Wallfahrt

Pilger-Sehnsucht ungebrochen

Redaktion am 03.06.2022

Foto: Roswitha Dorfner
Einzug der Oberpfälzer Wallfahrer in Altötting.

Sie kommen immer am Dienstag vor dem Pfingstwochenende an, sind drei/vier Tage unterwegs, marschieren zwischen 150 und 180 Kilometer und läuten die Pfingstwallfahrt in Altötting ein: Am 31. Mai kündigten die Altöttinger Kirchenglocken die Ankunft der 750 Teilnehmer an der traditionellen Oberpfälzer Fußwallfahrt an.

Für Alt­öt­tings Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Dr. Klaus Metzl war es eine Selbst­ver­ständ­lich­keit, die Fuß­pil­ger per­sön­lich vom Fran­zis­kus­haus über die Neuöt­tin­ger Stra­ße zum Kapell­platz und dann hin­un­ter zur St. Anna-Basi­li­ka ein­zu­be­glei­ten – in der Grup­pen-Rei­hen­fol­ge Hemau, Beiln­gries, Gün­ching und Daß­wang – und als Haupt­ze­le­brant dem Pil­ger­got­tes­dienst vor­zu­ste­hen. Ihm sei mit­ge­teilt wor­den, so Metzl, dass die Ober­pfäl­zer Fuß­wall­fahrt die­ses Jahr wegen der Coro­na-Nach­we­hen“ viel klei­ner aus­fal­len wür­de. Doch ange­sichts der vol­len Basi­li­ka müs­se man sich die Fra­ge stel­len: Was, wenn alle kom­men? Es freut mich sehr, es ist wun­der­bar, so vie­le Fuß­wall­fah­rer hier zu sehen! Das zeigt, dass die Sehn­sucht, nach Alt­öt­ting zu pil­gern, unge­bro­chen ist.“

Foto: Roswitha Dorfner
Einzug der Oberpfälzer Wallfahrer in Altötting; Wallfahrtsrektor Prälat Klaus Metzl begleitete sie zur Basilika.

In sei­ner Pre­digt sprach Prä­lat Metzl über Zukunfts­ängs­te ange­sichts der vie­len schlech­ten Nach­rich­ten welt­weit. Er emp­fahl den Zuhö­rern: Die Got­tes­mut­ter Maria, der hl. Bru­der Kon­rad und auch die hl. The­re­se von Lisieux, deren Reli­qui­en­schrein noch bis 31. Mai in der Alt­öt­tin­ger Basi­li­ka zu Gast war (sie­he Aus­ga­be Nr. 23, S. 17), hät­ten uns vor­ge­lebt, den klei­nen Weg der Diens­te“ zu gehen, um hei­lig zu wer­den. Chris­tus sel­ber sei die­sen Weg gegan­gen, Got­tes Sohn habe sich klein gemacht, um Mensch zu wer­den, erin­ner­te er. 

Oberpfälzer Wallfahrt – Impressionen

Foto: Roswitha Dorfner
Richard Bögerl, erster Pilgerleiter (Beingries) und Organisator der Oberpfälzer Fußwallfahrt.

Die Haupt­ver­ant­wort­li­chen der Ober­pfäl­zer Fuß­wall­fahrt blick­ten auf die ver­gan­ge­nen bei­den Coro­na-Jah­re“ zurück. Zwar sei die Wall­fahrt nie aus­ge­fal­len, da jedes Jahr eine klei­ne Grup­pe stell­ver­tre­tend für die vie­len ande­ren kam. Aber die Gemein­schaft hat­te gefehlt“, resü­mier­te Richard Bögerl, ers­ter Pil­ger­lei­ter (Bein­gries) und Orga­ni­sa­tor der Ober­pfäl­zer Fuß­wall­fahrt. Jetzt end­lich, da alle staat­li­chen Sicher­heits­maß­re­geln weg­ge­fal­len sind, war es end­lich wie­der so weit. Zum gegen­sei­ti­gen Schutz ließ Bögerl trotz­dem an den Über­nach­tungs­quar­tie­ren tes­ten. Auch sonst habe sich viel ver­än­dert: Das Haupt­pro­blem sei­en die Über­nach­tungs­quar­tie­re: Die Alten hören auf, die Jun­gen haben meist kein Inter­es­se eine Pil­ger­her­ber­ge wei­ter­zu­füh­ren“, berich­te­te Bögerl. Vie­le Gast­stät­ten auf dem Weg nach Alt­öt­ting haben schlie­ßen müs­sen.“ Auch das Inter­es­se der Pil­ger habe nach­ge­las­sen. Den­noch zeig­te sich Bögerl zuver­sicht­lich: Wo ein Wil­le ist, da ist auch ein Weg“, sag­te er.

Die Got­tes­diens­te und die fei­er­li­che Mai­an­dacht beim Gna­den­bild in der Stift­s­pfarr­kir­che, außer­dem die Lich­ter­pro­zes­si­on und die Pil­ger­ju­bi­lars-Ehrung waren für die Ober­pfäl­zer ein schö­nes Erleb­nis. Eini­ge Hart­ge­sot­te­ne mach­ten sich wie­der zu Fuß auf den Weg in die Ober­pfäl­zer Heimat.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner 

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