Wallfahrt

Mosaike aus der Wallfahrt

Michael Glaß am 16.09.2024

2024 09 09 pb alb wallfahrtsmosaike radwallfahrt hans striedl2 Foto: Roswitha Dorfner
Radpilger mit u.a. Passaus Dompropst i.R. Hans Striedl und dem stellvertretenden Wallfahrtsrektor, Kapuzinerpater Marinus Parzinger, vor der Gnadenkapelle.

Im September, wenn die Temperaturen wieder sinken und trotzdem häufig die Sonne scheint, sind wieder viele Wallfahrer unterwegs – zu Fuß und immer öfter auch mit dem Fahrrad und sogar auf Pferden. Eine Auswahl der Pilgergruppen finden Sie hier:

Zur Mitte kommen

Am 7. Sep­tem­ber hat die von den Kapu­zi­nern orga­ni­sier­te zwei­te Stern­wall­fahrt für Rad­fah­rer statt­ge­fun­den. Zur Mit­te kom­men“ war das Mot­to für die rund 200 Teil­neh­mer. Wäh­rend der Segens­fei­er gegen 15 Uhr vor der Gna­den­ka­pel­le waren wegen der immer noch hoch­som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren die schat­ten­spen­den­den Ahorn­bäu­me beson­ders gefragt. Eine zusam­men­ge­wür­fel­te“ Instru­men­tal- und Chor­sän­ger­grup­pe mit u.a. Chris­ti­an Randl sorg­te für die musi­ka­li­sche Umrah­mung wäh­rend der Andacht, ver­stärkt durch das Trom­pe­ten­spiel von Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus, der die Segens­fei­er leitete.

Nicht nur aus den nahe­lie­gen­den Land­krei­sen Alt­öt­ting, Mühl­dorf oder dem nie­der­baye­ri­schen Rottal/​Inn kamen die Teil­neh­mer. Auch Weg­stre­cken über 100 Kilo­me­ter wur­den zurück­ge­legt. Etwa von Nor­bert Kot­schen­reu­ther (u.l.) aus dem Bis­tum Pas­sau. Der 61-Jäh­ri­ge kam mit dem Wanderer“-Dreigang-Fahrrad aus den 1930i­ger-Jah­ren sei­nes ver­stor­be­nen Vaters, Tilo Kot­schen­reu­ther (ehe­ma­li­ger Chef­re­dak­teur beim Pas­sau­er Bis­tums­blatt); in fünf Stun­den leg­te er die rund 105 Kilo­me­ter zurück. Mit dem E‑Bike und auf einer sehr viel kür­ze­ren Stre­cke, näm­lich von Burgkirchen/​Alz, kam der MC-Soda­le Georg Schröck; ihm war es wich­tig, dass er für sein neu­es Fahr­rad den Segen gespen­det bekam. Doch Schröck radelt auch wei­te Stre­cken, wie er erzähl­te, etwa den Via Romea-Pil­ger­weg, den man sowohl zu Fuß, als auch mit Fahr­rad zurück­le­gen kann.

Für Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus Par­zin­ger als Haupt­or­ga­ni­sa­tor und Lei­ter der Stern­wall­fahrt sind die Rad­pil­ger Men­schen auf dem Weg, Men­schen auf der Suche, und auch sol­che, die sich über­ra­schen las­sen, die ihren per­sön­li­chen Dank und ihre Bit­ten zur Mut­ter­got­tes nach Alt­öt­ting tra­gen“. Er beton­te: Maria ist die Brü­cke, die zum Heil führt.“ So eine Stern­wall­fahrt bie­te Gele­gen­heit, tief in der See­le Ruhe zu fin­den, unse­re Glau­bens­freu­de mit­ein­an­der zu teilen.

Auch die Kreis­stadt Alt­öt­ting bot am 7. und 8. Sep­tem­ber rund ums Rad“ ein viel­fäl­ti­ges Pro­gramm an, wie etwa am Zuc­cal­li­platz neben dem Kul­tur- und Kon­gress-Forum mit dem mobi­len Muse­um des Deut­schen Fahr­rad­mu­se­ums. Dabei konn­te man sich anhand von Erst­mo­del­len“ über die Anfän­ge des Fahr­rad-Fah­rens infor­mie­ren und auch Fahr­rä­der ausprobieren.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Saisonabschluss bei Maria

Am 6. Sep­tem­ber haben Rad­pil­ger mit u.a. Pas­saus Dom­propst i.R. Hans Striedl (80) Alt­öt­ting erreicht. Bei der Sta­tio vor der Gna­den­ka­pel­le emp­fahl ihnen Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus Par­zin­ger an die­sem geis­tig hoch auf­ge­la­de­nen Ort“ zur Ruhe zu kom­men. 16 Teil­neh­mer zähl­te die Män­ner­trup­pe – alles ehe­ma­li­ge Pfad­fin­der oder Mit­glie­der der Land­ju­gend aus der Kaplanszeit von Hans Striedl in Hau­zen­berg in den 1970i­ger-Jah­ren. Das Jahr hin­durch machen die Fahr­rad-Freun­de seit 2003 ver­schie­de­ne gemein­sa­me Tou­ren. Der Sai­son­ab­schluss gehört mit einer Dank­wall­fahrt allein der Mut­ter­got­tes von Alt­öt­ting, da sind sich alle einig. Nach Über­nach­tung im Fran­zis­kus­haus und einem Got­tes­dienst in der Gna­den­ka­pel­le tra­ten die Pil­ger am 7. Sep­tem­ber den Rück­weg nach Passau/​Hauzenberg an – wie­der­um mit dem Fahr­rad, ver­steht sich.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Im Gedenken

Es hät­te ihr gefal­len: Am 7. Sep­tem­ber erreich­te bei strah­len­dem Son­nen­schein die Pil­ger­fahrt Bam­berg mit 100 Teil­neh­mern ihr Ziel, den Gna­den­ort Unse­rer Lie­ben Frau. Ein Platz im Bus blieb dies­mal leer: Ire­ne Schumm, lang­jäh­ri­ge Mit­or­ga­ni­sa­to­rin die­ser Wall­fahrt ist ver­stor­ben – ihr Bru­der Pius Schie­le, Mit­or­ga­ni­sa­tor Horst Fischer, die geist­li­chen Beglei­ter Pri­or Pater Kle­mens August Dros­te vom Kar­me­li­ter­klos­ter Bam­berg und Kaplan Chris­ti­an Wohl­fahrt gedach­ten bei die­ser Wall­fahrt und beim Got­tes­dienst am 8. Sep­tem­ber ins­be­son­de­re der gro­ßen Mari­en­ver­eh­re­rin Ire­ne Schumm, der Alt­öt­ting so sehr am Her­zen lag. Alt­öt­tings Pau­li­ner­pa­ter David Kolod­zie­jc­zyk, der die Bus­pil­ger aus Ober­fran­ken zur Gna­den­ka­pel­le ein­be­glei­tet hat­te, begrüß­te alle herz­lich. Wenn die Engel rei­sen, lacht der Him­mel“, ver­si­cher­te er ange­sichts des hoch­som­mer­li­chen Herbst­ta­ges und pro­gnos­ti­zier­te laut Wet­ter­vor­her­sa­ge: Wenn ihr am Mon­tag die Heim­rei­se antre­tet, da weint der Him­mel, denn da ist Regen­wet­ter ange­sagt.“ Am Sonn­tag mach­ten die Bam­ber­ger Pil­ger einen Aus­flug zum Königssee.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Flexibel

14 Jah­re lang war die Pil­ger­grup­pe aus Groß­meh­ring unter der Lei­tung von Fami­lie Frank zu Fuß nach Alt­öt­ting gepil­gert – aus gesund­heit­li­chen Grün­den muss­ten aller­dings eini­ge Mit­pil­ger pas­sen. Die Wall­fahrt zur Gna­den­mut­ter woll­ten sie aber nicht auf­ge­ben und so haben sie kur­zer­hand umge­sat­telt“ und fah­ren seit nun­mehr drei Jah­ren lie­ber mit dem Radl nach Alt­öt­ting. Die Orga­ni­sa­ti­on der Wall­fahrt über­nahm Alex­an­der Frank von sei­ner Mut­ter Moni­ka Frank und von Anfang an dabei ist Enkel Bene­dikt – so bleibt die Wall­fahrts­lei­tung in der Fami­lie. Pau­li­ner­pa­ter Atti­la Hesz beglei­te­te die Pil­ger am 7. Sep­tem­ber zur Gna­den­ka­pel­le und emp­fahl sie mit dem Gebet Unter dei­nen Schutz und Schirm …“ der Gna­den­mut­ter an. Beson­de­rer Höhe­punkt war für die Rad­pil­ger­grup­pe die Teil­nah­me an der abend­li­chen Lichterprozession.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

„Da wird‘ ma katholisch!“

Schweiß­trei­ben­de Tem­pe­ra­tu­ren, ins­be­son­de­re am ers­ten Pil­ger­tag, waren für die 100 Teil­neh­mer an der tra­di­tio­nel­len Ruper­ti­wink­ler Fuß­wall­fahrt aus Tei­sen­dorf ange­sagt. Da wird‘ ma katho­lisch!“, ver­si­cher­te ein erschöpf­ter Teil­neh­mer nach der Ankunft am 8. Sep­tem­ber beim Ein­zug über den Kapell­platz zur St. Anna-Basi­li­ka. Wall­fahrts­lei­ter Alo­is Thann­bich­ler und des­sen Vor­gän­ge­rin Loni Aschau­er waren trotz der für Sep­tem­ber unge­wöhn­li­chen Hit­ze mit dem Ablauf der zwei­tä­gi­gen Wall­fahrt zufrie­den. 60 Kilo­me­ter Fuß­weg waren geschafft. Das schwe­re Pil­ger­kreuz und die Figur der Fati­ma-Madon­na im Pres­by­te­ri­um der St. Anna-Basi­li­ka ver­wie­sen auf die Fuß­wall­fahrt der Ruper­ti­wink­ler wäh­rend des anschlie­ßen­den Got­tes­diens­tes in der St. Anna-Basi­li­ka. Leben ist Begeg­nung“, stell­te Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus Par­zin­ger fest. Pil­ger bre­chen auf, las­sen den All­tag hin­ter sich, fin­den Weg­ge­fähr­ten. Jeder Mensch ist unver­wech­sel­bar, ein Ori­gi­nal. Letzt­end­lich geht es im Leben dar­um, dass wir unse­re Beru­fung fin­den, zu uns ste­hen und uns öff­nen für Gott und unse­re Mit­men­schen“, sag­te er.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Dabeisein ist alles

Nach drei­tä­gi­gem Pil­ger­ritt aus Mün­chen-Poing erreich­ten am 8. Sep­tem­ber 15 Rei­te­rin­nen und Rei­ter ihr Pil­ger­ziel. In bewähr­ter Wei­se orga­ni­siert von Andre­as Düm­per und Manue­la Gschlies­ser war die­se Form des Pil­gerns ein beson­de­res Erleb­nis für alle Teil­neh­mer. Dabei­sein ist alles“, so die Reso­nanz. Nach dem Umrun­den der Gna­den­ka­pel­le wur­den Ross und Rei­ter von Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Sunil Kach­ap­pal­ly geseg­net. Das Rei­ten habe heu­te vor allem Erho­lungs- und Frei­zeit­sport-Cha­rak­ter, stell­te Bru­der Sunil fest. Es sei eine schö­ne Tra­di­ti­on, hoch zu Ross zur Mut­ter­got­tes zu pil­gern, um mit dem Segen Got­tes heim­zu­keh­ren, denn Gott ist der Urhe­ber allen Lebens“. Es habe zwar wäh­rend des drei­tä­gi­gen Pil­ger­ritts eini­ge Aus­fäl­le gege­ben, wie Andre­as Düm­per berich­te­te, der sich mit sei­nem ita­lie­ni­schen Marem­ma­no-Hir­ten­pferd und Wal­lach Fur­fan­te“ aus der Tos­ka­na auf den Weg gemacht hat­te, aber die­ses Jahr – im Gegen­satz zur Rei­ter­wall­fahrt 2022 – war herr­li­ches Pil­ger­wet­ter. Einen gemüt­li­chen Aus­klang der Rei­ter­wall­fahrt gab’s wie­der beim Bau­ern­hof der Fami­lie Anzen­ber­ger am Gries.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Innere Ausrichtung

Schön, dass ihr da seid“, freu­te sich Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus Par­zin­ger über die Ankunft der elf Fuß­wall­fah­rer der Kol­ping­fa­mi­lie Wolfratshausen/​Landkreis Bad Tölz. Am 8. Sep­tem­ber erreich­ten sie zum 20. Mal ihr Pil­ger­ziel. In bewähr­ter Wei­se wur­de die Wall­fahrt von Karin Wand­in­ger orga­ni­siert, mit dabei Kol­ping­prä­ses Chris­ti­an Horak und Fah­nen­trä­ger Lud­wig Schwib­ba­cher. Bei einer Wall­fahrt sol­le nicht nur äußer­lich, son­dern auch in uns etwas in Bewe­gung kom­men, erklär­te Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus Par­zin­ger – und damit das lan­ge anhält braucht es eine inne­re Aus­rich­tung“. Beim anschlie­ßen­den Pil­ger­got­tes­dienst in der Bru­der Kon­rad-Kir­che mit Pfar­rer Lorenz Poschen­rie­der bestand die Mög­lich­keit, Zwie­spra­che mit Gott zu halten.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Auf den Spuren Wolfgangs

Auf die Spu­ren des hei­li­gen Wolf­gang haben sich 44 Rad­pil­ger aus Oberpfraundorf/​Beratzhausen (Bis­tum Regens­burg) bege­ben – ihr Pil­ger­ziel war Alt­öt­ting. Dabei leg­ten sie auf ihrem zwei­tä­gi­gen Pil­ger­weg 180 Kilo­me­ter zurück. Unter der Orga­ni­sa­ti­on von Bar­ba­ra Witt­mann, Lea Schaschek und mit geist­li­cher Beglei­tung von Pfarr­vi­kar Varg­he­se Pou­lou­se Chi­rapa­ram­ban gab’s nicht nur nach der Ankunft am 8. Sep­tem­ber vor der Gna­den­ka­pel­le einen geist­li­chen Impuls, son­dern auch wäh­rend der Rast­pau­sen unter­wegs. Dass der Pil­ger­got­tes­dienst der Teil­neh­mer aus Oberpfraundorf/​Beratzhausen zum Wall­fahrts­ab­schluss dann in der Alt­öt­tin­ger Bru­der-Kon­rad-Kir­che gefei­ert wur­de, hat­te sei­nen Grund: 2024 ist nicht nur Jubi­lä­ums­jahr des hei­li­gen Bischofs Wolf­gang von Regens­burg, der vor 1100 Jah­ren gebo­ren wur­de, son­dern auch Jubi­lä­ums­jahr des hei­li­gen Bru­der Kon­rad, des­sen 130. Todes­tag und des­sen 90. Jah­res­tag sei­ner Hei­lig­spre­chung ins­be­son­de­re von den Kapu­zi­nern beim Bru­der-Kon­rad-Fest im April gedacht wurde.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Kaffee zum Aufwärmen

Trotz des schlech­ten Wet­ters seid ihr bei der Gna­den­mut­ter ange­kom­men, um Eure Anlie­gen vor­zu­tra­gen“, stell­te Pau­li­ner­pa­ter Ben­ja­min Bakow­ski fest. Er hat­te die zehn Fuß­wall­fah­rer aus Aschheim/​Feldkirchen bei Mün­chen nach deren Ankunft am 15. Sep­tem­ber zunächst zur Gna­den­ka­pel­le ein­be­glei­tet, um bei einer kur­zen Sta­tio die Gna­den­mut­ter zu ehren. Wenn wir zur Mut­ter­got­tes kom­men, dann ist das wie wenn wir zu Haus unse­re leib­li­che Mut­ter besu­chen – da spielt die Freu­de mit, mit­ein­an­der zu spre­chen und bei­sam­men sein zu kön­nen. Die Got­tes­mut­ter Maria ist die bes­te Für­spre­che­rin bei Gott – denn auch sie liebt uns“, ver­si­cher­te P. Ben­ja­min. Der Weg führ­te die Fuß­pil­ger dann vom Kapell­platz hin­un­ter zur Bru­der-Kon­rad-Kir­che, wo sie mit Kurat Ste­phan Ost­ro­witz­ki einen Got­tes­dienst fei­er­ten. Zuvor gab‘s als Will­kom­mens­gruß“ ein paar Sprit­zer Weih­was­ser. Doch die Begeis­te­rung dar­über hielt sich in Gren­zen, hat­ten die Wall­fah­rer aus Asch­heim-Feld­kir­chen wäh­rend ihrem drei­tä­gi­gem Fuß­marsch ins­be­son­de­re am Sams­tag mit Dau­er­re­gen und kal­ten Wind­bö­en zu kämp­fen. Da schätz­ten wir einen wär­men­den Kaf­fee bei der Pil­ger­un­ter­kunft umso mehr“, erzähl­te Pil­ger­lei­te­rin San­dra Mau­rer, die zum fünf­ten Mal die­se Wall­fahrt orga­ni­siert hatte.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Geschichtlich verbunden

Wenn die Fuß­pil­ger aus Mondsee/​OÖ in Alt­öt­ting ein­zie­hen, dann ist das stets mit Blas­mu­sik ver­bun­den: fei­er­lich war am 21. Sep­tem­ber die Pro­zes­si­on mit der Musik­ka­pel­le Tief­gra­ben aus Mond­see vom Dult­platz über den Kapell­platz zur St. Anna-Basi­li­ka. 37 Wall­fah­rer kamen nach drei­tä­gi­gem Fuß­marsch in Alt­öt­ting an und wur­den, ver­stärkt durch meh­re­re Bus­pil­ger, von Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Klaus Metzl herz­lich begrüßt. Quar­tier­meis­ter Rai­ner Brandl muss­te die­ses Jahr für Tho­mas Stein­bich­ler in der Ver­ant­wor­tung als Pil­ger­lei­ter ein­sprin­gen, zumin­dest die hal­be Weg­stre­cke nach Alt­öt­ting, da Stein­bich­ler wegen einer Hoch­zeit in der Ver­wandt­schaft frü­her aus­stieg“. Aber auch der Ersatz-Pil­ger­lei­ter meis­ter­te die rest­li­che Weg­stre­cke mit Bra­vour und zeig­te sich mit dem Ablauf sehr zufrie­den. Kein Wun­der, bei dem spät­som­mer­li­chen Traum­wet­ter. Der Mond­seer Pfar­rer Rein­hard Bell begrüß­te beim Got­tes­dienst, den die Kapel­le Tief­gra­ben musi­ka­lisch gestal­te­te, die Pil­ger sei­ner Pfar­rei, außer­dem die Pil­ger­grup­pen aus Jura-Aisch im Fran­ken­land sowie Reichertsheim/​Lkr. Mühl­dorf, die sich der ober­ös­ter­rei­chi­schen Gemein­schaft ange­schlos­sen hat­ten. Mit Maria wer­den wir hin­ge­führt zu Chris­tus, auch in der Eucha­ris­tie­fei­er, beton­te Bell. Alt­öt­ting und Mond­see sind übri­gens geschicht­lich ver­bun­den, was erst­mals 748 urkund­lich erwähnt und die­ses Jahr mit einer offi­zi­el­len Städ­te­part­ner­schaft in Mond­see besie­gelt wur­de (nach­träg­lich im Okto­ber in Altötting).

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Zeit für Gott und Pilger

Man muss sich Zeit neh­men für Gott und die Pil­ger“, beton­te Pau­li­ner­pa­ter Ben­ja­min Bakow­ski, als er sich am 21. Sep­tem­ber zum Bus­park­platz Gries begab, um die Bus­pil­ger aus Jura-Aisch in Ober­fran­ken abzu­ho­len. Irgend­wie hat­ten die­se den fal­schen Bus­park­platz ange­steu­ert und waren am Dult­platz aus­ge­stie­gen. So zogen sie ohne Alt­öt­tin­ger Ein­be­glei­tung über den Kapell­platz zur St. Anna-Basi­li­ka. Dafür über­nahm Pater Ben­ja­min nach ein­stün­di­ger War­te­zeit die Ein­be­glei­tung der Bus­pil­ger aus dem öster­rei­chi­schen Ran­ten in der Stei­er­mark (Bild) mit Pfar­rer Mag. Grze­gorz Szol­ty­sek zur Gna­den­ka­pel­le. Am Hei­lig­tum der Gna­den­mut­ter sei es natür­lich auch Pflicht, so Pater Ben­ja­min, sich auch Zeit zu neh­men für ein per­sön­li­ches Gespräch mit der Gna­den­mut­ter, um den per­sön­li­chen Glau­ben zu stär­ken und alle Anlie­gen zu Maria zu tra­gen, die unse­re Für­spre­che­rin bei Gott ist.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Von Maria zu Maria

Aus der Pfar­rei­en­gemein­schaft Vil­gerts­ho­fen-Stof­fen im Land­kreis Landsberg/​Lech (Bild) erreich­ten 45 Bus­pil­ger unter der geist­li­chen Lei­tung von P. Joa­quim Fer­nan­des SFX am 24. Sep­tem­ber Alt­öt­ting. Zwei wei­te­re Pil­ger­grup­pen nah­men am Got­tes­dienst in der Bru­der-Kon­rad-Kir­che teil: der Lour­des­ver­ein aus dem Schwei­zer Kan­ton Solo­thurn mit Kapu­zi­ner­pa­ter Paul Rot­zet­ter sowie der Alten­club aus dem nie­der­baye­ri­schen Hau­zen­berg mit Pfarr­vi­kar P. Bob­by Jacob. Für die Pil­ger aus Vil­gerts­ho­fen war es qua­si eine Pil­ger­fahrt von Maria zu Maria“, denn seit 1674 besteht die Wall­fahrt zur Schmerz­haf­ten Mut­ter­got­tes nach Vilgertshofen.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Nicht im Internet

Die Bus­pil­ger­grup­pe aus dem ober­frän­ki­schen Neundorf/​Pfarrei Mariä Geburt mit Kaplan Sebas­ti­an Heim als geist­li­chen Beglei­ter nahm es schmun­zelnd hin, als Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Georg Grei­mel nach der Ein­be­glei­tung zur Gna­den­ka­pel­le am 28. Sep­tem­ber erklär­te, dass er den Ort Neun­dorf im Inter­net nicht gefun­den habe. Wah­re Ori­en­tie­rung für Pil­ger auf dem Weg gebe es bei Jesus, der uns sagt: Ich bin der Weg, die Wahr­heit und das Leben und nie­mand kommt zum Vater außer durch mich“.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Zum 400. Jubiläum

Mit Prä­ses P. Jakob M. Zar­zy­cki OSPPE besuch­te eine Grup­pe der Maria­ni­schen Bür­ger­kon­gre­ga­ti­on Pas­sau (MBK) am 28. Sep­tem­ber den Gna­den­ort Alt­öt­ting. Die MBK konn­te im Mai die­ses Jah­res ihr 400. Jubi­lä­um fei­ern. Prä­lat Gün­ther Man­dl stell­te sich als Alt­öt­tin­ger Kir­chen­füh­rer zur Ver­fü­gung. Ver­wöhnt mit Zwetsch­ge­n­dat­schi und Kaf­fee wur­den die Män­ner und Frau­en der MBK bei den Pau­li­nern in St. Magdalena.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Premiere für Pfarrer

Herz­lich will­kom­men im Her­zen Bay­erns, bei Maria, die ein offe­nes Herz für uns alle hat“, begrüß­te Pau­li­ner­pa­ter David Kolod­zie­jc­zyk ins­be­son­de­re die jun­gen Wall­fah­rer aus Kühbach/​Landkreis Aich­ach-Fried­berg, die er am 28. Sep­tem­ber zur Gna­den­ka­pel­le ein­be­glei­te­te. Orga­ni­siert in bewähr­ter Wei­se von Pfarr­se­kre­tä­rin Maria Gol­ling, war es für Pfar­rer Simon Fleisch­mann, der sei­ne neue Pfarr­stel­le in Küh­bach im Sep­tem­ber ange­tre­ten hat­te, eine Pre­mie­re-Wall­fahrt. Umso so schö­ner, dass er die­se lang­jäh­ri­ge Pil­ger­tra­di­ti­on fort­set­zen wird. So flun­ker­te Pater David: Eigent­lich sei es in Alt­öt­ting Brauch, dass Neu­lin­ge einen Umweg von min­des­tens zehn Kilo­me­tern als Buße zu Fuß zurück­le­gen müss­ten. Bei Pfar­rer Fleisch­mann wol­le er aber eine Aus­nah­me machen. Schließ­lich wur­den vor der Gna­den­ka­pel­le im gemein­sa­men Gebet alle Anlie­gen, die von den Küh­ba­cher Pil­gern (Bis­tum Augs­burg) mit­ge­tra­gen wur­den, der Gna­den­mut­ter anempfohlen.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Um Frieden und Heilung

Die inni­ge Bit­te an die Gna­den­mut­ter von Alt­öt­ting um Frie­den und ein Ende des Krie­ges war auch heu­er das Haupt­an­lie­gen der Wall­fahrt der in Bay­ern leben­den Ukrai­ner. In der Basi­li­ka fei­er­ten sie mit Bischof Boh­dan Dzi­urakh und ukrai­ni­schen Pries­tern am 28. Sep­tem­ber eine hei­li­ge Mes­se im Ritus des hl. Chry­sosto­mus. Bischof Boh­dan ver­wies in sei­ner Pre­digt auf einen Zusam­men­hang zwi­schen dem Mar­kus-Evan­ge­li­um (Mk 2, 1 – 12) von der Hei­lung eines Gelähm­ten“ und der aktu­el­len Situa­ti­on in der Ukrai­ne: Nach Jesu Wor­ten sei nicht die kör­per­li­che Hei­lung, son­dern die Hei­lung der See­le, die Sün­den­ver­ge­bung maß­geb­lich. Nur wer im Glau­ben zu Jesus kommt, erfährt das Heil, wer ihn ablehnt – wie etwa die Ver­ant­wort­li­chen des leid­vol­len Angriff­kriegs Russ­lands gegen die Ukrai­ne – der bleibt in sei­nem eige­nen Unheil gefan­gen“, stell­te er fest. Bei der anschlie­ßen­den Mari­en­an­dacht in der Gna­den­ka­pel­le dank­te Bischof Boh­dan allen anwe­sen­den Gläu­bi­gen fürs Gebet und Unter­stüt­zung, außer­dem allen, die ukrai­ni­sche Flücht­lin­ge in ihre Her­zen und Häu­ser auf­ge­nom­men haben. Beim gemein­sa­men Frie­dens­ge­bet wur­de die Ukrai­ne und ganz Euro­pa unter den müt­ter­li­chen Schutz Mari­ens gestellt.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Bereits geduscht

Eine Wall­fahrt wird das Leben nicht radi­kal ver­än­dern, son­dern wich­tig ist zunächst das Ankom­men“, erklär­te Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus Par­zin­ger der Fuß­pil­ger­grup­pe aus Waid­ho­fen aus dem ober­baye­ri­schen Neu­burg-Schro­ben­hau­sen, die in zwei­ein­halb Tagen eine Weg­stre­cke von 135 Kilo­me­tern bewäl­tigt und am 28. Sep­tem­ber um die Mit­tags­zeit ihr Pil­ger­ziel erreicht hat­te. Das schön geschmück­te Pil­ger­kreuz trug Jakob Braun den Wall­fah­rern vor­an. Zum 26. Mal hat­te Ver­wal­tungs­lei­ter Bern­hard Han­ke die Orga­ni­sa­ti­on über­nom­men, mit dem Wall­fahrts­ab­lauf war er zufrie­den, wie er erzähl­te – nur lei­der sei­en die Fuß­wall­fah­rer ein­mal von einem gewal­ti­gen Regen­schau­er über­rascht wor­den. Han­ke mel­de­te sich dann bei den Quar­tier­ge­bern in Wei­den­bach: Die Hei­zung könnt ihr wie­der abstel­len, wir haben schon geduscht!“ Da konn­te Bru­der Mari­nus nur mit dem Vor­bild Bru­der Kon­rads Trost spen­den: Leben und Lei­den gehö­ren zusam­men; ver­trau­en wir Gott, Er wird helfen“.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Hin und zurück

Nach 42 Kilo­me­ter Weg­stre­cke – Abmarsch war am 28. Sep­tem­ber nach einer Andacht um 4 Uhr früh­mor­gens – erreich­ten 25 Wall­fah­rer aus dem ober­ös­ter­rei­chi­schen Utten­dorf-Hel­pfau ihr Pil­ger­ziel. Für den lang­jäh­ri­gen Pil­ger­lei­ter und Vor­trags­kreuz­trä­ger Hubert Put­scher muss­te die­ses Jahr Johann Bacher ein­sprin­gen, denn Ers­te­rer war wegen der Hoch­zeit sei­ner Toch­ter ver­hin­dert. Pau­li­ner­pa­ter David Kolod­zie­jc­zyk dank­te den Pil­gern für die Treue zur Gna­den­mut­ter und fürs gute Ankom­men“ wur­de gemein­sam ein Gegrü­ßet seist du Maria“ gebe­tet. Nach einer kur­zen Ver­schnauf­pau­se in der Gna­den­ka­pel­le wur­de mit Pater David im Kon­gre­ga­ti­ons­saal Got­tes­dienst gefei­ert. Nach Über­nach­tung am Gna­den­ort mar­schier­ten die Fuß­pil­ger am 29. Sep­tem­ber wie­der die 42 Kilo­me­ter nach Hause.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Mit Maskottchen Ignaz

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Das zeich­net die Pfar­rei­en­gemein­schaft Baindl­kirch im schwä­bi­schen Land­kreis Aich­ach-Fried­berg mit Pfar­rer Anton Brand­stet­ter all­jähr­lich, so auch heu­er am 28. Sep­tem­ber, bei ihrer Bus­wall­fahrt nach Alt­öt­ting aus: eine gro­ße Minis­tran­ten­schar führt sowohl beim Pil­ger­got­tes­dienst in der St. Anna-Basi­li­ka wie auch bei der Andacht am Nach­mit­tag in der Gna­den­ka­pel­le den Ein­zug der Pil­ger­grup­pe an. So geben die­se jun­gen Chris­ten, wie Pfar­rer Brand­stet­ter beim Got­tes­dienst in sei­ner Pre­digt sag­te, ein Glau­bens­zeug­nis abge­ge­ben. Übri­gens: Die Minis­tran­ten hat­ten auch ihr Mas­kott­chen Ignaz nach Alt­öt­ting mit­ge­bracht – ein Äff­chen in Minis­tran­ten­ge­wand geklei­det, das auch die Hän­de zum Gebet fal­ten kann. Zuvor hat­ten sie die­ses auch schon bei der gro­ßen Minis­tran­ten­wall­fahrt nach Rom dabei gehabt, wie Deni­se, Mut­ter zwei­er Minis­tran­ten, berich­te­te. Das habe sich in Rom unter den vie­len Minis­tran­ten schnell her­um­ge­spro­chen und die Baindl­kirch­ner Trup­pe war sofort erkannt wor­den. Ob es Zufall ist, dass die Baindl­kirch­ner Minis­tran­ten ihr Mas­kott­chen Ignaz tauf­ten? Wie man in Erfah­rung brin­gen konn­te, heißt Pfar­rer Brand­stet­ter mit zwei­ten Vor­na­men ebenso.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

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