Das glauben wir

Die größte Lektion des Lebens

Redaktion am 06.03.2023

Info Icon Foto: Roswitha Dorfner
„Nightfire“-Wochenende: Sehr intensiv war die Erfahrung der Nähe Jesu in der Monstranz während der Anbetung in St. Magdalena.

Zum zweiten „Firmspecial“ hatte Bischof Stefan Oster am 3. März nach Altötting geladen – und zahlreiche junge Menschen kamen. Viele blieben sogar für ein ganzes „Nightfire“-Wochenende.

Gut besucht sind sie eigent­lich immer, die Night­fi­re-Aben­de jeweils am 1. Frei­tag im Monat um 20 Uhr in St. Mag­da­le­na, Alt­öt­ting. Regel­recht aus den Socken gehau­en“ hat­te es aber Johan­nes Schle­de­rer als Night­fi­re-Lei­ter am Abend des 3. März: so voll habe er die Mag­da­lena­kir­che noch nie erlebt, sogar die Empo­ren sei­en voll. Auch Diö­ze­san­bi­schof Ste­fan Oster als Ehren­gast war sicht­lich beein­druckt. Die Anwe­sen­heit des Bischofs war dem beson­de­ren Cha­rak­ter des Abends geschul­det. Denn ein­ge­la­den waren ins­be­son­de­re auch die künf­ti­gen Firm­lin­ge des Bis­tums – und rund 100 folg­ten dem gern. Dazu vie­le wei­te­re jun­ge und jung geblie­be­ne“ Men­schen. Der Abend selbst folg­te dabei dem übli­chen Night­fi­re-Ablauf aus Lob­preis, Impuls und Anbetung. 

In stim­mungs­vol­les Licht getaucht und beglei­tet von der eben­so stim­mungs­vol­len Musik der Night­fi­re-Band ent­stand schnell eine fei­er­li­che Atmo­sphä­re, von der sich auch die Firm­lin­ge in den Bann zie­hen lie­ßen. Wir dür­fen im Lob­preis alles vor Gott brin­gen – er ist der, der euch bes­ser kennt als alle ande­ren“, mach­te Johan­nes Schle­de­rer den Besu­chern Mut, sich zu öffnen.

Als Über­gang san­gen alle gemein­sam die Pfingst­se­quenz Komm, o komm, Hei­li­ger Geist …“ und Sama­ri­ter-Bru­der Mar­tin Thal­ler las aus dem Lukas-Evan­ge­li­um den Dank Jesu an den Vater“ (Lk 10,2122). Eine per­fek­te Hin­füh­rung, denn sei­nen anschlie­ßen­den Impuls hat­te Bischof Ste­fan ganz unter das Stich­wort Vater“ gesetzt. Das sei das kost­bars­te Wort, das Jesus uns gebracht hat“. Es gebe kei­ne grö­ße­re Geschich­te, kein grö­ße­res Aben­teu­er in der Geschich­te der Mensch­heit als die inne­re Rei­se zum Vater. Aber ver­stün­den wir das auch wirk­lich, wenn wir Vater unser“ bete­ten, mein­ten wir das auch so?

Nightfire – Impressionen I

Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Dem Bischof gelang es, mit einer sehr anschau­li­chen Ana­lo­gie, die jun­gen Zuhö­rer zu fes­seln: Denk dir, du wärst ein Kind von viel­leicht zehn Jah­ren – und dei­ne Eltern sind nicht da. Viel­leicht sind sie in der Ukrai­ne geblie­ben oder aus einem ande­ren Grund nicht mehr an dei­ner Sei­te.“ Und dann höre ein Freund davon, erzäh­le es sei­ner Fami­lie, und du wirst dort auf­ge­nom­men. Anfangs wür­dest du bestimmt noch bei­spiels­wei­se Herr Mei­er“ zum Fami­li­en­va­ter sagen. Aber je län­ger du in der Fami­lie bist, je bes­ser ihr euch ken­nen­lernt, des­to eher wür­dest du ihn erst beim Vor­na­men nen­nen – und schließ­lich auch Papa“.

Die­ses Gesche­hen habe zu tun mit dem Geist, der in der Fami­lie herr­sche, fand Bischof Ste­fan die Über­lei­tung zum abs­trak­ten Pfingst­ge­sche­hen, das sich im Sakra­ment der Fir­mung ent­fal­te. Jetzt han­de­le Gott und schen­ke sei­nen Hei­li­gen Geist. Und je bes­ser ihr euch in der Fami­lie ken­nen­ler­nen wür­det, des­to stär­ker füllst du das Wort Papa mit Gefühl“. Wenn der Geist, wenn die Atmo­sphä­re stim­me, dann wür­de man ganz leicht Papa“ sagen. Bischof Ste­fan: Ich wün­sche euch sehr, das so etwas pas­siert bei eurer Firmung!“ 

Noch nie zuvor habe jemand den unfass­bar gro­ßen Gott schlicht Abba“, Papa“ genannt, bevor Jesus es tat. Natür­lich ver­lan­ge er in sei­ner Nach­fol­ge auch viel von uns – zum Bei­spiel unser Kreuz auf uns zu neh­men –, aber zugleich war er unfass­bar gut zu allen Men­schen“. Er habe nichts Ande­res gewollt, als dass sie zum Vater fin­den, so der Bischof. Und wenn du mit ihm gehst wie mit einem gro­ßen Bru­der“, wand­te er sich an die jun­gen Besu­cher, dann lernst du Vater zu sagen“. Wenn wir das lern­ten, dann lern­ten wir die größ­te Lek­ti­on unse­res Lebens“. Denn die Bezie­hung zu Jesus Chris­tus sei die wich­tigs­te Bezie­hung unse­res Lebens“ – dann kön­ne man alle ande­re auf­rich­ti­ger lie­ben als zuvor, bekräf­tig­te der Bischof.

Nightfire – Impressionen II

Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Wie das gelin­gen kön­ne? Das Schlüs­sel­wort ist für Oster Regel­mä­ßig­keit“. Er emp­fahl den Zuhö­rern jeden Abend vor dem Schla­fen mit Jesus zu reden, ihm von ihrem Tag zu erzäh­len. Und: Tu immer wie­der Din­ge, die gut sind, auch wenn das nie­mand sieht oder nie­mand dich dafür fei­ert“. Dann gehe das Herz nach und nach auf für den Hei­li­gen Geist und man wer­de immer mehr Kind Got­tes. Ganz rea­lis­tisch schloss der Bischof mit den Wor­ten: Ich hof­fe, du erin­nerst dich ein­mal dar­an – aber viel­leicht machst du dich ja heut Abend schon auf die Reise!“

Nach dem Impuls lei­te­te Johan­nes Schle­de­rer über zur abschlie­ßen­den stil­len Anbe­tung, zu der die Gäs­te mit Tee­lich­tern in den Altar­raum vor Jesus in der aus­ge­setz­ten Hos­tie tre­ten konn­ten. Vie­le mach­ten davon Gebrauch. Ein gemein­sam gesun­ge­nes Madon­na, schwar­ze Madon­na“ run­de­te den Night­fi­re-Abend sehr emo­tio­nal ab. Danach stell­te sich Bischof Ste­fan im Klos­ter bei einem gesel­li­gen Bei­sam­men­sein noch den Fra­gen der jun­gen Men­schen. Etwa 60 von ihnen blie­ben noch Sams­tag und Sonn­tag zum Night­fi­re-Wochen­en­de“ mit Mor­gen­lob, Vor­trä­gen, Work­shops, Got­tes­diens­ten und Gemeinschaftsabend.

Wolfgang
Terhörst

Redaktionsleiter

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