Glaube und Gemeinschaft

Drei Tage, die bereichern

Redaktion am 18.03.2024

2024 03 18 pb alb deutscher orden1 Foto: Deutscher Orden
Was ist das Allerwichtigste im Leben? Dieser Frage widmete sich Bischof Stefan Oster bei den Gemeinschaftstagen des Deutschen Ordens.

Deutscher Orden verbringt Gemeinschaftstage zur Spiritualität in Passau mit Bischof Stefan Oster und Gästen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum.

Zur gemein­sa­men Fei­er von Eucha­ris­tie und Stun­den­ge­bet, zu Zei­ten der Stil­le, des Aus­tau­sches und zu Vor­trag­s­im­pul­sen waren Brü­der, Schwes­tern und Fami­lia­ren mit ihren Fami­li­en zur per­sön­li­chen und gemein­schaft­li­chen Ver­tie­fung des geist­li­chen Lebens eingeladen.

Über acht­zig Gäs­te begrüß­te Gene­ral­as­sis­ten­tin und Pro­vinz­obe­rin Sr. Maria-Fran­zis­ka Mei­er im Haus Spec­trum Kir­che, dem Exer­zi­ti­en- und Bil­dungs­haus der Diö­ze­se Pas­sau: Hoch­meis­ter Frank Bayard, Alt­hoch­meis­ter und Pri­or Dr. Dr. Arnold Wie­land, Alt­hoch­meis­ter Dr. Bru­no Plat­ter, nahe­zu den gesam­ten Gene­ral­rat mit Gene­ral­pro­ku­ra­tor und Gene­ral­se­kre­tä­rin, den Pri­or aus Öster­reich und die Pro­vinz­obe­rin aus Süd­ti­rol, zahl­rei­che Brü­der und Schwes­tern sowie den Fami­li­a­ren­re­fe­ren­ten, die Ball­ei­meis­ter und eine Rei­he von Kom­tu­ren aus Deutsch­land und Öster­reich an der Spit­ze vie­ler deut­scher, öster­rei­chi­scher und Süd­ti­ro­ler Familiaren.

Diö­ze­san­bi­schof Dr. Ste­fan Oster SDB hieß die Teil­neh­mer am Don­ners­tag­abend im Bis­tum Pas­sau will­kom­men und stand der fei­er­li­chen Ves­per vor. In sei­ner Pre­digt ging Bischof Oster auf den uns immer neu beschäf­ti­gen­den Unter­schied zwi­schen dring­lich und wesent­lich“ ein: Was wäre denn das Wesent­li­che für uns? Wäre es nicht die Suche nach dem, was mich im Inners­ten anrührt? Wie hät­te ich zum Bei­spiel ger­ne gelebt oder was hät­te ich ger­ne ver­wirk­licht, wenn ich mor­gen ster­ben wür­de? Was ist wirk­lich wich­tig im Leben? Und was ist das Aller­wich­tigs­te? Aus dem Evan­ge­li­um und dem Han­deln Jesu geht her­vor, dass das Aller­wich­tigs­te ist, in der ver­trau­ens­vol­len Bezie­hung mit Ihm zu leben und mit Ihm zu ler­nen, die ande­ren Men­schen wirk­lich anzu­neh­men. Im Grun­de sind wir beru­fen, mit Gott und den Men­schen in tie­fen, hei­len Bezie­hun­gen zu leben. Das ist es, was letzt­lich zählt und prägt. Aber ist es nicht so, dass all das wich­tig und dring­lich Schei­nen­de in der moder­nen Welt uns oft genug gera­de dar­an hin­dert, in unse­rer Got­tes­be­zie­hung tie­fer zu werden?

Die Lie­be, die Gott uns schenkt, ist umsonst.”

Bischof Stefan Oster SDB

Die­ser Grund­te­nor spie­gelt nicht nur den Wahl­spruch von Bischof Oster Vic­to­ria Veri­ta­tis Cari­tas“ („Der Sieg der Wahr­heit ist die Lie­be“), son­dern präg­te nach dem Abend­essen auch des­sen Vor­trag zum The­ma Spi­ri­tua­li­tät als Fun­da­ment aller Zukunfts­über­le­gun­gen in Kir­che und Orden“. 

Er sprach zu den gro­ßen Lebens­the­men Wahr­heit, Frei­heit und Lie­be mit der Con­clu­sio Sein ist Lie­be umsonst“. Die Lie­be, die Gott schenkt, ist im dop­pel­ten Sin­ne umsonst. Sie ist gra­tis“ und frus­tra“, also geschenkt und oft ver­geb­lich zugleich. 

Die Jün­ger unter dem Kreuz wer­den gedacht haben: Jetzt war alles umsonst. Und die Ant­wort Jesu, die er mit sei­nem gan­zen Leben bezeugt: Ja, alles umsonst, alles geschenkt, ein­fach so, für euch. Ich lie­be euch, weil ihr mei­ne Geschöp­fe seid.“ Das Audi­to­ri­um folg­te Bischof Oster gebannt. 

Der Frei­tag wur­de mit den Lau­des und der von Hoch­meis­ter Frank zele­brier­ten Eucha­ris­tie­fei­er mit einer Pre­digt von Alt­hoch­meis­ter Arnold ein­ge­lei­tet und mit einem Vor­trag von Cfr. Weih­bi­schof Dr. Josef Graf zum The­ma Das Kreuz als spi­ri­tu­el­ler Ursprung des Deut­schen Ordens“ fort­ge­setzt. Der Nach­mit­tag bot mit Impul­sen zur Deutsch­or­dens­spi­ri­tua­li­tät die Mög­lich­keit der per­sön­li­chen Glau­bens­ver­tie­fung und zur gemein­sa­men Spu­ren­su­che in Gesprächskreisen.

2024 03 18 pb alb deutscher orden2 Foto: Deutscher Orden
Bischof Stefan Oster bei den Gemeinschaftstagen des Deutschen Ordens mit Hochmeister Frank Bayard OT (r.) und Generalassistentin Sr. Maria-Franziska Meier OT (l.).

Es tru­gen vor Sven­ja Groß: Mut­ter und Mys­ti­ke­rin: Die hl. Doro­thea von Mon­tau – eine Patro­nin des Deut­schen Ordens“, Anni­ka See­bau­er: Maria. Haus­frau und Mut­ter“, Fr. Fabi­an Lech­ner: Seid barm­her­zig, wie auch euer Vater barm­her­zig ist! Die Spi­ri­tua­li­tät der hei­li­gen Eli­sa­beth von Thü­rin­gen für den Deut­schen Orden“, P. Mat­thi­as Wag­ner: Die hei­len­de Macht der Wor­te – ein sprach­psy­cho­lo­gi­scher Zugang zum The­ma Ver­söh­nung am Bei­spiel der Brü­der­re­gel 40“ und Cfr. Tho­mas Jün­ger: Hel­fen und hei­len oder doch hel­fen, hei­len und weh­ren?“ Ein geist­li­cher Abend mit der Ves­per und einer Betrach­tung von Alt­hoch­meis­ter Bru­no, der Aus­set­zung des Aller­hei­ligs­ten, der Mög­lich­keit zum Emp­fang des Buß­sa­kra­men­tes sowie den Glau­bens­zeug­nis­sen von Alt­pro­vinz­obe­rin Mir­jam Mül­ler und von Cfr. Bern­hard Bonel­li beschlos­sen den Tag.

Am Sams­tag stand nach den mor­gend­li­chen Lau­des in der Haus­ka­pel­le Hoch­meis­ter Frank in der Wall­fahrts­kir­che Maria­hilf einem Pon­ti­fi­kal­amt zu Ehren der Schutz­frau des Deut­schen Ordens vor, der auch sei­ne Pre­digt galt. Das Pon­ti­fi­kal­amt wur­de wie alle Got­tes­diens­te in wun­der­ba­rer Wei­se von Cfr. Dr. Mar­kus Eber­hardt und Cfr. Mar­kus Biber mit ihrem Ensem­ble musi­ka­lisch gestal­tet und begleitet. 

Nach dem Mit­tag­essen und dem Rei­se­se­gen ende­ten drei dich­te tief­ge­hen­de Tage, die alle Teil­neh­mer berei­chert heim­keh­ren lie­ßen. Dies auch durch die erleb­te Gemein­schaft und den Aus­tausch unter­ein­an­der. Die Pas­sau­er Tage haben den Orden zusam­men­rü­cken lassen.

Auch dafür gilt Sr. Maria-Fran­zis­ka Mei­er ein außer­or­dent­li­ches Ver­gelts Gott. Die Vor­freu­de auf eine Wie­der­ho­lung in drei Jah­ren ist groß.

Text: Tho­mas Jünger

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