­ga­ben, in die man sich als Christ ein­brin­gen kann und wo man sich auch ein Stück weit ver­wirk­li­chen kann. Aller­dings funk­tio­niert das nur mit den nöti­gen Kennt­nis­sen und Fähig­kei­ten. Genau hier setzt eine Qua­li­fi­zie­rungs­of­fen­si­ve des Bis­tums Pas­sau an. Die­ses Pro­gramm will die Men­schen im Glau­ben stär­ken“, erklärt Gene­ral­vi­kar Josef Ede­rer, der gemein­sam mit Anton Cuf­fa­ri vom Fort­bil­dungs­re­fe­rat die ein­zel­nen Bau­stei­ne aus­ge­ar­bei­tet hat. Zie­le sei­en die Stei­ge­rung des Glau­bens­wis­sens, die Inten­si­vie­rung der eige­nen Got­tes­be­zie­hung, die Stär­kung der Sprach­fä­hig­keit und die Ver­mitt­lung der Fähig­kei­ten, die nötig sind, um die oben genann­ten Kur­se zu leiten.

Die Qua­li­fi­zie­rungs­of­fen­si­ve für pas­to­ra­le Grund­auf­ga­ben ist frei­lich auch der pas­to­ra­len Not geschul­det. Um kirch­li­ches Leben in leben­di­gen Gemein­den zu erhal­ten, kommt es auf jeden Ein­zel­nen an!“, betont der Gene­ral­vi­kar. Wer dazu bei­tra­gen will, dass sei­ne Gemein­de lebt, ist herz­li­che ein­ge­la­den“, sagt Ede­rer. Je mehr die Kur­se absol­vier­ten, des­to sta­bi­ler wer­de eine Pfar­rei, ist er überzeugt.

Zunächst ist Kir­che zutiefst Ort der Gemein­schaft, des gemein­sa­men Weges. Wir alle sind mit­ein­an­der Kir­che – mit Jesus und für ihn und für die Men­schen und mit ihnen“, betont Bischof Ste­fan Oster in dem Zusam­men­hang. Des­halb sei es wich­tig, bei die­ser Qua­li­fi­zie­rungs­of­fen­si­ve deut­lich zu machen, dass wir nicht ein­fach rekru­tie­ren‘ wol­len für Auf­ga­ben, die die Haupt­amt­li­chen nicht mehr leis­ten kön­nen. Wich­ti­ger ist es viel­mehr, dass wir ein­an­der hel­fen, in die Freu­de am Glau­ben und an Chris­tus zu fin­den und aus die­ser Freu­de dann Men­schen zu hel­fen, ihre eige­nen Cha­ris­men zu ent­de­cken oder zu ent­fal­ten – so dass sie sich nicht ein­fach als Lücken­bü­ßer erfah­ren, son­dern als Men­schen, die mit ihrer Per­sön­lich­keit und ihren Gaben einen ganz wesent­li­chen Bei­trag leis­ten kön­nen“, so der Bischof weiter.

Jeder, der sich mit sei­nem Glau­ben aus­ein­an­der­setzt, wird gestärkt.”

Josef Ederer, Generalvikar im Bistum Passau

Gut für das Ordi­na­ri­at: Nicht alles muss neu erfun­den wer­den. Das Pro­gramm baut zum Teil auf Fort­bil­dun­gen auf, die es auch in der Ver­gan­gen­heit schon gege­ben hat. Neu ist, dass die gan­zen Kur­se zusam­men­ge­führt, ver­tieft und flä­chen­de­ckend ange­bo­ten wer­den“, erklärt Anton Cuffari.

Basis ist die theo­lo­gi­sche Grund­bil­dung mit Bibel- und Glau­bens­kurs. Dem schlie­ßen sich Lit­ur­gie­kurs, Not­fall­seel­sor­ge, Kran­ken- und Trau­er­pas­to­ral, Jugend- und Beru­fungs­pas­to­ral und Gemein­de­ca­ri­tas an. Eine Kar­te mit den Ange­bo­ten ist ab Ostern digi­tal abruf­bar. Los ging es bereits in die­sen Tagen mit den ers­ten Qua­li­fi­zie­rungs­kur­sen in den Pas­to­ra­len Räu­men, die wir auch im Bis­tums­blatt ange­kün­digt haben. Die ers­ten Reak­tio­nen auf das Ange­bot sind posi­tiv: Ich habe an dem Kurs für das Neue Tes­ta­ment zum Zwe­cke einer Prü­fungs­vor­be­rei­tung (Theo­lo­gie im Fern­kurs mit Schwer­punkt NT) teil­ge­nom­men. Mei­ne Erwar­tun­gen, einen guten Über­blick über die Evan­ge­lis­ten zu erhal­ten, wur­den weit über­trof­fen“, schreibt eine Teil­neh­me­rin. Beson­ders dank­bar sei sie gewe­sen, dass die Ver­an­stal­tung einen roten Faden auf­wies und wir nicht mit zu vie­len Fach­be­grif­fen zuge­tex­tet wur­den“. Eine ande­re Teil­neh­me­rin erklärt, der Basis­kurs für das Neue Tes­ta­ment habe einen guten Über­blick ver­mit­telt. Die Zeit ver­ging wie im Flug und wir hat­ten eine net­te Gemeinschaft.“

Was das Pro­gramm eben­falls inter­es­sant macht: Die Kur­se kos­ten nichts. Der Auf­wand für Refe­ren­ten, Mate­ria­li­en und alles, was sonst noch nötig ist, wird vom Bischöf­li­chen Ordi­na­ri­at über­nom­men. Und es gibt die Mög­lich­keit, sich mit berufs­be­glei­ten­den Stu­di­en wei­ter zu qua­li­fi­zie­ren. Wer das Pro­gramm kom­plett durch­läuft, kann die­sen Auf­wand am Ende sogar mit einem Mas­ter­ab­schluss krö­nen. Das Bis­tum arbei­tet des­halb auch mit der Uni Pas­sau eng zusammen.

Aber: Der Impuls muss aus der Pfar­rei und letzt­lich von den Inter­es­sier­ten kom­men. Das ist ein Zukunfts­pro­jekt. Wer bereit ist, wird befä­higt, mit sei­nen Mit­men­schen den Glau­ben zu leben“, sagt Ede­rer. Wir ver­su­chen, damit Fuß zu fas­sen, und hof­fen, dass dar­aus eine Erfolgs­ge­schich­te wird“, ergänzt Cuf­fa­ri. Doch egal, was die Kurs­teil­neh­mer letzt­lich mit den erwor­be­nen Kennt­nis­sen und Fähig­kei­ten anfan­gen, für sie sel­ber soll­te es auf jeden Fall ein Gewinn sein. Jeder, der sich mit sei­nem Glau­ben aus­ein­an­der­setzt, wird gestärkt“, das steht für Josef Ede­rer außer Zweifel.

Wolfgang krinninger

Wolfgang Krinninger

Chefredakteur

Schritt für Schritt zum Ehrenamt

Mit der neu­en Aus­bil­dung wer­den Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer befä­higt, einen wich­ti­gen Dienst im Rah­men der Pas­to­ra­len Grund­auf­ga­ben zu über­neh­men. Was das bedeu­tet, wird in einem Fly­er in fünf Punk­ten erklärt:

  1. Wenn Sie sich in einem qua­li­fi­zier­ten Ehren­amt enga­gie­ren möch­ten, bespre­chen Sie die Ein­satz­mög­lich­kei­ten bit­te zunächst mit dem ört­li­chen Pfarrer.
  2. Ist Ihr Ein­satz mög­lich, erhal­ten Sie vom Pfar­rer ein Emp­feh­lungs­schrei­ben, das Sie mit kur­zem Lebens­lauf an Ihren Ansprech­part­ner sen­den. Dar­auf­hin erfolgt eine Ein­la­dung zum Vorgespräch.
  3. Ihre Aus­bil­dung beginnt – und ist inklu­si­ve der Kurs­ma­te­ria­li­en und Ver­pfle­gung für Sie kos­ten­los. Ledig­lich even­tu­el­le Fahrt­kos­ten müs­sen Sie selbst aufbringen. 
  4. Nach erfolg­rei­cher Aus­bil­dung wer­den Sie in einem Got­tes­dienst für den ehren­amt­li­chen Dienst in der Kir­che beauf­tragt und ausgesandt.
  5. Als Absol­ven­tin oder Absol­vent eines Qua­li­fi­zie­rungs­kur­ses unter­stützt das Fort­bil­dungs­re­fe­rant Sie mit geist­li­chen Begleit­an­ge­bo­ten sowie regel­mä­ßi­gen Mög­lich­kei­ten zur Fort- und Weiterbildung.

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