Zur Mitte kommen
Am 7. September hat die von den Kapuzinern organisierte zweite Sternwallfahrt für Radfahrer stattgefunden. „Zur Mitte kommen“ war das Motto für die rund 200 Teilnehmer. Während der Segensfeier gegen 15 Uhr vor der Gnadenkapelle waren wegen der immer noch hochsommerlichen Temperaturen die schattenspendenden Ahornbäume besonders gefragt. Eine „zusammengewürfelte“ Instrumental- und Chorsängergruppe mit u.a. Christian Randl sorgte für die musikalische Umrahmung während der Andacht, verstärkt durch das Trompetenspiel von Kapuzinerpater Bruder Marinus, der die Segensfeier leitete.
Nicht nur aus den naheliegenden Landkreisen Altötting, Mühldorf oder dem niederbayerischen Rottal/Inn kamen die Teilnehmer. Auch Wegstrecken über 100 Kilometer wurden zurückgelegt. Etwa von Norbert Kotschenreuther (u.l.) aus dem Bistum Passau. Der 61-Jährige kam mit dem „Wanderer“-Dreigang-Fahrrad aus den 1930iger-Jahren seines verstorbenen Vaters, Tilo Kotschenreuther (ehemaliger Chefredakteur beim Passauer Bistumsblatt); in fünf Stunden legte er die rund 105 Kilometer zurück. Mit dem E‑Bike und auf einer sehr viel kürzeren Strecke, nämlich von Burgkirchen/Alz, kam der MC-Sodale Georg Schröck; ihm war es wichtig, dass er für sein neues Fahrrad den Segen gespendet bekam. Doch Schröck radelt auch weite Strecken, wie er erzählte, etwa den Via Romea-Pilgerweg, den man sowohl zu Fuß, als auch mit Fahrrad zurücklegen kann.
Für Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger als Hauptorganisator und Leiter der Sternwallfahrt sind die Radpilger „Menschen auf dem Weg, Menschen auf der Suche, und auch solche, die sich überraschen lassen, die ihren persönlichen Dank und ihre Bitten zur Muttergottes nach Altötting tragen“. Er betonte: „Maria ist die Brücke, die zum Heil führt.“ So eine Sternwallfahrt biete Gelegenheit, tief in der Seele Ruhe zu finden, unsere Glaubensfreude miteinander zu teilen.
Auch die Kreisstadt Altötting bot am 7. und 8. September „rund ums Rad“ ein vielfältiges Programm an, wie etwa am Zuccalliplatz neben dem Kultur- und Kongress-Forum mit dem mobilen Museum des Deutschen Fahrradmuseums. Dabei konnte man sich anhand von „Erstmodellen“ über die Anfänge des Fahrrad-Fahrens informieren und auch Fahrräder ausprobieren.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Saisonabschluss bei Maria
Am 6. September haben Radpilger mit u.a. Passaus Dompropst i.R. Hans Striedl (80) Altötting erreicht. Bei der Statio vor der Gnadenkapelle empfahl ihnen Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger an diesem „geistig hoch aufgeladenen Ort“ zur Ruhe zu kommen. 16 Teilnehmer zählte die Männertruppe – alles ehemalige Pfadfinder oder Mitglieder der Landjugend aus der Kaplanszeit von Hans Striedl in Hauzenberg in den 1970iger-Jahren. Das Jahr hindurch machen die Fahrrad-Freunde seit 2003 verschiedene gemeinsame Touren. Der Saisonabschluss gehört mit einer Dankwallfahrt allein der Muttergottes von Altötting, da sind sich alle einig. Nach Übernachtung im Franziskushaus und einem Gottesdienst in der Gnadenkapelle traten die Pilger am 7. September den Rückweg nach Passau/Hauzenberg an – wiederum mit dem Fahrrad, versteht sich.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Im Gedenken
Es hätte ihr gefallen: Am 7. September erreichte bei strahlendem Sonnenschein die Pilgerfahrt Bamberg mit 100 Teilnehmern ihr Ziel, den Gnadenort Unserer Lieben Frau. Ein Platz im Bus blieb diesmal leer: Irene Schumm, langjährige Mitorganisatorin dieser Wallfahrt ist verstorben – ihr Bruder Pius Schiele, Mitorganisator Horst Fischer, die geistlichen Begleiter Prior Pater Klemens August Droste vom Karmeliterkloster Bamberg und Kaplan Christian Wohlfahrt gedachten bei dieser Wallfahrt und beim Gottesdienst am 8. September insbesondere der großen Marienverehrerin Irene Schumm, der Altötting so sehr am Herzen lag. Altöttings Paulinerpater David Kolodziejczyk, der die Buspilger aus Oberfranken zur Gnadenkapelle einbegleitet hatte, begrüßte alle herzlich. „Wenn die Engel reisen, lacht der Himmel“, versicherte er angesichts des hochsommerlichen Herbsttages und prognostizierte laut Wettervorhersage: „Wenn ihr am Montag die Heimreise antretet, da weint der Himmel, denn da ist Regenwetter angesagt.“ Am Sonntag machten die Bamberger Pilger einen Ausflug zum Königssee.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Flexibel
14 Jahre lang war die Pilgergruppe aus Großmehring unter der Leitung von Familie Frank zu Fuß nach Altötting gepilgert – aus gesundheitlichen Gründen mussten allerdings einige Mitpilger passen. Die Wallfahrt zur Gnadenmutter wollten sie aber nicht aufgeben und so haben sie kurzerhand „umgesattelt“ und fahren seit nunmehr drei Jahren lieber mit dem Radl nach Altötting. Die Organisation der Wallfahrt übernahm Alexander Frank von seiner Mutter Monika Frank und von Anfang an dabei ist Enkel Benedikt – so bleibt die Wallfahrtsleitung in der Familie. Paulinerpater Attila Hesz begleitete die Pilger am 7. September zur Gnadenkapelle und empfahl sie mit dem Gebet „Unter deinen Schutz und Schirm …“ der Gnadenmutter an. Besonderer Höhepunkt war für die Radpilgergruppe die Teilnahme an der abendlichen Lichterprozession.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
„Da wird‘ ma katholisch!“
Schweißtreibende Temperaturen, insbesondere am ersten Pilgertag, waren für die 100 Teilnehmer an der traditionellen Rupertiwinkler Fußwallfahrt aus Teisendorf angesagt. „Da wird‘ ma katholisch!“, versicherte ein erschöpfter Teilnehmer nach der Ankunft am 8. September beim Einzug über den Kapellplatz zur St. Anna-Basilika. Wallfahrtsleiter Alois Thannbichler und dessen Vorgängerin Loni Aschauer waren trotz der für September ungewöhnlichen Hitze mit dem Ablauf der zweitägigen Wallfahrt zufrieden. 60 Kilometer Fußweg waren geschafft. Das schwere Pilgerkreuz und die Figur der Fatima-Madonna im Presbyterium der St. Anna-Basilika verwiesen auf die Fußwallfahrt der Rupertiwinkler während des anschließenden Gottesdienstes in der St. Anna-Basilika. „Leben ist Begegnung“, stellte Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger fest. „Pilger brechen auf, lassen den Alltag hinter sich, finden Weggefährten. Jeder Mensch ist unverwechselbar, ein Original. Letztendlich geht es im Leben darum, dass wir unsere Berufung finden, zu uns stehen und uns öffnen für Gott und unsere Mitmenschen“, sagte er.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Dabeisein ist alles
Nach dreitägigem Pilgerritt aus München-Poing erreichten am 8. September 15 Reiterinnen und Reiter ihr Pilgerziel. In bewährter Weise organisiert von Andreas Dümper und Manuela Gschliesser war diese Form des Pilgerns ein besonderes Erlebnis für alle Teilnehmer. „Dabeisein ist alles“, so die Resonanz. Nach dem Umrunden der Gnadenkapelle wurden Ross und Reiter von Kapuzinerpater Bruder Sunil Kachappally gesegnet. Das Reiten habe heute vor allem Erholungs- und Freizeitsport-Charakter, stellte Bruder Sunil fest. Es sei eine schöne Tradition, hoch zu Ross zur Muttergottes zu pilgern, um mit dem Segen Gottes heimzukehren, denn „Gott ist der Urheber allen Lebens“. Es habe zwar während des dreitägigen Pilgerritts einige Ausfälle gegeben, wie Andreas Dümper berichtete, der sich mit seinem italienischen Maremmano-Hirtenpferd und Wallach „Furfante“ aus der Toskana auf den Weg gemacht hatte, aber dieses Jahr – im Gegensatz zur Reiterwallfahrt 2022 – war herrliches Pilgerwetter. Einen gemütlichen Ausklang der Reiterwallfahrt gab’s wieder beim Bauernhof der Familie Anzenberger am Gries.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Innere Ausrichtung
„Schön, dass ihr da seid“, freute sich Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger über die Ankunft der elf Fußwallfahrer der Kolpingfamilie Wolfratshausen/Landkreis Bad Tölz. Am 8. September erreichten sie zum 20. Mal ihr Pilgerziel. In bewährter Weise wurde die Wallfahrt von Karin Wandinger organisiert, mit dabei Kolpingpräses Christian Horak und Fahnenträger Ludwig Schwibbacher. Bei einer Wallfahrt solle nicht nur äußerlich, sondern auch in uns etwas in Bewegung kommen, erklärte Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger – und „damit das lange anhält braucht es eine innere Ausrichtung“. Beim anschließenden Pilgergottesdienst in der Bruder Konrad-Kirche mit Pfarrer Lorenz Poschenrieder bestand die Möglichkeit, Zwiesprache mit Gott zu halten.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Auf den Spuren Wolfgangs
Auf die Spuren des heiligen Wolfgang haben sich 44 Radpilger aus Oberpfraundorf/Beratzhausen (Bistum Regensburg) begeben – ihr Pilgerziel war Altötting. Dabei legten sie auf ihrem zweitägigen Pilgerweg 180 Kilometer zurück. Unter der Organisation von Barbara Wittmann, Lea Schaschek und mit geistlicher Begleitung von Pfarrvikar Varghese Poulouse Chiraparamban gab’s nicht nur nach der Ankunft am 8. September vor der Gnadenkapelle einen geistlichen Impuls, sondern auch während der Rastpausen unterwegs. Dass der Pilgergottesdienst der Teilnehmer aus Oberpfraundorf/Beratzhausen zum Wallfahrtsabschluss dann in der Altöttinger Bruder-Konrad-Kirche gefeiert wurde, hatte seinen Grund: 2024 ist nicht nur Jubiläumsjahr des heiligen Bischofs Wolfgang von Regensburg, der vor 1100 Jahren geboren wurde, sondern auch Jubiläumsjahr des heiligen Bruder Konrad, dessen 130. Todestag und dessen 90. Jahrestag seiner Heiligsprechung insbesondere von den Kapuzinern beim Bruder-Konrad-Fest im April gedacht wurde.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Kaffee zum Aufwärmen
„Trotz des schlechten Wetters seid ihr bei der Gnadenmutter angekommen, um Eure Anliegen vorzutragen“, stellte Paulinerpater Benjamin Bakowski fest. Er hatte die zehn Fußwallfahrer aus Aschheim/Feldkirchen bei München nach deren Ankunft am 15. September zunächst zur Gnadenkapelle einbegleitet, um bei einer kurzen Statio die Gnadenmutter zu ehren. „Wenn wir zur Muttergottes kommen, dann ist das wie wenn wir zu Haus unsere leibliche Mutter besuchen – da spielt die Freude mit, miteinander zu sprechen und beisammen sein zu können. Die Gottesmutter Maria ist die beste Fürsprecherin bei Gott – denn auch sie liebt uns“, versicherte P. Benjamin. Der Weg führte die Fußpilger dann vom Kapellplatz hinunter zur Bruder-Konrad-Kirche, wo sie mit Kurat Stephan Ostrowitzki einen Gottesdienst feierten. Zuvor gab‘s als „Willkommensgruß“ ein paar Spritzer Weihwasser. Doch die Begeisterung darüber hielt sich in Grenzen, hatten die Wallfahrer aus Aschheim-Feldkirchen während ihrem dreitägigem Fußmarsch insbesondere am Samstag mit Dauerregen und kalten Windböen zu kämpfen. „Da schätzten wir einen wärmenden Kaffee bei der Pilgerunterkunft umso mehr“, erzählte Pilgerleiterin Sandra Maurer, die zum fünften Mal diese Wallfahrt organisiert hatte.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Geschichtlich verbunden
Wenn die Fußpilger aus Mondsee/OÖ in Altötting einziehen, dann ist das stets mit Blasmusik verbunden: feierlich war am 21. September die Prozession mit der Musikkapelle Tiefgraben aus Mondsee vom Dultplatz über den Kapellplatz zur St. Anna-Basilika. 37 Wallfahrer kamen nach dreitägigem Fußmarsch in Altötting an und wurden, verstärkt durch mehrere Buspilger, von Wallfahrtsrektor Prälat Klaus Metzl herzlich begrüßt. Quartiermeister Rainer Brandl musste dieses Jahr für Thomas Steinbichler in der Verantwortung als Pilgerleiter einspringen, zumindest die halbe Wegstrecke nach Altötting, da Steinbichler wegen einer Hochzeit in der Verwandtschaft früher „ausstieg“. Aber auch der Ersatz-Pilgerleiter meisterte die restliche Wegstrecke mit Bravour und zeigte sich mit dem Ablauf sehr zufrieden. Kein Wunder, bei dem spätsommerlichen Traumwetter. Der Mondseer Pfarrer Reinhard Bell begrüßte beim Gottesdienst, den die Kapelle Tiefgraben musikalisch gestaltete, die Pilger seiner Pfarrei, außerdem die Pilgergruppen aus Jura-Aisch im Frankenland sowie Reichertsheim/Lkr. Mühldorf, die sich der oberösterreichischen Gemeinschaft angeschlossen hatten. Mit Maria werden wir hingeführt zu Christus, auch in der Eucharistiefeier, betonte Bell. Altötting und Mondsee sind übrigens geschichtlich verbunden, was erstmals 748 urkundlich erwähnt und dieses Jahr mit einer offiziellen Städtepartnerschaft in Mondsee besiegelt wurde (nachträglich im Oktober in Altötting).
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Zeit für Gott und Pilger
„Man muss sich Zeit nehmen für Gott und die Pilger“, betonte Paulinerpater Benjamin Bakowski, als er sich am 21. September zum Busparkplatz Gries begab, um die Buspilger aus Jura-Aisch in Oberfranken abzuholen. Irgendwie hatten diese den falschen Busparkplatz angesteuert und waren am Dultplatz ausgestiegen. So zogen sie ohne Altöttinger Einbegleitung über den Kapellplatz zur St. Anna-Basilika. Dafür übernahm Pater Benjamin nach einstündiger Wartezeit die Einbegleitung der Buspilger aus dem österreichischen Ranten in der Steiermark (Bild) mit Pfarrer Mag. Grzegorz Szoltysek zur Gnadenkapelle. Am Heiligtum der Gnadenmutter sei es natürlich auch Pflicht, so Pater Benjamin, sich auch Zeit zu nehmen für ein persönliches Gespräch mit der Gnadenmutter, um den persönlichen Glauben zu stärken und alle Anliegen zu Maria zu tragen, die unsere Fürsprecherin bei Gott ist.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Von Maria zu Maria
Aus der Pfarreiengemeinschaft Vilgertshofen-Stoffen im Landkreis Landsberg/Lech (Bild) erreichten 45 Buspilger unter der geistlichen Leitung von P. Joaquim Fernandes SFX am 24. September Altötting. Zwei weitere Pilgergruppen nahmen am Gottesdienst in der Bruder-Konrad-Kirche teil: der Lourdesverein aus dem Schweizer Kanton Solothurn mit Kapuzinerpater Paul Rotzetter sowie der Altenclub aus dem niederbayerischen Hauzenberg mit Pfarrvikar P. Bobby Jacob. Für die Pilger aus Vilgertshofen war es quasi eine Pilgerfahrt „von Maria zu Maria“, denn seit 1674 besteht die Wallfahrt zur Schmerzhaften Muttergottes nach Vilgertshofen.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Nicht im Internet
Die Buspilgergruppe aus dem oberfränkischen Neundorf/Pfarrei Mariä Geburt mit Kaplan Sebastian Heim als geistlichen Begleiter nahm es schmunzelnd hin, als Kapuzinerpater Bruder Georg Greimel nach der Einbegleitung zur Gnadenkapelle am 28. September erklärte, dass er den Ort Neundorf im Internet nicht gefunden habe. Wahre Orientierung für Pilger auf dem Weg gebe es bei Jesus, der uns sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben und niemand kommt zum Vater außer durch mich“.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Zum 400. Jubiläum
Mit Präses P. Jakob M. Zarzycki OSPPE besuchte eine Gruppe der Marianischen Bürgerkongregation Passau (MBK) am 28. September den Gnadenort Altötting. Die MBK konnte im Mai dieses Jahres ihr 400. Jubiläum feiern. Prälat Günther Mandl stellte sich als Altöttinger Kirchenführer zur Verfügung. Verwöhnt mit Zwetschgendatschi und Kaffee wurden die Männer und Frauen der MBK bei den Paulinern in St. Magdalena.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Premiere für Pfarrer
„Herzlich willkommen im Herzen Bayerns, bei Maria, die ein offenes Herz für uns alle hat“, begrüßte Paulinerpater David Kolodziejczyk insbesondere die jungen Wallfahrer aus Kühbach/Landkreis Aichach-Friedberg, die er am 28. September zur Gnadenkapelle einbegleitete. Organisiert in bewährter Weise von Pfarrsekretärin Maria Golling, war es für Pfarrer Simon Fleischmann, der seine neue Pfarrstelle in Kühbach im September angetreten hatte, eine Premiere-Wallfahrt. Umso so schöner, dass er diese langjährige Pilgertradition fortsetzen wird. So flunkerte Pater David: Eigentlich sei es in Altötting Brauch, dass Neulinge einen Umweg von mindestens zehn Kilometern als Buße zu Fuß zurücklegen müssten. Bei Pfarrer Fleischmann wolle er aber eine Ausnahme machen. Schließlich wurden vor der Gnadenkapelle im gemeinsamen Gebet alle Anliegen, die von den Kühbacher Pilgern (Bistum Augsburg) mitgetragen wurden, der Gnadenmutter anempfohlen.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Um Frieden und Heilung
Die innige Bitte an die Gnadenmutter von Altötting um Frieden und ein Ende des Krieges war auch heuer das Hauptanliegen der Wallfahrt der in Bayern lebenden Ukrainer. In der Basilika feierten sie mit Bischof Bohdan Dziurakh und ukrainischen Priestern am 28. September eine heilige Messe im Ritus des hl. Chrysostomus. Bischof Bohdan verwies in seiner Predigt auf einen Zusammenhang zwischen dem Markus-Evangelium (Mk 2, 1 – 12) von der „Heilung eines Gelähmten“ und der aktuellen Situation in der Ukraine: Nach Jesu Worten sei nicht die körperliche Heilung, sondern die Heilung der Seele, die Sündenvergebung maßgeblich. „Nur wer im Glauben zu Jesus kommt, erfährt das Heil, wer ihn ablehnt – wie etwa die Verantwortlichen des leidvollen Angriffkriegs Russlands gegen die Ukraine – der bleibt in seinem eigenen Unheil gefangen“, stellte er fest. Bei der anschließenden Marienandacht in der Gnadenkapelle dankte Bischof Bohdan allen anwesenden Gläubigen fürs Gebet und Unterstützung, außerdem allen, die ukrainische Flüchtlinge in ihre Herzen und Häuser aufgenommen haben. Beim gemeinsamen Friedensgebet wurde die Ukraine und ganz Europa unter den mütterlichen Schutz Mariens gestellt.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Bereits geduscht
„Eine Wallfahrt wird das Leben nicht radikal verändern, sondern wichtig ist zunächst das Ankommen“, erklärte Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger der Fußpilgergruppe aus Waidhofen aus dem oberbayerischen Neuburg-Schrobenhausen, die in zweieinhalb Tagen eine Wegstrecke von 135 Kilometern bewältigt und am 28. September um die Mittagszeit ihr Pilgerziel erreicht hatte. Das schön geschmückte Pilgerkreuz trug Jakob Braun den Wallfahrern voran. Zum 26. Mal hatte Verwaltungsleiter Bernhard Hanke die Organisation übernommen, mit dem Wallfahrtsablauf war er zufrieden, wie er erzählte – nur leider seien die Fußwallfahrer einmal von einem gewaltigen Regenschauer überrascht worden. Hanke meldete sich dann bei den Quartiergebern in Weidenbach: „Die Heizung könnt ihr wieder abstellen, wir haben schon geduscht!“ Da konnte Bruder Marinus nur mit dem Vorbild Bruder Konrads Trost spenden: „Leben und Leiden gehören zusammen; vertrauen wir Gott, Er wird helfen“.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Hin und zurück
Nach 42 Kilometer Wegstrecke – Abmarsch war am 28. September nach einer Andacht um 4 Uhr frühmorgens – erreichten 25 Wallfahrer aus dem oberösterreichischen Uttendorf-Helpfau ihr Pilgerziel. Für den langjährigen Pilgerleiter und Vortragskreuzträger Hubert Putscher musste dieses Jahr Johann Bacher einspringen, denn Ersterer war wegen der Hochzeit seiner Tochter verhindert. Paulinerpater David Kolodziejczyk dankte den Pilgern für die Treue zur Gnadenmutter und fürs „gute Ankommen“ wurde gemeinsam ein „Gegrüßet seist du Maria“ gebetet. Nach einer kurzen Verschnaufpause in der Gnadenkapelle wurde mit Pater David im Kongregationssaal Gottesdienst gefeiert. Nach Übernachtung am Gnadenort marschierten die Fußpilger am 29. September wieder die 42 Kilometer nach Hause.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Mit Maskottchen Ignaz
Das zeichnet die Pfarreiengemeinschaft Baindlkirch im schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg mit Pfarrer Anton Brandstetter alljährlich, so auch heuer am 28. September, bei ihrer Buswallfahrt nach Altötting aus: eine große Ministrantenschar führt sowohl beim Pilgergottesdienst in der St. Anna-Basilika wie auch bei der Andacht am Nachmittag in der Gnadenkapelle den Einzug der Pilgergruppe an. So geben diese jungen Christen, wie Pfarrer Brandstetter beim Gottesdienst in seiner Predigt sagte, ein Glaubenszeugnis abgegeben. Übrigens: Die Ministranten hatten auch ihr Maskottchen Ignaz nach Altötting mitgebracht – ein Äffchen in Ministrantengewand gekleidet, das auch die Hände zum Gebet falten kann. Zuvor hatten sie dieses auch schon bei der großen Ministrantenwallfahrt nach Rom dabei gehabt, wie Denise, Mutter zweier Ministranten, berichtete. Das habe sich in Rom unter den vielen Ministranten schnell herumgesprochen und die Baindlkirchner Truppe war sofort erkannt worden. Ob es Zufall ist, dass die Baindlkirchner Ministranten ihr Maskottchen Ignaz tauften? Wie man in Erfahrung bringen konnte, heißt Pfarrer Brandstetter mit zweiten Vornamen ebenso.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner