Kirche vor Ort

Guter „römisch-ober-niederbayerischer“ Hirte

Redaktion am 10.10.2022

2022 10 10 pb alb praelat mandl jubilaeum1 Foto: Roswitha Dorfner
Goldenes Priesterjubiläum: Prälat Günther Mandl bei seiner Predigt in der Altöttinger Stiftspfarrkirche.

Der ehemalige Altöttinger Stadtpfarrer, Stiftspropst und Wallfahrtsrektor Prälat Günther Mandl hat am 9. Oktober sein Goldenes Priesterjubiläum gefeiert. Den Festgottesdienst in der bis auf den letzten Platz gefüllten Stiftspfarrkirche zelebrierte der Jubilar selbst.

Man­dl wuchs im nie­der­baye­ri­schen Oster­ho­fen auf, stu­dier­te u.a. in Rom und wur­de eben­dort in der Kir­che San Igna­zio am 10. Okto­ber 1972 von Kar­di­nal Franz König zum Pries­ter geweiht; fast 25 Jah­re war er (Ober-)Studienrat und Stu­di­en­di­rek­tor am Leo­pol­dinum in Pas­sau und schließ­lich von 2002 – 2020 in Alt­öt­ting tätig. Eine Vita, die Alt­öt­tings Land­rat Erwin Schnei­der dazu ani­mier­te, ihn in sei­nem Gruß­wort am Ende des Got­tes­diens­tes als römisch-nie­der­baye­ri­schen Ober­bay­ern“ zu bezeich­nen – christ­lich geprägt, huma­nis­tisch gebil­det und den­noch immer boden­stän­dig geblie­ben. Alt­öt­tings Bür­ger­meis­ter Ste­phan Ant­wer­pen wür­dig­te Man­dl als pflicht­be­wuss­ten Stadt­pfar­rer und lie­bens­wür­di­gen Wall­fahrts­rek­tor“, der eine stets part­ner­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit“ zwi­schen Stadt und Kir­che ermög­licht habe. Prä­lat Klaus Metzl nann­te sei­nen Vor­gän­ger einen Kon­zils­theo­lo­gen, Leh­rer und Men­schen­freund – geer­det und fest ver­wur­zelt in der Freund­schaft mit Jesus Chris­tus“ – und über­reich­te ihm eine Jubiläumskerze.

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Goldenes Priesterjubiläum: Prälat Günther Mandl erhält eine Jubiläumskerze von seinem Nachfolger als Altöttinger Stadtpfarrer, Stiftspropst und Wallfahrtsrektor, Prälat Klaus Metzl.

Die fest­li­che Musik zum Got­tes­dienst wie­der­um hat­te sich Prä­lat Man­dl selbst gewünscht: Franz Schu­berts Mes­se in G war bereits bei sei­ner Pri­miz, bei sei­ner 25-Jahr-Fei­er sowie bei sei­nem Ein­stand in Alt­öt­ting erklun­gen – nun gaben sie Alt­öt­tings Kapell­chor und ‑orches­ter unter der Lei­tung von Stifts­ka­pell­meis­ter Ste­phan Thin­nes auch bei sei­nem Gol­de­nen Pries­ter­ju­bi­lä­um zum Besten.

In sei­ner Pre­digt dank­te Prä­lat Man­dl sei­nen Ver­wand­ten, Freun­den und Beglei­tern aus­führ­lich. Vie­le von Man­dls Weg­ge­fähr­ten waren auch zum Fest­got­tes­dienst gekom­men, dar­un­ter zahl­rei­che Pries­ter, (ehe­ma­li­ge) Kaplä­ne, Dia­ko­ne, Ordens­leu­te, Gemein­de­re­fe­ren­ten, Kir­chen­an­ge­stell­te, ehren­amt­lich Enga­gier­te, Ver­tre­ter und Fah­nen­ab­ord­nun­gen von Ver­ei­nen und Ver­bän­den, Minis­tran­ten, außer­dem Leh­rer, Pil­ger­lei­ter und eine Abord­nung aus Man­dls lang­jäh­ri­ger Pfar­rei Straß­kir­chen bei Passau.

Goldenes Priesterjubiläum von Prälat Günther Mandl – Impressionen

Bil­der vom Fest­got­tes­dienst in der Stift­s­pfarr­kir­che. Auf dem letz­ten Bild sin­gen zwei von Man­dl ins­ge­samt zehn Geschwis­tern Stanzl für den Jubi­lar beim Fest­mahl im Gast­haus Zwölf Apostel”.

Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Außer­dem blick­te Man­dl auf sei­nen lan­gen pries­ter­li­chen Dienst und auf sei­ne Moti­va­ti­on zurück. Mit Stau­nen habe er fest­ge­stellt: das Aller­meis­te in sei­nem Pries­ter-Leben sei Vor­se­hung, Fügung und Gna­de Got­tes, das Geschenk und Wohl­wol­len lie­ber Men­schen und nur ein klei­ner Teil Frucht mei­ner Bemü­hun­gen“ gewe­sen. Gott hat alles recht gemacht durch sei­ne Händ‘“, bilan­zier­te er.

Als maß­geb­lich“ für sei­nen Dienst bezeich­ne­te Prä­lat Man­dl das Bild vom Guten Hir­ten sowie das Bild vom gött­li­chen Sämann, außer­dem das Vor­bild des die­nen­den Jesus Chris­tus. Pas­send dazu hat­te Man­dl auch die ent­spre­chen­den Bibel­stel­len für die Lesun­gen aus­ge­wählt: Hese­kiel 34, 12 – 16 (1. Lesung), Mar­kus­evan­ge­li­um 4,19 (Evan­ge­li­um) und Römer­brief 5,611 (2. Lesung). Prä­lat Man­dl beton­te außer­dem die Bedeu­tung der Got­tes­mut­ter, die ihm schon seit frü­hes­ter Kind­heit Rat­ge­be­rin, Für­spre­che­rin und Kno­ten­lö­se­rin gewe­sen sei. Am Schluss sei­ner Fest­pre­digt lud der Jubi­lar alle ein, wie­der Mut zu fas­sen und mit neu­er Glaub­wür­dig­keit und mit Eifer auf die Men­schen zuzu­ge­hen, die alle eines ver­bin­de: Die Sehn­sucht nach Gott, ihrem Schöp­fer und Ziel.“ Die Tal­soh­le der Kir­chen­kri­se sei durch­schrit­ten, pro­gnos­ti­zier­te er, nun kom­me es auf die Glaub­wür­dig­keit der Kir­che an eben­so wie auf die Neu-Evangelisierung.

2022 10 10 pb alb praelat mandl jubilaeum2 Foto: Roswitha Dorfner
Goldenes Priesterjubiläum: Jubilar Prälat Günther Mandl im Kreis der vielen Priester und Diakone, die ihm gratulierten.

Prä­lat Man­dl, der an die­sem 9. Okto­ber auch sei­nen Namens­tag fei­er­te, wünsch­te aus­drück­lich kei­ne Geschen­ke für ihn selbst; statt­des­sen rief er dazu auf an die Kapell­stif­tung für die Restau­rie­rung der Gna­den­ka­pel­le zu spen­den – auf dass die geplan­te Wie­der­eröff­nung am 30. Okto­ber zu einem Start­schuss für ein neu­es Pfings­ten der Kir­che“ werde.

Michael Glass

Michael Glaß

Redakteur

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