Das glauben wir

„… Und deswegen bleiben wir auf der Spur Jesu Christi“

Redaktion am 27.02.2023

2023 02 27 pb alb stundengebet1 Foto: Roswitha Dorfner
Eucharistisches Stundengebet in Altötting.

Das Eucharistische Stundengebet zum Wallfahrtsmotto läutete die Fastenzeit ein.

Die Jesui­ten hat­ten die Tra­di­ti­on des 40-stün­di­gen Gebets“ zur Ein­stim­mung auf die Fas­ten­zeit nach Alt­öt­ting mit­ge­bracht, die Kapu­zi­ner beleb­ten die­ses Eucha­ris­ti­sche Stun­den­ge­bet neu und nun führ­ten es auch die Brü­der Sama­ri­ter FLUHM am Wall­fahrts­ort fort. Ins­ge­samt vier Pre­di­ger beleuch­te­ten am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de das dies­jäh­ri­ge Wall­fahrts­mot­to – Jesu Trost­wort am Ende des Mat­thä­us-Evan­ge­li­ums: „… Ich bin bei euch alle Tage“ (Mt 28,20b) – unter vier Gesichts­punk­ten; denn Jesus sei in ver­schie­de­ner Wei­se in unse­rer Welt erkenn­bar, wie Wall­fahrts­rek­tor Prä­lat Klaus Metzl in der letz­ten Pre­digt in der St. Mag­da­lena­kir­che am Sonn­tag­nach­mit­tag, 26. Febru­ar, zusam­men­fass­te: in der Gemein­de, in der Hei­li­gen Schrift, in der Eucha­ris­tie und in der Schöpfung.

Eucharistisches Stundengebet – Die Prediger

Bru­der Mar­tin Thal­ler (von links), Bru­der Micha­el Kass­ler, Bru­der Mari­nus Par­zin­ger und Prä­lat Klaus Metzl.

Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Alles sei durch Got­tes Wort erschaf­fen, beton­te Prä­lat Metzl mit Ver­weis auf den Johan­nes-Pro­log – „… und des­we­gen blei­ben wir auf der Spur Jesu Chris­ti!“ Gott wol­le das Gute und daher sei auch sei­ne Schöp­fung gut. Wenn wir dies nicht erkann­ten, dann sei vor allem mensch­li­che Hybris der Grund, die die Welt und den Blick ver­dunk­le. Doch durch die Ver­nunft könn­ten wir die Spu­ren Got­tes in der Welt und die Gegen­wart Jesu Chris­ti erken­nen. Wir wol­len sei­ne Freun­de sein“, sag­te der Wallfahrtsrektor.

Dass vor allem eine Gemein­schaft an Glau­ben­den not­wen­dig ist, um Chris­tus zu begeg­nen, ver­deut­lich­te Br. Micha­el Kass­ler Sam. FLUHM in der ers­ten Pre­digt in der St. Mag­da­lena­kir­che am Sams­tag­vor­mit­tag, 25. Febru­ar. Gott wer­de immer zuerst ver­mit­telt – durch Hei­li­ge, durch die Got­tes­mut­ter als Ver­mitt­le­rin zu ihrem Sohn, durch die Hl. Schrift und durch die Sakra­men­te der Kir­che. Dass einer allein nicht vor­an­kom­me, zei­ge sich auch mit Blick auf die Cha­ris­men, die mensch­li­ches Tun (und Talent) mit dem Wir­ken Got­tes ver­bin­den – denn die­se sei­en einem in ers­ter Linie zum Dienst für ande­re gege­ben; nur in der Kir­che als Gan­zes ent­fal­te­ten sie ihre wah­re Kraft. Als bibli­sche Stel­len, die eine Gegen­wart Jesu Chris­ti in der Gemein­de“ ver­deut­lich­ten, führ­te Br. Micha­el unter ande­ren Pau­lus‘ Meta­pher vom Leib Chris­ti an, des­sen Glie­der wir sei­en (1 Kor 12ff); außer­dem Jesu brü­der­li­che Zurecht­wei­sung“ (Mt 18,1520): Denn wo zwei oder drei in mei­nem Namen ver­sam­melt sind, da bin ich mit­ten unter ihnen.“

Eucharistisches Stundengebet – Impressionen

Fotos: Ros­wi­tha Dorfner

Zur Gegen­wart Jesu Chris­ti im Wort“ sprach in der zwei­ten Pre­digt in der St. Mag­da­lena­kir­che am Sams­tag­nach­mit­tag, 25. Febru­ar, Br. Mar­tin Thal­ler Sam. FLUHM. Er ging vor allem auf den Johan­nes-Pro­log ein und beton­te: Der unsicht­ba­re Gott will mit uns in Kon­takt tre­ten.“ Und: Durch Jesu Geburt hat das Wort Got­tes eine Stim­me und ein Gesicht bekom­men.“ Die Offen­ba­rung sei in Jesus Chris­tus zum Abschluss gekom­men, es sei alles Wesent­li­che bereits gesagt, erklär­te er. Umso wich­ti­ger sei es, Got­tes Wort immer wie­der neu zu hören und zu reflek­tie­ren. Bei die­ser Betrach­tung brauch­ten wir jedoch ein offe­nes Ohr und ein offe­nes Herz“.

2023 02 27 pb alb stundengebet2 Foto: Roswitha Dorfner
Eucharistisches Stundengebet: Bruder Marinus Parzinger bei der Feier der Eucharistie – diese war auch Thema seiner Predigt. Neben ihm Konzelebrant Pfr. Franz Xaver Hecker. Beide übrigens sind Jubilare: Bruder Marinus wird am 7. März seinen 60. und Pfr. Hecker am 19. März seinen 90. Geburtstag begehen.

Die Bedeu­tung die­ser Art von Offen­heit beton­te auch Br. Mari­nus Par­zin­ger OFMCap in der drit­ten Pre­digt in der Basi­li­ka St. Anna am Sonn­tag­vor­mit­tag, 26. Febru­ar, als er zur Gegen­wart Jesu Chris­ti in der Eucha­ris­tie“ sprach. Denn nur wer auf­merk­sam und im Her­zen und see­lisch offen sei, wer sich nicht mit klei­ner Hand“, die sich anmaßt alles bes­ser zu ver­ste­hen, sel­ber im Wege ste­he, der kön­ne sich auf das Wesent­li­che in der Eucha­ris­tie­fei­er ein­las­sen; dar­auf, dass Chris­tus dar­in wirk­lich gegen­wär­tig ist“. Die­se gedank­li­che, see­li­sche, lie­ben­de Gegen­wart ist etwas sehr Star­kes und Wirk­li­ches“, beton­te Br. Mari­nus. Das Zei­chen des Bro­tes wie­der­um bedeu­te: Gott wol­le für uns ein Mit­tel zum Leben sein – Er ist für uns so gegen­wär­tig, dass wir von ihm leben kön­nen“. Br. Mari­nus resü­mier­te: Der, durch den und auf den hin alles erschaf­fen ist; der, auf den hin die gan­ze Geschich­te des Heils zuläuft; der, der am Ende der Zei­ten wie­der­kom­men wird, wird in der Eucha­ris­tie­fei­er gegen­wär­tig.“ Für Br. Mari­nus ist dies ein Glau­be, der gewiss nicht ohne Fol­gen bleibt …

Michael Glass

Michael Glaß

Redakteur

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