Zusammen sind wir stark
„Sie sind doch der Pater vom letzten Jahr!“, freute sich Elfriede Schmid von der Fußpilgergruppe Peiting/St. Michael, als sie nach der Ankunft am 2. Oktober am Parkplatz Gries von Paulinerpater Benjamin Bakowski zur Einbegleitung abgeholt wurden. Und Pater Benjamin seinerseits hieß die Wallfahrer mit Organisator Georg Degle, der das blumengeschmückte Pilgerkreuz vorantrug, am Gnadenort nun zum zweiten Mal in seinem Amt als stellvertretender Wallfahrtsrektor herzlich willkommen. Die Pilger aus dem Pfaffenwinkel nahe der Wieskirche sind aber nicht den ganzen Weg zu Fuß nach Altötting marschiert, wie sie erzählten, sondern haben die Strecke bis Mühldorf mit dem Zug abgekürzt. „Es ist eine besondere Atmosphäre, eine besondere Verbindung, die eine Pilgergruppe auszeichnet, wie in einer Familie“, stellte Pater Benjamin bei der kurzen Statio vor der Gnadenkapelle fest – „Zusammen sind wir stark, allein sind wir schwach“, sagte er. Nach dem gemeinsam gesungenen „Maria dich lieben“ spendete Pater Benjamin den Pilgersegen und entließ die Pilger zum Gottesdienst mit anderen Gruppen in die St. Anna-Basilika.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Bitten, vertrauen, danken
Auch dieses Jahr hatte das Dekanat Nabburg-Neunburg am „Tag der deutschen Einheit“, 3. Oktober, zu ihrer Wallfahrt nach Altötting eingeladen. 200 Teilnehmer unter der geistlichen Leitung von Dekan Alfons Kaufmann und weiteren Seelsorgern kamen zur Gnadenmutter. In der St. Anna-Basilika feierten sie mit anderen Pilgergruppen Gottesdienst. Pfarrer Josef Eichinger aus Regensburg-Reinhausen gab den Gläubigen in seiner Predigt drei wichtige Gedanken mit auf den Pilgerweg des Lebens, das wir beherzigen sollten: „Bitten, vertrauen und danken“. Pfarrer Eichinger wünschte im Blick auf die Weltsynode in Rom, dass die Kirche auf einem guten Weg in die Zukunft gehen möge, um die Herzen der Menschen zu erreichen.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Gelebter Glaube
Herzlich begrüßte Kapuzinerbruder Berthold Oehler am 5. Oktober die Pilgergruppe aus der Pfalz um „Maria Bildeich“ mit ihrem geistlichen Leiter Pfarrer Marco Richtscheid. Über den Kapuzinerberg hinauf zogen die Pilger zur Gnadenkapelle. Der älteste Teilnehmer war 89 Jahre, der jüngste Pilger drei Jahre alt. Beim Lied „Meerstern ich dich grüße“ sang der kleine Nael zumindest mit einem lauten „Lala“ eifrig mit und marschierte mutig neben dem Vortragskreuzträger und der Geistlichkeit an der Spitze der Prozession. Die Mama des jüngsten Pilgers erklärte lächelnd, dass Nael trotz der langen Busfahrt tapfer durchgehalten habe und bestätigte, wie wichtig es für Kinder sei, den Glauben in der Familie zu leben.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
„Miteinander gut sein …“
Das Mittagsläuten der Altöttinger Kirchenglocken war am 6. Oktober, dem Erntedank-Sonntag, noch nicht verstummt, als diese sich wiederum in Bewegung setzten: diesmal, um die 670 Hallertauer Fußwallfahrer zu begrüßen. Paul Langwieser durfte anlässlich seiner 45. Teilnahme das hopfenumrankte Vortragskreuz vorantragen und bahnte an der Spitze mit Pfarrer Maximilian Roeb und Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger sowie Pilgerleiter Klaus Nöscher den Weg durch die Reihen der Abholer, die freudig „ihre Hallertauer“ (aus Wolnzach) begrüßten.
„Was hat der Weg gebracht?“, fragte Klaus Nöscher die Wallfahrer in der Basilika. „Bin ich auch innerlich angekommen? Habe ich Ruhe und Zuversicht gewonnen? Gerade in gesellschaftlich und kirchlich schwierigen Zeiten, aber auch in persönlichen Sorgen und Nöten …“. Auf diesem weiten mit Strapazen verbundenen Weg nach Altötting sind Weggefährten wichtig. Viele unsichtbare Hände sorgten auch heuer für einen reibungslosen Ablauf. Dafür dankte Klaus Nöscher ausdrücklich.
Bruder Marinus, der als Hauptzelebrant dem Gottesdienst vorstand, betonte wie kostbar eine Weggemeinschaft sei. Er zitierte den Autoren von „Der kleine Prinz“, Antoine de Saint-Exupéry: „Wahre Freude ist die Freude am anderen.“
Gerade als Pilger unterwegs sei die Seele empfänglich: „Wir sollen uns im Herzen berühren lassen“, sagte Bruder Marinus. In Bezug auf eine Wallfahrt erklärte der Kapuziner: „Beten in Gemeinschaft ist gut gegen Angst und Traurigkeit. Wir sollten beweglich bleiben, dann kommen wir gut miteinander an.“ Schließlich riet Bruder Marinus den Pilgern: „Miteinander gut sein und füreinander zum Segen werden“.
Der Weg zur Gottesmutter Maria nach Altötting hat sich für alle gelohnt. Pilgerurgestein und Gruppenführer Willi Pfaller aus Kipfenberg machte dieses Mal seine 70. Fußwallfahrt nach Altötting, davon 53 Mal mit den Hallertauern – mit seinen fast 84 Jahren eine sehr starke Leistung. Das originale Hallertauer Pilgerkreuz, eine Darstellung mit dem gekreuzigten Jesus, an seiner Seite die Gottesmutter Maria und Johannes, wurde 1962 von Silvester Konrad in Auftrag gegeben und ein Jahr später erstmals mitgetragen. Frank Konrad, seit 1978 dabei, hält das Erbe seines Vaters in der Sorge und Pflege um das Vortragskreuz in Ehren. „Nächstes Jahr werde ich 70 Jahre alt, da will ich es noch einmal wissen“, erklärte Ursula Tschorn bestimmt. Zum 30. Mal hat sie sich dieses Jahr bei der Hallertauer Fußwallfahrt ab Moosburg eingereiht. Drei Generationen der Familie Reichart zählten zu den Teilnehmern, darunter Vater Josef (45 Mal dabei), Sohn Florian (19 Mal) sowie Stefanie und Franziska Haas. Stolz berichteten sie, dass sie zusammen mit Familie Heller einen eigenen Chor bildeten, der in der Zwischenstation mit Gottesdienst in Altfraunhofen die musikalische Gestaltung übernahm.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Mit Sonne im Herzen
Pünktlich, wie angemeldet, erreichten 40 Buspilger der KAB Bruck aus der Oberpfalz am 12. Oktober Altötting. Paulinerpater David Kolodziejczyk übernahm die Einbegleitung zur Gnadenkapelle und sagte allen, insbesondere dem Pfarrer von Bruck, Andreas Weiß, ein herzliches Willkommen. Gemeinsam wurde das Gebet „unter deinen Schutz und Schirm“ angestimmt. Auf das nasskalte Wetter verweisend wusste P. David die Pilger zu trösten: „Der Goldene Oktober verwöhnt uns zwar heute nicht mit Sonne, aber diese tragt ihr im Herzen.“ Bei der Pilgermesse in der Gnadenkapelle nahm Pfarrer Weiß Bezug auf das Evangelium von der Hochzeit zu Kana, wenn Jesus auffordert, die leeren Krüge mit Wasser zu füllen. Unsere Krüge des Lebens sollten sich stets mit gläubigem Vertrauen füllen.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
„Harmonisch“
Am 10. Oktober um 6 Uhr morgens waren die 19 Teilnehmer an der 41. Fußwallfahrt aus Kirchdorf unter Leitung von Sepp Bauer aufgebrochen – am 12. Oktober um 10.30 Uhr erreichten sie nach 110 zurückgelegten Kilometern ihr Ziel. Sabine Brandl, aufgewachsen in einer „Pilgerfamilie“, wie sie erzählte, trug beim Umrunden der Gnadenkapelle das Pilgerkreuz voran. Luisa (26), Tochter von Sabine Brandl, war auch wieder mit dabei und versprach: „So lange alles gut geht, gehe ich mit.“ Mit dem guten Verlauf zeigte sich Sepp Bauer mehr als zufrieden: „Trocken war’s beim Abmarsch, und bei der Ankunft, da strahlte sogar die Sonne zwischen den Wolken durch.“ Besonders freute es ihn, dass sich auch „Neuzugänge“ der „harmonischen Pilgergemeinschaft“ angeschlossen hatten. Zum Abschluss feierten die Wallfahrer einen Wortgottesdienst in der Josefskirche der Congregatio-Jesu-Schwestern.
Text und Foto: Roswitha Dorfner
Gut katholisch
„Am Rosenkranzfest kommen viele Pilger, insbesondere aus der Oberpfalz – die sind offenbar gut katholisch, da sind wir froh“, bedankte sich Kapuzinerpater Bruder Georg Greimel am 12. Oktober bei den Buspilgern aus Rothenstadt/Etzenricht nach der Einbegleitung zur Gnadenkapelle und einer kurzen Statio. „Schau auf uns und segne uns mit deinem mütterlichen Segen“, lautete seine Fürbitte an die Gottesmutter. Mit Verweis auf das Rosenkranzgebet erinnerte Bruder Georg an den verstorbenen Papst Benedikt XVI., der über den Rosenkranz sagte: „Dieses Gebet hilft, Christus in den Mittelpunkt zu stellen.“ Und weiter: Wenn der Rosenkranz richtig gebetet werde, nicht mechanisch, sondern mit Glauben, dann bringe er Frieden und Versöhnung.
Text und Foto: Roswitha Dorfner
Gott heranlassen
„Christus ist in die Welt gekommen, diese ‚auf den Kopf zu stellen‘ – und zwar im positiven Sinn“, stellte Pfarrer Hannes Lorenz in seiner Predigt fest. Am 12. Oktober verbrachte er mit seiner Buspilgergruppe aus Nabburg/St. Johannes in der Oberpfalz einen Wallfahrtstag in Altötting. Mit mehreren Pilgergruppen feierte Pfarrer Lorenz als Hauptzelebrant und Prediger den 11-Uhr-Gottesdienst in der St. Anna-Basilika. Gott wolle in Jesus Christus „die Kleinen groß machen“, stellte er in Bezug auf das Magnificat, Marias Lobgesang, fest. So empfahl Pfarrer Lorenz den Pilgern in der Basilika, „dass wir Gott an uns heranlassen, uns zur Verfügung stellen, so wie es uns Maria vorgemacht hat.“
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Friedenswallfahrt
Auch bei ihrer 25. Jubiläumsfußwallfahrt war es den Rottaler Reservisten – verstärkt mit Teilnehmern aus dem oberpfälzischen Deining, aus Oberwiesenacker, aus Rain am Lech sowie Olching und München – ein Hauptanliegen, unterwegs im gemeinsamen Gebet von Wittibreut bis Altötting ein Zeichen für den Frieden zu setzen. Abmarsch war am 12. Oktober um 5 Uhr an der Pfarrkirche Wittibreut, Ankunft um 12.30 Uhr am Griesparkplatz Altötting. Wallfahrtsorganisator Alban Friedlmeier bedankte sich herzlich bei allen Teilnehmern fürs gemeinsame Gebet, auch bei den Frauen, die auf dem Weg nach Altötting das Vorbeten übernommen hatten. Dass die Reservisten den Wallfahrtsort überpünktlich erreichten, lag am idealen Pilgerwetter; dazu der Kommentar von Friedlmeier: „Fünf Mal hatten wir schönes Wetter, 20 Mal sehr schönes Wetter!“ Kapuzinerpater Bruder Berthold Oehler begrüßte die „Pilger in Uniform“ vor der Gnadenkapelle, allen voran Pfarrer Martin Becker aus Velburg sowie den Militärseelsorger P. Patrick und erinnerte an das Gebet „Mach mich zum Werkzeug deines Frieden“, das gerade in unserer friedlosen Welt an Bedeutung gewinne. Am Jubiläumsgottesdienst in der Josefskirche der Congregatio Jesu nahmen auch die stellvertretende Landrätin für den Landkreis Rottal/Inn, Edeltraud Plattner, sowie die Bürgermeisterin von Wittibreut, Christine Moser, teil. Für den Nachmittag stand auch ein Empfang im Altöttinger Rathaus auf dem Programm.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Grenzen überwinden
„Ein Haus voll Glorie schauet …“ und „Rosenkranzkönigin“ wurde zum Abschluss des festlichen Pontifikalgottesdienstes am 13. Oktober mit Bischof em. Dr. Ludwig Schick gesungen: zum einen galt es dem Kirchweihfest der Altöttinger St. Anna-Basilika, zum anderen der Gottesmutter Maria im Rosenkranzmonat Oktober. Bei diesem besonderen Gottesdienst waren besondere Pilger vor Ort: unter Organisation von Michael und Marlies Niedermeier kamen teils in alter Tracht Abordnungen der Bamberger Gärtner und Posener Bamberkern zum Herzen Bayerns. Diese Dankwallfahrt hatte einen besonderen geschichtlichen Hintergrund: Vor über 300 Jahren waren Gärtner aus Bamberg nach Polen ausgewandert, um sich dort „fruchtbar“ niederzulassen. Bis in die heutige Zeit gibt es freundschaftliche Bande zwischen Oberfranken (Bamberg) und Polen (Posen), bezeugt durch den gemeinsamen christlichen Glauben. Gerade die Gärtner wissen um die Verantwortung und um den Erhalt der Schöpfung Gottes, betonte Erzbischof Schick in seiner Predigt. So gelte es, gerade bei dieser Eucharistiefeier Gott zu danken für die Schöpfung und für alles, was die Erde hervorbringt; auch für die Mitmenschen und Gehilfen, die verantwortungsbewusst anbauen und für reiche Ernte sorgen. Aber, so mahnte Bischof Schick, „wir brauchen auch die Gebote: Denn Gott ruft auf, durch seine Gesetze weise zu werden; das setzt den Einsatz für ein gutes Miteinander, für Gerechtigkeit, Frieden, Solidarität voraus.“ So sollten wir das Sonntagsevangelium (Mk 10,17−31) über den Reichen und dem Nadelöhr und wie schwer es ist, in den Himmel zu kommen, nicht wörtlich aber ernst nehmen. Empfehlenswert sei es, auf Maria zu hören, die uns auf Jesus verweist: „Was Er euch sagt, das tut!“
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Eine prägende Kraft
Es war ein farbenprächtiges Bild beim Festzug über den Kapellplatz mit rund 300 Delegierten und vielen Fahnenabordnungen: Anlässlich der dreitägigen Landesversammlung des Bayerischen Trachtenverbandes beim Gauverband I in Altötting am 13. Oktober im Kultur + Kongress Forum, gehörte auch ein festlicher Gottesdienst in der St. Anna-Basilika zum Programm. Dieser fand zugleich am Weihetag der Basilika statt. Altöttings Stadtpfarrer und Wallfahrtsrektor, Prälat Klaus Metzl, war Zelebrant und Festprediger. Er setzte sich mit Fragen nach der Lebendigkeit von Tracht und Tradition auseinander. Mit Tracht werde nicht Äußeres zur Schau getragen, sondern Bedeutung vermittelt, stellte er fest. Mit der Lebendigkeit der Tradition stehe und falle die Lebendigkeit der Tracht. „Unsere bayerische Heimat und Kultur ist wesentlich vom christlichen Glauben geprägt und bestimmt“, so Prälat Metzl. „In dem Maße, wie der christliche Glaube an einen personalen Gott in unserem Land verloren geht, so verliert unsere bayerische Heimat ihre Traditionen und damit ihre Seele“, mahnte der Prediger und fügte hinzu: „Der Glaube an Gott, den wir im Kirchenjahr feiern, ist unbestritten eine Tradition prägende Kraft – und das nicht nur in Bayern.“ Prälat Metzl zitierte Papst Benedikt XVI. bei seinem Pastoralbesuch in seiner bayerischen Heimat in Altötting am 11. September 2006: „Wo Gott groß wird, da wird der Mensch nicht klein: Da wird auch der Mensch groß und die Welt wird hell!“
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Mit Maria durch Europa
Unter dem Wallfahrtsmotto „Mit Maria durch Europa“ machten sich am 13. Oktober ab 5.15 Uhr 40 Wallfahrer vom Pfarrverband Ampfing unter der geistlichen Leitung von Pfarrer Florian Regner zu Fuß, ein Teil mit PKW, auf den Weg nach Altötting. Exakt bei der Ankunft am Gnadenort begann ein „Schmuddelwetter“ mit stürmischem Wind und Regenschauer. Doch Kapuzinerpater Bruder Berthold Oehler, der die Pilger über den Kapellplatz zur St. Anna-Basilika einbegleitete und selber durchnässt am Ambo stand, tröstete beim Willkommensgruß: „Wenn es in Altötting regnet, dann ist das Weihwasser, das vom Himmel kommt.“ Pfarrer Regner, der den Pilgergottesdienst leitete, bekräftigte: Auf einem guten irdischen Weg befänden wir uns, wenn wir uns an der Gottesmutter Maria orientieren. Als „Mutter vom guten Rat“ stehe sie uns allseits hilfreich zur Seite.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Mit Herz und Verstand
Drei Tage beschäftigten sich zehn Bundespolizistinnen und Bundespolizisten aus Bayern und Baden-Württemberg zusammen mit Oberpfarrer Pater Gabriel in Burghausen mit „75 Jahre Menschenrechtserklärung (2023) und Grundgesetz (2024) als Grundlage unseres Selbstverständnisses“. Eine Exkursion führte sie am 16. Oktober nach Altötting zu Bruder Konrad, dem Patron der Bundespolizei. In den 40 Jahren als Pförtner des damaligen St. Anna-Klosters habe er sehr viel mit Menschen zu tun gehabt, wie der Guardian der Altöttinger Kapuziner, Bruder Marinus Parzinger, erzählte. Bruder Konrad habe nicht viel gesprochen, aber dafür sein Herz sprechen lassen für Gott und seine Mitmenschen. Während der Führung durch die St. Konradkirche inklusive eines Besuchs des Grabes des heiligen Bruders Konrad, der ganzjährigen Ausstellung im Klostergang über Leben und Wirken, der Alexiuszelle, der alten Klosterpforte sowie Sterbezelle erschloss Guardian Bruder Marinus den Bundespolizisten das Lebenszeugnis des heiligen Pförtners von Altötting. Dabei wurden spannende Parallelen zu ihrer grenzpolizeilichen Aufgabe sowie zum Kern der Menschenrechte entdeckt.
Text: red / Foto: Roswitha Dorfner
Oberfranken und Oberpfälzer
Etwa zehn Kilometer Luftlinie liegen zwischen den Orten Auerbach in der Oberpfalz und Pegnitz in Oberfranken – und so kommt es, dass Oberpfälzer und Oberfranken in einer gemeinsamen Buswallfahrt zur Gnadenmutter nach Altötting pilgern. Am 19. Oktober zog die Gruppe traditionell in einem feierlichen Einzug mit Fahnen und Bläser zur Gnadenkapelle. Kapuzinerpater Bruder Berthold begrüßte die Wallfahrer. Beim Pilgergottesdienst mit mehreren Gruppen in der St. Anna-Basilika schloss Pfarrer Norbert Förster insbesondere den neuen Bamberger Erzbischof Herwig Gössl mit ins Gebet ein, damit die Kirche in der Erzdiözese Bamberg, die sich im Umbruch befinde, mit Mariens Hilfe einen guten Weg findet. Denn Maria verweise stets auf Jesus, ihren göttlichen Sohn, der uns sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“, betonte er. Übrigens: Trotz starker Kreuzschmerzen ließ es sich Vorbeter Franz Eller nicht nehmen, an der Wallfahrt teilzunehmen.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Jugend pilgert mit
„Die liebende Mutter hier in Altötting hat schon Ausschau nach Euch gehalten“, versicherte Paulinerpater David Kolodziejczyk den Buspilgern aus Aichach am 19. Oktober. Im Gedenken an die Kranken, die nicht mitfahren konnten, und an die lieben verstorbenen ehemaligen Pilger beteten alle gemeinsam vor der Gnadenkapelle ein „Gegrüßet seist du Maria“. Besonders freute es Pater David, dass auch die Aichacher Jugend durch mitpilgernde Ministrantinnen vertreten war – wobei Pater David in seiner humorvollen Art auch ältere Pilger gerne als „Jugend“ begrüßt – diese nehmen das schmunzelnd zur Kenntnis und so falsch ist diese Aussage nicht, seien sie doch „jung geblieben im Herzen“ in dieser fröhlichen Pilgergemeinschaft in Altötting.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Wenn es knackt …
Mittlerweile ist Paulinerpater David Kolodziejczyk aufgrund seiner humorvollen Worte bekannt. Auch die Gruppe der Frauenwallfahrt aus Stephanskirchen bei Rosenheim unter der geistlichen Begleitung von Pfarrer Fabian Orsetti, die am 24. Oktober Altötting erreichte, nahm diese schmunzelnd auf. Da vorwiegend Pilgerinnen reiferen Alters an der Buswallfahrt teilnahmen, fiel Pater David spontan ein Ausspruch seiner Oma ein: „Wenn es knackt (die Knochen), dann lebt man noch!“ Offenbar überkam Pater David dann über seine spontanen Worte das schlechte Gewissen: angesichts der teils mit Walking-Stöcken ausgerüsteten Pilgerinnen korrigierte er sich: der Weg zur Gnadenkapelle werde nun aufgrund der sportlichen Pilgerinnen um zehn Kilometer verlängert. Aber Spaß beiseite: Der Weg zum Kapellplatz mit Statio vor der Gnadenkapelle wurde nicht verlängert, dafür aber in andächtigem Gebet durchgeführt. Da die Stephanskirchner Pilgerinnen erstmalig seit der Corona-Zeit wieder nach Altötting kamen, versicherte Pater David: „Ihr habt Euer Ziel erreicht und die Muttergottes hat Euch auch in der schweren Zeit der Corona-Pandemie nicht vergessen.“ Der anschließende Pilgergottesdienst wurde in der Gnadenkapelle gefeiert.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Betende werden
Unter der geistlichen Leitung von Pfarrer Gunther Drescher und Diakon Georg Hifinger kam am 24. Oktober wieder eine Seniorengruppe aus Bad Griesbach/Karpfham nach Altötting. Sie brachen auf aus der Heimat des heiligen Bruders Konrad, um in der Bruder-Konradkirche am Grab des heiligen Klosterpförtners einen Gottesdienst zu feiern. Pfarrer Drescher hatte auch seine Mutter Elli zu dieser Altötting-Buswallfahrt begeistern können: „Wir sollen uns an den Heiligen, wie etwa an der Muttergottes und an Bruder Konrad ein Beispiel nehmen, wie wir uns bewusst für Gott entscheiden, um zu Betenden zu werden, um immer mehr Gott und seine Liebe zu uns Menschen zu erkennen“, betonte Pfarrer Drescher in seiner Predigt. In den Worten von Bruder Konrad ausgedrückt: Eine Liebe, bei der man an kein Ende komme.
Text und Foto: Roswitha Dorfner
Alles möchte ich erzählen
Seit 2007 ist es Dekan Stefan Gast aus der Pfarreiengemeinschaft Inchenhofen-Hollenbach ein Anliegen, alljährlich im Rosenkranzmonat Oktober zur Gnadenmutter nach Altötting zu pilgern. So machten sich am 26. Oktober unter seiner Regie etwa 90 Buspilger auf den Weg, darunter auch Teilnehmer aus den Pfarreien Sainbach und Igenhausen. Geistlich mitbetreut wurden sie durch Pfarrer Thomas Herz und Ruhestandsgeistlichen Karl Mayr. Was Kapuzinerpater Bruder Georg besonders freute, der die Buspilger zur Gnadenkapelle einbegleitete: Die große Ministrantenschar aus den vier schwäbischen Pfarreien. Bei der kurzen Statio empfahl Bruder Georg mit dem Gebet „Alles möchte ich dir erzählen, alle Zweifel die mich quälen …“ die Anliegen der Pilger der Fürbitte Mariens an und bekräftigte abschließend: „Alles leg ich in deine (Mariens) Hände, denn du führst es zum guten Ende.“ Wie sehr man Kinder mit einfachen Dingen erfreuen kann: Auf dem Weg zur Pilgermesse in den Kongregationssaal hatte die kleine Pilgerin Anna ein Ahornblatt vor der Gnadenkapelle aufgesammelt, als Mitbringsel für zu Haus.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Für Gott ist alles möglich
„Danke, dass ich hier sein darf und danke Gott, dass du bei uns bist – und bitte mache, dass unsere Familien gesund bleiben, dass endlich der Krieg aufhört und alle Menschen ganz normal leben können.“ Die jungen Pilger bei der Kinderwallfahrt aus München-Neuperlach, Pfarrei Christus Erlöser, hatten beim Gottesdienst am 26. Oktober in der Gnadenkapelle mit ihrem Pfarrer Robert Krieger viele Anliegen in den Fürbitten vorzutragen. Religionslehrerin Irmi Mitterer hatte diese Altötting-Wallfahrt organisiert und alles im Griff, wie sich zeigte. Schwungvoll begleitete sie mit ihrer Gitarre die ausgesuchten Lieder; die Kinder sangen und klatschten freudig mit wie etwa beim Lied „Gottes Liebe ist so wunderbar …“ oder „Sing mit mir ein Halleluja, sing mit mir ein Dankeschön!“ Da konnte Pfarrer Krieger nur bestätigen: „Die Frau Mitterer schmeißt halt alles.“ Das war im positiven Sinn gemeint, wie die quirlige Pilgergemeinschaft bezeugte. Und Pfarrer Krieger gab, angelehnt an das Lukas-Evangelium von Mariä Heimsuchung, den Kindern mit auf den Weg: „Für Gott ist nichts unmöglich. Er will uns heilig machen, wie die Muttergottes.“
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Türe des Herzens öffnen
Das gab’s für die Altöttinger Delegation, die Wallfahrer empfängt, noch nie: Die Buspilgergruppe aus Geiselwind/Pfarrei St. Burkhard im unterfränkischen Landkreis Kitzingen unter Leitung von Margot Burger, eine Wallfahrt von Ministranten und Jugendorchester mit ihren Familien, lud den stellvertretenden Wallfahrtsrektor Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger und Vortragskreuz-Trägerin Christiane vor der Einbegleitung am 28. Oktober zum „Brotzeitmachen“ ein. Die 26 jungen Wallfahrer und 16 Erwachsenen waren auf dem Weg nach Bad Griesbach und Passau und machten auf ihrer dreitägigen Tour zuerst mal einen Wallfahrtstag in Altötting. Sie feierten einen Gottesdienst in der Bruder-Konrad-Kirche, musikalisch begleitet vom Instrumentalensemble. Pfarrer Joseph Kollathumprambil war mit dem Auto gekommen und betonte während der Messe: „Wir sind in Altötting, am Gnadenort Mariens. Sie ist eine Mutter, die uns immer begleitet.“ Auch der heilige Bruder Konrad sei uns Vorbild darin, die Türen unserer Herzen zu öffnen.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner