Der „Rosenkranz-Monat“ Oktober ist ein sehr beliebter Monat für Wallfahrer – und in den ersten beiden Wochen konnten sich die Pilger über perfektes Wetter mit viel Sonnenschein und angenehmen Temperaturen freuen. Die bekannteste Gruppe kommt – immer zum Ende der Hopfenernte – aus der Hallertau. Hier eine kleine Auswahl der Pilger(Gruppen) bei ihrer Ankunft in Altötting.
„Es tut gut, miteinander zu beten“
Der erste Oktober-Sonntag steht in Altötting ganz im Zeichen der Hallertauer Fußwallfahrt. Zum 61. Mal kamen die Pilger aus Wolnzach und Umgebung heuer an den Gnadenort.
Im Gegensatz zur letztjährigen Jubiläumswallfahrt mit viel Regen hatten die heuer 701 Teilnehmer drei Pilgertage lang vom 29. September bis 1. Oktober prachtvolles Altweibersommer-Wetter. „Reifere Frauen“, wie sie Paulinerpater David Kolodziejczyk augenzwinkernd bezeichnete, habe er vor der Gnadenkapelle angetroffen und diese outeten sich als Pilger aus der Hallertau, quasi die Vorhut der Hallertauer Fußwallfahrt, die um die Mittagszeit erwartet und zur Freude von P. David und dem stellvertretenden Wallfahrtsrektor Kapuzinerpater Marinus Parzinger über den Kapellplatz zur St. Anna-Basilika einbegleitet wurden.
„Ich bin dann mal da – vor einigen Tagen hieß es, ich bin dann mal weg“, resümierte der Hauptzelebrant und Prediger beim Pilgergottesdienst in der St. Anna-Basilika, Pfarrer Maximilian Roeb, nach dem geflügelten Wort und Buchtitel des Schauspielers und Komikers Hape Kerkeling, der darin über seine Zeit als Jakobsweg-Pilger berichtete. Zwar müde, doch erleichtert anzukommen nach anstrengendem Pilgermarsch setze eines voraus: Gott als den Weg und das Ziel unseres Lebens.
Pilgerleiter Klaus Nöscher freute sich über die Teilnahme einer Gruppe Jugendlicher mit Pilgerkreuz, mit eigener Weggestaltung durch Gebet und Lieder, und einen neu aufgestellten Chor zur Gottesdienstgestaltung in der St. Anna-Basilika. Mit dabei wieder Pilger-Urgestein Willi Pfaller aus Kipfenberg. „Es ist dieses Jahr die 68. Fußwallfahrt“, rechnet er stolz vor – 42 Mal bei den Hallertauern und 16 Mal begleitete er die Pförringer an Pfingsten. Seit 50 Jahren ist Pfaller Gruppenleiter und am 20. Oktober feiert er seinen 83. Geburtstag, einfach unglaublich!
Auf fast 40-jährige Pilgertreue konnte Anna Baumann (72) aus Weinhausen Rückschau halten. Sie durfte dieses Jahr das originale Hallertauer Vortragskreuz, mit Hopfendolden umrankt, beim Einzug um die Gnadenkapelle zur St. Anna-Basilika tragen – aus Dankbarkeit, wie sie erzählte, da ihr Ehemann bereits mit 38 Jahren Dialysepatient war, den sie zu Hause versorge und der nunmehr seit 25 Jahren mit einer Spenderniere leben darf. Anna Baumann nennt das Mitpilgern dankbar „ihre fünfte Jahreszeit“. Zum 30. Mal dabei war Marion Zieglmaier (mit hopfengeschmücktem Pilgerkreuz); Vater Sebastian Schmelz (79) hat das Fußpilgern nach 44 Jahren aufgegeben, ist jetzt aber als Fahrer mit dabei, wie sie berichtet. Mit dem Pilgervirus infiziert, hilft man halt mit, so lange man kann.
Seit 1963 übrigens wird das Hallertauer Vortragskreuz mitgetragen, erzählt Konrad Frank, dessen Vater Silvester es bei einem Scheyrer Schnitzer in Auftrag gegeben hatte – eine besonders schöne Darstellung des Gekreuzigten, zur linken die Gottesmutter Maria, zur Rechten der Lieblingsjünger Johannes.
„Wir gehen gemeinsam einen Weg, in der St. Anna-Basilika angekommen als Familie vereint“, betonte Bruder Marinus bei der Pilgerbegrüßung und dankte fürs Kommen. „Es tut gut, miteinander zu beten und der Gottesmutter Maria die mitgetragenen Sorgen anzuvertrauen“ bestätigte Pilgerleiter Klaus Nöscher. Corona habe die Traditionswallfahrt ausgebremst, „doch heute sehe ich eine positive Entwicklung, 701 Teilnehmer sind angekommen, das stärkt und macht Hoffnung für unsere Hallertauer Fußwallfahrt, es geht wieder aufwärts!“
„Danken wir, dass wir hier sein dürfen, für die Wegbegleitung, die Sehnsucht, hierher zu ihm zu finden, die spürbare Nähe Gottes im Vertrauen. Er ist da, hier für uns, hier am Gnadenort der Gottesmutter“, betonte Pfarrer Roeb, der in Konzelebration mit Pfarrer Martin Maurer dem Pilgergottesdienst vorstand. Es sei eine Wohltat, „von Maria angeschaut zu werden“. Wir könnten die Muttergottes als Vorbild für unser Leben nehmen, so der Pilgerpfarrer: „Blicken wir auf Maria, sie ist das Wagnis eingegangen, mit ihrem Ja zu ihrem Weg, zum Auftrag Gottes. Sie war hellhörig mit dem Herzen auf Gottes Stimme!“
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Kreuz in Altötting abgelegt
Aus Dankbarkeit, dass sie wieder gesund wurde, hatte eine Pilgerin am 2. Oktober „ihr Kreuz“ symbolisch verpackt in einem Holzkreuz, gefertigt aus einem „Klavierholz einer speziellen Fichtenart“, wie die Pilgerin, die namentlich nicht genannt werden möchte, mit dem Auto von Passau nach Altötting gebracht. Begleitet wurde sie von ihrer Schwiegermutter, beide Frauen legten dieses Kreuz im Umgang der Gnadenkapelle ab.
Text und Foto: Roswitha Dorfner
Wie „Heimkommen“
„Damit wir nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich in Bewegung kommen, die Mitte erreichen, wollen wir kurz still werden und innehalten“, empfahl der stellvertretende Wallfahrtsrektor Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger den 200 Buspilgern aus Auerbach-Pegnitz SEE nach der Einbegleitung zur Gnadenkapelle. Unter den Klängen einer Bläsergruppe und feierlich mit Fahnenabordnung an der Spitze zogen die Wallfahrer am 3. Oktober über den Kapellplatz zum Heiligtum Unserer Lieben Frau. „Es ist wie Heimkommen“, bestätigten viele Pilger, so Bruder Marinus. Bei der Muttergottes erfahre man Geborgenheit und Zuversicht. Nicht nur beim gemeinsam gesungenen Lied „Maria breit den Mantel aus“ wurden alle Anliegen miteingeschlossen, sondern auch beim Pilgergottesdienst mit Pfarrer Norbert Förster im Kongregationssaal.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Auftrag mit Tiefgang
Langjährige Pilgertradition hat die Dekanatswallfahrt aus Nabburg-Neunburg/Opf. unter der geistlichen Leitung von Dekan Alfons Kaufmann, die alljährlich am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober, nach Altötting kommt. Der Pilgergottesdienst in der Basilika wurde dieses Jahr zusammen mit Teilnehmern der Pfarrei und KAB Immenreuth und mit einer größeren Pilgergruppe aus Regensburg-Reinhausen und Königsmoos „zu einem großen Fest“. Kirche sei immer eine Gemeinschaft, „die miteinander feiert und somit Glaubensfreude zum Ausdruck bringt“, wie Dekan Kaufmann betonte. Für den Prediger Pfarrer Stefan Wagner aus Neunburg v.W. ist eine Altötting-Wallfahrt stets mit dem „guten Rat der Gottesmutter, der wertvoll und kostbar ist, verbunden: Was Er euch sagt, das tut!“ Dies sei ein Auftrag mit Tiefgang, den letztendlich komme es im Leben stets auf Christus und sein Wort an – gerade auch dann, wenn wir im Leben ratlos sind und keine Lösung in Sicht sei.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Ein berührender Ort
Bereits 1997 hatte die katholische Frauenbewegung aus dem österreichischen Lohnsburg eine Buspilgerfahrt nach Altötting organisiert, am 4. Oktober wurde aufgrund der damals positiven Resonanz wiederum zum „Herzen Bayerns“ gepilgert – die Leitung übernahmen Theresia Sternbauer und Franziska Gattinger. Geistlicher Begleiter war Konsistorialrat Johann Kugler, der zusammen mit dem etwas später eintreffenden Pfarradministrator Mag. Maximus Oge Nwolisa dem Gottesdienst in der Bruder-Konrad-Kirche vorstand – Thema war „Ihr sollt ein Segen sein“. Kapuzinerpater Bruder Georg Greimel nahm die Pilgergruppe in Empfang, dankte fürs Kommen und empfahl nach den Worten von Papst Benedikt XVI., dass wir uns der Gottesmutter Maria anvertrauen sollten, die uns zu Jesus führe, um von ihm zu lernen, damit der Glaube nicht verdunstet sondern lebendig bleibe.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Aus dem Pfaffenwinkel
Herzlich begrüßte am 4. Oktober Paulinerpater Benjamin Bakowski als stellvertretender Wallfahrtsrektor die 14 Teilnehmer der Fußwallfahrt aus Peiting/Pfarrei St. Michael und begleitete sie ein kurzes Stück Weges bis zur Gnadenkapelle. Seine Frage an die Fußpilger: „Habt ihr keine Blasen an den Füßen?“ Nein, hatten die Peitinger als geübte und treue Altötting-Wallfahrer nicht bekommen. Da lüftete P. Benjamin den Grund seiner Neugier: „Wisst ihr, wer große Sünden hat, der bekommt häufig, fußpilgernd unterwegs, große Blasen an den Füßen als Buße“, meinte er augenzwinkernd. Doch ehrlich waren die Peitinger dann doch: Sie kämen zwar aus dem Pfaffenwinkel, nahe der Wieskirche, doch den ganzen Weg hätten sie nicht zu Fuß zurückgelegt, wie Pilgerleiter und Vortragskreuzträger Georg Degle „beichtete“. Bis Mühldorf war man mit dem Zug gefahren, dann bis Töging marschiert und zu Fuß ging’s dann nach einer Übernachtung weiter bis zum Gnadenort der Gottesmutter.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
In besten Händen
Am Rosenkranzfesttag, 7. Oktober, verbrachte die Buspilgergruppe aus Nabburg/Pfarrei St. Johannes der Täufer, verstärkt mit dem Frauenbund aus Schwarzenfeld, unter Leitung von Pfarrer Hannes Lorenz einen Pilgertag am Gnadenort Unserer Lieben Frau. „In Altötting sind wir in besten Händen“, bestätigte Pfarrer Lorenz, Maria streckt sie uns entgegen“ und verweise uns immer wieder auf die Notwendigkeit, den Rosenkranz zu beten. Nur im ständigen Wiederholen des Gebets „können wir die Großartigkeit des Rosenkranzes begreifen“. Der stellvertretende Wallfahrtsrektor Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger gab beim Willkommensgruß den Pilgern mit auf den Weg, sich vom Geist Gottes führen zu lassen, um viel Kraft mitzunehmen und diese zu Hause weiter zu schenken.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Am Vorbild Mariens orientieren
Nach Ankunft in Altötting am 7. Oktober und Umrunden der Gnadenkapelle hieß Kapuzinerpater Bruder Sunil Kachapally die Buspilgergruppe aus Tegernheim mit Pfarrer Andrzej Kuniszewski am Pilgerziel herzlich willkommen. Maria sei uns Vorbild im Glauben und Gebet, betonte Br. Sunil, da stelle sich durchaus die Frage, wie es mit dem jeweils eigenen Gebetsleben stehe. Auf die Fürsprache Mariens würden sicherlich nicht alle unsere Wünsche erfüllt, es werde nicht immer Wasser zu Wein (vergl. Hochzeit zu Kana), aber „Maria hilft uns, durchzuhalten“. Alle Probleme, die wir nicht selber lösen können, dürften wir vertrauensvoll der Muttergottes übergeben. Pilgergottesdienst wurde mit mehreren anderen Pilgergruppen in der St. Anna-Basilika gefeiert.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Zum 12. Mal
Dabeisein ist alles – auch wenn es ab und an ein beschwerlicher Fußmarsch ist. Zum 12. Mal kamen am 7. Oktober Thomas Pauli, Michi Wasmeier und Christian van Bergen (Bild v.l.) in Altötting an – zwar ziemlich geschafft, aber doch stolz fürs Durchhaltevermögen. Abmarsch war um 5 Uhr morgens in Eggenfelden. Und der Wallfahrtstermin ist alle Jahre für den ersten Samstag im Oktober geplant.
Text und Foto: Roswitha Dorfner
Eigenes Rosenkranzgebet
Glücklich erreichte am 7. Oktober die 20köpfige Fußpilgergruppe aus Kirchdorf bei Kelheim unter Leitung von Sepp Bauer, mitorganisiert von Sabine Brandl, das Pilgerziel. Zum 40. Mal sind sie in drei Tagen zu Fuß nach Altötting gepilgert, und gebetet wurde unterwegs erstmals ein „selbstverfasstes Rosenkranzgebet“, wie Pilgerleiter Bauer berichtete. Freude herrschte natürlich über das wunderbare Pilgerwetter und dass Msgr. Thomas Schmid aus Regensburg sich die Zeit nahm, traditionsgemäß in der Josefskirche der Congregatio-Jesu-Schwestern mit den Kirchdorfer Fußwallfahrern abschließend Gottesdienst zu feiern.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Soldaten pilgern für Frieden
Im Gleichschritt Marsch: Kapuzinerpater Bruder Berthold Oehler hatte sich bei der Einbegleitung der 30 Rottaler Reservisten – verstärkt mit Teilnehmern aus Deining/Daßwang, Oberwiesenacker und Rhein am Lech –, die am 7. Oktober nach der Pilgersegnung am Gnadenbrunnen von Wittibreut wieder ihre Traditionsfußwallfahrt durchführten, tempo- und schrittmäßig gut angepasst. Die Pilger in Uniform, das Kreuz vorantragend, beten auf dem Weg nach Altötting für den Frieden und die Unversehrtheit der Kameraden im In- und Auslandseinsatz, wie Hauptfeldwebel und Pilgerleiter Alban Friedlmeier betonte. Zum 22. Mal mit dabei war der 81jährige Erich Engelhard. Vorbildlich hat Anneliese Wagner, eine Verwandtschaft des hl. Bruders Konrad, das Vorbeten auf dem Pilgerweg übernommen. So warb Wallfahrtsleiter Friedlmeier gleich für die nächstjährige 25. Jubiläumsfußwallfahrt: „Es wär ein Highlight und besonderes Erlebnis, wenn alle Ehemaligen mitmachen könnten!“ Pfarrer Martin Becker aus Velburg, der in Uniform mitmarschiert war, feierte mit den Reservisten den Gottesdienst in der St. Josefskirche der Congregatio-Jesu-Schwestern und abschließend gab’s gemütliche und wohlverdiente Einkehr beim Gockerlwirt.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Große Marienverehrer
Die Pilgergruppe aus der Pfalz um Maria Bildeich mit geistlichem Pilgerleiter und Wallfahrtsorganisator Pfarrer Marco Richtscheid sind als treue Marienverehrer in der Herzmitte Bayerns am Gnadenort Unserer Lieben Frau genau richtig. So kamen sie am 7. Oktober, dem Rosenkranzfest, am frühen Nachmittag in Altötting an. Auch Papst Benedikt XVI. sei ein großer Marienverehrer gewesen, betonte Kapuzinerpater Bruder Georg Greimel bei der Pilgerbegrüßung. An seinem Sterbetag an Silvester 2022 habe in seiner Todesstunde ein Regenbogen (ohne Gewitter und Regen) über der Gnadenkapelle geleuchtet – ein himmlisches Zeichen, oder Abschiednehmen von Altötting?
Text und Foto: Roswitha Dorfner
Ankommen
Beim Einzug der Buspilgergruppe aus Inzell/St. Michael aus der Diözese München-Freising am 10. Oktober über den Kapellplatz durfte der stellvertretende Wallfahrtsrektor Kapuzinerpater Bruder Marinus Parzinger per Funk zum Willkommensgruß die Altöttinger Kirchenglocken läuten. „Das bedeutet ankommen am Pilgerziel“, versicherte Bruder Marinus, „dass Gott uns begleitet auf unserem Pilgerweg des Lebens“. Zudem sei das Läuten eine Einladung zum Gottesdienst. Die hl. Messe feierten die 25 Wallfahrer aus Inzell mit ihrem Pfarrer Thomas Weinzierl und weiteren drei Pilgergruppen (aus Sallach, Bockhorn und Vaterstetten/Neufahrn) in der Bruder Konrad-Kirche. Vor Beginn erklärte Bruder Marinus noch kurz die Symbolik am Hochaltar: Wie er schmunzelnd einfügte, handele es sich hierbei nicht um einen Taubenschlag, wie eine Pilgerin unlängst nachfragte, sondern die Darstellung zeige symbolisch die Tore zur ewigen Stadt Jerusalem.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Ein „Sieger des Glaubens“
Am 12. Oktober, dem Festtag des hl. Bischofs Maximilian, führten Pfarrer Gunther Drescher und Diakon Georg Hifinger eine Seniorengruppe aus dem Pfarrverband Bad Griesbach/Karpfham an den Gnadenort. Nach der herzlichen Begrüßung durch Wallfahrtsrektor Klaus Metzl feierten die Buspilger einen Gottesdienst in der Bruder-Konrad-Kirche. Der heilige Klosterpförtner wird bekanntlich als dritter Patron der Diözese Passau verehrt, der heilige Maximilian als zweiter. Da gebe es aber nun eine Änderung, so Pfarrer Drescher: Da Rom künftig nur einen „hauptamtlichen“ Diözesanpatron akzeptieren wolle, drei jedoch keinesfalls, sei Bruder Konrad an die zweite Stelle vorgerückt. Erster Diözesanpatron ist und bleibe der heilige Valentin. Dabei habe Br. Konrad sicher nicht den hl. Maximilian verdrängen oder gar „besiegen“ wollen. Und doch sei Br. Konrad in gewisser Weise „ein Sieger im Sinn des Schrifttextes“, denn er habe den Sieg des Glaubens erkannt: „Er hat Gott hineingelassen in sein Leben“.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
„Gehet hin in Frieden“
Ab dem Franziskushaus, über den Kapellplatz, in die Bruder-Konrad-Kirche hat am Freitagnachmittag, 13. Oktober, Kapuzinerpater Berthold Oehler die Pilgergruppe aus dem hessischen Laubach-Grünberg einbegleitet und willkommen geheißen. Zum zehnten Mal unter Leitung und Organisation von Diakon Achim Schaaf hatten sie dieses Mal bewusst den Gnadenort Altötting als Pilgerziel auserkoren. „Pilgern bedeutet sich auf den Weg machen, inne halten um ganz wieder Mensch zu sein, der, der ich wirklich bin“, betonte P. Berthold und verwies auf den hl. Bruder Konrad, der immer wieder im Gebet Kraft, innere Ruhe und Frieden gefunden habe. Eine gesegnete Zeit hier am Gnadenort der Gottesmutter und des hl. Br. Konrad, „dass Sie den Frieden im eigenen Herzen, das Geschenk der Begegnung mit dem Herrn und in Gemeinschaft miteinander finden mögen“, wünschte P. Berthold den 35 Wallfahrtsteilnehmern abschließend, bevor sie den Pilgergottesdienst feierten.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Junge Pilgergemeinschaft
Auch der Guardian der Altöttinger Kapuziner, Bruder Marinus Parzinger freute sich beim Anblick der etwa 20 Ministrantinnen und Ministranten, die sich der Buswallfahrt der schwäbischen Pfarreiengemeinschaft Inchenhofen-Hollenbach unter Leitung von Dekan Stefan Gast angeschlossen hatten. So gab es am Samstag, 21. Oktober nach Ankunft und Einbegleitung zum Kapellplatz ein festliches Bild. Man sei „gut auf dem Weg als Pilgergemeinschaft, besonders als junge Pilgergemeinschaft“, so Bruder Marinus, der die Wallfahrtsteilnehmer bei einer kurzen Statio vor der Gnadenkapelle begrüßte. Neben dem Wunsch für einen erfüllten Pilgertag hier am Gnadenort bat der Kapuzinerpater ums Gebet für den Frieden, den die Welt so dringend brauche. Bevor sich die Pilger im Kongregationssaal zum Gottesdienst versammelten, flehten sie mit dem Lied „Maria breit den Mantel aus“ die Gottesmutter um diesen Frieden und auch in persönlichen Anliegen um Hilfe an.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner
Stimmungsmacher
Sie hätten ab dem Busparkplatz Gries noch etwa zehn Kilometer zu Fuß zum Kapellplatz zu gehen, flunkerte Paulinerpater David Kolodziejczyk betont ernsthaft, aber mit Augenzwinkern, als er am 21. Oktober die Buspilger aus der Pfarreiengemeinschaft Aichach mit Stadtpfarrer Herbert Gugler als geistlicher Leiter in Empfang nahm. Doch so direkt überzeugend klang P. David anscheinend nicht, sind es doch langjährige Pilger die alljährlich den Gnadenort Unserer Lieben Frau in Altötting besuchen und somit den Weg zur Gnadenkapelle gut kennen. „Wenn Prominenz kommt, dann gibt es festliches Glockengeläut“, so Pater David im Brustton der Überzeugung, als der Weg den Kapuzinerberg hinauf zur Gnadenkapelle führte – um dann aber ernsthaft zu erklären: „Willkommen hier im Herzen Bayerns, die Muttergottes hat euch bereits erwartet. Sie sind hergekommen, um sich über Maria dem himmlischen Vater anzuvertrauen!“.
Text und Fotos: Roswitha Dorfner