Das alljährliche Gedenken der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) in der Diözese Passau zu Ehren von ihrem Patron Bruder Klaus fand dieses Mal im Oberland statt. Domdekan Dr. Hans Bauernfeind zelebrierte auf der Waldbühne Halsbach unter freiem Himmel inmitten der Natur und führte den neuen Landvolk-Seelsorger Michael Vogt in sein Amt ein. Niklaus von Flüe und seine Ehefrau Dorothee waren als Holzkunstwerk dargestellt.
Die Katholische Landvolkbewegung hilft mit, dass das Evangelium die Menschen vor Ort erreicht und belebt. Die KLB stärkt und begleitet Familien in ihren verschiedenen Lebenssituationen. Sie tritt für die Erhaltung der bäuerlichen Landwirtschaft und für eine ökologisch verträgliche und nachhaltige Ökonomie ein und setzt sich mit gesellschaftlich wichtigen Fragen auseinander.
Domdekan Dr. Hans Bauernfeind brachte seine Freude zum Ausdruck, „bei euch zu sein und Zeit mit euch zu verbringen an diesem besonderen Platz“. Ein besonderer Mann sei Bruder Klaus gewesen. Er hatte einen tiefen inneren Frieden mit Gott, er war zutiefst mit dem Wort Gottes vertraut. Kaplan Michael Vogt sei zwar schon eine Zeit im Amt, aber erst jetzt habe sich die Gelegenheit ergeben, ihn offiziell als Landvolkseelsorger einzuführen. Er sei von den Mitgliedern der KLB gerufen und von Bischof Stefan Oster zu diesem Dienst erwählt worden. Zum Amt gehöre es, das Wort Gottes in seiner geistigen Tiefe zu erschließen. Die Menschen zu ermutigen, daran teil zu nehmen, Mitwirkende am Projekt des Friedens zu sein und die seelsorgliche Entwicklung auf dem Land zu stärken.
„Du hast das Charisma dazu”
Michael Vogt sei spiritueller Ansprechpartner im Verband und ein vertrauenswürdiger Gesprächspartner. „Du hast das Charisma dazu“, betonte Domdekan Bauernfeind. Er segnete den neuen Landvolkseelsorger, möge Gott ihm Freude und Kraft geben für seinen Dienst. Michael Vogt dankte für das Vertrauen. Gerne werde er die Aufgabe mit Freude erfüllen. Auf den verschiedenen Wegen des Lebens sei Gott da. „Gemeinsam sind wir auf dem Weg“, sagte er.
Michael Vogt wurde 1986 in Burghausen geboren und ist in Emmerting aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte er in Regensburg, 2013 wurde er in Passau zum Priester geweiht. Derzeit arbeitet er als Kaplan in Burghausen und befindet sich im Promotionsstudium.
Nach dem gemeinsamen Schlusslied „Fried ist allweg in Gott, weil Gott der Friede ist“ war für die Gäste aus Stadt und Land Zeit für Begegnung und Gespräche. Im weiteren Programm informierte unter anderem Hausherr Martin Winklbauer über das regionale Geothermieprojekt, das derzeit im Bereich der Waldbühne entsteht.
Niklaus von Flüe lebte von 1417 bis 1487 im Dorf Flüe in der Schweiz. Mit seiner Ehefrau Dorothee hatte er zehn Kinder. Viele Jahre seines Lebens verbrachte er als Einsiedler und nannte sich Bruder Klaus. Er ist Vorbild in Mystik, Spiritualität, Gesellschaft, Politik und als Mensch mit Stärken und Schwächen. Im Jahr 1947 wurde er von Papst Pius XII. heilig gesprochen. Er gilt als Friedensheiliger für die ganze Welt.
Rosi Spielhofer