Wallfahrt

Mosaike aus der Wallfahrt

Michael Glaß am 21.08.2023

2023 08 21 pb alb wallfahrtsmosaike bulldogs2 Foto: Roswitha Dorfner
Neunburger Oldtimer-Bulldog-Wallfahrt: Br. Marinus segnet Fahrer und Fahrzeuge.

Allzu viele Wallfahrtsgruppen sind es nicht, die im August nach Altötting kommen. Im heißen Urlaubsmonat sind es eher Einzelpilger und vor allem viele Touristen, die den Kapellplatz besuchen. Doch ein paar Wallfahrtsgruppen waren dabei, darunter eine kleine Gemeinschaft, die jedes Jahr 184 Kilometer zurücklegt, und außerdem Freunde von Oldtimer-Bulldogs.

Durchhaltevermögen

28 Fuß­pil­ger aus Kastl bei Amberg in der Ober­pfalz hat­ten sich unter Lei­tung von Josef Merz und Pfar­rer Roland Klein aus Pom­mels­brunn auf den Weg gemacht – am 5. August kamen sie in Alt­öt­ting an. Ins­ge­samt waren 184 Kilo­me­ter in sechs Tagen zu bewäl­ti­gen. Eine fahr­ba­re Küche“ ver­sorg­te die Pil­ger unterwegs.

Wie­der mit dabei war auch Rudi Böl­let, der Mes­ner von Pavels­bach. Für ihn bedeu­tet Alt­öt­ting einen Ort zum Run­ter­kom­men, bes­ser zum Glau­ben zu fin­den und Stär­ke zu erfah­ren“, wie er berich­te­te. Zum neun­ten Mal war er Teil­neh­mer bei der Kast­ler Fuß­wall­fahrt und 21 Mal ist er bereits bei der Ober­pfäl­zer Fuß­wall­fahrt (Gün­chin­ger Grup­pe) mit­mar­schiert. Sein Weg als Fuß­pil­ger hat ihn außer­dem schon zum 11. Mal in die Schweiz, genau­er an die Wall­fahrts­stät­te des hl. Niklaus von Flüe geführt.

Zurück zur Grup­pe: Kapu­zi­ner­pa­ter Bru­der Mari­nus über­nahm die Pil­ger­be­grü­ßung und Ein­be­glei­tung der Kast­ler Fuß­wall­fah­rer zur Gna­den­ka­pel­le und dank­te für das Durch­hal­te­ver­mö­gen. Wenn man sich auf Wall­fahrt bege­be, habe man nicht nur ein Ziel vor Augen, son­dern man müs­se ler­nen, auf sich und ande­re zu schau­en, wie es uns Maria vor­ge­lebt habe. In einer Glau­bens­ge­mein­schaft, die durch das vor­an­ge­tra­ge­ne Pil­ger­kreuz Jesus stets im Blick habe, gehe das Herz auf, auch durch Jesu Ver­spre­chen, immer für uns da zu sein, erreich­bar durch die Mut­ter­got­tes, die er uns zur Mut­ter geschenkt hat.

Pfar­rer Klein, der mit den Kast­ler Fuß­pil­gern die hl. Mes­se in der Gna­den­ka­pel­le fei­er­te, emp­fahl, alle mit­ge­tra­ge­nen Anlie­gen voll Glau­ben und Hoff­nung auf den Altar zu legen. Ins Gebet mit ein­ge­schlos­sen wur­de ein töd­lich ver­un­glück­ter jun­ger Mann, Sohn einer Fami­lie, bei denen die Fuß­pil­ger ein Über­nach­tungs­quar­tier erhal­ten. Kraft zum Durch­hal­ten in schwie­ri­gen Zei­ten und Lebens­kri­sen fin­den wir im Blick auf Jesus“, bekräf­tig­te Pfr. Klein.

Den Glau­ben die­ses Jahr zum zehn­ten Mal nach Alt­öt­ting getra­gen haben die bei­den Pil­ge­rin­nen Eve­li­ne Nürn­ber­ger und Anna Gradl, die von Pil­ger­lei­ter Josef Merz nach dem Got­tes­dienst mit einer Urkun­de geehrt wurden.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner 

Zwischenstation

Auf dem Weg nach Maria Ein­sie­deln in der Schweiz mach­te eine Bus­pil­ger­grup­pe mit 18 Jugend­li­chen aus Nove Hrady/​Tschechien unter Lei­tung von P. Andrej Sabo am 7. August, dem Wei­he­tag der Basi­li­ka San­ta Maria Mag­gio­re in Rom, eine Zwi­schen­sta­ti­on in Alt­öt­ting. In der Gna­den­ka­pel­le fei­er­ten sie Pil­ger­got­tes­dienst und schlos­sen die Für­bit­te mit ein um eine siche­re Pil­ger­rei­se. Wir haben gro­ßes Ver­trau­en zur Gna­den­mut­ter, so war es uns ein Anlie­gen, auch dem berühm­ten Mari­en­wall­fahrts­ort im Her­zen Bay­erns einen Besuch abzu­stat­ten“, bestä­tig­te P. Andrej.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner 

„Friedenswallfahrt“

Wie ihr es ver­dient habt“, freu­te sich der stllv. Wall­fahrts­rek­tor Br. Gabri­el Hüger Sam. FLUHM nach der Ein­be­glei­tung der Augs­bur­ger Buspil­ger in die Basi­li­ka bei Son­nen­schein und herr­li­chem Wet­ter nach einer län­ge­ren Regen­pha­se. Am 8. August, am Tag des Augs­bur­ger Frie­dens­fes­tes, hat­te der Wall­fah­rer­ver­ein aus der Haupt­stadt Schwa­bens mit 120 Teil­neh­mern sei­ne Tra­di­ti­ons­bus­wall­fahrt nach Alt­öt­ting durch­ge­führt. Die fest­li­che Pon­ti­fi­kal­mes­se zele­brier­ten gleich zwei geist­li­che Wür­den­trä­ger der Diö­ze­se Augs­burg: Weih­bi­schof Flo­ri­an Wör­ner war Haupt­ze­le­brant und Pre­di­ger, Weih­bi­schof em. Josef Grün­wald stand als Kon­ze­le­brant mit am Altar, eben­so Msgr. Alo­is Zell­ner; Assis­tent war der Lei­ter des Wall­fah­rer­ver­eins, Dia­kon Andre­as Mar­tin. Das Lukas-Evan­ge­li­um Mariä Heim­su­chung“, die Begeg­nung von Maria und Eli­sa­beth, war The­ma der Pre­digt von Weih­bi­schof Wör­ner. Es habe neben der äuße­ren Begeg­nung der bei­den Frau­en eine inne­re Begeg­nung mit Jesus und sei­nem Vor­läu­fer Johan­nes statt­ge­fun­den, denn als Maria das Magni­fi­cat anstimm­te hüpf­te das Kind vor Freu­de in ihrem Leib …“. Auf unser Leben über­tra­gen: Wer sich Chris­tus anschließt, eine Begeg­nung zulässt, der kann sicher sein, dass auch die Freund­schaft mit Jesus wächst.“ Nach der Andacht am Nach­mit­tag ende­te die Frie­dens­wall­fahrt“.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Wie der Opa so die Enkel

Es war für Luca Preg­ler (19) aus Wink­larn die vier­te Teil­nah­me bei der Neun­bur­ger Old­ti­mer-Bull­dog-Wall­fahrt nach Alt­öt­ting, wie er nach der Ankunft am 11. August am Kapell­platz stolz erzähl­te. Wäh­rend er die Vor­jah­re nur als Bei­fah­rer teil­ge­nom­men hat­te, durf­te er die­ses Jahr sei­nen roten Mc Cor­mick, Bau­jahr 1955, sel­ber chauf­fie­ren. Die Lie­be zu den alten Trak­to­ren und auch das Pil­gern liegt anschei­nend in sei­ner Fami­lie in den Genen, ver­mu­te­te der jun­ge Mann schmun­zelnd, denn sein Opa, Johann Preg­ler wur­de die­ses Jahr für die zehn­ma­li­ge Teil­nah­me von Alt­öt­tings Zwei­ter Bür­ger­meis­te­rin Chris­ti­ne Burg­hart mit einer Urkun­de aus­ge­zeich­net, eben­so Johann Schme­rer und Rein­hold Groß. Und Lucas klei­ner Bru­der Fynn (2) hat­te sicht­lich Freu­de, unter Opas Auf­sicht am Sozi­us sit­zend das Bull­dog-Lenk­rad zu dre­hen. Es war die 14. Auf­la­ge der Old­ti­mer-Bull­dog-Wall­fahrt unter Lei­tung und Orga­ni­sa­ti­on von Hans Fischer. Die 32 Trak­to­ren und die Fah­rer wur­den von Kapu­zi­ner­pa­ter Br. Mari­nus Par­zin­ger geseg­net, bevor man gemäch­lich tuckernd die Über­nach­tungs­quar­tie­re ansteu­er­te. Maschi­nen erleich­tern das Leben ent­schei­dend, stell­te Br. Mari­nus fest. So freu­te er sich zusam­men mit Chris­ti­ne Burg­hart über die schön mit Wald- und Wie­sen­blu­men geschmück­ten Schät­ze aus der Landwirtschaft“.

Text und Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

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